Aktionsraum Gießen

KRITIK DER ROMANTISCHEN ZWEIERBEZIEHUNG. INDIVIDUELLE UND KOLLEKTIVE AUSWEGE?

Historische Entstehung


1. Was haben Beziehungen mit linksradikaler Politik zu tun?
2. Definition von RZB
3. Historische Entstehung
4. Kritik an RZB
5. Gründe und Mechanismen
6. Chancen und Hoffnungen
7. Ähnliche Seiten

  • Romantische Liebesbeziehung als relativ neue ‚Erfindung’? Mitte des 18 Jahrhunderts
  • Hintergründe: Industrialisierung, Trennung der Lebensbereiche
  • Durchsetzung von Zweigeschlechtlichkeit und damit verknüpfter Rollenstereotype

2. DIE Liebe ist eine Ideologie. Die Vorstellung, daß Liebe romantisch ist - wie sie CrimethInc. vertritt - existiert seit der Mitte des 18. Jahrhunderts und ist ein Produkt der durch die Aufklärung und die Entstehung der Bourgeoisie und des Kapitalismus gesellschaftlichen Umwälzungen. Diese Umwandlungsprozesse erzeugten neue Produktions- und Reproduktionssphären und damit auch neue Rollenanforderungen innerhalb der Produktionsgemeinschaft "Familie". Das bipolare Geschlechtermodell, die Vorstellung von DEM "Mann" und DER "Frau" als gegensätzliche Pole, die sich gegeneinander anziehen, setzt sich in dieser Zeit durch. Die konstruierte Anziehung wird durch die romantische Liebe naturalisiert und letztenendes als Ideologie in die Gefühlswelt der Menschen übernommen. Die romantische Liebe kann nicht ohne diese Ideologie gedacht werden. Sie findet nicht im herrschaftsfreien Raum statt, sondern ist Trägerin herrschaftsförmiger Ideologie.
(Arsen 13: Das Manifest der Anti-Liebe)

Die "Liebesehe" ist eine Schöpfung des aufstrebenden Bürgertums im 18. Jahrhundert. Bis zu diesem Zeitpunkt waren Liebe und Sexualität eher außereheliche Angelegenheiten. Ehen wurden geschlossen, um aristokratische Dynastien abzusichern oder auszubauen. Bei den städtischen wie bäuerlichen Unterschichten blieb die Ehe eine wirtschaftliche Zwangsgemeinschaft. Die Romantik gab dem Bürgertum das Ideal von der Vereinbarkeit von Liebe, Sexualität und der Ehe. Damit verbunden war die Betonung der gutbürgerlichen Sittlichkeit durch das häusliche Ehe- und Familienleben. Die Kleinfamilie stand fortan im Mittelpunkt – einhergehend mit der Reduzierung der Frauen auf ihre reine Hausfrauenrolle und der Disziplinierung der Männer durch die Verpönung von Schankwirtschaft und Prostitution.
(Daniela Schmohl: Die Geschichte der Ehe)

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