GESCHICHTEN, GRAUEN UND GEFÜHLE   



Liebe, du und ich...irgendwo zwischen den Trümmern der

eine Auforderung zum Tanz mit der Dekonstruktion pt.1

[kill the matrix with a sweet kiss, baby]

Erzähl mir nicht, deine Schotten sein dicht...und wenn schon: noch unter'm Türspalt, den du mir heimlich offen läßt, fließ ich her wie fluide Wesen von anderen Planeten.
 Hey, ich will deine kulturelle Haut ausziehen wie das Papier eines Schockohäßchens, um einen Blick ins Verbotene zu werfen: na, ist noch was drunter? Und dann knabber' ich an deinem Ohr oder vielleicht hoppeln wir flugs Hand in Hand in dein willkommenes Bett, um uns unter der flauschigen Decke ganz neu zu entdecken. Will mich mit meinen Händen auf deinem Körper, dem Spielplatz der Bedeutungen austoben, schick' meine Finger auf die Reise von Poren über Hautfalten und wirbele dabei all die Zuschreibungen durcheinander, die dir aufgedruckt wurden. Während ich mit allen Mitteln, auf allen Ebenen deine Lustgeograhie erkunde, organisiere ich geschwind Ausgrabungen auf deiner niedlichen Matrix, um unter Rollenbildern, Konstruktionen und Identitäten dich und deinen wunderschönen Körper wieder freizulegen, deine geheimsten Wünsche und den ganzen Rest aufzudecken wie Spielkarten...wenn du nur mitspielst.

Ich will mehr abstreifen als meine und deine Sachen, will mich selbst hinter mir lassen, überlasse es und mich dir, wenn du mich nur läßt...zu dir. Will meine nackte Haut an dir reiben, auf dass wir beide uns entzünden, Feuer fangen und uns später mit den Perlen unser eigenen Lust löschen. Lass uns in einander eintauschen, eintauchen wie in Ozeane aus Kindersaft und noch so frech sein, uns mit unseren Phantasien zu beatmen.
 Ich verlier mich gern an dich, wenn du mich im Unterholz der verdrängten Gefühle suchst, ohne nach der zweiten Biegung zu dir zurück zu kehren. Lass dich liegen, ich heb dich sicher auf und steck dich wieder ein. Lass dich fallen, keine Angst, alles was dir passieren kann ist ein kuschelweicher Aufprall in der Hüpfburg meiner Emotionen. Alles was ich dir schenken kann ist ich, ein Körper und ein runder Bauch.

Mit meinen Finger zeichne ich das Lächeln auf deinen Lippen nach, während der letzte Rest von mir in deinen superschönen Augen versinkt. Ich lass den Anstand und die anderen, verinnerlichten Sittenwächter, untergehen und streiche über deinen süßen Po, um von einer sexy Düne zur anderen zu gleiten. Ich will mich mit geschlossenen Augen zurück lehnen und nicht wissen, wo du mich als nächstes anfasst. Ich will, dass du meinen Quelltext mit all dem Leben unzensiert lesen kannst und ich dir so offen stehe wie eingerannte Türen bei Ladenplünderungen. Lass uns so nah aneinander kuscheln, dass wir die bpm's unserer rasenden Herzen synchronisieren können, um sie zu sexuellen breakbeats verschmelzen zu lassen, die später wie Orkane über unsere Körper wüten.

Tiefgreifende Veränderung stellt sich ein, wenn meine Hand unerwartet in dein Hößchen schleicht, deinen Schwanz sanft umschließt und das geschieht, was du am meißten fürchtest: dass es schön ist. Wie Wasser bringe ich dich zum Versieden, wenn ich mit meiner Fingerspitze zärtlich über deine Eichel gleite, mache dich so verrückt, dass du keine Angt hast, mir für einen Augenblick völlig zu erliegen. So wird Dekonstruktion lebendiger als in jedem noch so schönen Theoriepapier.
  Und so wird dein Körper zum Schauplatz des verführerischen Umbruchs, der jeden Satz der kulturrellen Grammatik verdreht: Das sehnsüchtige »Willst du mit mir schlafen?« aus meinem Mund, auf dass du nur mit »Aber wir sind doch Jungen« antwortest, wird in diesem Augenblick zum subversiven Wurmloch zwischen uns, durch das du in Galaxien eindringst, die für dich bisher undenkbar waren. »Eben drum«, sage ich, zieh dir den gesellschaftlichen Teppich unter Füßen weg und steche Löcher in den Fesselballon deiner Männlichkeit, um dich und deinen nackten Leib nach dem Fall ins Bodenlose mit bloßen Händen wieder aufzufangen.

Hey, lass all das Eingesperrte in dir raus, lass dich ohne jede noch so lange Leine auf mich losgehen. Zerfetz mich ohne Gewissensbisse mit deinen Zärtlichkeiten, krall dich mit deiner Lust in mir fest, um mich mit deiner Liebe zu besetzen. Zieh mich aus und deck dich mit mir zu. Streichel, berühr und schleck mich wo immer du magst, lass keine weißen Flecken auf der Landkarte meines Körpers. Brech deine Tabus und schlag deine Männlichkeit mit ihrem größten Schrecken, wenn du in das Sperrgebiet, die verbotene Zone zwischen meinen Schenkeln gleitest...und ich es auch noch schön finde. Stell mit mir an, was immer du willst, stell nur den Mackermotor aus, der dich immer wieder zu überfahren droht. Lass uns die Matrix sprengen, indem wir wie Teddys miteinander schmusen, lass uns aneinander wie Wassereis lutschen, lass uns zur bunten Spielwiese werden, auf der alles (un-)möglich ist. Lass uns aus der Zärtlichkeit eine Waffe machen, mit der wir die Rollen in uns liebevoll abknallen. Komm, lass uns zusammen weich und warm sein, die gelebten Abziehbilder abknibbeln, die in uns an uns haften. Die Härte einfach weg streicheln.

Und wenn du wirklich willst, zertrümmern wir den Käfig mit einem einzigen filmreifen Kuss, und wenn du wirklich willst, bringe ich dich und du mich zum Einstürzen wie Abrisshäuser. Und Irgendwo zwischen den Trümmern all der Grenzen, Mauern, Männlichkeiten und Konstruktionen, die uns voneinander trennen...irgendwo da können wir uns zum ersten Mal treffen. Ich weiß nicht wie es sein wird...und dass ist auch das Schöne daran. Also nun sag schon, wann treffen wir uns dort? Müssen uns nur noch überlegen, wie wir dein Sperma ökologisch entsorgen, aber ich hab' da schon so eine Idee. Und, tanzen wir bis zum Ende und noch viel weiter?

an alle Typen und an einen, den ich verdammt liebe und hasse. ©

  espi


Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer Creative Commons-Lizenz lizenziert. Er darf frei verwendet, kopiert und verändert werden unter folgenden Bedingungen: Alle darauf aufbauenden Inhalte müssen auch in diesem Sinne frei sind, d.h. unter der gleichen Lizenz weiter gegeben werden. Zudem sollte der Name der jeweiligen Autorin genannt werden. Alles für alle!