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12984 Einträge gefunden
RegalPsychiatrie
Hrsg/Autor*inDrechsler, Markus
Jahr2016
ReihentitelBlickpunkte
TitelMaßnahmenvollzug
UntertitelMenschenrechte weggesperrt und zwangsbehandelt
VerlagMandelbaum Verlag
OrtWien
ISBN9783854765271
BewertungMarkus Drechsler: Maßnahmenvollzug (2016, Mandelbaum in Wien, 363 S., 24,90 €) ++ Ein Buch aus und über Österreichische Verhältnisse rund um die Zwangspsychiatrisierung und Sicherungsverwahrung nach Strafrecht. Der Untertitel „Menschenrechte weggesperrt und zwangsbehandelt“ macht klar, dass es kritische Blicke sind. Fast die Hälfte des Buches beschäftigt sich mit den rechtlichen Bedingungen, die hinsichtlich Zwangsmaßnahmen kaum Grenzen stecken. Ein Vergleich mit der ebenfalls menschenverachtenden Rechtslage in Deutschland zeigt, dass Österreich noch stärker Menschenrechte einschränkt. Der zweite Teil enthält Analysen von Gutachtenqualitäten und etliche Interviews mit Betroffenen bzw. Beobachter*innen.
DokumententypBuch (Monographie)
PreisBroschur : EUR 24,90
Bände363 Seiten
RegalPsychiatrie
Hrsg/Autor*inEnzensberger, Hans Magnus; Michel, Karl Markus
Jahr2001
TitelKursbuch
UntertitelDer laufende Schwachsinn
VerlagRowohlt Berlin
OrtBerlin
ISBN3871341452
DokumententypBuch (Sammelwerk)
Seiten179
RegalPsychiatrie
Hrsg/Autor*inEucker, Sabine; Müller-Isberner, Rüdiger
Jahr2015
TitelPraxishandbuch Maßregelvollzug
UntertitelGrundlagen, Konzepte und Praxis der Kriminaltherapie
Auflage1. Aufl.
VerlagMWV Mensch: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH amp; Co. KG
Orts.l.
ISBN9783941468658
BewertungEinen überraschend ehrlichen Einblick aber bieten bereits Lehr- und Grundlagenbücher zum Thema, z.B. aus der Medizinisch Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft (Berlin) oder dem Thieme-Verlag in Stuttgart. Wir haben einige unter die Lupe genommen und waren überrascht, wie offen zum Teil willkürliche, folterähnliche und zum Teil klar rechtswidrigen Praxen dort als Standardverhalten hinter Mauern und Stacheldraht propagiert werden - wenn auch mit interessanten Unterschiedenen im Detail. Als Ausgangspunkt wählten wir zwei Grundlagenwerk mit zum Teil gleichen Autoren (bemerkenswerterweise alle männlich). Das erste heißt „Praxishandbuch Forensischer Psychiatrie des Kindes-, Jugend und Erwachsenenalters“ (MWV, 99,95 €) und wurde herausgegeben im Jahr 2011 von Frank Häßler, Wolfram Kinze und Norbert Nedopil. Auf 741 Seiten werden alle wesentlichen Fragestellungen und Arbeitsbereiche dargestellt. Etliche Autor_innen haben an dem Werk mitgearbeitet. Älter und eher im Ruf als Klassiker zum Thema ist das Werk „Forensische Psychiatrie“ (4. Auflage 2012, Thieme, 129,99 €). Die 533 Seiten der Hauptautoren Norbert Nedopil und Jürgen Leo Müller sowie ihrer vier Unterstützer kommt es nicht ganz so dick daher, aber durch das enge Schriftbild bietet es mindestens genauso vielen Informationen Platz. Die streng systematische Ordnung mit z.T. vierstufigen Gliederungszahlen verpasst dem Buch einen lexikalischen Eindruck. Das umfangreiche