Umwelt und Macht

FÄLSCHUNGEN, BETRUG, PROPAGANDA? VERSUCHSFELD MIT TRANSGENER GERSTE

Sicherheitsforschung war es nicht - was aber dann? Die tatsächlichen Versuchsziele


1. Die Uni, die Stadt und das Beet
2. Die Ziele des Gerstenversuchs: Täuschung und Wahrheit
3. Sicherheitsforschung war es nicht - was aber dann? Die tatsächlichen Versuchsziele
4. Umgang mit Fördergeldern und anderen Geldbeträgen
5. Vertuschte Risiken: Lügen und Täuschungen zu Auskreuzung und Gentransfer
6. Transparenz und Öffentlichkeitsarbeit
7. Stellungnahmen zum Versuch und zum Bedarf an transgener Gerste
8. Kritik an den MacherInnen des Gersten-Versuchsfeldes
9. Zusatzinfos zum Gengerstefeld
10. Wer wird da tätig? Kogel, das IFZ und sein Kollege Sonnewald
11. Der lange Weg zur Aussaat: Viele Jahre Labor, wenige Monate PR-Kampagne!
12. Einblicke in den Versuchsablauf
13. 2008: Eine Besetzung beendete den Versuch - aber nicht die Lügen!
14. Nachschlag 2009: Versuch in Groß Lüsewitz
15. Links

1. Versuchsziel: Produktentwicklung
Etliche Zitate und Beobachtungen deuten darauf hin, dass es bei dem Versuch um Methoden- und Produktentwicklung ging.

Direktes Ziel der Versuche war die Messung der Ertragshöhen, der substantiellen Äquivalenz und der Widerstandsfähigkeit. Das hat mit Umweltbegleitforschung wenig zu tun, sondern dient der Überprüfung von Produktqualitäten.

Im Original: Ziel: Bessere Erträge und Verwertbarkeit
Aus FAZ.net vom 7.6.2006
Ein Teil der Pflanzen trägt ein Gen in sich, das die Gerste ein bestimmtes Eiweiß produzieren läßt, welches gegen Pilzerkrankungen wirkt. Der andere Teil weist eine Erbinformation aus einem Bakterium auf, das die Qualität der Gerste als Hühnerfutter verbessern soll. Bei dem auf drei Jahre angelegten Versuch im Rahmen des Biosicherheitsprogramms des Bundes wollen die Forscher laut Kogel herausfinden, ob die genetisch veränderten Pflanzen nur unerwünschte oder auch nützliche Pilze im Boden schädigen.
Auch interessieren sie sich dafür, ob sie widerstandsfähiger sind als nicht manipulierte Gerste - falls ja, wären bei ihrer Nutzung weniger Pflanzenschutzmittel notwendig als üblich. Zu diesem Zweck vergleichen sie die Besiedlung der Wurzeln von manipulierten und herkömmlichen Pflanzen. Dazu sind nach den Worten des Institutsleiters langwierige Laborexperimente mit mikroskopischen und molekularbiologischen Verfahren notwendig.

Aus der FR vom 12.7.2006 (S. 26)
Die gentechnisch veränderte Gerste auf einem Versuchsfeld der Gießener Universität ist vorzeitig geerntet worden. Die Pflanzen seien bereits am 5. Juli noch vor dem Ausreifen der Ähren vom Feld geholt worden, teilte die Universität am Dienstag mit. Sie begründete dies damit, dass die Erfassung des Ertrags nicht mehr mit der nötigen Präzision möglich sei, weil das Feld durch Gentechnik-Gegner beschädigt worden sei.

Aus der Wetzler Neuen Zeitung
Klar sei allerdings, dass das Gesamtsystem gestört sei und damit eine Ertragserhebung keinen Sinn mehr mache.

Zudem ging es um die Verbesserung der Brau- und Futtereigenschaften.

Im Original: Brau- und Futtereigenschaften
Aus taz vom 2.5.2006 (S. 8)
Die Sorte kann auch fürs Bierbrauen genutzt werden.

Internetinformationen aus dem Biosicherheitsprogramm zum Gersteversuch
Bei der Entwicklung von gentechnisch verändertem Getreide spielt Gerste nur eine untergeordnete Rolle, geforscht wird hauptsächlich an Weizen. Bislang befinden sich alle auf gentechnischem Wege erzeugten Gerstenlinien noch in der Entwicklungsphase, kommerziell angebaut wird noch keine.
Forschungs- und Entwicklungsarbeiten finden vor allem in den USA statt. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Verbesserung der Futtermittel - und Braueigenschaften der Gerste. Zur Optimierung der Futterqualität werden Gene aus Bakterien in Gerste eingebracht, die das Enzym Glukanase bilden. Mit Hilfe dieses Enzyms wird das Glukan der Gerstenkörner, eine wichtige Stützsubstanz der Zellwände abgebaut. So kann Gerste auch an Tiere verfüttert werden, die aufgrund ihrer Enzymausstattung selbst nicht in der Lage sind, die langkettigen Glukane aus Gerstenzellwänden abzubauen. Hühner, die mit Gerste gefüttert werden, bleiben normalerweise kleinwüchsig und haben "klebrige" Ausscheidungen. In Versuchen mit Hühnern konnte gezeigt werden, dass die Tiere bei einer Zumischung von nur 0,02 Prozent gentechnisch veränderter Gerstenkörner die Gerste besser verdauen können.
Der gleiche Ansatz - die Übertragung von Glukanase-Genen, die Glukan abbauen - wird auch für die Verbesserung der Braueigenschaften von Gerste genutzt. Durch Übertragung eines Gens aus dem weit verbreiteten Bodenbakterium Bacillus amyloliquefaciens wurden Gerstenlinien entwickelt, die hitzestabile Glukanasen bilden. Die durch den Abbau der Glukane verbesserte Verwertung der Gerste reduziert auch die Kosten für den Brauprozess, da die Filter nicht mehr durch Glukane verstopft werden.
In den USA hat es seit 1993 53 Freisetzungen mit transgener Gerste gegeben, die meisten davon in den letzten fünf Jahren. In Europa sind dagegen bis heute lediglich fünf Freilandversuche mit Gerste durchgeführt worden. Anfang April 2006 wurde erstmalig in Deutschland die Freisetzung gentechnisch veränderter Gerste genehmigt.

Nur bei einem von zwei Versuchen geht es um Pilzresistenz
Zitate von Kogel im Deutschlandfunk, 2.5.2006:
"Es geht uns darum, die Effekte von Transgenen gegenüber Bodenorganismen zu untersuchen. Wir haben hier zwei Gerstetypen. Wir haben eine Gerste mit erhöhter Widerstandsfähigkeit gegen parasitäre Pilze, und wir haben eine Gerste, die eine verbesserte Futterqualität hat, die enthält ein Enzym Beta 1,3 und 1,4 Lukanase und verbessert dadurch die Verfütterung an Hühner zum Beispiel, hat auch bessere Brauqualität.
... Wir haben nur den normalen Trennzaun hier, wir haben keine weiteren Sicherheitsvorkehrungen. Wir hoffen einfach, dass es hier nicht zu Zerstörungen kommt, insbesondere, weil wir ja hier im Bereich Bio-Sicherheit arbeiten und weil wir auch mit der Gerste eine sehr geeignete Pflanze untersuchen. Es gibt ja keine Probleme mit Auskreuzungen, weil die Gerste zu 99 Prozent Selbstbestäuber ist. Selbst wenn es zu einer Freisetzung von Pollen kommen würde, würde der Pollen sehr schnell inaktiviert im Sonnenlicht und unter Feuchtigkeit. Und Wildgersten sind auch nicht betroffen, weil es niemals zu fruchtbaren Nachkommen kommen würde. Alle Hybride wären steril."

