Martin Luther

STELLUNGNAHMEN ZUM SEXISMUSVORWURF

Ohne Titel (Kritik an bisherigen Debattenbeiträgen)


1. Per Email I
2. Per Email II
3. Text in der Zeitung "alaska" (unter Internas, S. 44)
4. Per Email III
5. Gegen Vorverurteilung und Willkür!
6. Ohne Titel (Kritik an bisherigen Debattenbeiträgen)

Hallo Projektwerkstatt, hallo Jörg!
Ich habe mir gerade mal wieder die Debatten-Seite der Projektwerkstattangeschaut und bin dabei ziemlich ins Staunen gekommen. Obwohl die Diskussionum den Brief aus Gießen nun schon ein halbes Jahr alt ist, gibt es unter „Stellungnahmen zum Sexismusvorwurf“ nur folgende Beiträge: zwei kurze Mails, einen aus der ALASKA abgetippten Text mit Kommentar, eine weitere kurze Mail, einen Brief aus Jena und die Info über die „antiatomaktuell“. Sechs Rückmeldungen also in einem halben Jahr - zensiert wurde ja nicht, wie unter der Überschrift steht!?
Ich finde das ein bisschen komisch, zumal die beiden erstgenannten kurzen Mails wirklich der Hammer sind und sie sehr gegen einen sensiblen Umgang mit dem Thema von Jörgs/der PW Seite sprechen.
Da berichtet ein Typ von einem scheinbar „typischen“ Fall: er sei AUCH Opfer von IRRATIONALEN (Vergewaltigungs)Vorwürfen geworden. Der Verweis auf den „Missbrauch mit dem Missbrauch“ darf ja heute in keiner Sexismus-Diskussion mehr fehlen, oder? Wie oft entsprechende Vorwürfe real sind, und wie dann die Typen trotz allem reagieren (anstreiten, die Frau habe es ja gewollt, den Mann verführt usw.), verschweigt das Opfer (der Schreiber der Mail, bzw. wie er sich sieht) lieber.
Der zweite Beitrag kritisiert die Debatte in einer Art und Weise, die er kritisiert. Echt paradox!
Auf den Text der Alaska reagiert Jörg mit einem Rundumschlag gegen "fast alle linke[n] Medien“. Wie gekonnt!
Der nächste Beitrag zweifelt gar daran, ob bestimmte DiskutantInnen „geistig in der Lage“ sind, dem Thema Emanzipation zu folgen. Der Vorwurf, Menschen würden sich systemkonform verhalten und eine „vollzogene Vergewaltigung oder ein echter Vergewaltigungsversuch“ (Frage: gibt es unechte Vergewaltigungsversuche???) zur Anzeige bringen, zeigt mir nur, für wie unbedeutend eine solche Tat gehalten wird.
So what!
Wenn sich mensch diese Seite anguckt, stehen 2/3 der SchreiberInnen hinter Jörg - dies versuchen sie mit zum Teil platten, zum Teil absolut marginalen Argumenten zu begründen (mensch vergleiche die Zahl der Vergewaltigungen mit denen der sogenannten „Missbrauchsfälle“ - selbst in der „linken Szene“ dürfte das Ergebnis eindeutig sein). Die beiden kritischen Anmerkungen werden runtergeputzt (ALASKA) oder entkräftet und jeweils mit dem Vorwurf der Dominanz versehen.
Die Wirkung ist keineswegs die einer Diskussion! Es ist eher die einer eindeutigen Parteilichkeit, die sagen will: Sexismusvorwürfe sind entweder falsch oder dienen einer „Schlammschlacht“ (J.B.)! Dies wird es in Zukunft Frauen nicht unbedingt leichter machen, sexuelle Übergriffe oder Vergewaltigungen öffentlich zu machen! Insofern ist hier ´ne Menge diskursive Macht im Spiel, und das ist keineswegs emanzipatorisch!!!
P.S.: Was ist von dem (wohl freudschen?) Fehler zu halten, J.B. nicht Ö-Punkte Redakteur, sondern Ö-Punkte Redaktion zu nennen ...

Hinweis: Das Mail ist anonym. Ich habe der/m AutorIn geantwortet und vor allem den Stil der Mail kritisiert, die ohne Nennung von Argumenten, sondern mit Andeutungen, geschickt gesetzten Fragezeichen und falschen Zitaten und Unterstellungen agiert. Notiert habe ich noch,da diese Mail leider kein Beitrag zur Diskussion, weil sie keine Position*beziehe und auch keine Kritiken benenne.
Die mit im Mail untergeschobene Aussage, daßich Sexismusvorwürfe entweder für falsch oder für eine Schlammschlachthalte, habe ich nie getan und werde ich auch nicht tun - weil sie falschist. Anders sehe ich das bei bei den Seximusdebatten, dafür könnenaber die nichts, die die Sexismusvorwürfe erheben und möglicherweiseauch nur verbittert miterleben können, wie jeder Angriff in der realexistierenden Linken sofort zu einem Grabenkampf benutzt wird, wobei daskonkrete Thema und eine daraus resultierende Praxis in Vergessenheit gerät... Jörg

*Beispiel: Dem Vorgang des Rauswurfs der Ö-Punkte aus der anti atom aktuell habe ich Dominanz vorgeworfen. Das wird in obiger Mail benannt - in einer Formulierung, die suggeriert, daß das falsch sei. Gesagt wird das aber nicht, die Denunziationsrhetorik der obigen Mail arbeitet mit Andeutungen. Somit bleibt die Frage offen: Findet die/der AutorIn der obigen Mail richtig, wenn ein paar bisher unbeteiligte Personen den aaa-Vertrieb ohne Rücksprache mit der aaa-Redaktion und der Ö-Punkte-Redaktion diese Rausschmeißen? Was ist bitte Dominanz, wenn nicht das?

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