Stichwort- und Literaturverzeichnis hilft ebenfalls dafür. Beide Bücher sind geeignet, einen ausreichend genauen Einblick in rechtliche Grundlagen, Begutachtung Behandlungsziele und –formen zu verschaffen. Sie gehen systematisch auf alle Fragestellungen ein und behandelt diese präzise, immer wieder auch mit Beispielen, Zahlen und Tabellen, unter Quellennennung und Verweise auf Gesetze und Urteile. Die Patient_innenperspektive und noch mehr deren Rechte kommen in beiden Büchern jedoch recht knapp daher – aber immerhin: Sie und ihre Rechtsgrundlagen werden erwähnt. Das ist in Lehrbüchern zur Zwangspsychiatrie nicht selbstverständlich, wie die anderen Titel zeigen. ++ Zum Teil fehlen sie sogar ganz. Das gilt z.B. für das wesentlich smarter daherkommende, aber ähnlich den beiden dicken Werken betitelte „Praxishandbuch Maßregelvollzug“ mit Rüdiger Müller-Isberner und Sabine Eucker als Herausgeber daher (MWV, 2013, 301 S., 59,95 €). Beide Bücher schildern den Klinikalltag aus der Perspektive derer, die dort Menschen festhalten, behandeln und begutachten – allerdings sehr unterschiedlich. Das „Praxishandbuch Maßregelvollzug“ ist oberflächlicher, mitunter wirken die Sätze wie persönliche Äußerungen der Autor_innen. Der Nutzen für die Praxis ist daher eher gering, während das das 741-Seiten-Buch eine Art Enzyklopädie der forensischen Praxis ist. Beide haben allerdings etwas gemeinsam, was beklemmt: Die Patient_innen und ihr Blickwinkel kommen kaum oder gar nicht vor. Beeindruckend zeigt sich das an der konsequenten Nichterwähnung im Buch von Müller-Isberner/Eucker. Das zentrale Steuerungsinstrument der Selbstbestimmung von Psychiatrisierten findet nicht einmal den Eingang in das Stichwortverzeichnis. Im Werk von Häßler/Kinze/Nedopil findet sich ein Eintrag. Obwohl sogar die gesetzliche Grundlage angegeben ist, in der die durchgreifende Wirksamkeit der „PatVerFüs“ garantiert ist, steht im Buch nur, seien durch diese „auch Wünsche des Betreuten zu berücksichtigen“ (S. 536). Wenige Zeilen vorher klingt es noch deutlicher: „Das Wohl des zu Betreuenden hat Vorrang vor seinen Wünschen.“ Den aber definieren dann die Ärzt_innen – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Das ist glatter Rechtsbruch, wie im dritten Buch aus dem gleichen Verlag zu lesen ist. Dort behandeln die Herausgeber_innen Michael Mauer, Matthias Lammel, Steffen Lau und Stephan Sutarski die „Zwangseinweisung und Zwangsbehandlung“ (MWV, 2011, 143 S., 29,95 €). Danach „muss der Arzt in eigener Verantwortung eine ihm bekannte Patientenverfügung beachten und umsetzen“ (S. 11). Existiert zudem eine bevollmächtigte Person, so ist diese bei Interpretationsfragen entscheidungsbefugt. Doch auch dieses Stichwort kommt in den anderen beiden Büchern nicht vor. Das erschreckt, denn die in führenden Positionen tätigen Autor_innen scheinen Patient_innenrechte entweder nicht zu kennen oder für so vernachlässigbar zu halten, dass sie diese in einem Grundlagenbuch nicht einmal erwähnen. Die Erfahrungen mit der Praxis von Willkür hinter den Mauern forensischer