Aus einem Interview mit Prof. Kogel auf www.biosicherheit.de am 29.5.2006
bioSicherheit: Sie arbeiten aber noch mit einer zweiten gentechnisch veränderten Gerstenlinie, deren Widerstandsfähigkeit auf Glukanase beruht.
Karl-Heinz Kogel: Es ist bekannt, dass bestimmte Glukane in den Zellwänden fast aller Pilze vorkommen. Daher wollen wir auch bei dieser transgenen Gerstenlinie untersuchen, welchen Einfluss deren Glukanase auf Bodenpilze hat. Der Unterschied zu der ersten Gertenlinie ist, dass hier die Glukanase gewebespezifisch nur im Samen der Gerste exprimiert wird. Das bedeutet: Es kann nur dann zu Effekten auf Bodenorganismen kommen, wenn der Samen zersetzt wird.
Zudem möchte ich noch auf den zweiten Schwerpunkt unseres Forschungsprojekts hinweisen, der von Prof. Uwe Sonnewald von der Universitär Erlangen bearbeitet wird. Dort werden die beiden neuen Gerstenlinien darauf überprüft, ob in der Genexpression oder in den Inhaltsstoffen Unterschiede zu herkömmlichen Gerstensorten auftreten. Es geht darum, ob hier zwischen transgener und konventioneller Gerste substanzielle Äquivalenz besteht, sie also bis auf die neu eingeführten Merkmale gleich sind.


Es geht also sichtbar um die Verbesserung der Brau- und Futtereigenschaften. Das aber wäre Produktentwicklung - und damit die Förderung aus der Biosicherheitsforschung zweckentfremdet.

Sie würde zudem gegen die Förderrichtlinien verstoßen. Denn diese sehen vor, dass nur solche Pflanzen auf ihre Umweltwirkungen untersucht werden sollen, die für eine Markteinführung vorgesehen sind. Das kann eine Pflanze, die noch gar nicht fertig ist, nicht.

Im Original: Versuch noch im Stadium der Produktentwicklung
Aus der Internetseite zur Biosicherheitsforschung
Es wird noch eine Weile dauern, bis gentechnisch veränderte Gerstenlinien das Entwicklungsstadium hinter sich lassen und reif für eine Marktzulassung sind. Geforscht wird unter anderem daran, wie Gerste als Tierfutter besser verdaulich und als Rohstoff für Brauereien besser verwertbar gemacht werden kann. Ein weiteres vorrangiges Züchtungsziel ist es, Gerste vor Pilzerkrankungen zu schützen. Mit pilzresistenten Gerstenlinien beschäftigt sich nun auch die Sicherheitsforschung.

Aus der Ökotest vom 28.4.2006
Auf der Versuchsfläche wird die Auswirkung der genmanipulierten Gerste, sie soll widerstandsfähiger gegen Pilzkrankheiten sein und bessere Verarbeitungseigenschaften besitzen, auf Bodenpilze untersucht. "Die Tests als Sicherheitsforschung hinzustellen, ist eine absolute Frechheit", ärgert sich Heike Moldenhauer, Gentechnikexpertin des BUNDs. Da auf der ganzen Welt keine genmanipulierte Gerste angebaut wird "ist die Prüfung der Sicherheit absolut unnötig".
Moldenhauer sieht in dem Versuchsanbau vielmehr die reine Produktforschung. Ob die jedoch von einer Uni durchgeführt werden muss, stellt sie in Frage. "Ein Unternehmen forscht, weil es einen neuen Produktzweig erschließen und Geld verdienen will. Aber warum forscht eine Uni auf diesem Gebiet? Noch dazu mit Steuergeldern?".

Aus einer Presseerklärung des Grünen-MdL Martin Häusling am 26.4.2006
Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wirft der Justus-Liebig-Universität Gießen vor, Gelder aus dem Programm für Biosicherheitsforschung für den geplanten Versuch mit genmanipulierter Gerste falsch einzusetzen. "Dieses Programm wurde für die Sicherheitsforschung von genmanipulierten Pflanzen konzipiert, die bereits zugelassen sind und auf dem Markt angewendet werden. In Deutschland ist dies in erster Linie Mais: Weltweit aber gibt es zur Zeit keine einzige zugelassene gentechnisch veränderte Gerstensorte auf dem Markt. Für die Biosicherheitsforschung bei gentechnisch veränderter Gerste gibt es deshalb keinen konkreten Bedarf", so der agrarpolitische Sprecher der GRÜNEN, Martin Häusling.
Die Giessener Universität hat angekündigt, genmanipulierte Gerste auf auf dem Versuchsgelände der Stadt aussäen zu wollen. In einem Brief appellieren DIE GRÜNEN an den Präsidenten der Giessener Universität, Professor Stefan Hormuth, dass die Universität sich nicht an der Gentechnikforschung beteiligen solle . "Da kein konkreter Bedarf für die Biosicherheitsforschung bei genveränderter Gerste in der Praxisanwendung besteht, vermuten wir, dass es sich bei dem geplanten Versuch um eine Produktentwicklung für Firmen handelt. Diese sollte allerdings von den Firmen selbst finanziert werden. Wir lehnen es ab, die knappen Mittel für Versuche einzusetzen, die für die Praxis nicht relevant sind", unterstreicht die wissenschaftspolitische Sprecherin der Fraktion, Sarah Sorge.


Greenpeace: "Reine Produktionentwicklung ... Missbrauch öffentlicher Gelder"
Aus dem Deutschlandfunk am 2.5.2006
Versuchsleiter in Gießen ist Biologie-Professor Karl-Heinz Kogel: "Es geht uns darum, die Effekte von Transgenen gegenüber Bodenorganismen zu untersuchen. Wir haben hier zwei Gerstetypen. Wir haben eine Gerste mit erhöhter Widerstandsfähigkeit gegen parasitäre Pilze, und wir haben eine Gerste, die eine verbesserte Futterqualität hat, die enthält ein Enzym Beta 1,3 und 1,4 Lukanase und verbessert dadurch die Verfütterung an Hühner zum Beispiel, hat auch bessere Brauqualität."
Beim Gießener Freilandversuch handele es sich nicht um wissenschaftliche Forschung, sondern um reine Produktentwicklung und damit um Missbrauch öffentlicher Gelder, kritisiert Greenpeace die Aussaat der Gen-Gerste. Schließlich seien die Genpflanzen aus den USA und bereits acht Jahre alt. Der Gießener Professor Karl-Heinz Kogel begründet seine Versuche jedoch damit, dass in Europa andere Umweltbedingungen herrschten als in den USA: "In den USA ist diese Gerste auch schon untersucht worden, wir haben diese Gerste auch schon im Labor untersucht, haben im Prinzip keine Effekte auf nützliche Pilze gesehen, wir wollen das aber verifizieren unter Freilandbedingungen, sozusagen unter europäischen Bedingungen."


