UMWELT- UND MENSCHENFREUNDLICHE MOBILITÄT: DIE KONKRETEN VORSCHLÄGE
Verkehrsmittel Nr. 3: Seilbahnen als Ergänzung
1. Grundsätze einer umweltfreundlichen und sozial gerechten Mobilität
2. Verkehrsmittel Nr. 1: Bis zu 60 Prozent aller Wege mit dem Fahrrad
3. Verkehrsmittel Nr. 2: Bahnen und Busse
4. Verkehrsmittel Nr. 3: Seilbahnen als Ergänzung
5. Fuß statt Auto - Ortszentren, sensible Zonen und barrierefreie Fußwege
6. Politik der kurzen Wege
7. Gute Anbindung bis in kleinste Gehöft/Dorf
8. Lasten- und Güterverkehr
9. Verkehrssysteme verknüpfen und intelligent steuern
10. Verkehrswende, Arbeitsplätze und Transformation der Autokonzerne
Seilbahnen? Bitte was? In Deutschland sind solche Verkehrssysteme überwiegend aus dem Urlaub bekannt. In vielen Städten der Welt sind sie aber schon als Nahverkehrssysteme im Einsatz - mit Erfolg.
Seilbahnen klingen exotisch, sind aber im Bau viel billiger, schneller, kollidieren nicht mit dem Fuß- und Radwegverkehr - und sind flexibel. Ergeben sich neue Erkenntnisse, können sie auf veränderte Strecken ummontiert werden. Seilbahnen fahren energiesparend, können deutlich mehr Menschen transportieren als Busse, erzielen den dichtesten Takt und brauchen keine besonderen Haltestellen, da sie an den Einstiegspunkten auf ebenerdiges Niveau herabfahren können. Der Betrieb ist kostensparend, da die Kabinen autonom fahren.
Verbreitet sind Seilbahnen im globalen Süden, denn Seilbahnen sind preiswerter im Bau und Betrieb.
Ähnliche Systeme
Aufwändiger als Seilbahnen sind Kabinenbahnen, die fest aufgehängt sind mit Rollen - also eher wie eine Straßenbahn verkehrsherum. Sie werden auch Hängebahnen und fahren wie Seilbahnen in der ersten Etage, d.h. vermeiden die Kollision mit Fuß- und Radverkehr, können ebenso Fläche sparen.
Unser Seilbahnvorschlag für Gießen
Seilbahnen klingen exotisch, sind aber im Bau viel billiger, schneller, kollidieren nicht mit dem Fuß- und Radwegverkehr - und sind flexibel. Ergeben sich neue Erkenntnisse, können sie auf veränderte Strecken ummontiert werden. Seilbahnen fahren energiesparend, können deutlich mehr Menschen transportieren als Busse, erzielen den dichtesten Takt und brauchen keine besonderen Haltestellen, da sie an den Einstiegspunkten auf ebenerdiges Niveau herabfahren können. Der Betrieb ist kostensparend, da die Kabinen autonom fahren.
Aus Wikipedia zu Öffentlicher Personennahverkehr
Seilbahnen gelten als besonders energieeffizientes strombetriebenes Verkehrsmittel[52] (siehe dazu Energieeffizienz von Seilbahnen) mit geringen Schadstoffemissionen. Sie sind kostengünstig und vergleichsweise schnell zu errichten und erfordern aufgrund des automatischen Betriebs nur relativ wenig Personal.
Wo gibt es schon solche Seilbahnsysteme?
In Deutschland kaum. Das scheint sich aber gerade zu ändern. Eine simple Suchanfrage im Internet zeigt, wie viele Städte inzwischen über Seilbahnen nachdenken.- In Koblenz verbindet sie zwei Stadtteile auf verschiedenen Rheinseiten.
- Ein kleiner Film informiert über die Planung in Ingolstadt
- RMV prüft Seilbahnen als ÖPNV für Frankfurt, in: FAZ, 12.10.2018
- Planung für die Stadt Wuppertal
- Weitere Städte, die Seilbahnlösungen prüfen oder vorbereiten: Dachau ++ Kempten (Artikel in SZ am 9.9.2019)
- Bericht über Ergebnisse von Überprüfungen für Seilbahnlinien im Raum Frankfurt (Gießener Allgemeine, 18.12.20)
- Seilbahn in Berlin ++ Bericht zu weiteren Planungen in B
Verbreitet sind Seilbahnen im globalen Süden, denn Seilbahnen sind preiswerter im Bau und Betrieb.
- Bericht "Wie die Seilbahn weltweit den Nahverkehr erobert", in: Stern am 12.7.2018
- Fernsehbeitrag über die Seilbahnen in La Paz, auf: BR am 27.2.2019
- Wikipedia über das Seilbahnnetz in LaPaz (Bolivien)
Ähnliche Systeme
Aufwändiger als Seilbahnen sind Kabinenbahnen, die fest aufgehängt sind mit Rollen - also eher wie eine Straßenbahn verkehrsherum. Sie werden auch Hängebahnen und fahren wie Seilbahnen in der ersten Etage, d.h. vermeiden die Kollision mit Fuß- und Radverkehr, können ebenso Fläche sparen.
