Aktionsraum Gießen

EINS, ZWEI, VIELE AKTIONEN!

Tipps für Anti-Nazi-Aktionen aus Osthessen


1. Tipps für Anti-Nazi-Aktionen aus Osthessen
2. Aktionstypen
3. Aktionsstile
4. Einige nützliche Infos zum Anmelden ... eines Infostandes
5. ... von Versammlungen und Demonstrationen
6. Konkrete Beispiele für Aktionen
7. Verhalten in Bedrohungssituationen

Bei den ganzen Dokumentationen, Chronologien und Hintergründen über Rechtsradikalismus und Fremdenfeindlichkeit werden (hoffentlich) einige denken: So kann das doch nicht weitergehen! Für alle, die in unserer Region - und nicht nur hier -etwas verändern wollen, bietet dieses Kapitel genau das Richtige: allerhand Wissenswertes über Gruppen- und/oder Aktionsarbeit. Das ganze ist folgendermaßen strukturiert:

  1. Zunächst werden verschiedene Aktionstypen, -stile und -tipps sowie konkrete Beispiele vorgestellt. Sie sollen als Motivations- und Kreativschub für bereits bestehende Gruppen als auch für neugegründete Initiativen dienen.
  2. Zu fast jeder Aktion gehören Presse- und Öffentlichkeitsarbeit dazu, damit auch hier keine Probleme auftreten, ein paar Tips zum Orientieren.
  3. Damit bei den verschiedenen Aktivitäten keine rechtlichen Schwierigkeiten auftreten, schließen sich an dieser Stelle "Rechts- und Ordnungstips" an.
  4. Wenn es zu Auseinandersetzungen kommt, sollte mensch darauf vorbereitet sein: ein kleiner Knigge für Bedrohungs- und Konfliktsituationen.

Um Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Vorurteilen gegen Randgruppen vorbeugen zu können und entgegenzutreten, gilt es, sich mit Themen nicht nur theoretisch, sondern auch im praktischen Dialog auseinanderzusetzen. Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus und Antiziganimus, aber auch Vorurteile gegenüber behinderten Menschen, Homosexuellen sowie Fragen des Anders-Seins lassen sich am wirkunsgvollsten durch persönliche Auseinandersetzung und Erfahrung mit Betroffen begreifen. Dabei muß stets beachtet werden, daß das Anders-Sein etwas Normales ist und weder dem Gegenüber noch Dritten das Gegenteil vermittelt werden sollte.

Informationsbeschaffung

Mensch darf nicht alles glauben, was beim Bäcker erzählt wird, in den Zeitungen steht, im Fernsehen gezeigt wird oder was der/die "freundliche NachbarIn" erzählt. Deshalb ist eine möglichst vielseitige Informationsbeschaffung wichtig. Hierzu gibt es vielerlei Möglichkeiten:
  • Berichte in verschiedenen Zeitungen vergleichen
  • Bücher lesen, über sie diskutieren
  • Podiumsdiskussionen und andere Diskussionsveranstaltungen besuchen und selbst organisieren
  • Filmvorführungen organisieren, über Filme informieren
  • in Schulklassen, Initiativen, Kirchen-, Jugend- und sonstigen Gruppen das Thema
    behandeln, z.B. durch Diskussionen, Aktionen, Rollen- und Planspiele
  • Dichterlesungen mit ausländischen, zeitkritischen oder anderen interessanten Auto ren veranstalten
  • Gespräche mit Initiativgruppen, VertreterInnen von ausländischen Vereinen, AusländerInnen, Beratungsstellen, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden ... führen oder Fachleute und Betroffene als ReferentInnen und DiskussionsteilnehmerInnen für Veranstaltungen einladen
  • Seminarveranstaltungen/ Tagungen zu aktuellen Themen besuchen und organisieren
  • Besuch von Ausstellungen zum Thema
  • Thematisierung der Problematik in Schul-, Uni-, Jugend- und Auszubildenden- versammlungen

Kontakte
Kontakte, Begegnungen und Freundschaften mit AusländerInnen sind eine gute Möglichkeit, Vorurteile abzubauen. Wichtig ist, daß AuländerInnen gleichberechtig behandelt werden. Durch besondere Rücksichtnahme könnte leicht der Eindruck enstehen, das mensch sich für etwas besseres hält.
  • Orte suchen, wo mensch z.B. ausländische MitbürgerInnen kennenlernen kann
  • gegenseitige Einladungen und Besuche von MitschülerInnen, ArbeitskollegInnen, NachbarInnen usw.
  • Einladung der Eltern ausländischer KlassenkameradInnen
  • Begleitung von AusländerInnen bei Behördengängen, Wohnungssuche
  • Kontakte zu ausländischen Jugendgruppen suchen und halten, gemeinsame Aktivitä- ten planen und durchführen, sie bei Bedarf unterstützen
  • gemeinsame Veranstaltungen/Feste mit Deutschen und AusländerInnen organisieren
  • Kontakte zu ausländischen Vereinen und Beratungsstellen aufnehmen und deren Angebote/Veranstaltungen besuchen
  • sich darum bemühen, daß es zum Austausch zwischen ausländischen und inländi- schen Jugendlichen in Jugendgruppen oder Vereine kommt

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