Das geben die Versuchsleiter und ihr Umfeld sogar offen zu. Und so klingt es auch in der Kooperationsvereinbarung zwischen Uni Gießen und Erlangen, benannt im Vertrag noch als Partner:
  • "zusammen mit dem Department of Crop an Soil Scienses & School of Molecular Biosciences, Washington State University, Pullman, WA USA ... Projektträger für dieses Vorhaben ist das Forschungszentrum Jülich GmbH"
  • "Gegenstand der Vereinbarung ... Zusammenarbeit bei der Durchführung des Vom BMBF geförderten Verbundprojektes "Zur biologischen Sicherheit gentechnisch veränderter Gerste und Weizen"" ...
  • "2.6 Die Projektkoordination übernimmt Prof. Dr. Karl-Heinz Kogel"
  • "3.1 Erfindungen, an denen ausschließlich Mitarbeiter eines Partners beteiligt sind, gehören diesem Partner.
  • 3.2 Erfindungen, an denen Mitarbieter mehrerer Partner beteiligt sind, gehören diesen Partnern gemeinsam"
  • Punkt 4 dasselbe nochmal für Arbeitsergebnisse und Nutzungsrechte.
  • "7.1 Die Partner werden ... alle von den anderen Partnern erhaltenen Informationen Dritten gegenüber auch nach Beendigung oder Ausscheiden aus dieser Vereinbarung vertraulich behandeln."

Im Original: O-Töne der Versuchsleiter und Umfeld
Internetinformationen aus dem Biosicherheitsprogramm zum Gersteversuch
Bei der Entwicklung von gentechnisch verändertem Getreide spielt Gerste nur eine untergeordnete Rolle, geforscht wird hauptsächlich an Weizen. Bislang befinden sich alle auf gentechnischem Wege erzeugten Gerstenlinien noch in der Entwicklungsphase, kommerziell angebaut wird noch keine.

Es geht bei der Gen-Gerste um Durchsetzung im Markt und um neue Transformationstechniken!
Aus einem Streitgespräch zwischen Prof. Sonnewald und dem Chef der Lammsbräu-Brauerei (Quelle: IHK Regensburg)
Frage: Stehen wir uns wieder einmal selbst im Weg, wenn es um wirtschaftliche und wissenschaftliche Innovationen geht?
Prof. Dr.Sonnewald: Dies könnte man in der Tat so sehen. Es ist schon überraschend, dass Deutschland bei der Entwicklung von Transformationstechniken zur Erzeugung gentechnisch veränderter Pflanzen neben den USA ein führender Forschungsstandort war, dass aber die wirtschaftliche Umsetzung bis heute weitestgehend ausgeblieben ist. Gentechnisch veränderte Pflanzen werden vornehmlich außerhalb Europas eingesetzt und weisen derzeit im Wesentlichen verbesserte agronomische Eigenschaften, wie z.B. Insekten- oder Herbizidresistenzen auf. In Anbetracht der globalen Entwicklungen wäre es sicherlich an der Zeit, die Frage zu stellen, welche Risiken die Gesellschaft eingeht, wenn sie nicht die Möglichkeiten der Gentechnik für die Entwicklung leistungsstarker und den neuen Gegebenheiten angepassten Nutzpflanzen einsetzt. ...
Frage: Gegner befürchten, dass die evolutionäre Entwicklung der Gen-Pflanzen außer Kontrolle geraten könne. Befürworter dagegen verweisen auf die Möglichkeiten, die die Gentechnik bei Pflanzen biete. Wer hat die besseren Argumente?
Prof. Dr.Sonnewald: Es ist nicht zu erwarten, dass gentechnisch veränderte Pflanzen, die in der Regel nur ein oder wenige zusätzliche Gene tragen, außer Kontrolle geraten. ...
Frage: Wer profitiert am meisten von der Revolution der Evolution?
Prof. Dr.Sonnewald: Wir alle.
(vollständige Antwort!)

Kogel gibt offen zu: Es geht um die Entwicklung von Produkten!
Aus einem Interview mit Prof. Kogel (Internetseite zur Biosicherheitsforschung)
Wir haben ganz eindeutige Wirkungen von Genen gegen Fusarien und wir und andere Arbeitsgruppen haben auch schon transgene Pflanzen in den Labors, die gute Wirkung gegen die Fusariumerkrankung zeigen. Aber eh das wirklich in die agronomische Produktion geht, werden noch einige Jahre vergehen.

Aus "Militante Gentechnikgegner attackieren Gerstenfeld" von Uni-Pressesprecherin Christel Lauterbach, in: uniforum 3/2006 (S. 2)
Auf die Vorwürfe des hessischen Landtagsabgeordneten Martin Häusling, Bündnis 90/Die Grünen, dass der Versuch der Universität „sinnlos“ sei, da es keine zugelassenen Gerstenpflanzen gäbe, legt der Projektleiter Prof. Kogel Wert auf die Feststellung, dass es weltweit gesehen zahlreiche Freisetzungen von transgenen Getreidepflanzen mit steigender Tendenz zur Vorbereitung von kommerziellem Anbau gegeben hat und gibt. Nach seiner Einschätzung wird gerade der Anbau von transgenem Getreide künftig eine ganz wesentliche Rolle spielen.

Kogel: Sicherheitsforschung ist Teil der Produktentwicklung
Aus einem Interview mit Prof. Kogel von der Internetseite zu Biosicherheit
In diesem Sinn will ich auch unsere Sicherheitsforschung am Getreide als vorsorgenden Verbraucherschutz verstanden wissen, denn ob man will oder nicht, Biotechnologie ist weltweit gesehen bereits eine neue Schlüsseltechnologie auch im Bereich der modernen Landwirtschaft.

Aus der 2011 vom Hessischen Wirtschaftsministerium herausgegebenen Broschüre "Biotechnologiestandort Hessen" (S. 7)
Weit fortgeschritten ist der Einsatz im Pflanzenschutz. In der Wachsmottenlarve fanden die Forscher ein Peptid, ein kleines Proteinmolekül, welches sehr gezielt vor Pilzen schützt. Von einem solch effektiven Immunsystem galt es zu lernen: Das für die Bildung des Peptids Gallerimycin verantwortliche Gen setzten die Gießener zunächst in Tabakplanzen, später zusammen mit einem weiteren Gen aus Insekten, das für das Peptid Metchnikowin kodiert, in Gerste ein. Letzteres macht die Gerste resistent gegen Pilze, welche die Pflanze schädigen, ohne solche Pilze zu hemmen, die für die Pflanze nützlich sind.

