Kritik der Konsumkritik

RUND UM DIE PROJEKTWERKSTATT: PROJEKTE UND AKTIONEN

Die großen Themen und Debatten rund ums Haus


1. Einleitung
2. Geplante und laufende Projekte in der Region
3. Kommunalpolitik
4. Die großen Themen und Debatten rund ums Haus
5. Widerstand organisieren! Bewegung von unten aufbauen!

Die "Villa Kunterbunt des kreativen Widerstands" ist nicht nur eine Erfinderwerkstatt bunter Aktionsformen, subversiver Rechtsanwendung und kunstvoll geformter Kampagnen, sondern auch ein Ort des (Er-)Denkens. Hier wird an politischen Theorien ebenso geschraubt wie an Methoden zum praktischen Hierarchieabbau und zum Überleben ohne materielle Abhängigkeiten.

Hier sollen einige besonders prägnante und über viele Jahre intensiv geführte Diskussionen benannt werden. Neben Vorträgen und Seminaren sind einige Buchveröffentlichungen, viele Zeitschriftenartikel und Internetseiten das Ergebnis. Da die Projektwerkstatt kein Label, sondern nur der Ort der Debatte und Dokumentation ist, sickern auch die Ideen und Theorien in politische Bewegung und theoretische Debatten unauffällig ein. Viele Impulse haben aber das, was an politischem Engagment und heutigen Kampagnen sehr unterschiedlicher Gruppen läuft, stark beeinflusst. Das soll auch so bleiben: Wir wollen praktisch verändern, das Denken und die Analyse schärfen, Handwerkzeug zu Emanzipation und zum Widerstand liefern - aber wir sind und haben kein Label. Wir müssen kein Geld mit unseren Aktivitäten verdienen und sammeln keine Ehrungen, schon gar nicht von denen, deren Ämter und Stellungen wir bekämpfen.

Freie Menschen in Freien Vereinbarungen - die Theorie der Herrschaftsfreiheit
Alle Modelle einer guten Führung scheitern an diesem Punkt: Wenn einige Menschen bessere Durchsetzungsmöglichkeiten haben als andere, werden sie eher geneigt sein, diese auch einzusetzen. Das heißt: Die Existenz von Herrschaft ist selbst der Grund für die Anwendung derselben. Kontrolle nützt da wenig, denn kontrollierbar ist höchstens konkretes Abstimmungsverhalten, nicht aber der privilegierte Zugang zu Ressourcen, Informationsweitergabe oder -veränderung, informelle Absprachen usw.
Die einzige Chance ist die Abwesenheit von Herrschaft. Dann ist die Chance am größten, dass Menschen miteinander kooperieren, weil sie den größten Nutzen und das geringste Risiko haben. Es gibt keine Garantie, aber es geht bei der Debatte um Utopien auch nicht um die Suche nach dem Paradies. Wichtiger ist, die Rahmenbedingungen zu entwickeln, die am stärksten zur Kooperation drängen und am wenigsten zur Konkurrenz.
  • Infoseiten zu Herrschaftstheorie und herrschaftsfreien Utopien
  • Bisherige Veröffentlichungen unter anderem: Zwei Auflagen von "Freie Menschen in freien Vereinbarungen", weitere Bücher "Autonomie und Kooperation" sowie "Herrschaft" (Bestellseite), dazu viele Aufsätze und Sammlungen auf CD und im Internet.
  • Weitere Aktivitäten: Vorträge, Seminare, Ausstellungen

Umweltschutz von unten
Machtförmige Verhältnisse sind sowohl Voraussetzung als auch das Mittel rücksichtsloser Aneignung von Rohstoffen, Land und allen anderen Lebensgrundlagen. Denn Natur und Mensch sind die Faktoren, die zum Zwecke von Herrschaftsausbau und -sicherung sowie ständigem Profit ausgebeutet werden. Profitraten steigen, wenn Mensch und/oder Natur intensiver, d.h. pro Vorgang billiger genutzt werden können. Hinzu kommt, dass diejenigen, die die Herrschaftspositionen innehaben, definieren können, wer welche Folgen zu tragen hat. Das gilt für Gewinne und Kapitalanhäufung ebenso wie für Folgeschäden, Krankheiten, Armut und Vertreibung. Nur ein Abbau von Herrschaft kann auch den Schutz der Umwelt langfristig garantieren.
  • Netzwerk "Umweltschutz von unten" mit gemeinsamen Treffen, Aktionen, Seminaren, einem Rundbrief und den Zeitungen "Ö-Punkte" und "grünes blatt"
  • Viele direkte Aktionen gegen Atomkraft, Braunkohleabbau und -verstromung, Expo 2000 usw.
  • Ökostrom von unten, die überregionale Kampagne für eine regeneration Energieversorgung, bei der die Menschen gleichzeitig die Mitbestimmung über Stromnetze und Anlagen erhalten. Sie scheiterte am Desinteresse bis Widerstand der auf Konzerne und Staat fixierten Umwelt-NGOs und Ökofirmen.