- Schwebebahn in Wuppertal ++ auf Wikipedia
- H-Bahn in Dortmund
- Eine Abwandlung der Seilbahnidee wird an der RWTH Aachen entwickelt - als Kombination von Bus und Seilbahn. Ob das sinnvoll einsetzbar ist? Zum Nachlesen hier ...
Infoseiten, Studien und Stimmen zu Seilbahnen im ÖPNV
Aus "Darmstädter Professor empfiehlt Seilbahnen für Frankfurt", in: Darmstädter Echo, 24.2.2019
"Seilbahnen haben ein großes Potenzial", sagte Follmann, Dekan des Fachbereichs Bauingenieurwesen an der Hochschule Darmstadt. Pro Stunde könnten 5000 Menschen in eine Richtung transportiert werden.
- Zur Technik und verschiedenen Typen von Seilbahnen
- Seite "Urbane Seilbahnen – klimafreundlich, preiswert, zuverlässig" beim Bundesverkehrsministerium
- Infoseite zu Seilbahnen im Personenverkehr
- Text "In fünf Jahren nehmen wir die Seilbahn", auf: Frankfurt Journal am 23.1.2019
- Infoseite zu Umweltaspekten und Einsatzmöglichkeiten von Seilbahnen im ÖPNV
- Bericht "Seilbahnen können das Verkehrsproblem lösen", in: Süddeutsche Zeitung am 13.8.2017
- Bericht "Luftseilbahnen als innerstädtische Massenverkehrsmittel" schon am 25.7.2011
- Hessenschau zu "Eine Seilbahn gegen das Verkehrschaos" am 30.1.2018
- Bericht "Deutsche Städte liebäugeln mit Seilbahnen" auf ntv am 3.3.2019
FDP im Hessischen Landtag für Seilbahnen
Aus "Seilbahnen als innovative und kostengünstige Ergänzung im ÖPNV ermöglichen" am 19.1.2019
NAAS weiter: „In ganz Deutschland und weltweit werden aufgrund von Platzmangel und Kostengründen Seilbahnlösungen als kostengünstige, innovative und effiziente Beförderungsmethoden geprüft und diskutiert. Entsprechende Seilbahnsysteme haben bereits seit mehreren Jahren ihre Leistungsfähigkeit für den Massentransport unter Beweis gestellt (z.B. in Portland, London oder La Paz). Im Raum Frankfurt gibt es Ideen für Seilbahn-Projekte, etwa von Schmitten zur U-Bahn-Station Hohemark oder für eine Entlastung Neu-Isenburgs parallel zum Autoverkehr. Urbane Seilbahnen sind daher durchaus geeignet, situationsbedingt bestimmte Verkehrssituationen zu entlasten und den öffentlichen Personennahverkehr punktuell zu verbessern.
Karin Müller (Grüne) laut Protokoll der Landtagsdebatte am 28. Februar 2019 (Plenarprotokoll 20/7, S. 462):
Ob Seilbahnen eine Alternative sind, um die Mobilität in Ballungsräumen zu erhöhen, ist noch nicht ganz ausgemacht. Sicherlich können sie eine Ergänzung zu den Bussen und Bahnen bilden – darüber sollten wir ernsthaft diskutieren –, aber das Rückgrat der Mobilität in den Ballungsräumen ist eine gut ausgebaute Schieneninfrastruktur. Denn nur auf der Schiene kann eine nennenswerte Zahl von Passagieren schnell befördert werden. ...
Realisiert worden ist noch keine Seilbahn. Im Rhein-Main-Gebiet ist die Diskussion gerade im Gange. Der RMV will eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben, und wir warten gespannt darauf, wie das Ergebnis ausfällt.
Zum Thema Seilbahnen heute so viel: Sie können sicherlich eine Möglichkeit sein, um Busse und Bahnen zu ergänzen. Wie und wo sie realisiert werden können, wo sie einen Beitrag zum öffentlichen Verkehr leisten können, wissen wir noch nicht. Aber wenn entsprechende Vorhaben konkrete Formen annehmen, können sie im Rahmen des bestehenden Gesetzes gefördert werden. Ich habe das bereits erwähnt. Es braucht also keine Gesetzesänderung, wie von den Freien Demokraten vorgeschlagen.
Minister Tare Al-Wazir kurz danach zur Frage der Finanzierung:
Der Vorschlag der Freien Demokraten zur Änderung des Mobilitätsfördergesetzes ist allerdings aus zwei Gründen schlicht nicht nötig. Erstens steht im Mobilitätsfördergesetz schon drin, dass „Bahnen besonderer Bauart“ gefördert werden können. Nach unserer Interpretation wären das auch Seilbahnen, wenn sie Teil des ÖPNV wären.
Zweitens – Herr Kollege Naas – erarbeiten wir gerade eine Förderrichtlinie zum Gesetz mit allen Beteiligten und werden das darin auch noch einmal ausdrücklich klarstellen. Insofern ist das alles schon geregelt, wenn es denn ein sinnvolles Projekt gäbe. Das gibt es aber bisher in der konkreten Ausformung nicht.
Wenn es so schnell kommen sollte, dass die Förderrichtlinien bis dahin nicht fertig sind, kriegen wir es auch so hin, das Projekt zu fördern. Ich ahne nur, dass es so schnell nicht kommen wird.