Fazit: In der Mogelpackung Sicherheitsforschung befinden sich Produkt- und Methodenentwicklung mit kommerziellem Interesse.

Im Original: Beschreibungen der Produktentwicklungstätigkeiten
Beschreibung der Herstellung von Gengerste durch Kogel & Co. einschließlich Freilandversuch
Aus Kogel/Jansen: "Das nationale Verbundprojekt GABI-Agrotec", in: Spiegel der Forschung Nov. 2004 (S. 84 f.)
In einem ersten Schritt werden aus Ähren, Blättern und Wurzeln der Gerste die Gene isoliert, die nach einem Befall mit Fusarium eine höhere oder niedrigere Expression zeigen als in gesunden Geweben. Um möglichst viele Gene auf einmal testen zu können, kommen dabei so genannte cDNA-Chips (macroarrays) zum Einsatz. Das Equipment und das Know-how für diese Methode ist in Gießen bereits seit einigen Jahren vorhanden. So entstanden cDNA-Chips mit bis zu 8.000 Genen. In umfangreichen Versuchen werden aus diesen Genen diejenigen selektiert, deren Expression durch den Befall mit Fusariumpilzen in den verschiedenen Pflanzenorganen verändert wird. Diese so genannten „Kandidatengene“ werden anschließend daraufhin untersucht, ob sie bei verstärkter Expression die Widerstandsfähigkeit der Pflanze gegenüber Fusarium deutlich verbessern. Da solche Tests in monokotylen Pflanzen sehr kompliziert sind, wird hier auf die Modellpflanze Arabidopsis zurückgegriffen. Der große Vorteil von Arabidopsis liegt darin, dass sich diese Pflanze leicht und sehr schnell genetisch verändern lässt. Während die Herstellung transgener Arabidopsispflanzen einige Wochen dauert, benötigt man für die stabile genetische Transformation von Getreide noch weit über ein Jahr. So können auch die Gene der Gerste in Arabidopsis leicht übertragen und zur Expression gebracht werden.
In Vorversuchen ist es uns gelungen, Arabidopsis mit den Getreidepathogenen F. graminearum und F. culmorum zu infizieren, so dass für unsere Versuche ein Arabidopsis-Fusarium Pathosystem zur Verfügung steht (Abbildung 5). Dieses soll genutzt werden, um zu überprüfen, ob Pflanzen, die eines der Kandidatengene aus Gerste tragen, weniger stark durch Fusarium befallen werden als Kontrollpflanzen. Dabei wird die Befallsstärke sowohl makroskopisch, d.h. mit bloßem Auge, als auch mikroskopisch ermittelt. Für die mikroskopischen Analysen stehen Fusariumstämme zur Verfügung, die in der Arbeitsgruppe von Prof. Schäfer am AMPIII in Hamburg mit dem gfp-Gen (GFP: green fluorescent protein) transformiert wurden. Diese Pilze leuchten grün bei Bestrahlung mit UV-Licht und können so sehr viel leichter unter dem Mikroskop untersucht werden (Abbildungen 5 und 6).
Alle Gene, die die Abwehr von Arabidopsis gegenüber Fusarium verstärken, werden anschließend stabil in Gerste und Weizen transformiert. Im Rahmen der von der DFG geförderten Forschergruppe FOR 343 („Erhöhung des Resistenzpotentials der Gerste“, www.unigiessen.de/ipaz) ist am IPAZ im Jahr 2002 eine Transformationsgruppe etabliert worden, in der stabil transformiertes Getreide hergestellt wird. Das transformierte Getreide wird dann in Infektionsversuchen auf Fusariumresistenz in Wurzeln, Blättern und Ähren untersucht. Bei positiver Evaluierung werden anschließend Freilandversuche in Kooperation mit nationalen Saatgutfirmen und internationalen Forschungsinstituten, wie dem Department of Crop and Soil Sciences (Pullman, USA) und dem Indian Agricultural Research Institute (IARI, New Delhi) erfolgen.
Es besteht die große Hoffnung, dass durch die Identifizierung und gezielte Nutzung Resistenz-vermittelnder Gene in Getreide ein wichtiger Beitrag zur Lösung der Fusariumproblematik und damit zur Sicherung der Nahrungsmittelqualität unter Berücksichtigung nachhaltiger und ressourcenschonender Produktionsweisen geleistet werden kann.

Aus den Akten der Überwachungsbehörde
Mail von D. Grün an die Überwachungsbehörde RP mit von Prof. Kogel angekündigter Beschreibung:
„Verbundprojekt der JLU mit IPK Gatersleben (jetzt Friedrich-Alexander-Uni Erlangen-Nürnberg, Inst. f. Biologie, Lehrstuhl für Biochemie, Prof. Dr. U Sonnewald)“

Im Text wird nur von Pilzresistenz und verbesserten Futtereigenschaften gesprochen.
Versch. Transgene: 1. das thermostabile (1,3-1,4)-ß-Glucanase-Gen wird seit 96 an der Washington State University evaluiert, 2. das Rpg1Gen aus der Sorte Morex schützt gegen Schwarzrost, und neue transgene, resistente Linien wurden 2003 an der Uni of Minnesota, St. Pauls, MN getestet, 3. Gen für Endochitinase-Aktivität.
Der künftige Markt für diese und weitere erst zu erstellende verbesserte Pflanzen mit der transgenen Eigenschaft „Pilzresistenz“ ist deshalb so groß, weil insbesondere die Kontrolle von Wurzel- und Ährenpathogenen unter heutigen Produktionsbedingungen augrund fehlender oder unzureichender chemischer Wirkstoffe und nicht existierenden Resistenz „germplasms“ problematisch ist. Zudem werden diese Krankheiten in teilweise massivem Ausmaß durch moderne low input (Direktsaat, reduzierte Bodenbearbeitung) gefördert. Ganz gezielt könnte damit ein Einsatz der hier unter Sicherheitsaspekten bearbeiteten transgenen Pflanzen oder Pflanzen mit ähnlichen „traits“ zu einers substanziellen Lsung von schwerwiegenden Problemen des weltweiten Pflanzenschutzes auf Basis biotechnologischer Strategien beitragen.“
„Eine Evaluation der Effekte des Transgens auf die substanzielle Äquivalenz sowie auf Inhaltsstoffe und Kornqualität unter den Bedingungen des Feld- und Gewächshausanbaus (Pathogendruck und Mykorrhizierung). Dieser Teil wird in Erlangen bearbeitet.


Zudem: Nirgendwo findet sich eine Antwort und die Frage nach dem Sinn des Ganzen. Denn: Wer fordert bessere Braueigenschaften? Und wer braucht mehr Futtermittel? Schon jetzt ist der Anbau von Futtergetreibe, Soja & Co. weltweit ein Grund für den Hunger, weil in vielen Regionen kein Platz mehr für die Produktion der notwendigen Lebensmittel für Menschen bleibt.