Psychiatrien passen zu diesem Denken. Dass niemand hinguckt, geben Müller-Isberner/Eucker sogar offen zu: „Die Notwendigkeit solcher Evaluationen ist evident und wurde beschrieben (…), gleichwohl fehlen sie“ (S. 139). Und: „Empirisches Wissen darüber, wie sich Größe und Organisationsform kriminaltherapeutischer Institutionen auf therapeutische Effizienz und Wirtschaftlichkeit auswirken, fehlt weltweit“ (S. 87). Keine Hinweise gibt es auf Experimente, auf geschlossene Psychiatrien zu verzichten. Im Werk von Häßler/Kinze/Nedopil hätte es nahegelegen, im Kapitel über andere Länder z.B. auf Italien hinzuweisen. Dass es unterblieb, passt zum Gesamteindruck. Wem Zweifel bleiben, wie (Zwangs-)Psychiatrie im deutschsprachigen Raum ausgerichtet ist (z.T. wird in den Bücher auch die Lage in Österreich und in der Schweiz gesondert behandelt), kann das Buch von Helmfried E. Klein und Frank-Gerald B. Pajonik (3. Auflage 2011, Thieme, 59,99 €) als Beleg nehmen. Es stellt unter dem Titel „Facharztprüfung Psychiatrie und Psychotherapie“ eintausend Prüfungsfragen vor – und keine beschäftigt sich mit Patent_innenperspektive, -rechten oder –verfügungen. Wer so lehrt und lernt, produziert Verwahranstalten und Folterhäuser. ++ Hinsichtlich kompakter Wissensvermittlung sei noch die Reihe „Basiswissen“ aus dem Psychiatrieverlag in Köln) erwähnt. Die kleinen Taschenbücher behandeln jeweils ein konkretes Thema und verschaffen dabei einen guten Rundumblick mit Schwerpunkt auf die rechtlichen Bedingungen und konkreten Abläufe. Die Autor_innen stammen aus der Praxis, was ihnen einerseits hilft, die Dinge sehr praxisnah zu schildern. Andererseits führt das zu einem Blickwinkel aus der Sicht der Psychiatrie. Politische und ethische Erwägungen spielen z.B. im Buch „Maßregelvollzug“ von Cornelia Schaumburg (2010, 137 S., 16,95 €) kaum eine Rolle. Verfolgungsbehörden wie die Staatsanwaltschaft werden zur Vertretung der Bürger_innen verklärt (S. 21) verklärt. Dennoch bleibt: Wer über die formalen und organisatorischen Abläufe der forensischen Psychiatrie einschließlich der Gerichtsverfahren Informationen sucht, ist hier genau richtig.
DokumententypBuch (Monographie)
URLhttp://ebooks.ciando.com/book/index.cfm/bok_id/1882420
Seiten311
RegalPsychiatrie
Hrsg/Autor*inFrankl, Viktor E.
Jahr2004
TitelDer unbewusste Gott
UntertitelPsychotherapie und Religion
AuflageUngekürzte Ausg. nach der 7., wesentlich erw. Ausg. von 1988, 7. Aufl.
VerlagDt. Taschenbuch-Verl.
OrtMünchen
ISBN9783423350587
DokumententypBuch (Monographie)
Band35058
Seiten130
KeywordsExistenzanalyse; Logotherapie; Religiosität; Seelsorge
RegalPsychiatrie
Hrsg/Autor*inFreud, Sigmund; Breuer, Josef
Jahr1977
TitelStudien über Hysterie
AuflageUngekürzte Ausg., 56. - 60. Tsd
VerlagFischer-Taschenbuch-Verl.
OrtFrankfurt am Main
ISBN3436011118
DokumententypBuch (Monographie)
Band6001
PreisDM 5.80
Seiten245
KeywordsHysteria
RegalPsychiatrie
Hrsg/Autor*inGeislinger, Rosa
Jahr1998
TitelExperten in eigener Sache
UntertitelPsychiatrie, Selbsthilfe und Modelle der Teilhabe
Auflage1. Aufl.
VerlagZenit-Verl.
