Welt ohne Strafe

Ö-PUNKTE 1/1998

Bewertung des nachhaltigen, aufgeklärten Forstwirtschaftsprinzips


1. Mittelalterliche Idee als Zukunftsperspektive? Zur Geschichte des Nachhaltigkeitskonzeptes
2. Mittelalterliche Naturvorstellungen4 und Umweltprobleme5
3. Die Entstehung der Idee nachhaltiger Waldwirtschaft 8
4. Bewertung der mittelalterlichen Tradition der Nachhaltigkeitsidee
5. Aus der Idee wird ein aufgeklärtes Wirtschaftsprinzip
6. Bewertung des nachhaltigen, aufgeklärten Forstwirtschaftsprinzips
7. Die Entwicklung bis Rio im Überblick17
8. Bewertung der jüngeren Entwicklung
9. Die Konzeption von Rio22
10. Aufruf zur kritischen Diskussion

Nachhaltigkeit wird in ihrer Entstehungsphase als grundlegendes Wirtschaftsprinzip mit wissenschaftlichem Geltungsrang ausschließlich rohstoff- und wirtschaftsorientiert gesehen. Prägend sind die Angst vor Holznot und der unbedingte Glaube an technische Machbarkeit in der Zeit des Aufbaus frühkapitalistischer Wirtschaftsstrukturen. Ziel ist es, die Maschine Natur korrekt zu bedienen und so für eine auf Dauer optimale Nutzungsstrategie der vorhandenen Holzressourcen zu sorgen. Die im Mittelalter noch weitgehend ungeregelte Plünderung wird nun in eine staatlich systematische und sanktionierte umgewandelt, die sämtliche Flächen des jeweiligen Territoriums umfassen soll. Ein Bemühen um Rücksichtnahme auf die Vielfalt an Lebensformen im Ökosystem Wald spielt im Konzept keine Rolle. Auch ohne ökologische Einstellung16 ließ sich vor 200 Jahren ohne Probleme Nachhaltigkeit betreiben und dafür auf wissenschaftliche Begründungen zurückgreifen.


Der Mythos heute:
Im Original: Auszug aus der Hamburger Zeitschrift "Ökomarkt", im Text "Ist der Agenda-Prozeß eingeleitet?" von J. Schneck (S. 4): "... der Inhalt dieses Programms - sollten wir die Kraft haben, es umzusetzen - könnte das Zusammenleben auf diesem Erdball revolutionär verändern ... und die ökologische Katastrophe ... noch einmal abwenden."

Auszug aus dem Thesenpapier des Deutschen Naturschutzrings vom 1.9.1997 (S. 6): "Zukunftsfähiges Deutschland", "AGENDA 21", Nationaler Umweltplan" das sind Konzepte der Hoffnung auf mehr Lebensqualität in der Zukunft.. ... Ungewöhnliche Zeiten verlangen ungewöhnliche Antworten: Die mutige Vision für ein ehrgeiziges Projekt, wie es in Rio definiert wurde."

Auszug aus dem Text "Uns gehört die Zukunft", Robin-Wood-Magazin 3/97 (S. 35): "Deutschland kommt in Bewegung": So optimistisch äußern sich Jugendumweltverbände zum Thema Agenda 21. "... die Agenda 21 bietet Chancen, weil sie Gemeindeverwaltungen zwingt, mit BürgerInnen/Umweltgruppen zusammenzuarbeiten", sagt Daniel Mittler von der BUNDjugend."

Auszug aus der BUND-Broschüre "Agenda 21" (S. 8): "Man hätte es der internationalen Bürokratie kaum zugetraut, aber sie hat es entworfen: ein Konzept, das einer revolutionären Umwälzung gleichkommt, ..."

Auszug aus einer Veranstaltungseinladung von future e.V. (Umweltinitiative von Unternehmern) vom 28.8.97: "Der Weg zur Nachhaltigkeit ist in der Agenda 21 vorbildlich beschrieben. ... Unterstützt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt hat die Umweltinitiative von Unternehmen future e.V. deshalb das Projekt "Agenda 21 als Grundlage von Unternehmensleitbildern" initiiert."

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