Gerste ist ein wichtiges Lebensmittel für Menschen
Aus der Studie "Getreide und Gentechnik" (S. 68)
In vielen Ländern ist die Gerste aber auch ein unverzichtbares Grundnahrungsmittel. Sie wird in den Hochlagen Tibets und in den Trockengebieten der Mongolei angebaut. Ihre wirtschaftliche Bedeutung als Lebensmittel darf daher nicht außer Acht gelassen werden.


2. Versuchsziel: Neue gentechnische Verfahren (Methodenentwicklung)
Die Aussaat war nicht der Anfang, auch der Antrag auf Freisetzung nicht. Es ging früher los, viel früher. Denn anders als Kogel und sein Team später behaupten, wollte er mitnichten an den Auswirkungen auf nützliche Bodenpilze forschen. Das behauptete er, um an die Gelder aus dem Programm zur Sicherheitsforschung zu kommen. Tatsächlich war Kogel schon seit vielen Jahren mit der Entwicklung gentechnischer Methoden befasst. Die Gerste nutzte er als Trägerpflanze - die veränderten Pflanzen interessierten ihn sonst nicht weiter. Die Arbeiten verliefen immer mehrgleisig, um ständig zwei oder drei Fördertöpfe anzapfen zu können. So waren sie bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft angesiedelt. Unter der Projektnummer "FOR 343" findet sich ein Teilprojekt "AG Prof. Dr. K.-H. Kogel - Dr. G. Langen". Die dazugehörige Internetseite, erste Quelle zum Forschungsstrang, der 2006 dann in die Freisetzung mündete, liegt auf dem Server der Uni Gießen und wurde mit Word 97 erstellt. Lange her also. DFG und Kogel blieben sich weitere Förderzeiträume treu. 2002 wurden 2,5 Mio. bewilligt für drei weitere Jahre. 2006 erfolgte die nächste Spritze - jetzt als gänzlich neu formuliertes Projekt wurde unter Nummer "FOR 666". Die Projekte wurden ergänzt oder abgewandelt, um die neuen Geldflüsse zu legitimieren.
Parallel zapfte Kogel geschickt weitere Quellen an. 1998 wurde das große und geldschwere Förderprogramm der Bundesregierung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unter dem Namen „Genomanalyse im biologischen System Pflanze – GABI gestartet. Es ließ sich ebenso prima nutzen wie später das ebenfalls vom BMBF betriebene Biosicherheitsprogramm. Kogel und sein Team waren nicht die einzigen, die auch dort ihre Chance witterten. Der laufende Versuch wurde wieder umgeschrieben und unter der Behauptung, plötzlich Umweltauswirkungen gentechnisch veränderter Pflanzen testen zu wollen, angemeldet: 352.000 € für 9,6 qm Fläche waren ein stolzer Batzen Geld, der fast vollständig in die Regelstellen des Instituts floss und dort den Weiterbetrieb sicherte.

Doch Kogels Forschungen lassen sich nicht nur in Geldanträgen und Zuschüssen nachvollziehen. Er trug seine Forschungen einschließlich Zielen und Zwischenergebnissen immer wieder in die Öffentlichkeit. Aus diesen Texten ist noch besser ersichtlich, an was hier geforscht wurde und dass es mit der angeblichen Biosicherheitsforschung nicht weit her ist. Die älteste Meldung stammt vom 12.02.1999. die Universität kündigte die "Entwicklung qualitativ neuartiger Prinzipien des Pflanzenschutzes" an. Fünf Jahre später beschrieb Kogel seine Forschung genauer, auf der letzten Seite nochmals zusammenfassend und unmissverständlich als Methoden- und Produktentwicklung. Zudem kündigte er die "Freilandversuche in Kooperation mit nationalen Saatgutfirmen" an (Spiegel der Forschung Nov. 2004, S. 85). Alle wichtigen Details entsprachen der späteren Lage am Versuchsfeld in Gießen. Es war der Versuch, der 2004 angekündigt wurde - die Sicherheitsforschung war eine Fälschung! 2005 stellt er dann Förder- und Genehmigungsanträge für sein Feld mit transgener Gerste. Doch nun soll es um ganz andere Forschungsziele gehen. Wer das glaubt, muss auch die Frage klären, wo denn die 2004 angekündigten Freisetzungen gelaufen sein sollen oder warum sie plötzlich ausfielen. Viel wahrscheinlicher ist, dass Kogel seine geplanten Forschungen durchzog, aber nach außen zwecks Ausnutzung zusätzlicher Finanzquellen einfach umdeklarierte.

Vor vielen Jahren ...
Die Projekte mit Gerste und gentechnischen Veränderungen starten (oder werden erstmals im Internet öffentlich dargestellt). Die Formulierungen beinhalten kein besonderes Interesse an irgendeiner bestimmten Pflanze, sondern allein an den angewandten Verfahren. Es entsteht der Eindruck, dass es um die Entwicklung gentechnischer Methoden geht. Dann wäre die Arbeit von Kogel und Umfeld noch deutlicher eine spezifische pro-gentechnische Arbeit: Es wird nicht nur ein Produkt entwickelt, sondern eine Methode zur Entwicklung von Produkten. Mit Sicherheitsforschung, wie das Ganze im dritten Förderstadium (ab 2005/06) dann verkauft wird, hat das nichts zu tun.

Im Original: Kogels frühere Forschungen und Vorankündigungen
Aus dem Werbeblatt "Genomanalyse im biologischen System Pflanze – GABI: Den Pflanzen in die Karten geschaut"
Charakteristisch für die moderne Pflanzengenomforschung sind ständig und weltweit steigende staatliche wie private Investitionen. Gefördert wird vor allem die Weiterentwicklung von Schlüsseltechnologien. Ferner gibt es Bemühungen zur gezielten Veränderung der Gene von Nutzpflanzen sowie umfangreiche Anstrengungen zur Patentierung der Gene bzw. der von ihnen gesteuerten Prozesse. Um die sich aus dieser Entwicklung ergebenden Chancen in Deutschland intensiver zu nutzen und mit der internationalen Forschungsszene Schritt zu halten, wurde 1998 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Initiative „Genomanalyse im biologischen System Pflanze – GABI“ gestartet. Damit war Deutschland einer der weltweiten Vorreiter in der Etablierung eines nationalen Pflanzengenomforschungsprogramms. ...
Die Erkenntnisfortschritte führen zu innovativen Problemlösungen mit hohem Wertschöpfungspotential in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Ernährung, Gesundheit, Pharmazie, Chemie und Umwelt. Die Forschungsergebnisse kommen der Pflanzenzüchtung sowie einer umweltschonenden landwirtschaftlichen Erzeugung von gesünderen Nahrungsmitteln mit verbesserten Qualitätsmerkmalen zugute. Ferner werden neuartige Lebensmittel (funktionelle Lebensmittel, Nutriceuticals) sowie die Nutzung von Pflanzen als Bioreaktoren für die Produktion von Biomolekülen insbesondere auch von medizinisch relevanten Wirkstoffen (z.B. Molecular Farming) immer mehr an Bedeutung gewinnen.


