Fiese Tricks von Polizei und Jostiz

REAKTIONEN AUF DEN TEXT DER GRUPPE AC/PC & H.A.R.A.K.I.R.I. GMBH

Definitionsrecht für patriarchal Denkende?

Zum Sexismusbegriff im Text der Gruppe AC/PC ... halte ich eine Ergänzungfür wichtig. Ich finde zwar richtig, daß sexistisches Verhalten(wie alle Diskriminierungen) am Verhalten selbst festgemacht werden (alsounabhängig von der Person, die sexistisch agiert, und unabhängigvon der, an die sie sich richtet), dennoch gibt es in der Wirkung deutlicheUnterschiede. Und die sind wichtig. Sie richtigen sich nach den jeweiligenHerrschaftsverhältnissen. Das heißt: Wenn ein Mann eine Frausexistisch diskriminiert oder wenn umgekehrt eine Frau einen Mann sexistischangreift, ist zwar beides sexistisch (und damit auch eine Interventionnötig), aber die Wirkung für das "Opfer" ist unterschiedlich.Konkrete Diskriminierungen betreffen Menschen, die in den bestehenden Herrschaftsverhältnissenohnehin grundsätzlich diskriminiert sind, härter als solche,auf die das nicht zutrifft.
Das gilt für das Verhältnis von Frauen und Männern,weshalb der Sexismus von Frauen und Männer in der Wirkung grundsätzlichunterschiedlich ist!
Es gilt genauso für alle anderen Diskriminierungsverhältnisse,z.B. zwischen Kindern und Erwachsenen (wenn ein Erwachsener ein Kind mitMacht diskriminierend angreift, ist das sehr deutlich mit einer anderenWirkung verbunden wie umgekehrt), zwischen Deutschen und Nicht-EuropäerInnen(zumindest, solange die Diskriminierung in Europa geschieht) usw.
Daher: Sexismus ist immer Sexismus, Rassismus immer Rassismus. Aber die Wirkung ist unterschiedlich, je nachdem, wer diskriminiert und wer diskriminiert wird. Dieser Herrschaftskontext kommt im AC/PC-Papier zu kurz.

Jörg, Saasen

Denkbar sind 3 Möglichkeiten: Frau, Mann, selbstbestimmt

Mann und Frau werden als trennbare soziale Wesen erst durch die Sozialisation geschaffen. Zwar gibt es biologische Unterschiede, jedoch sind diese keineswegs auch für das reale Leben eine unumstößliche Wirklichkeit. Zudem ist die Zweiteilung künstlich - oft genug werden nichteindeutige Geschlechtsmerkmale nach der Geburt operativ und damit zwangsweise zu eindeutigen gemacht!
Mann und Frau als soziale Rollen entstehen als "Konstruktionen". Der Text von AC/PC arbeitet das richtig heraus. Ich behaupte, daß sie immer ein nicht selbstbestimmtes, weil gesellschaftlich konstruiertes Leben beschreiben. Daher gibt es für alle Menschen drei Möglichkeiten: Mann, Frau und selbstbestimmt!

Björn, per Email

Was bewirkt das Definitionsrecht in Bezug auf grundlegende Veränderungen

Die Frau definiert, was Sexismus ist (Spruch auf einem Flugblatt, das ich neulich sah)
Also, irgendwie geht mir die ganze Debatte gar nicht weit genug. All das Geschwätz von der klügeren Frau geht doch davon aus, daß Frauen nur Opfer sind, aber gar nicht selbst patriarchale Verhältnisse reproduzieren. Wenn ich aber in die Gesellschaft hineingucke, so sehe ich was ganz anderes: Auch Frauen fügen sind in die für sie gedachten Plätze nicht nur ziemlich widerstandslos ein - nein, sie fühlen sich sogar glücklich dabei. Alle Menschen sind doch so beeinflußt, eben "konstruiert", wie es hier in der Diskussion wohl heißen würde. So wie die Männer eben schließlich (nach der gesellschaftlichen Formung) auch männlich sein wollen und sich total freuen, wenn sie am Fließband zweitausend mal am Tag eine Schraube nach rechts drehen oder in der Grünanlage das letzte Unkrauf rausrupfen, so freuen sich Frauen (jedenfalls die allermeisten - aber bei den Männern gibt es auch ein paar Ausnahmen) wirklich, wenn aus "ihren" Kindern was wird oder die Hemden richtig gut gebügelt sind. Wer was anderes behauptet, lebt an der Realität vorbei. (Fast) alle Menschen sind glücklich, wenn sie so leben, wie sie auch leben sollen entsprechend ihrem Geschlecht, Bildungsgrad, Alter usw.
Das heißt doch dann: Sie alle reproduzieren die patriarchale Scheiße. Und auch: Frauen reproduzieren sie auch. Wer ihnen die Definitionsmacht gibt, will Patriarchat!
Die Alternative kann nur sein, einen emanzipatorischen Begriff von Antidiskriminierung und Antisexismus zu entwickeln, der eben nicht Macht verteilt, ohne die Frage nach dem sozialen Hintergrund von patriarchalem Denken zu stellen.

Alice, per eMail

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