Kritik der Konsumkritik

Ö-PUNKTE NULLNUMMER 1997 - KURZMELDUNGEN

Was geschieht vor Ort?


1. Regenerative Energie
2. Stromeinspeisungsgesetz
3. Energiewirtschaftsgesetz
4. Kampagne zur Energiediät
5. Mikrowelle, Handys und Co.
6. Öko-Institut: Sonnenenergie immer billiger, besser und beliebter
7. Aufruf zu einer Bürgeraktion Solares Deutschland
8. Energiewendekomitees
9. Was geschieht vor Ort?
10. Bundesgerichtshof stärkt Strom-Wettbewerb
11. Biogasanlagen genehmigungspflichtig
12. Klimaschutzgipfel
13. Sromsparkonzept soll Hochspannungsleitung verhindern
14. Netzkauf in Schönau
15. Windtechnik Tacke produziert weiter
16. Volksentscheide für eine Lenkungsabgabe auf fossile Energien

Zum Treffen der Energiewendekomitees legt Bettina Brohmann vom Öko-Institut eine Auswertung einer umfangreichen Umfrage zur Arbeit der Energiewendekomitees vor. Daraus ergebt sich, daß ca. die Hälfte der Gruppen kurz nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl entstanden war. Die Gründungen der anderen Hälfte erfolgen aus sehr unterschiedlichen Motiven und Gruppen heraus. In der konkreten Arbeit stehen vier Themen deutlich im Vordergrund: Förderung erneuerbarer Energieträger, vor allem der Solarenergie, Stromsparinitiativen, Anti-AKW-Arbeit und Aktionen zur Energieberatung. Einige Gruppen arbeiten im Rahmen der Lokalen Agenda bzw. Runder Tische. Bemerkenswert ist der Trend von ehrenamtlichen Basisgruppen zu professioneller Arbeit, d.h. aus der Arbeit der Energiewendekomitees (EWK) entstehen Energieberatungsbüros oder Ähnliches. Viele der Aktiven sind auch Angestellte in Stadtwerken, Kommunen usw. geworden. Über Mitgliederschwund klagten die meisten der Gruppen, zum Teil kam es zu Abwanderungen in andere Gruppen vor allem im Verkehrsbereich. Während der Tagung am 18. Oktober berichteten mehrere Gruppen zudem über aufkommenden Frust, daß viele Ideen von den Parlamenten und Gremien immer weiter verzögert würden. Viele zogen daraus nicht die Konsequenz, verstärkt auf Aktionsformen zu setzen, die der politisch-administrativen Unterstützung nicht (mehr) bedürfen, sondern in der Begleitung von Aktivitäten bestehen, die auch von Parlamente bzw. offiziellen Gremien vorangetrieben oder sogar von diesen aus initiiert wurden (Energieberatung, Runde Tische, Agenda usw.). Unterschiedliche Erfahrungen gab es zwischen den Gruppen, die in "schwarzen" oder in "rot-grünen" Städten oder Landkreisen arbeiteten. Von "rot-grüner" Seite gäbe es mehr Unterstützung bzw. eigene Initiativen zur Schaffung Runder Tische oder Agenda-Prozessen. Konkrete Ergebnisse konnten allerdings nur wenige geschildert werden. Das "gute Gefühl" vieler basierte vor allem darauf, daß rot-grüne Regierung den Umweltgruppen mehr Beachtung schenkten, ohne daß sicher ist, daß tatsächlich mehr geschehe.

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