SUBVERSIV UND ZEILENSPRENGEND?   



bar jeder

   in der
unter schein/ bar begegnet
einsortiert,

   Mit dem Vorsatz:
   „letztens bin ich dir“


Zu viele Strohhälme, Helme; Hallo?
zufällige Begegnungen
günstig grausame Gelegenheit,
sich an das kurze Glück in Wäsche klammern
   ein „allein“ aus klammern. Hilft dabei [nicht]

aus
  Kontakt wird selten
  Aufnahme; Auf Namen folgen
Ausformulierte Schablonen (Schutzwälle) hinter

   Momenten
Schnell vergänglicher Heiterkeit,
ziehen - seltsam weit entfernt
     vereinzelt Wolken davon, in eisiger Eile verweilend wie wir.


beim
Worte wechseln wir.
Bereits die Seiten
von Grußformeln überfahren
grobe Skizzen [Schnitzer]
ungemalter Unterhaltungen;
   ach ja, „ich wurde von“

   und die anderen
   Worte, die wandern durch
einen Wald aus gefletschten Bauzäunen

beschreiben ein kleines. Auf Bäumen
   gegen geordnete Begegnung
   unter Ausschluss von Zeile zwei


vor laut_er [es] Interesse
Ragt vorsätzlich „des“ durch,
Risse in der notdürftig gestrichenen
   Fassade freundlicher Erkundigungen

   in
NachFragen folgen
(Wir, leere_n ) Muster; n
zeichnen den Einweg
aneinander vorbei
   „bye“, Nachsatz: „ja es ist“
   Zumindest romantisch #

durch
Hinterhöfe von Fragen
winkt gleich_gültig
ein „das reicht“ vorneweg, und -

aus Vororten von Worten
   steigt vorsorglich Angst
vor allzu viel Nähe auf
die gesicherten Grenzen
   weit entfernter Leben, die anderes vorgeben -


# allerdings. Unsere
Grenzen sind ein Luftballon; und

allerdings. Deinem
„können wir reden“, fehlt
das Fragezeichen
einer Welt, die einen stummen Hinweis erteilt:

   „Wegen vorsätzlicher Begegnung geschlossen“

   Wir verweisen auf das passende Gesetz,
das unsere Einsamkeit regelt
und ergänzend auf das trügerische Absperrband da vorne.


   Wir verwalten die Sprachlosigkeit
Mit erkalteten Händen,
Mit veralteten, zahlreichen Wänden und
Rede, Wendungen (ent_halten
[Wir] nicht uns. sondern Mauern
fest umschlungen, auf
   denen sich

die vertrauten Gesichter
spiegeln, ... von Herzlichkeit (über) be_schattete
Kommunikation und
von rasend_rasantem Verständnis verschonte Lücken,
rücken mutig auf Hoffnung zu, die winzig scheint.

bleibt nur
   getrübtes Glück angesichts
   des geübten aneinander vorbei
weit entfernter Leben, die anderes vorgeben #


„ja?“, du kennst das:
will meistens gehen,
   kann den
   Schweren Schein von Begegnung
nicht aushalten

so vieles, was sich wiederholte,
kann das Gefühl nicht wieder holen,
dazu: zu oft Tränen im off


und noch
eine Nachricht für Zeile vier:
Bin eine Langeweile hier, verweile gern bei dir
   Wenn [dieses Feld] („muss ausgefüllt werden“)
Mit vorsichtigem Tasten
zwischen weit entfernten Leben, die in der Andeutung von Nähe
wagen „Hallo“ zu fragen.
Ohne Wäscheklammern im Hinterkopf.

Aufeinander trifft sich gut
mit Umwegen zwischen

uns.

angesichts der Ausrede „wie, kein happy end?“
droht vielleicht doch
Nähe.
  „Bist du morgen auch in Zeile zwei?“

 

  espi, 14. Mai 2005


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