Wahlquark

GLOBALISIERUNG

Rufe für eine Globalisierung von oben


1. Zitate zur Lage der Welt
2. Rufe für eine Globalisierung von oben
3. Kritik an der Globalisierungskritik
4. Hilfe schafft Abhängigkeit und Macht
5. Grundeinkommen statt "Entwicklungshilfe"?
6. Links zum Thema

Konzept zum Themenpark der Expo 2000 (S. 40+41)
Unter der Voraussetzung liberalisierter Wirtschaft und stabiler Rahmenbedingungen kann die Globalisierung nach UNO-Studien selbst dem heutigen Armenhaus der Welt, den Staaten Afrikas südlich der Sahara, Kapitalimporte und erhebliches Wirtschaftswachstum bringen. ...
Global agierende Unternehmen dominieren mit ihren Produkten zunehmend den Wettbewerb. Im Streben nach Gewinnmaximierung werden arbeitsintensive Produktionen häufig in Schwellen- und Entwicklungsländer verlagert. Dies fördert auch die Ausdehnung der Märkte und läßt immer mehr Menschen am Wohlstand teilhaben. ... Vision: Weltfrieden durch Welthandel.


Aus der Agenda 21
2.7 ... Aus diesem Grund soll die Liberalisierung des Handels auf globaler Grundlage und unter Einbeziehung aller Wirtschaftssektoren erfolgen und so einen positiven Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten ...
2.12 Daher sollen alle Länder früher eingegangene Verpflichtungen im Hinblick auf die Beendigung und Umkehrung des Protektionismus und die weitere Öffnung der Märkte, insbesondere in Bereichen, die für Entwicklungsländer von Interesse sind, in die Praxis umsetzen. ... Besonders vordringlich sind demnach die Verbesserung der Marktzugänge für Rohstoffe ...
2.37 ... wichtigstes Ziel wäre die Vereinfachung oder Beseitigung der Beschränkungen, Vorschriften und Formalitäten, welche in vielen Entwicklungsländern die Gründung und Führung von Unternehmen erschweren, verteuern und verzögern ...
33.6 sowohl binnenwirtschaftliche als auch internationale wirtschaftliche Bedingungen, die den Freihandel und den Zugang zu den Märkten unterstützen, tragen dazu bei, daß sich Wirtschaftswachstum und Umweltschutz in allen Ländern - insbesondere in den Entwicklungsländern und in Ländern, die sich im Stadium des Übergangs zur Marktwirtschaft befinden - wechselseitig unterstützen ...


Aus der Resolution de Weltbürgervereinigung e.V. an die amtierenden Staatsregierungen und Staatsparlamente der Erde, 5.1.1999
Beim Aufbau der Weltpolizei könnten während einer Übergangszeit Truppenteile der Gliedstaaten eingegliedert werden. Später sollte die Weltpolizei aus Freiwilligen aller Gliedstaaten bestehen, in der englisch gesprochen wird.
Der Zusammenschluss in einen Weltstaat wird nicht gleich die Zustimmung aller Völker finden. Es würde jedoch schon genügen, wenn der größte Teil der weltbeherrschenden Industriestaaten und ein Teil der Entwicklungsländer den Weltstaat gründen. Nach dem Zusammenschluss können die Aussenseiter durch Handelsbeschränkungen und Einfuhrverboten umweltschädlicher Produkte indirekt zum Beitritt gezwungen werden.


Kommentar zum Internationalen Staatsgerichtshof in der Freitag vom 5.7.2002 (S. 2)
Aber es ist prinzipiell unsinnig, die Amerikaner ausgerechnet in der Frage eines internationalen Gerichtshofes überstimmen zu wollen. Die Haager Richter verfügen über keine eigene Exekutive. Die internationalen Organisationen, ob UNO, OSZE oder Nato, haben ohne die USA nichts zu melden. ... Ein Weltenrichter aber, von dem die Weltpolizei nichts wissen will, wird über kurz oder lang zur lächerlichen Figur.