OrtMünchen
ISBN3928316109
DokumententypBuch (Monographie)
PreisDM 24.80, sfr 23.00, S 180.00
Seiten249
KeywordsPsychische Krankheit; Psychische Störung; Selbsthilfegruppe; Sozialpsychiatrie
RegalPsychiatrie
Hrsg/Autor*inGlatzel, Johann
Jahr1990
TitelMelancholie und Wahnsinn
UntertitelBeiträge zur Psychopathologie und ihren Grenzgebieten
VerlagWiss. Buchges. Abt. Verl.
OrtDarmstadt
ISBN3534801245
DokumententypBuch (Monographie)
Seiten179
RegalPsychiatrie
Hrsg/Autor*inGlück, Alexander
Jahr2013
TitelADHS
UntertitelWie lebhafte Kinder für krank erklärt werden
VerlagManuscriptum
OrtWaltrop
ISBN9783937801896
DokumententypBuch (Monographie)
Preiskart. : EUR 9.80 (DE)
Seiten93
KeywordsAufmerksamkeitsdefizit-Syndrom
RegalPsychiatrie
Hrsg/Autor*inGoffman, Erving
Jahr2016
ReihentitelEdition Suhrkamp
TitelAsyle
UntertitelÜber die soziale Situation psychiatrischer Patienten und anderer Insassen
Auflage20. Auflage 2016
VerlagSuhrkamp
OrtFrankfurt am Main
ISBN9783518106785
DokumententypBuch (Monographie)
Band678
Seiten366
RegalPsychiatrie
Hrsg/Autor*inGotkin, Janet; Gotkin, Paul; Hähnle, Walter
Jahr1977
ReihentitelRadius-Bücher
TitelZu viel Zorn, zu viele Tränen
UntertitelEin persönlicher Sieg über die Psychiatrie
VerlagRadius-Verl.
OrtStuttgart
ISBN3871735248
DokumententypBuch (Monographie)
Bände281
RegalPsychiatrie
Hrsg/Autor*inGøtzsche, Peter C.; Rometsch, Martin
Jahr2015
TitelTödliche Medizin und organisierte Kriminalität
UntertitelWie die Pharmaindustrie unser Gesundheitswesen korrumpiert
Auflage2. Aufl.
Verlagriva
OrtMünchen
ISBN9783868834383
BewertungPeter C. Gøtzsche ++ Tödliche Medizin und organisierte Kriminalität ++ (2014, riva in München, 512 S., 24,99 €) ++ Ein dicker Wälzer voller brisanter Informationen – das Buch lohnt die Lektüre, egal ob als erschreckender Eindruck aus der Praxis einer profitgetriebenen Branchen oder auf der Suche nach konkreten Zahlen und Beispielen. Übersichtlich sortiert zeigt der Autor, „wie die Pharmaindustrie das Gesundheitswesen korrumpiert“ (so der Untertitel). Viele, viele Quellenangaben machen das Werk zu einer Art Lexikon des Grauens hinter den Kulissen vermeintlicher Wissenschaftlichkeit und Fürsorge. Zwei Kapitel sind der Psychiatrie und speziell den Psychopharmaka für Kinder gewidmet, der Rest beleuchtet die Medizin als Ganzes: Interessenskonflikte von Ärzt_innen, Verkaufsstrategie für Medikamente, Vertuschung und Fälschung, verfilzte bis korrupte Behörden. Gøtzsche, selbst Professor am Rigshospitalet Kopenhagen, erinnert all das an kriminelle Vereinigungen oder gar eine Mafia – nur das es deutlich mehr Tote gibt als bei den von der Justiz verfolgten statt gedeckten Verbrechen.
