Religionskritik

FOLGEN FÜR MENSCH UND UMWELT

Ozon: Entstehung und Folgen


1. Immer mehr Verkehr, immer mehr Probleme
2. Ozon: Entstehung und Folgen
3. Viele Schäden durch Autoverkehr für Mensch und Natur

Emissionen durch Verkehr
Aus "So schmutzig ist die Autoindustrie", in: taz, 10.9.2019
Die Zahlen sind beeindruckend: Allein VW, der Spitzenreiter im Schmutz-Ranking, ist laut Bericht für 582 Millionen Tonnen Treibhausgase verantwortlich – so viel, wie ganz Australien ausstößt. Direkt hinter der Volkswagen Group kommt Renault-Nissan als größter Klimasünder, darauf folgen Toyota, General Motors und Hyundai-Kia. Laut Greenpeace seien diese fünf Konzerne für die Hälfte aller Automobilemissionen verantwortlich. Die Autobranche als Ganzes müsse sich sogar für 9 Prozent aller weltweiten Emissionen schuldig zeichnen. Das sei vergleichbar mit dem gesamten Ausstoß der Europäischen Union. BWM, immerhin der Letztplatzierte, verursacht noch 136 Millionen Tonnen CO2.

Ozon
Zur Ozon-Problematik hat die Umweltschutzorganistation Greenpeace eigene Campagnen begonnen und Studien veröffentlicht.
Aus der umfangreichen Studie hier ein paar kurze Zitate ...
"Ozon ist ein natürlicher Bestandteil der Luft. In den oberen Luftschichten ist es sogar lebensnotwendig, da es als Schutz gegen die gefährlichen UV-Strahlen der Sonne wirkt. In Bodennähe, wo es sich zu einem giftigen Reizgas entwickelt, tritt Ozon normalerweise nur in geringen Konzentrationen auf. In den vergangenen 100 Jahren hat sich die Ozonbelastung am Boden mehr als verdoppelt.
Seit 1960 nimmt die Ozonkonzentration in Mitteleuropa pro Jahr um ein bis zwei Prozent zu. Während andere Luftschadstoffe wie Schwefeldioxid und Staub langsam reduziert werden, geben Experten für Ozon erschreckende Wachstums-Prognosen ab. Der Grund: Ozon am Boden entsteht als eine wetterbedingte Folgeerscheinung des Autoverkehrs, Ozonsmog ist der Bumerang-Effekt ungebremster individueller Mobilität.
Ozon entwickelt sich unter kräftiger Sonneneinstrahlung durch photochemische Umwandlungen aus den Vorläufersubstanzen Stickoxid, Kohlenwasserstoff und Kohlenmonoxid. Stickoxide gelangen wie Kohlenwasserstoffe überwiegend aus den Auspufftöpfen der KfZ in die Atmossphäre: Stickoxide zu 70 Prozent, Kohlenwasserstoffe zu etwa 50 Prozent - im Jahresdurchschnitt gerechnet. Andere Quellen sind Industrieemissionen und Ausstoß von Kohlenwasserstoffen durch Verwendung von Farben und Lacken.
Die chemischen Reaktionen sind sehr komplex, wesentlich für die Ozonbildung ist aber folgender Ablauf: Stickstoffdioxid spaltet sich unter Einwirkung von Sonnenenergie in Stickstoffmonoxid und ein freies Sauerstoffatom. Dieses Sauerstoffatom geht mit dem Luftsauerstoff die Verbindung zu Ozon ein und entwickelt sich so zu einem hochgiftigen Reizgas."

Was bewirkt Ozon?
"Grundlage der Giftwirkung von Ozon ist seine hohe Oxydationskraft. Das dritte Sauerstoffatom macht Ozongas hochreaktiv, es geht in biologischen Geweben rasch biochemische Verbindungen ein und lagert sich an."