Ankündigung von Neuentwicklungen in einer Presseinformation der Justus-Liebig-Universität Gießen am 12.2.1999
DFG bewilligt interdisziplinäre Forschergruppe "Erhöhung des Resistenzpotentials der Gerste"
Das Verbundprojekt muß auch unter dem Gesichtspunkt betrachtet werden, daß eine Versorgung der Weltbevölkerung mit Nahrungsmitteln ohne die Entwicklung neuer alternativer Methoden der Pflanzenproduktion in Zukunft nicht gewährleistet werden kann. Trotz großartiger Erfolge der Landwirtschaft in unserem Jahrhundert, wie beispielsweise der Verdoppelung der Weizenproduktion seit den sechziger Jahren, hungern heute - nach neuesten Erhebungen der Welternährungsorganisation FAO - weltweit etwa 800 Millionen Menschen. Die Ernährungslage wird sich in Zukunft kaum entschärfen, denn die Bevölkerung wird bis zum Jahre 2050 von heute rund sechs Milliarden auf etwa zehn Milliarden Menschen anwachsen, die verfügbare Anbaufläche aber bei etwa 1,4 Milliarden Hektar konstant bleiben, wenn nicht - etwa durch Bodenerosion - sogar abnehmen. Im Kontext dieser Zahlen muß zudem bedacht werden, daß trotz intensiver Pflanzenschutzmaßnahmen jährlich noch etwa 30 % der Welternte durch Schadorganismen verlorengehen. Nach Einschätzung der meisten Fachleute kann eine ausrei-chende Versorgung mit Nahrungsmitteln nur durch eine weitere Optimierung traditioneller Verfahren des Pflanzenanbaus und die Entwicklung qualitativ neuartiger Prinzipien des Pflanzenschutzes gewährleistet werden. Der Resistenzforschung kommt in diesem Bereich eine wesentliche Bedeutung zu, da die gezielte Nutzung natürlicher Krankheitsresistenzen wesentlich zu einer nachhaltigen, umweltschonenden Landwirtschaft beitragen kann.
Umweltforum der Justus-Liebig-Universität Gießen, Sprecher: Prof. Dr. Thomas Eikmann


SAR-Forschergruppe der DFG (FOR 343), Teilprojekt "AG Prof. Dr. K.-H. Kogel - Dr. G. Langen"
Aus der noch mit Word 97 erstellten Internetseite, die das Forschungsprojekt ankündigt
Ziel des Teilprojekts ist die Charakterisierung neuer Gene, die in der Gerste bei der Ausprägung der SAR nach chemischer Aktivierung gegenüber dem Mehltaupilz beteiligt sind. Die Charakterisierung dieser Gene ist Voraussetzung für ein genaues Verständnis der SAR und damit für ihre optimierte breite Anwendung. Als weitere Konsequenz dieser Arbeit werden heute nicht verfügbare Getreide-spezifische SAR Gene bzw. Promotoren bereitgestellt, die u.a. zur Erstellung von transgenen Pflanzen mit SAR Reporterfunktion verwendet werden können.

SAR-Forschergruppe der DFG (FOR 343), Teilprojekt "AG Prof. Dr. K.-H. Kogel - Dr. M. Korell"
Aus der noch mit Word 97 erstellten Internetseite, die das Forschungsprojekt ankündigt
Ziel dieser Untersuchung ist es, an verschiedenen nahezu-isogenen Mlg-Linien durch die Darstellung differentieller Genexpression mittels der neuen Methode des mRNA-AFLPs das Transkript des Resistenzgens Mlg bzw. nach Mehltauinokulation mit einem Mlg-avirulenten Isolat Komponenten des Mlg- vermittelten Signaltransduktionswegs zu identifizieren. Anhand der isolierten Klone für diesen resistenzgenspezifischen Signaltransduktionsweg soll die auf Grund phänotypischer Daten vermutete Homologie zwischen den Mechanismen der genetischen Mlg- und der SAR untersucht werden. Die auf diese Weise identifzierten und isolierten genetischen Elemente des Mlg-Signaltransduktionsweges sollen anschließend in Expressionsstudien an chemisch aktivierten Gersten, an einer Mlg-spezifischen Doppel-Haploiden-Linienpopulation und an zuvor parallel erstellten Mlg-Mutationslinien überprüft werden. Diese Mutationslinien sollen durch klassische Mutageneseverfahren mit EMS und NaN3 an Gerstenembryonen von Mlg-resistenten Rückkreuzungslinien der isogenen Linienpaare erstellt werden und anfällige bzw. Individuen mit partieller Anfälligkeit durch Selektion isoliert werden. Die erzeugten Mutationslinien sollen zudem in Spaltungsanalysen charakterisiert werden.

Ab 2002: Nachfolge-Forschungsprojekt
  • 2,5 Mio. von DFG für diese Projekte bewilligt im Jahr 2002 (für drei Jahre): Info der Uni Gießen

Ab 2006: Das nächste Nachfolgeprojekt - unter neuem Titel
Wieder tauchen Formulierungen auf, die auf Methodenentwicklung hindeuten ... "versprechen neue Möglichkeiten der Ertragssteigerung" steht unter anderem in der Presseinformation zu den erhofften Ergebnissen.

Im Original: Kogels Forschungen und Vorankündigungen ab 2004
Aus Kogel/Jansen: "Das nationale Verbundprojekt GABI-Agrotec", in: Spiegel der Forschung Nov. 2004 (S. 78 ff.)
Sicherung des Ertrags und optimale Qualität von Lebensmitteln – das sind die Kernziele der heutigen Agrar- und Verbraucherschutzpolitik. Doch wie lassen sich diese Ziele unter Einhaltung moderner Umweltschutzbestimmungen und der Prämisse der „Nachhaltigkeit“ erreichen? Die einzig praktikable Lösung scheint in der Entwicklung von Nutzpflanzen zu liegen, die Krankheiten und ungünstigen Umwelteinflüssen trotzen. Die klassische Pflanzenzüchtung stößt hier an ihre Grenzen, da es nicht möglich ist, alle Gene, die an der Ausprägung einer solch komplexen Widerstandsfähigkeit beteiligt sind, durch Kreuzung in einer Sorte zu vereinen. Doch was tun, wenn die klassische Züchtung nicht zum Erfolg führt? Aus Sicht der Wissenschaft liegt die Antwort in der „Grünen Gentechnik“, das heißt in der gezielten Herstellung von Pflanzen, die den modernen Produktionsanforderungen, wie hohe Erträge bei reduziertem Pestizideinsatz und möglichst geringer Belastung des Ernteguts mit toxischen mikrobiellen Stoffwechselprodukten, entsprechen. Die große Herausforderung besteht heute darin, den Verbraucher über die Notwendigkeit dieser Vorgehensweise aufzuklären und so die gesellschaftliche Akzeptanz für eine neue Generation von Nutzpflanzen zu verbessern. ...
Der große Vorteil gegenüber der klassischen Züchtung besteht darin, dass Gene, die an der Ausprägung des gewünschten Merkmals beteiligt sind, gezielt in Pflanzen, z.B. Hochertragssorten, eingebracht werden können. Dabei spielt es im Prinzip keine Rolle, aus welchem Organismus diese Gene stammen. Während man in der klassischen Pflanzenzüchtung darauf angewiesen ist, dass Spender- und Empfängerpflanze sich miteinander kreuzen lassen, können in der Grünen Gentechnik auch Gene aus Bakterien oder artfremden Pflanzen in die gewünschte Zielpflanze eingebracht werden.