DokumententypBuch (Monographie)
PreisEUR 24,99
URLhttp://www.vlb.de/GetBlob.aspx?strDisposition=a&strIsbn=9783868834383
Seiten512
RegalPsychiatrie
Hrsg/Autor*inGreen, Hannah
Jahr1989
TitelIch hab dir nie einen Rosengarten versprochen
UntertitelBericht einer Heilung
Auflage611. - 635. Tsd
VerlagRowohlt
OrtReinbek bei Hamburg
ISBN3499141558
DokumententypBuch (Monographie)
Band4155
Preiskart. : DM 7.80
Seiten236 S
KeywordsErlebnisbericht; Heilung; Schizophrenie
RegalPsychiatrie
Hrsg/Autor*inGreen, Hannah
Jahr1997
TitelIch hab dir nie einen Rosengarten versprochen
UntertitelBericht einer Heilung
Auflage878. - 889. Tsd
VerlagRowohlt
OrtReinbek bei Hamburg
ISBN9783499141553
DokumententypBuch (Monographie)
Band14155
Seiten280
KeywordsSchizophrenie
RegalPsychiatrie
Hrsg/Autor*inGrünebaum, Rolf; Volckart, Bernd
Jahr2009
TitelMaßregelvollzug
UntertitelDas Recht des Vollzuges der Unterbringung nach §§ 63, 64 StGB in einem psychiatrischen Krankenhaus und in einer Entziehungsanstalt
Auflage7., neu bearb. und erw. Aufl.
VerlagHeymanns
OrtKöln
ISBN9783452268549
BewertungEinen überraschend ehrlichen Einblick aber bieten bereits Lehr- und Grundlagenbücher zum Thema, z.B. aus der Medizinisch Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft (Berlin) oder dem Thieme-Verlag in Stuttgart. Wir haben einige unter die Lupe genommen und waren überrascht, wie offen zum Teil willkürliche, folterähnliche und zum Teil klar rechtswidrigen Praxen dort als Standardverhalten hinter Mauern und Stacheldraht propagiert werden - wenn auch mit interessanten Unterschiedenen im Detail. Als Ausgangspunkt wählten wir zwei Grundlagenwerk mit zum Teil gleichen Autoren (bemerkenswerterweise alle männlich). Das erste heißt „Praxishandbuch Forensischer Psychiatrie des Kindes-, Jugend und Erwachsenenalters“ (MWV, 99,95 €) und wurde herausgegeben im Jahr 2011 von Frank Häßler, Wolfram Kinze und Norbert Nedopil. Auf 741 Seiten werden alle wesentlichen Fragestellungen und Arbeitsbereiche dargestellt. Etliche Autor_innen haben an dem Werk mitgearbeitet. Älter und eher im Ruf als Klassiker zum Thema ist das Werk „Forensische Psychiatrie“ (4. Auflage 2012, Thieme, 129,99 €). Die 533 Seiten der Hauptautoren Norbert Nedopil und Jürgen Leo Müller sowie ihrer vier Unterstützer kommt es nicht ganz so dick daher, aber durch das enge Schriftbild bietet es mindestens genauso vielen Informationen Platz. Die streng systematische Ordnung mit z.T. vierstufigen Gliederungszahlen verpasst dem Buch einen lexikalischen Eindruck. Das umfangreiche Stichwort- und Literaturverzeichnis hilft ebenfalls dafür. Beide Bücher sind geeignet, einen ausreichend genauen Einblick in rechtliche Grundlagen, Begutachtung Behandlungsziele und –formen zu verschaffen. Sie gehen systematisch auf alle Fragestellungen ein und behandelt diese präzise, immer wieder auch mit Beispielen, Zahlen und Tabellen, unter Quellennennung und Verweise auf Gesetze und Urteile. Die Patient_innenperspektive und noch mehr deren Rechte kommen in beiden Büchern jedoch recht knapp daher – aber immerhin: Sie und ihre Rechtsgrundlagen werden erwähnt. Das ist in Lehrbüchern zur Zwangspsychiatrie nicht selbstverständlich, wie die anderen Titel zeigen. ++ Zum Teil fehlen sie sogar ganz. Das gilt z.B. für das wesentlich smarter daherkommende, aber ähnlich den beiden dicken Werken betitelte „Praxishandbuch Maßregelvollzug“ mit Rüdiger Müller-Isberner und Sabine Eucker als Herausgeber daher (MWV, 2013, 301 S., 59,95 €). Beide Bücher schildern den Klinikalltag aus der Perspektive derer, die dort Menschen festhalten, behandeln und begutachten – allerdings sehr unterschiedlich. Das „Praxishandbuch Maßregelvollzug“ ist oberflächlicher, mitunter wirken die Sätze wie persönliche Äußerungen der Autor_innen. Der Nutzen für die Praxis ist daher eher gering, während das das 741-Seiten-Buch eine Art Enzyklopädie der