"Hauptangriffsorte der Ozonattacke sind die Zellmembranen in den kleinen Bronchien und Lungen. Ozon ist nur schwer wasserlöslich, reagiert daher in der Luftröhre nicht mit Schleim und gelangt so bis tief in den Atemtrakt in die besonders empfindlichen, nicht mehr durch Schleim geschützten Regionen, vor allem im Übergangsbereich von den letzten kleinsten Bronchien zu den ersten Lungenbläschen. Etwa 91 Prozent des in der Atemluft enthaltenen Ozons wird von der Lunge und den Atemwegen aufgenommen. An den empfindlichen Zellmembranen angelangt, zerstört Ozon die Membranstruktur und ruft eine ganze Kaskade von Folgereaktionen hervor, in deren Verlauf das Gewebe mit vielfältigen Entzündungen antwortet.
Besonders zwei biochemische Wirkungsmechanismen machen die Giftigkeit von Ozon aus: Zum ersten bildet Ozon toxische Zwischenprodukte, die eine innere biologische Vergiftung bewirken. Solche toxischen Zwischenprodukte sind beispielsweise Peroxyde, Aldehyde und freie Radikale, die aus der Oxidation von Ozon mit den ungesättigte Fettsäuren in den Zellmembranen entstehen. Einige wie die OH-Radikale entfalten ein umfangreiches Zerstörungspotential. Zweitens zersetzt Ozon lebenswichtige Bausteine des Organismus selbst. Zerstört werden Enzyme, Rezeptor- und Signal-Proteine, Peptide, Aminosäuren und wichtige Koenzyme, weil Ozon die Sulfhydrylgruppen in diesen Stoffen oxidiert.
Ozon wirkt in einem hochsensiblen Bereich des Körpers: im Grenzflächengewebe zu den Lungenbläschen, das für das Funktionieren der Lunge und damit des menschlichen Sauerstoffkreislaufs entscheidend ist. Nach Ozoneinwirkung beginnen die Zellen des Grenzflächengewebes zu wuchern oder zu degenerieren und besorgen ihre Arbeit für ein normales Funktionieren der Lungen kaum noch. Die sogenannten Flimmerepithelzellen, die für eine Bewegung des Bronchialschleims sorgen, versagen den Dienst, es kommt zur Schleimstauung, und die Selbstreinigung der Atemwege wird unterdrückt. Auch die für Immunsystem und Entzündungsabwehr wichtigen Freßzellen, die der Körper bei Gefahr ausschüttet, werden in ihrer Abwehrfunktion geschädigt. Insgesamt wirkt das Gewebe gestreßt und ist deutlich anf&aml;lliger für Schädigungen.
Höheren Dosen oder dauerhafte Ozonbelastung verursachen aufquellende Wucherungen der sekretbildenden Zellen (Hyperplasie), eine Verengung der Bronchealwege, Gewebeverdickung und eine beginnenden Lungenvernarbung im Bindegewebe (Fibrosierung). Teile des Grenzflächengewebes sterben ab (Nekrosen). Es kommt zur verfrühten Lungenalterung, zur partiellen Lungenvernarbung und Lungenstarre. Dadurch verringern sich Beweglichkeit und Volumen der Lungen: Die Sauerstoffaufnahme sinkt und damit auch die körperliche Leistungsfähigkeit. Diese Schäden sind weitestgehend nicht umkehrbar (reversibel); der Grad der Schädigung hängt von der inhalierten Ozonmenge ab."

Ozon drinnen und draußen: zweierlei Maß
"Die sogenannte maximale Arbeitsplatzkonzentration (MAK) gibt Grenzwerte für Luftschadstoffe am Arbeitsplatz an. Errechnet wird dieser Wert für 70 Kilogramm schwere, gesunde Männer, die sich fünf Tage in der Woche maximal acht Stunden an ihrem Arbeitsplatz aufhalten.
Im Sommer 1995 führten alarmierende Forschungsergebnisse aus den USA dazu, daß Ozon auch in Deutschland als krebserregend eingestuft wurde. Die Behörden setzten den bis dato festgelegten MAK-Wert von 200 Mikrogramm pro Kubikmeter außer Kraft. Die Kommission der deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) kam nach Bewertung der Fachliteratur zu dem Schluß: Den Schutz am Arbeitsplatz "könnte ein MAK-Wert von 200 Mikrogramm pro Kubikmeter über 4 Stunden oder einer von 100 Mikrogramm pro Kubikmeter über 8 Stunden erfüllen." (DFG, OZON MAK/Einstufung, Nachtrag 1995, Lieferung 21, 1995)
Diese Vorgaben, die Arbeitgeber in Innenräumen nach dem Gesetz zwingend einzuhalten haben, gelten nicht für die Außenluft. So müssen z.B. Gärtner, Bauarbeiter und Waldarbeiter auch bei Ozonsmog schwere körperliche Arbeit im Freien verrichten, während die Arbeit in geschlossenen Räumen bei diesen Konzentrationen arbeitsrechtlich längst verboten ist.
Für die übrige Bevülkerung, für die üblicherweise um ein Vielfaches niedrigere Grenzwerte gelten, liegt der Ozongrenzwert mit 240 Mikrogramm pro Kubikmeter weit höher als der MAK-Wert - eine echte Gesundheitsgefährdung.
Mit diesem Ozongesetz mißachtet die Bundesregierung, die eine besondere Schutzpflicht für die Bevölkerung hat, das in der Verfassung garantierte Recht auf körperliche Unversehrtheit. Mit dem Ozongrenzwert von 240 Mikrogramm pro Kubikmeter wird der angebliche Gesundheitsschutz zur gesetzlich sanktionierten Körperverletzung."

"Bei Schulkindern in Sommerlagern wurde die Lungenfunktion bei verschiedenen Ozonbelastungswerten gemessen. Es zeigte sich, daß bei steigenden Ozonwerten die Lungenfunktionen der Kinder einer stabilen Gesetzmäßigkeit folgte: Sie sank im Durchschnitt um 0,76 Prozent pro 10 Mikrogramm pro Kubikmeter hinzukommendes Ozon. (Spektor 1988)
Im Klartext: Bei Kindern gibt es keinen Schwellenwert für Ozon, denn schon niedrige Konzentrationen dieses Reizgases beeinträchtigen ihre Lungenfunktion."

(Der Text zu Ozon wurde in den 90er Jahren verfasst.)

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