S. 85: Im Rahmen der von der DFG geförderten Forschergruppe FOR 343 („Erhöhung des Resistenzpotentials der Gerste“, www.unigiessen.de/ipaz) ist am IPAZ im Jahr 2002 eine Transformationsgruppe etabliert worden, in der stabil transformiertes Getreide hergestellt wird. Das transformierte Getreide wird dann in Infektionsversuchen auf Fusariumresistenz in Wurzeln, Blättern und Ähren untersucht. Bei positiver Evaluierung werden anschließend Freilandversuche in Kooperation mit nationalen Saatgutfirmen und internationalen Forschungsinstituten, wie dem Department of Crop and Soil Sciences (Pullman, USA) und dem Indian Agricultural Research Institute (IARI, New Delhi) erfolgen. Es besteht die große Hoffnung, dass durch die Identifizierung und gezielte Nutzung Resistenz-vermittelnder Gene in Getreide ein wichtiger Beitrag zur Lösung der Fusariumproblematik und damit zur Sicherung der Nahrungsmittelqualität unter Berücksichtigung nachhaltiger und ressourcenschonender Produktionsweisen geleistet werden kann.

Aus der Presseinformation der Uni Gießen zum neuen DFG-Projekt FOR 666 am 7.2.2006
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Neueinrichtung der Forschergruppe "Mechanismen der Kompatibilität" (FOR 666) an der Justus-Liebig-Universität Gießen bewilligt, die im März 2006 ihre Arbeit aufnimmt. Initiiert wurde die FOR 666 von Prof. Dr. Karl-Heinz Kogel, Interdisziplinäres Forschungszentrum (IFZ) für Umweltsicherung an der Universität Gießen, der auch Sprecher der neuen Forschergruppe ist. Beteiligt sind von Gießener Seite zudem eine Arbeitsgruppe "Biostatistik" (Prof. Dr. Wolfgang Köhler) sowie das Institut für Allgemeine Botanik (Prof. Dr. Art van Bel, Prof. Dr. Hubert Felle). Weitere Kooperationspartner sind das Max-Planck-Institut für Terrestrische Mikrobiologie in Marburg (Prof. Dr. Regine Kahmann) und Wissenschaftler des Instituts für Pflanzenzüchtung und Pflanzenschutz der Universität Halle, des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben sowie Biologen der Universität Erlangen-Nürnberg. ...
Von ihrem Projekt erhoffen sich die Forscher unter anderem einen konkreten Nutzen für die Landwirtschaft: Die Ergebnisse versprechen neue Möglichkeiten der Ertragssteigerung sowie eine Verbesserung der Widerstandskraft von Nutzpflanzen.

Dann kündigte er die "Freilandversuche in Kooperation mit nationalen Saatgutfirmen" an (Spiegel der Forschung Nov. 2004, S. 85).

Es sollte folgen: Gentechnik an Möhren*
Aus einer Internetseite des BMELV (Landwirschaftsministerium) zum Projekt "Evaluierung transgener Möhren" des FOR 343
Ziel eines DFG Forschungsprojektes (FOR 343, Koordination Prof. Dr. K. H. Kogel, Institut für Phytopathologie und Angewandte Zoologie der Justus Liebig Universität Giessen) ist es exemplarisch an der Gerste grundlegende Erkenntnisse über eine effiziente Ausnutzung des generellen Resistenzpotentials von Pflanzen gegen biotische und abiotische Stressfaktoren zu gewinnen. Zentrale Rolle spielt dabei die -Induzierte- oder -Systemisch Aktivierte Resistenz- (SAR) als potentiell neues Pflanzenschutzprinzip. (www.uni-giessen.de/DFG-SAR) Im Rahmen des Projektes wurde das BI-1 Gen als Suppressor der Nichtwirts-resistenz gegen biotrophe Erreger gefunden und im transgenen Ansatz auch bei Möhren eingesetzt, um als Zelltodinhibitor evtuell Resistenz gegen nekrotrophe perthotrophe Erreger zu erzeugen. Erste Ergebnisse lassen eine erhöhte Resistenz der transgenen Möhrenklone gegen Botrytis cinerea erkennen.Ziel des Kooperationsprojektes ist zunächst die generative Vermehrung der erstellten transgenen Möhrenklone.
*Kommentar: Dass Kogel mit Möhren weitermacht, haben wir hier seit 2007 behauptet. Im Jahr 2008 präsentierte Kogel seine Gen-Möhren auch öffentlich. Das war also gute Recherche!


Das die Methodenentwicklung zumindest ein Teil des Versuchs war, zeigte sich auch in den Ergebnissen.

Patentanmeldung nach Versuch
Am 18.2.2009 verfasste Kogel zusammen mit anderen Beteiligten ein Patent, eingereicht wie üblich mit der BASF. Es ging um Gerste und Kogel ließ sich dort jeweils eine Produktreihe und eine Methodenreihe patentieren. Das ist sicher ein Zufall und hat mit der Freisetzung der Gerste in Gießen gar nichts zu tun, denn da ging es ja nur um Sicherheitsforschung ...

Im Original: Patentanmeldung
Übersetzung des angemeldeten Patentes vom 18.2.2009
Patentanmeldung: Neue Nukleinsäuresequenzen und ihre Verwendung im Verfahren zum Erreichen einer Pathogenresistenz in Pflanzen
Erfinder: Karl-Heinz Kogel Ralph Hückelhoven Holger Schultheiss Markus Frank
Beauftragte: BASF Plant Science GmbH ...
Die Erfindung bezieht sich auf neuartige RacB cDNA Abschnitte der Gerste und auf Expressionskassetten* und Vektoren, die diese Promotorensequenzen enthalten. Die Erfindung bezieht sich außerdem auf transgene Pflanzen, die mit diesen Expressionskassetten oder Vektoren umgewandelt werden, auf Kulturen, Teile oder transgenes Ausbreitungsmaterial, die aus ihnen gewonnen werden und auf ihrem Gebrauch für die Produktion von Nahrungsmitteln, Futtermitteln, Saatgut, pharmazeutischer Produkte oder Chemikalien. Die Erfindung bezieht außerdem auf Methoden des Erzeugens oder der Erhöhung eines Krankheitserregerwiderstands in den Pflanzen durch das Verringern der Expression des RacB Proteins oder eines Funktionsäquivalents davon. ...
32. Eine Methode des Erzeugens oder der Erhöhung der Widerstandskraft gegen einen mindestens einen Krankheitserreger in einer Pflanze, die enthält: Verringern der Menge, Tätigkeit oder Funktion des RacB Proteins in einer Pflanze oder in Gewebe, Organ, einem Teil oder einer Zelle davon ...
51. Eine Methode des Auswählens einer Pflanzenzelle mit erhöhter Widerstandskraft gegen einen Krankheitserreger ...
57. Eine rekombinante Pflanzenzelle, in der die erzeugte Menge, Tätigkeit oder Funktion des endogenen RacB Proteins durch eine stabile Umwandlung mit einer Nukleinsäure oder einer Expressionskassette, die Nukleinsäure enthält, verringert wird.


