Projektwerkstatt

JEDEN TAG AN JEDEM ORT

Schändung jüdischer Einrichtungen


1. "Dramatisierung fehl am Platze ..."? - Zum Beispiel: Antisemitismus
2. Juden in Osthessen
3. Schändung jüdischer Einrichtungen
4. "Für Landfahrer verboten"- Zum Beispiel: Sinti/Roma in Bad Hersfeld
5. Die Geschichte des A. Sis - Zum Beispiel Abschiebung

Im Jahr 1995 wurde der Bebraer Judenfriedhof von zwei Jugendlichen verwüstet. Auch in Fulda wurde bereits im November 1981 der jüdische Friedhof geschändet: Unbekannte beschmierten Grabsteine mit Hakenkreuzen. Der Fuldaer Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Hamberger (CDU) äußerte sich daraufhin in einer Stellungnahme, daß er den Vorfall zwar bedauere, machte aber auch deutlich, daß er "am liebsten geschwiegen hätte, denn Publizität ist das, was derart verirrte Täter vor allem suchen". [9] Zudem sei eine "Dramatisierung fehl am Platze, (...) [da die] grundpositive Einstellung der Bürgerschaft gegenüber der ehemaligen jüdischen Kultusgemeinde als auch die totale Ablehnung des Rechtsextremismus bekannt" sei. In einem Kommentar wurde jedoch dieses Schweigenwollen verurteilt und darauf aufmerksam gemacht, daß mögliche Nachahmungstäter "nur das Ausmaß der Szene besser zeigen, über die man sich keine Illusionen, doch Gedanken machen muß".[10]

Aber auch weniger "spektakuläre" Vorfälle machen deutlich, daß immer noch Vorurteile vorhanden sind und daß viele Menschen nicht bereit sind, sich mit der Zeit des Nationalsozialismus als Teil der deutschen Vergangenheit auseinanderzusetzen, sondern lieber verdrängen, verschweigen oder sogar leugnen.

So wollte in Niederaula zum Beispiel eine Projektgruppe der dortigen Gesamtschule, nachdem sie sich mit dem Schicksal der ehemaligen jüdischen MitbürgerInnen beschäftigt hatte, eine Gedenktafel an der Stelle anbringen lassen, an der sich vor ihrem Abriß die Synagoge von Niederaula befand. Die Diskkussion um diese Gedenktafel sind im nachfolgenden Kapitel dokumentiert. Ein anderes Beispiel sind die Schwierigkeiten einer Lehrerin aus Burghaun, eine Gedenktafel für das Schicksal der Burghauner Juden aufzustellen. Die Arbeit und die Geduld, die erforderlich sind, um ein solches Projekt durchzusetzen, sind im Text (siehe Faksimile weiter oben), der in der Rubrik "Zeitsprünge" des Regionalmagazins "Projektor" erschienen ist, dokumentiert.

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