Rechts: Alte Karte von 1877. Damals waren noch nicht einmal alle Bahnstrecken gebaut. Aber einige sind zu erkennen, die es inzwischen nicht mehr gibt: Mücke-Laubach-Hungen, Ohmtal- und Lumdatalbahn.
Bericht "Schiene als Alternative" über Potentiale des Schienenverkehrs in und um Gießen, in: Gießener Anzeiger am 13.4.2024
Salzbödebahn
Die stillgelegte und zum Teil geplünderte Bahnstrecke führt von Niederwalgern über Gladenbach nach Herborn.
Aus "Traum Salzbödebahn lebt", in: Oberhessische Presse am 16.11.2019
Der Kreistag Marburg-Biedenkopf hat beschlossen die Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Salzbödebahn zwischen Niederwalgern und Hartenrod in Auftrag zu geben. Ausschlaggebend dafür waren die Ergebnisse einer Vorstudie. „Diese Strecke ist bei Weitem nicht unwiederbringlich verloren“ sagte der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow (CDU). Zweites Argument: das zu erwartende Fahrgastpotetial liege bei rund 2 200 Fahrgästen pro Tag und passe in die Zeit, in der Schadstoff-Entlastungen gesucht werden.
Verläuft von Kirchhain über Homberg (Ohm) bis Gemünden, verbindet also zwei Bahnstrecken. Der Personenverkehr ist eingestellt. Güterverkehr noch bis kurz vor Homberg, ab da sind dann die Gleise auch weggerissen. Der Bahnhof Homberg, ein phantastisches Gebäude, steht leer. Mehr im Vogelsberg-Bereich dieser Internetseiten ...
Dietzhölztalbahn
Für die Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Dillenburg und Ewersbach setzen sich engagierte Menschen aus der Region ein. Auf www.dietzhoelztalbahn.net/ stellen sie ihre Ideen vor - leider auch mit dem absurden Satz: "Die Reaktivierung der Dietzhölztalbahn steht daher auch in keinem Widerspruch zum Bau der Ortsumgehung Wissenbach/Frohnhausen."
Gute Bahnverbindungen sind keine folkloristische Begleitung weiteren Ausbaus des Autoverkehrs, sondern dessen Alternative!
Aus "Aspekte des Mobilitätsmanagements: Erfolgsfaktoren für eine Reaktivierung regionaler Bahnstrecken" (2023)
Stilllegungen und Rückbauten erfolgten jahrzehntelang unter der Prämisse, dass (angesichts der Dominanz des Kfz-Individualverkehrs) ein wirtschaftlicher Schienenverkehr in der Fläche nicht leistbar sei und ein Rückbau zu finanziellen Einsparungen führe. Maßgeblich für diese Sichtweise waren stets Abwägungen, die vor allem betriebswirtschaftliche Parameter betrachteten - kaum aber die Bedeutung und die volkswirtschaftlichen Potenziale, die in den Regionen und ländlichen Räumen durch ein gutes Schienenverkehrsangebot erreicht werden können. ...
Von 1999 bis Ende 2021 hat die Deutsche Bahn AG 2.824 ihrer 3.507 Bahnhofsgebäude verkauft. Damit wurden in diesem Zeitraum über 80% des Bestandes veräußert. ...
Das Wirtschaftlichkeitsgebot wurde daher im ländlichen Raum häufig streng angewandt - während im Hochgeschwindigkeitsverkehr der Bahn solche betriebswirtschaftlichen Überlegungen kaum relevant waren. ...
Der Höhepunkt der Streckenstilllegungen lag in den Jahren 1995 bis 1998, also in der Zeit des Beginns der sogenannten Bahnreform. Viele der damals stillgelegten Strecken befinden sich inzwischen wieder in der Reaktivierungsdiskussion.