Aus Dirk Maxeiner/Michael Miersch, 2002: "Die Zukunft und ihre Feinde", Eichborn in Frankfurt (S. 65)
Die Armen würden noch ärmer, weil sie uns noch nicht einmal mehr ihre Rohstoffe verkaufen könnten (geschweige denn technische oder finanzielle Unterstützung erwarten dürften). Ein Prozent weniger Inlandsprodukt in den Industrienationen heißt für die Entwicklungsländer 60 Milliarden Dollar Exportausfall.

Mehr Krieg und mehr Spekulation soll Armen helfen ... Aus einem Pressetext (Quelle hier ...)
Kampf gegen Hunger und Armut: Weltweite Steuer vorgeschlagen
Im Kampf gegen Armut und Hunger soll eine weltweite Steuer auf gewisse Formen des Waffenhandels und Finanztransaktionen eingesetzt werden.
Genf (dpa) - Diese Steuer hat der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva vorgeschlagen. Er traf sich am Freitag in Genf mit dem französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac und dem chilenischen Präsidenten Ricardo Lagos bei UN-Generalsekretär Kofi Annan, um über Maßnahmen zur Bekämpfung von Hunger und Armut zu beraten.
Brasilien und Frankreich setzen eine Arbeitsgruppe ein, die herausfinden soll, ob eine solche Besteuerung möglich ist. Chirac sagte, er unterstütze diesen Plan. Die Politiker riefen in Erinnerung, das jede Minute elf Kinder unter fünf Jahren an den Folgen von Unterernährung sterben. Chirac verwies darauf, dass 1,1 Milliarden Menschen im täglichen Überlebenskampf stehen und mit weniger als einem Dollar auskommen müssen. Ein "internationales Besteuerungssystem" könne helfen, mehr Geld zur Unterstützung dieser Menschen aufzutreiben, sagte er.
Lagos sprach von einem "sozialen Defizit" in der Welt. Aufgerufen wurde auch zu einer Schuldenminderung für die Dritte Welt und einem freien und fairen Welthandel. Dazu gehört nach Annans Worten auch der Abbau der Agrarsubventionen in den USA und in der EU.
Nach den so genannten Millennium-Zielen der Vereinten Nationen, soll bis 2015 die Zahl der hungernden Menschen weltweit von derzeit mehr als 840 Millionen halbiert werden. Diese Ziele würden bisher aber nur unzureichend und langsam verfolgt. "Nun ist es an der Zeit, sie verwirklichen", sagte Annan.
In einer Erklärung der vier Politiker, die auf Lulas Initiative hin zusammengekommen waren, heißt es weiter, dass jeden Tag 24.000 Menschen verhungern. "Wir haben die negativen Folgen zwischen Hunger und Armut, Gesundheit, Bildung und Entwicklung hervorgehoben", erklärten sie.


Aus Markus Balser/Michael Bauchmüller, 2003: Die 10 Irrtümer der Globalisierungsgegner, Eichborn in Frankfurt (S. 76)
Niedrige Löhne verbilligen die Produkte und lassen Weltmarktpreise fallen. Das steigert die Kaufkraft der Verbraucher - auf der ganzen Welt.

Bretton Woods - vom Feindbild zum Hoffnungsträger
In linken Schriften und Filmen aus den 80er Jahren ist das Weltwirtschaftsabkommen von Bretton Woods eher ein Abkupfern bei den deutschen Nazis oder, zurückhaltender, ein Hegemonialprogramm vor allem der USA. Doch damals galten Banken auch noch als bekämpfenswerte Konzerne, wurden neue Autos und mehr nicht bejubelt. Das hat sich verändert. Politische Bewegung wird mehr und mehr Ort der letzten Schlachten um vergangene Machtsysteme, die gegenüber ebenso herrschaftsförmigen Neuerungen verteidigt werden sollen.

Aus Michael R. Krätke, "Eine andere Demokratie für eine andere Wirtschaft", in: Widerspruch 55 (2/2008, S. 14)
Praktikable Vorschläge gibt es genug, von Attac und anderen Organisationen." Ein neues Bretton Woods für die internationale Finanz- und Währungsordnung ist in der Tat notwendig und im Moment auch möglich.

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