Kritik an Knast, Zwangspsychiatrie und Strafe
Einsperren und Strafen verschlimmern das, vor was sie zu schützen vorgeben. Das ist kein Geheimwissen, das wissen selbst die Betreiber*innen von Knästen und Zwangspsychiatrien. Sie verfolgen andere Interessen damit und geben das mitunter sogar zu: Sie wollen, dass die von ihnen vorgegebene Ordnung akzeptiert wird. Dafür schüchtern sie ein - mit Waffen, Peitschen, Strafarbeiten, Mauern und Gittern. Ihr Ziel: Keine Abweichung. Ihr Feindbild: Eigensinnige, kreative Menschen. Mehrfach haben Betreiber von (Psycho-)Knästen schon zugegeben: Sie würden selbst Pippi Langstrumpf einsperren!

Kritik an vereinfachten Welterklärungen
"Monsanto ist schuld ... Nein, die Bilderberger ... Quatsch, das Finanzkapital macht alles kaputt ... Hinter allem stecken zwei Bankierfamilien ... Europa wird immer mehr amerikanisiert ... Geht doch gar nicht, weil die BRD ohnehin von den USA besetzt ist ... oder gar nicht existiert ... zumindest sollen die vielen Flüchtlinge Deutschland kaputt machen, das ist alles geplant ..."
So oder ähnlich erklären Reichsbürger, Chemtrailsgläubige, AfD, USA- und Israelhasser die Ursachen empfundener Missstände. Was sie gemeinsam haben: Sie vereinfachen, verkürzen komplexe Herrschaftsanalysen und spielen mit den Mitteln des Populismus. Statt Menschen zu eigenständigem Denken und kritischem Hinterfragen anzuregen, wandeln sie Ohnmacht oder Empörung in billige Zustimmung. Mit plumpen Feindbilder und verkürzten Ursache-Wirkungsketten stacheln viele zum Hass gegen unerwünschte Bevölkerungsgruppen, denen die Schuld für das Böse auf der Welt zugeschoben wird - der Antisemitismus ist nur ein Beispiel dafür, welche Folgen das haben kann.
  • Kampagne, Vortrag und Buch "Den Kopf entlasten" einschließlich des direkten Einmischens in Zusammenhänge, die ihre Kritik an "denen da oben" mit primitiven Feindbildern und Erklärungsmustern verbinden (Bestellseite ++ der Vortrag als Film)
  • Internetseite zum Thema

Widerstand und Direct-Action
Das ist fraglos eine besondere Spezialität aus dem Haus in Saasen. Gruppen rund um die Projektwerkstatt beteiligen sind an direkten Aktionen und Öffentlichkeitsarbeit gegen Herrschaft, Kapitalismus, Weltwirtschaft usw. Wir verstehen uns dabei immer als Teil politischer Bewegung - Inseldasein ist sinnlos. Wir streiten aber für eine "Bewegung von unten" ohne zentrale Strukturen, getragen von unabhängigen, selbstorganisierten Basisgruppen.
Beispiele für direkte Aktionen aus den ersten 10 Jahren der Projektwerkstatt:
  • Ökohof statt Golfplatz! (Aktionen in und um den Golfplatz Winnerod 1995-97 ... mit Besetzung, Sabotage, Knast usw.).
  • Übrigens: Es hat auch in jüngster Zeit Attacken auf den Golfplatz gegeben, z.B. Zerstörungen von Greens mit der Schrift "Eat the rich" usw. Infos zum Golfplatz (mit passendem Aufruf zum Umgraben als kleines Baustellen-Element) unter www.golfpark.de.
  • Besetzungen und Aktionen gegen Genfelder in Melbach, Rauischholzhausen und Iba (bei Bebra)
  • Einige Monate lang jeden ersten Mittwoch im Monat: Critical Mass in Marburg (17 Uhr ab Stadthalle).
  • Global Action Days am 30.11.1999 (zeitgleich zu den Blockaden von Seattle ... mehr Infos deutsch und international)
  • Expo-Widerstand (Infos allgemein zur Aktionswoche rund um die Expo-Eröffnung, Abschlußbericht zur Aktionswoche). Zum Foto: "Unsere" Aktion am 1.6., eine Stunde Autobahnsperrung am Expo-Gelände. Infos zu Umweltschutz und Expo.
  • IWF-Tagung in Prag, Anti-NATO in München, Atomforum in Stuttgart usw. - wir haben uns da überall beteiligt ... Auswertungen über die Hoppetosse-Internetseite
  • Anti-Weihnachts/Christentum-Aktion am 24.12.2001. Mehr ...
  • Anti-Castor im November 2002. Mehr ...
  • Anti-Bundestagswahl im Sommer 2002 und Landtagswahl Hessen sowie Bürgermeisterwahl Gießen in 2003. Mehr...
  • Hausbesetzungen: Unterstützung u.a. für Marburg, Mannheim und anderen Orten

Danach ging es weiter mit der starken und am Ende erfolgreichen Kampagne gegen die Agrogentechnik (siehe Rückschau in der Ton-Bilder-Schau "Die Mischung macht's!" und dem Film "Aufstieg und Fall einer Patentlösung"), gegen Pläne zur inneren Sicherheit und Vertreibung in Gießen, für den Aufbau solidarischer Landwirtschaften, offener Aktionsplattformen an vielen Orten, spektakulären Aktionen gegen Braunkohleabbau und -verstromung, gegen Gefängnisse und Zwangspsychiatrien, für Nulltarif in Bussen und Bahnen und viele viele Ideen mehr.

Angebote für Workshops und Trainings

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