Kritik der Konsumkritik

RANDALEFÜHRERIN: AKTIONSTIPPS DURCH DAS JAHR 2002

26.8-24. September: RIO + 10


1. CASTORTRANSPORTE
2. NAZI-AUFMÄRSCHE
3. 12.-16. Mai: ATOMFORUM IN STUTTGART
4. 22./22. Juni: EU-GIPFEL IN SEVILLA
5. 26.8-24. September: RIO + 10
6. 22. September: BUNDESTAGSWAHL
7. Was bleibt: Über die Events hinaus

Vor zehn Jahren wurde in Rio die Agenda 21 verabschiedet. Sie steht für mehr Atomkraft, Atommüllexport in den Trikont, Gentechnik, Entrechtung von Indigenas, mehr Rechte für Konzerne, Ausweitung der Verwertungslogik. Kurz: mehr Markt, mehr Herrschaft...mit ökologischem Deckmantel. Fast sämtliche Öko-Gruppen und Umweltverbände haben davon nichts gemerkt; überall haben sich ökokapitalistische Konzepte durchgesetzt. In Rio soll der Scheiß jetzt modernisiert werden. Auch in D-Land wird es parallel dazu in Gemeinden und Städten Agenda u. Rio Veranstaltungen und Feierlichkeiten geben. Und damit auch die Möglichkeit, überall bunte und bitter nötige Proteste gegen Öko-Neoliberalismus, Markt und Staat auf die Straße zu tragen.

Direct Action
Atemtraining als Anti-Verarschung
Mit professionell wirkendem Infostand, Hochglanzbroschüren, Anzug und Krawatte veranstaltet ihr ein Atemtraining in der Innenstadt. Den PassantInnen wird dabei von ,professionellen TrainerInnen' vermittelt, wie wichtig eine CO-2 reduzierte Atmung zum Schutz der Umwelt doch sei. Am Ende wird den Beteiligten ein ,Zertifikat' ausgehändigt, dass angeblich den ,Erfolg' dokumentiert. Tatsächlich wird dort die Verarschung offen gelegt, ebenso wie ökokapitalistische, nachhaltigkeitsorientierte Argumentationen, die Konsumverzicht von Einzelnen fordern, statt Konzerne und Profitlogik anzugreifen. Denkbar ist, die verarschten Menschen auf dem ,Zertifikat' zu einer Veranstaltung einzuladen, bei der die gesamte Geschichte noch mal intensiver aufgeklärt wird. (Richtig kultig wäre, wenn ihr es schafft, eurer ,Atemtraining' innerhalb einer Agenda-Veranstaltung durchzuführen!)

Torte statt vieler Worte
Bei einer lokalen Rio-Veranstaltung kloppt ihr ökokapitalistischen ReferentInnen Torten ins Gesicht...das klebt! Schadenfreude gehört auch dazu, wichtig bleibt aber eine inhaltliche Vermittlung: Tortenwürfe erzeugen immer einen massiven Erregungskorridor, der mit radikalökologischen Gegenpositionen gefüllt werden kann.

Besetzung
Ihr besetzt das lokale Agenda-Haus/-büro mit der Forderung, dieses in ein ökologisch-soziales Zentrum zu verwandeln. Besetzungen, das Erobern von (begrenzten) Freiräumen sind natürlich in allen anderen Bereichen genauso gefragt.

Agenda-Jubel-Veranstaltungen
Macht euch das Prinzip der Überidentifizierung zu nutze: Denkbar ist z.B., eine Jubel-Veranstaltung für die Agenda durchführen, bei welcher der ganze Mist (Atomkraft, Gentechnik, Imperialismus, Neoliberalismus) ,abgefeiert' wird, für den sie steht. Oder ihr macht eine Anti-Agenda-Demo mit verstecktem Theater, das indirekt den prokapitalistischen und proherrschaftlichen Charakter der Agenda aufzeigt (z.B. ein bonzig aussehender Typ: "Ich bin auch für Agenda...meine Atomkraftwerke kommen so überall hin!"). Wichtig: eure Inhalte müssen gleichzeitig ernst genommen werden, aber so überzeichnet sein, dass den Angesprochenen klar wird, wie scheiße Agenda & Co. sind.

Nachhaltiger Widerstand
Immer wieder greift ihr mit vielen Aktionen den Nachhaltigkeitsbegriff auf, z.B. nachhaltige Haus oder - Parteibürobesetzung, nachhaltige Straßenblockade, nachhaltige Umweltzerstörung usw. Dazu immer wieder Presseinfos. Leserbriefe u.ä. raus hauen, die eure ,nachhaltigen' Anliegen betonen. Nicht vergessen: Die hervor gerufene Konfusion mit Inhalt füllen...ansonsten vermittelt sich eure Aktion nicht.

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