forensischen Praxis ist. Beide haben allerdings etwas gemeinsam, was beklemmt: Die Patient_innen und ihr Blickwinkel kommen kaum oder gar nicht vor. Beeindruckend zeigt sich das an der konsequenten Nichterwähnung im Buch von Müller-Isberner/Eucker. Das zentrale Steuerungsinstrument der Selbstbestimmung von Psychiatrisierten findet nicht einmal den Eingang in das Stichwortverzeichnis. Im Werk von Häßler/Kinze/Nedopil findet sich ein Eintrag. Obwohl sogar die gesetzliche Grundlage angegeben ist, in der die durchgreifende Wirksamkeit der „PatVerFüs“ garantiert ist, steht im Buch nur, seien durch diese „auch Wünsche des Betreuten zu berücksichtigen“ (S. 536). Wenige Zeilen vorher klingt es noch deutlicher: „Das Wohl des zu Betreuenden hat Vorrang vor seinen Wünschen.“ Den aber definieren dann die Ärzt_innen – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Das ist glatter Rechtsbruch, wie im dritten Buch aus dem gleichen Verlag zu lesen ist. Dort behandeln die Herausgeber_innen Michael Mauer, Matthias Lammel, Steffen Lau und Stephan Sutarski die „Zwangseinweisung und Zwangsbehandlung“ (MWV, 2011, 143 S., 29,95 €). Danach „muss der Arzt in eigener Verantwortung eine ihm bekannte Patientenverfügung beachten und umsetzen“ (S. 11). Existiert zudem eine bevollmächtigte Person, so ist diese bei Interpretationsfragen entscheidungsbefugt. Doch auch dieses Stichwort kommt in den anderen beiden Büchern nicht vor. Das erschreckt, denn die in führenden Positionen tätigen Autor_innen scheinen Patient_innenrechte entweder nicht zu kennen oder für so vernachlässigbar zu halten, dass sie diese in einem Grundlagenbuch nicht einmal erwähnen. Die Erfahrungen mit der Praxis von Willkür hinter den Mauern forensischer Psychiatrien passen zu diesem Denken. Dass niemand hinguckt, geben Müller-Isberner/Eucker sogar offen zu: „Die Notwendigkeit solcher Evaluationen ist evident und wurde beschrieben (…), gleichwohl fehlen sie“ (S. 139). Und: „Empirisches Wissen darüber, wie sich Größe und Organisationsform kriminaltherapeutischer Institutionen auf therapeutische Effizienz und Wirtschaftlichkeit auswirken, fehlt weltweit“ (S. 87). Keine Hinweise gibt es auf Experimente, auf geschlossene Psychiatrien zu verzichten. Im Werk von Häßler/Kinze/Nedopil hätte es nahegelegen, im Kapitel über andere Länder z.B. auf Italien hinzuweisen. Dass es unterblieb, passt zum Gesamteindruck. Wem Zweifel bleiben, wie (Zwangs-)Psychiatrie im deutschsprachigen Raum ausgerichtet ist (z.T. wird in den Bücher auch die Lage in Österreich und in der Schweiz gesondert behandelt), kann das Buch von Helmfried E. Klein und Frank-Gerald B. Pajonik (3. Auflage 2011, Thieme, 59,99 €) als Beleg nehmen. Es stellt unter dem Titel „Facharztprüfung Psychiatrie und Psychotherapie“ eintausend Prüfungsfragen vor – und keine beschäftigt sich mit Patent_innenperspektive, -rechten oder –verfügungen. Wer so lehrt und lernt, produziert Verwahranstalten und Folterhäuser. ++ Hinsichtlich kompakter Wissensvermittlung sei noch die Reihe „Basiswissen“ aus dem Psychiatrieverlag in Köln) erwähnt. Die kleinen Taschenbücher behandeln jeweils ein konkretes Thema und verschaffen dabei einen guten Rundumblick mit Schwerpunkt auf die rechtlichen Bedingungen und konkreten Abläufe. Die Autor_innen stammen aus der Praxis, was ihnen einerseits hilft, die Dinge sehr praxisnah zu schildern. Andererseits führt das zu einem Blickwinkel aus der Sicht der Psychiatrie. Politische und ethische Erwägungen spielen z.B. im Buch „Maßregelvollzug“ von Cornelia Schaumburg (2010, 137 S., 16,95 €) kaum eine Rolle. Verfolgungsbehörden wie die Staatsanwaltschaft werden zur Vertretung der Bürger_innen verklärt (S. 21) verklärt. Dennoch bleibt: Wer über die formalen und organisatorischen Abläufe der forensischen Psychiatrie einschließlich der Gerichtsverfahren Informationen sucht, ist hier genau richtig.
