Fiese Tricks von Polizei und Jostiz

NAZI, SPITZEL, VERGEWALTIGER ... WAS NOCH?

Wer Hierarchien und Eliten kritisiert, hat primitive Feinde!


1. Übersicht
2. Wer Hierarchien und Eliten kritisiert, hat primitive Feinde!
3. Zensur von überall: Eliten politischer Bewegung sichern ihre Pfründe
4. Absurde Beispiele: Wikipedia, linke Gruppen usw. zum Mythos "Jörg Bergstedt"
5. Nur wenig Solidarität: Die politischen Prozesse gegen Projektwerkstättler

BASF, die Uni Gießen, Volker Bouffier, RWE, die Möchte-gern-Grünen in Gießen und Hessen, fiese Justiz und Polizei ... es gibt viele Personen und Institutionen, bei denen es nicht überraschen würde, wenn sie die Projektwerkstatt in Saasen oder den Politaktivisten Jörg Bergstedt hassen würden. Was Etliche von denen auch tun. Die Folgen sind mitunter nicht nett - von Knast bis zu Diffamierung oder Totschweigen in Medien. Doch damit war zu rechnen. Den Funktions- und Deutungseliten der Republik fehlen halt die üblichen Mittel der Disziplinierung: Die Saasener Projektwerkstatt kommt ohne Fördergelder und weitgehend ohne Spenden aus. Viele der dort Aktiven organisieren sich selbst, verzichten auf Vorstände und Logos, leben und agieren ohne große Kosten. So müssen sie auf Niemanden falsche Rücksichten nehmen.

Umso überraschender scheint zunächst, dass die heftigsten Angriffe auf Jörg Bergstedt von "links" kommen. Er ist in den meisten linken, ja selbst in allen anarchistischen, deutschen Zeitungen zensiert. In vielen linken Zentren hat er Hausverbot - obwohl ihn da niemand kennt (was die Durchsetzung schwierig macht). Ständig tauchen anonyme Texte (Beispiel) auf, die ihn wahlweise als Vergewaltiger, Spitzel oder Nazi titulieren - selbstverständlich ohne Quellen, Absender oder irgendwelche konkreten Belege, Daten u.ä. Warum passiert das? Eine einfache Antwort gelingt nicht. Aber ein roter Faden zieht sich durch alle Auseinandersetzungen: Die Projektwerkstatt ist die einzige über lange Zeit bestehende politische Aktionsplattform, die radikalen und konsequent herrschaftsfreien Positionen zugewandt blieb. In der die eigene Unabhängigkeit wichtiger war als Karrieren, Label, Logos und Geldflüsse. Aus der heraus die krassen informellen Hierarchien politischer Bewegungen immer angegriffen wurden - egal ob bei linken, autonomen, anarchistischen oder sonstigen Strömungen. Das lassen sich die Eliten politischer Bewegung nur gefallen von Basisinitiativen, die sowieso keine Bedeutung haben und nach der Sturm-und-Drang-Phase wieder verschwinden (oder sich anpassen). Die Projektwerkstatt aber ist das keltische Widerstandsdorf vor allem innerhalb politischer Bewegung mit ihrer ständigen Tendenz zu Hierarchien, Führungsanspruch, Selbstgefälligkeit, Anpassung, Karriere, Verhauptamtlichisierung usw. Die Projektwerkstatt zeigt seit November 1989, dass es auch anders geht - entstanden aus einer Jugendumweltbewegung, die ebenfalls Hierarchien sowie oftmals Staats- und Wirtschaftsnähe von NGOs und politischen Gruppen in Frage stellte und deshalb 1990 aus den Umweltverbänden exkommuniziert wurde. Doch was daraus entstand, waren sehr spannende Experimente und praxen selbstorganisierter Aktion und Vernetzung. 50 Projektwerkstätten entstanden und boten offene Räume für politisches Engagement. Dieser Dorn im Auge mustes ausgemerzt werden. Bei den meisten der Häuser und Räume gelang das einfach durch den Zahn der Zeit, durch finanzielle Förderungen und dadurch entstehende Abhängigkeiten vom Staat oder durch Reintegration in die hierarchischen Strukturen der Bewegungen. Nur die "Villa Kunterbunt des kreativen Widerstands" in Saasen blieb übrig - und aktiv. Rundherum entwickelten sich immer neue neue Aktionsgruppen und Netzwerke, neue Kampagnen und Aktionsideen. Aber da sich besser gegen Einzelpersonen hetzen lässt, wurde und wird das Märchen geschrieben, in der Projektwerkstatt gäbe es einen "Guru" (wer sind eigentlich die Jünger?). Und der gefährlich ist - weil eben Vergewaltiger, Spitzel und Nazi in einer Person. Das wirkt bei denen, die sich den Hierarchien politischer Bewegung unterwerfen sollen und auch tatsächlich in der Mehrheit stark auf Fremdorientierung ausgerichtet leben. Die Eliten dulden Basisgruppen und -aktive, wenn diese brav die von oben gereichten Flyer verteilen, Spenden sammeln oder kochen für die Aktionen Anderer. Die Außenvertretung in Form von Pressearbeit oder Demoreden und die Angabe der Kontonummer sollen sie den Führer_innen überlassen. Dann ist alles gut. Die Projektwerkstatt ist seit 1989 die gelebte Alternative zu den unerträglichen Verhältnissen in der Welt und in politischer Bewegung. Hier sind Menschen gefragt, die sich nicht einnorden lassen. Die sich selbst bzw. gegenseitig vor Gericht verteidigen statt sich von der Roten Hilfe bevormunden zu lassen. Die eigene Zeitungen machen statt sich den Redaktionsdiktaten von GWR, Junge Welt, SoZ oder anderen zu unterwerfen. Die eigene Aktionen anzetteln statt Campactschilder durch die Gegend tragen. Usw.

Länger zurück: K(r)ämpfe in der Umweltbewegung
1990 wurden große Teile der Jugendumweltverbände von ihren Erwachsenenverbänden zwangsaufgelöst. In Hessen ließ der von alten Skandalpolitikern domierte Nabu sogar den eigenen, gewählten Jugendvorstand aus dem Jugendbüro abführen. In Folge entstanden die Umwelt- und Projektwerkstätten als hierarchiefreie Organisierungsstruktur der aktivistischen, öko-anarchistischen Jugendumweltbewegung. Doch die Etablierung machte auch vor ihnen nicht halt. Als im Alten Bahnhof Trais-Horloff, dem Gründungsort der jetzt in Saasen beheimateten Projektwerkstatt, die ersten ihr Studium beendeten, wollten sie mit ihrem Hobby Geld machen - die Aktivistis mussten weichen. Sprich: Sie warfen die raus.
Eine große Umweltwerkstatt entstand in Verden als Versuch, die Kleinstadt an der Weser anarchistisch zu unterwandern. Das Gegenteil war der Fall - heute sind die Kreise von damals Campact oder gleich für die Grünen in Parlamenten. Sehr anarchistisch ... Auf ihrer Internetseite stichelten sie gegen die radikal gebliebene Projektwerkstatt, von der alles ausging - der, die inzwischen in Saasen war. Ausschnitt der Verdener Seite:

Nervpurzel Nr. 2 (mehr gab es für die angepassten Leute da nicht mehr) war übrigens das damals ziemlich sexistische ZEGG ... interessante Liste!

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