Welt ohne Strafe

WAS DIE GENTECHNIK-BEFÜRWORTER*INNEN VERSPRECHEN UND WAS DAVON ZU HALTEN IST ...

Mythos 7: Alles normal - Gentechnik ist auch nur Züchtung


1. Einleitung
2. Mythos 1: Gentechnik hilft gegen Hunger und Armut
3. Mythos 2: Gentechnik hilft den Landwirt_innen
4. Mythos 3: Gentechnik schützt die Umwelt
5. Mythos 4: Gentechnik fördert Nahrungsqualität und Gesundheit
6. Mythos 5: Fortschritt, Arbeitsplätze und die gerettete Nation
7. Mythos 6: Alles unter Kontrolle - noch keine Schäden oder Unfälle
8. Mythos 7: Alles normal - Gentechnik ist auch nur Züchtung
9. Schwätzer, Hetzer, Bauernfänger
10. Links und Materialien

Geht es nach der nationalen Beruhigungs- und Antragsdurchwinkbehörde BVL, so unterscheiden sich "die allgemeinen Ziele der Grünen Gentechnik ... kaum von denjenigen herkömmlicher Pflanzenzüchtung." Satirisch ließe sich eine solche Sichtweise damit kommentieren, dass wer Anträge nicht anguckt, sondern ungeprüft durchwinkt, auch nicht mitbekommt, was sich da auf den Feldern abspielt. "82 % aller gentechnisch veränderten Organismen weltweit besitzen ausschließlich ein Merkmal: Herbizid-Toleranz," zeigt die Statistik. Gleiche Ziele?

Im Original: Gentechnik ist doch nur Züchtung
Aus der BVL-Broschüre "Die Grüne Gentechnik" (2008, Autor: Jochen Heimberg, S. 6) )
Die allgemeinen Ziele der Grünen Gentechnik unterscheiden sich kaum von denjenigen herkömmlicher Pflanzenzüchtung. Meist geht es um eine Verbesserung des Ertragspotentials, der Produktqualität oder einer verbesserten Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegen Schädlinge, Krankheiten, Herbizide, Hitze, Trockenheit oder Kälte. ...

Doch auch technisch ist Gentechnik weniger Züchtung, sondern vor allem ein chemischer Prozess. Deshalb - und weil er vom Interesse her mit dem Verkauf von Agrochemikalien verbunden ist - sind es auch vor allem große Chemiefirmen, die Gentechnik als Betriebszweig aufbauen. Was die Agro-Gentechnik mit der herkömmlichen Züchtung zu tun hat, ist dass auch letztere wie alle ökomischen Vorgänge schon früh in den Strudel der totalen Verwertungsorientierung, der Profit- und Machtsteigerung geraten ist und heute nichts als Geschäftemacherei ist - auf Kosten von Mensch und Umwelt, die beiden entscheidenden Ausbeutungsfaktoren im Kapitalismus. Die Gentechnik ist eine neue Variante und Steigerung im immerwährenden Kampf um Patente, Kontrolle des Saatgutes und Manipulationen, die den Nachbau von Saat einschränken und Kombinationen mit dem lukrativen Verkauf von Agrochemikalen ermöglichen bis erzwingen. Hinzu kommen Einsatzgebiete in der biotechnischen Kriegsführung und bei der Bevölkerungskontrolle, z.B der unbemerkten Senkung von Geburtenraten auf den Kontinenten, deren Menschen die europäischen Eliten nicht so gern haben. Dabei ist Europa der am dichtesten besiedelste Kontinent mit einem unglaublichen Raubhunger auf Rohstoffe und Produkte aus aller Welt.

Im Original: Gentechnik ist Biochemieusblenden
Das wird in der benannten Broschüre sogar zugegeben, aber nicht problematisiert (S. 8)
Auch die kommerziell betriebene Pflanzenzüchtung – einschließlich jener mit Unterstützung biotechnischer Methoden – verfolgt in einer Marktwirtschaft zunächst und überwiegend das Ziel der Steigerung von Unternehmensgewinnen. Die Verfolgung gewünschter Ziele muss den Unternehmen entweder durch staatliche Anreize oder Regelungen schmackhaft gemacht werden, oder sie muss durch die öffentliche Hand selbst erfolgen.

Aus der BDP-Pressemappe "Pflanzenbiotechnologie und ihre Anwendung in der Praxis" (S. 7)
Gentechnik ist kein Selbstzweck, sondern bezeichnet verschiedene Methoden, die in der modernen Pflanzenzüchtung heute weltweit selbstverständlich sind. Damit die Pflanzenzüchtung ihren Beitrag zu einer „nachhaltigen“ Landwirtschaft leisten kann, müssen ihr alle modernen molekularbiologischen Methoden zur Verfügung stehen.

Das lässt sich noch ein bisschen steigern: Gentechnik ist Natur!

Im Original: Gentechnik ist Natur
Aus der Broschüre der FNL "Moderne Pflanzenzüchtung und Gentechnik" (S. 36):
Grüne Gentechnik mag dabei auf den ersten Blick nicht gerade natürlich wirken, und deshalb mag mancher zweifeln, welche Rolle einer solchen Technologie bei der Erzeugung von Lebensmitteln zukommen sollte. Und doch beruht auch die grüne Gentechnik letztlich auf Prozessen, die auch in der freien Natur ablaufen, wie das in dieser Broschüre erwähnte Beispiel des Agrobacterium tumefaciens belegt.
In der gleichen Broschüre ist einige Seiten vorher (S. 19) zu lesen:
Solche gezielten „Gen-Transporte“ werden heute in der Pflanzenzüchtung i. d. R. mit Goldkügelchen durchgeführt, die mit DNS beladen sind. Sie werden mit einer „Gene-gun“ (einer Gen-Pistole) in die Zelle geschossen. Auch auf chemischem Wege, bei dem der pflanzliche Zellverband aufgelöst wird, werden ausgewählte Gene in einen neuen Zellkern eingefügt.
Sehr natürlich ...

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