DokumententypBuch (Monographie)
PreisEUR 62.00
Seiten696
KeywordsDeutschland; Maßregelvollzug; Quelle; Vollstreckung von Maßregeln; Ye 6
RegalPsychiatrie
Hrsg/Autor*inGütschow, Carolin
Jahr2014
TitelDie einstweilige Unterbringung im Strafprozess ( 126a StPO) und das Unterbringungsprüfungsverfahren gem. 121, 122 StPO
VerlagTectum Verlag
OrtMarburg
ISBN9783828830653
DokumententypBuch (Monographie)
URLhttp://gbv.eblib.com/patron/FullRecord.aspx?p=1613583
Seiten263
KeywordsRecht # Strafrecht / Strafprozessrecht
RegalPsychiatrie
Hrsg/Autor*inHalmi, Alice C.
Jahr2010
TitelIrren-Offensive
Untertitel30 Jahre Kampf für die Unteilbarkeit der Menschenrechte
Auflage1. Aufl.
VerlagAG-SPAK-Bücher
OrtNeu-Ulm
ISBN9783940865144
DokumententypBuch (Monographie)
BandM 239
PreisEUR 16.00 (DE), EUR 16.00 (AT), sfr 22.00 (freier Pr.)
URLhttp://www.socialnet.de/rezensionen/isbn.php?isbn=978-3-940865-14-4
Seiten156
KeywordsAufsatzsammlung; Geschichte 1980-2010; Paperback / softback; Psychiatrische Behandlung; Selbstbestimmungsrecht
RegalPsychiatrie
Hrsg/Autor*inHamm, Margret
Jahr2008
TitelLebensunwert - zerstörte Leben
UntertitelZwangssterilisation und \"Euthanasie\"
Auflage3. Aufl.
VerlagVAS Verl. für Akad. Schr
OrtFrankfurt/M.
ISBN3888643910
DokumententypBuch (Sammelwerk)
Seiten254
Keywords20th century; Aktion T4 (Germany); Deutschland; Euthanasia; Euthanasia / history; Euthanasie; Germany; History; History of Medicine; Involuntary sterilization; Moral and ethical aspects; National socialism; National socialism and medicine; Sterilization, Involuntary / history; Zwangssterilisation
RegalPsychiatrie
Hrsg/Autor*inHartung, Klaus
Jahr1980
TitelDie neuen Kleider der Psychiatrie
UntertitelVom antiinstitutionellen Kampf zum Kleinkrieg gegen die Misere ; Berichte aus Triest
Auflage1. - 8. Tsd
VerlagRotbuch-Verl.
