Religionskritik

ARTIKELSERIE ZU GLAUBENSFRAGEN IM PROJEKTOR

Freiräume ...


1. Freiräume ...
1. Syrisch-orthodoxe Kirche: Umstrittener Bau
3. Katholisch in Fulda
4. Hintergründe zum Islam
5. Judenverfolgung vor dem 3. Reich - und währenddessen

Von F.-J. Reich

Franz-Jürgen Reich wurde in Essen geboren und römisch-katholisch erzogen. Der 52jährige arbeitet im sozialtherapeutischen Team des Herzberghauses in Breitenbach (Nachsorgeeinrichtung für Suchtmittelabhängige) und wohnt in Bebra. Er ist geschieden und hat zwei Kinder.

An meinem Glauben ist mir wichtig, daß den Menschen Mut gemacht wird. Dieser Glaube ist sehr positiv ausgerichtet und läßt den Menschen sehr viele Freiräume. Er engt nicht ein.
Die eigene (Gewissens-) Entscheidung ist verpflichtend, keine einengenden Vorschriften dürfen den Menschen an dieser Entscheidung hindern.
In meinem Glauben orientierte ich mich sehr stark an der religiösen Lehre Jesu Christi. Ich erkenne aber oft meine eigene Begrenztheit, meine Sündhaftigkeit, meine negativen Seiten. Ich akzeptiere das, weil ich mich und meine Mitmenschen angenommen weiß in der Gnade Gottes.
Da ich mir durchaus in vielerlei Hinsicht Freiräume zugestehe, besteht natürlich die Gefahr, mich aus der Verantwortung zu nehmen: "Der liebe Gott wird's schon richten" oder so. Das kann es aber nicht sein. Ich lebe allein. Meine Kinder sind römisch-katholisch geblieben, nehmen mit mir an meinem religiösen Leben teil. (...)
Ich bin eigentlich ganz bewußt ein religiöser Mensch. In meinem Glauben habe ich persönlich Höhen und Tiefen erlebt. Hin und wann kamen auch massive Zweifel auf, aber nicht dergestalt, daß ich die Existenz des Schöpfergottes jemals in Zweifel gestellt hätte. - Aber das überlieferte Gottesbild stellt sich mir inzwischen schon anders dar. Zum Beispiel: Ist Gott der "Herr", der "Vater"? Wer weiß das schon - da helfen vielleicht sprachliche Hilfskonstrukte. "Gott, du bist wie ein gütiger Vater, eine liebende Mutter". Das ist zwar keine theologische Aussage, kann uns aber mit unserem kleinen Verstand ein bißchen helfen.
Zu anderen Religionen (auch zu nichtchristlichen) habe ich im allgemeinen ein positives Verhältnis. Schwierigkeiten habe ich mit radikalen Ausrichtungen der Religionen/Konfessionen, die ihre Menschen einengt, bedrängt, ihnen keine Freiräume läßt.

Fremdwörter
Mysterienkulte:
Sieg des Geistes, mystische Macht der Bilder, des Muttertums der Erde und des Kosmos als "durchwebende Kraft"

Gnosis:
Alle religiösen Richtungen, die eine Erlösung durch die Erkenntnisse Gottes und der Welt suchen

Katharerbewegung:
Ketzer, die sich von der Kirche trennten bzw. von ihr ausgeschlossen wurden.

Kabbala (übersetzt= "?berlieferung"):
Die Bewegung hatte im 16./17. Jhd. ihre Hochkonjunktur und ist ein Ausdruck dominanter jüdischer Spiritualität und Lebensbewältigung

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