Fiese Tricks von Polizei und Jostiz

DIE PROJEKTWERKSTÄTTEN DER 90ER JAHRE

Bleibende Projekte, die in Projektwerkstätten entstanden


1. Einleitung
2. Schafft FreiRÄUME!
3. Die Grundsätze
4. Konkret: Möglichkeiten, Lösungen, Vorgehen
5. Werkstatt-Team
6. Karte und Liste der Projektwerkstätten
7. Bleibende Projekte, die in Projektwerkstätten entstanden
8. Links zu mehr ...

Zwei der alten Projektwerkstätten existieren noch - die kleine in Hildesheim und die große in Saasen (Kreis Gießen). Die meisten anderen sind verschwunden, aber nicht alle. Ein Phänomen war die ehemalige Umweltwerkstatt Verden. Eigentlich sollte diese norddeutsche Kleinstadt anarchistisch unterwandert und transformiert werden. Dafür zogen viele aktive und erfahrene Leute aus verschiedenen Projektwerkstätten bundesweit (z.B. Mainz, Saasen, Darmstadt, Göttingen) in die Stadt. Das Konzeptpapier, gespickt mit widerständigen, anarchistischen und antikapitalistischen Gedanken, stammte von Sven Giegold. Doch die Umsetzung brauchte Geld - und auf der Jagd dahin etablierten die "Verdener*innen" immer mehr. Heute beherbergen die Bürogebäude hochgeförderte, staatsnahe Bildungseinrichtungen, die Bewegungsseilschaft "Bewegungsstiftung" und ... Campact, das modernste, was die kommerzialisierte NGO-Szene zu bieten hat: 60 Hauptamtliche, völlig abgehoben von jeder Basis, auf der Jagd nach Schlagzeilen und Spenden. Abgekoppelt hat sich Sven Giegold. Der ehemalige militante Anarchist und Antikapitalist ist heute Spitzen-Grüner im Europaparlament und Autor von Schriften, die mit Öko-Investitionen neues Wirtschaftswachstum kreiieren wollen. Er wohnt aber im gleichen Dorf wie die Spitzen von Campact & Co. - eine echte Seilschaft, die zeigt, wie gefährlich es sein kann, wenn Menschen etablieren, die sich mit Herrschaftstechniken genau auseinandergesetzt haben.

Manche Projektwerkstätten haben sich nicht einfach, still und leise verabschiedet, sondern in ihnen sind Projekte entstanden, die die Zeit der eigentlichen Räumlichkeiten überlebt haben. Ein schönes Beispiel ist der Ostsee-Bildungslogger "Lovis". Heimathafen ist Greifswald, das Büro liegt in der ehemaligen Projektwerkstatt. Aktive aus den Projektwerkstätten Lübeck, Kiel, Hildesheim und Bad Oldesloe sind mit von der Partie.


Das Schiff (oben) und der Blick in den Schiffsbauch (unten)


Aus dem "Projektor", Umweltzeitung der JUIS in Bad Hersfeld, entstand die - deutlich kommerziellere - Monats-Terminzeitung für Osthessen namens "Printzip".

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