OrtBerlin
ISBN3880222312
DokumententypBuch (Monographie)
Band231
Seiten221
KeywordsAntipsychiatrie; Institutional care; Menschen mit Behinderungen / Persons with disabilities; Mental health services; Mentally ill; Philosophy; Psychiatrie; Psychiatrie / Psychiatry; Psychiatrie / Triest; Psychiatrische Klinik; Psychiatrisches Krankenhaus; Psychiatry; Sozialpsychiatrie; Triest / Mensch: Medizin, Gesundheitswesen; Zwangsmedikation / Forced medication
RegalPsychiatrie
Hrsg/Autor*inHauck, Uwe
Jahr2016
TitelDepression abzugeben
UntertitelErfahrungen #ausderklapse
AuflageOriginalausgabe
VerlagBastei Lübbe Taschenbuch
OrtKöln
ISBN9783404609222
DokumententypBuch (Monographie)
BandBand 60922
PreisBroschur : EUR 10.30 (AT), sfr 14.00 (freier Preis), EUR 10.00 (DE)
Seiten427
RegalPsychiatrie
Hrsg/Autor*inHax-Schoppenhorst, Thomas; Schmidt-Quernheim, Friedhelm; Bauer, Petra
Jahr2003
ReihentitelPflegepraxis
TitelProfessionelle forensische Psychiatrie
UntertitelDas Arbeitsbuch für Pflege- und Sozialberufe
Auflage1. Aufl.
VerlagHuber
OrtBern
ISBN3456838360
DokumententypBuch (Monographie)
PreisEUR 32.95, ca. CHF 45.80
URLhttp://www.socialnet.de/rezensionen/isbn.php?isbn=978-3-456-83836-6
Seiten237
RegalPsychiatrie
Hrsg/Autor*inHegselmann, Rainer
Jahr1992
TitelZur Debatte über Euthanasie
UntertitelBeiträge und Stellungnahmen
Auflage2. Aufl.
VerlagSuhrkamp
OrtFrankfurt am Main
ISBN3518285432
DokumententypBuch (Sammelwerk)
Band943
PreisDM 22.00
Seiten330
KeywordsEthik; Euthanasie; Euthanasie / Aufsatzsammlung
RegalPsychiatrie
Hrsg/Autor*inHillman, James; Ventura, Michael
Jahr1999
TitelHundert Jahre Psychotherapie - und der Welt geht\'s immer schlechter
VerlagWalter
OrtZürich
ISBN3530700053
DokumententypBuch (Monographie)
PreisDM 29.80
Seiten275
KeywordsPsychotherapie; Zeitfragen
RegalPsychiatrie
Hrsg/Autor*inIllich, Ivan
Jahr1987
TitelDie Nemesis der Medizin
UntertitelVon den Grenzen des Gesundheitswesens
Auflage17. - 19. Tsd
VerlagRowohlt
OrtReinbek bei Hamburg
ISBN349914834x
DokumententypBuch (Monographie)
Band4834
Seiten323
KeywordsGesundheitswesen; Mensch: Medizin
RegalPsychiatrie
Hrsg/Autor*inJong-Meyer, Renate de
Jahr1980
TitelVerhaltensmodifikation bei Depressionen ; 14 Tabellen
VerlagUrban & Schwarzenberg
OrtMünchen
ISBN3541093617
DokumententypBuch (Sammelwerk)
Band23
Seiten303
KeywordsAffektive Störungen; Behavior Therapy; Depression; Depression-therapy; Verhaltensmodifikation; Verhaltenstherapie
RegalPsychiatrie
Hrsg/Autor*inKallinke, Dieter
Jahr1979
TitelDie Behandlung von Zwängen
UntertitelEine verhaltenstherapeutische Kontroverse
VerlagUrban & Schwarzenberg
OrtMünchen
ISBN3541090111
DokumententypBuch (Sammelwerk)
Band21
Seiten271
KeywordsAngst; Aufsatzsammlung; Behavior Therapy; Compulsive Behavior / therapy; Compulsive Behavior-therapy; Neurose; Obsessive-Compulsive Disorder / therapy; Verhaltenstherapie; Zwang; Zwangsstörung
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