*Eine Expressionskassette besteht einem oder mehreren Genen und den Sequenzen, die ihre Expression steuern. Drei Bestandteile sind in einer Ausdruckkassette enthalten: eine Promotorensequenz, ein offener Ableseframe und ein drittens einen unveränderten Bereich. Die Kassette ist ein Teil der Vektor-DNA, die für Klonen und Veränderungen benutzt wird.

In seinem Abschlussbericht behauptet Kogel allerdings, dass keine Patente aus dem Projekt entstanden sind.

Es ist damit unklar, aus welchen Versuchsreihen das Patent stammt. Der Gesamtablauf des auf die langjährige Entwicklungsarbeit fußenden Patents ist vollständig bis auf das Ausbleiben der Ende 2004 im "Spiegel der Forschung" angekündigten Freisetzungen. Und "zufällig" liegen genau in dem Abschnitt, wo diese hineinpassen, die als Biosicherheitsforschung deklarierten und finanzierten Gerstenfelder ...
Insgesamt ergeben sich zwei denktheoretische Möglichkeiten: Entweder gab Kogel seinen 2004 benannten und in den Jahren vorher lange betriebenen und mit Millionen der DFG geförderten Plan auf und startete einen völlig neuen, mit bisherigen Forschungen zusammenhanglosen Versuch. Oder er führt den ursprünglichen Versuch durch, deklarierte ihn aber um, damit der Fördertopf der BioSicherheit für ihn nutzbar wurde. Der zweite Fall stellt den dar, der vom Beklagten als Vorwurf des Betruges beschrieben wurde. Der erste würde ebenfalls die Frage der Fördermittelveruntreuung aufwerfen – diesmal allerdings der Fördermittel der DFG.

Es widerspricht der üblichen Logik wissenschaftlicher Forschung, wenn ein Forscher so ohne Weiteres ein jahrzehntelanges und hochgefördertes Projekt einfach stoppt und etwas völlig Neues macht wegen 352.000 Euro. Schließlich sind von solchen Forschungen etliche KooperationspartnerInnen, Studienarbeiten und die wissenschaftliche Reputation (z.B. in der DFG) abhängig.

Für die Variante, dass der ursprüngliche, kommerziellen Zielen folgende Versuch durchgeführt wurde, spricht auch die Kooperationsvereinbarung zwischen den Universitäten Gießen und Erlangen. Hier werden Regelungen über Gewinne, entstehende Produkte und Patente getroffen. (siehe oben).

Neue Methoden im Laufe des Versuchs entwickelt
Im Abschlussbericht des Versuchsleiters Prof. Sonnewald wird erwähnt (Bl. 375/497):

Das verstärkt den Verdacht, dass es genau auch darum ging: Methodenentwicklung. In seiner Vernehmung am 16.9.2013 vor dem Oberlandesgericht Saarbrücken wies Sonnewald den Verdacht von sich, dass Versuch und Methodenentwicklung zusammenhingen. Sie seien zufällig vom gleichen Institut und im gleichen Zeitraum entwickelt worden ...

3. Kogel, Uni und der Standort Gießen sollen zu einem Welt-Biotechnologiezentrum werden
Aus der Presseinformation der Uni Gießen zum neuen DFG-Projekt FOR 666 am 7.2.2006
Mit der FOR 666 wird am Institut für Phytopathologie und Angewandte Zoologie der Justus-Liebig-Universität Gießen bereits die zweite DFG-Forschergruppe eingerichtet. Insgesamt arbeiten dann an der Universität Gießen fünf DFG-Forschergruppen

Aus einem Kommentar von Guido Tamme in der Gießener Allgemeinen am 29.4.2006 (S. 26)
Fortschrittlich denkt und handelt auch das Uni-Institut für Phytopathologie. Deshalb bekam es vor einiger Zeit als erste Einrichtung in Deutschland die Erlaubnis, zu Forschungs- und Versuchszwecken gentechnisch veränderte Gerste anzubauen. ...
In einer Stadt und an einer Universität, die sich gern der Bedeutung der Biotechnologie in Gießen rühmen, müsste ein solcher Versuch mit dem üblichen Sicherheitsstandard eine Selbstverständlichkeit sein. Zumal sich mittlerweile herumgesprochen hat, dass bei den meisten Deutschen regelmäßig gentechnisch veränderte Tomaten auf dem Speiseplan stehen.


Aus der Gießener Allgemeine am 6. Juni 2006 (S. 7)
Der CDU-Kreisvorsitzende Braun schreibt, die Studie sei "sehr verantwortlich geplant" und diene einem wichtigen Erkenntnisgewinn. Die Angst vor gentechnisch veränderten Pflanzen sei bislang wissenschaftlich unbegründet. Die lebenswissenschaftlichen Fachbereiche hätten "enorme Bedeutung" für den Ruf der JLU. Schädlich wirkten dagegen "unbegründet technologiefeindliche Tendenzen in Gießen". Die Rückendeckung der Region sei auch für Freilandversuche notwendig, um ein innovationsfreundliches Klima zu dokumentieren.

Aus einem Bericht über Finanzanträge uniforum (Zeitung der Uni Gießen), 3/2009 (S. 8)
Bei einem der drei Anträge handelt es sich um ein „Zentrum für Insektenbiotechnologie“ (Sprecher: Prof. Dr. Andreas Vilcinskas, Institut für Phytopathologie und Angewandte Zoologie). Es zielt auf den Ausbau der Kooperation bestehender Arbeitsgruppen und Institutionen zum
Thema „Gelbe Biotechnologie“. Die Aufforderung zur Vollantragsstellung spielt vor allem vor dem Hintergrund der Bemühungen um die Ansiedlung eines Fraunhofer-Instituts für Bioressourcen in Gießen eine große Rolle. Die Universität Gießen besetzt damit ein ganz neues Forschungsfeld: Erstmalig soll eine operative Einheit aufgebaut werden, die sich der Entwicklung innovativer Spitzentechnologien
an den Schnittstellen zwischen der Roten, Grünen und Weißen Biotechnologie widmet.


4. Industrieinteressen und Geld?
Kogel hat für seine Versuch erhebliche Geldmittel der DFG erhalten. Hinzu kommt das Geld aus dem Biosicherheitsforschungsprogramm der Bundesregierung. Letzteres war als staatliche Quelle durch die Forschungspolitik unter der rot-grünen Regierung bedeutsam. Es besteht der Verdacht, das Prof. Kogel einen ohnehin geplanten und andere Ziele (siehe oben) verfolgenden Versuch als Biosicherheitsforschung umetikettiert hat (eventuell durch Erweiterung des Untersuchungsgegenstandes auf die Untersuchung von Bodenpilzen - jedoch gibt es Zweifel, ob das überhaupt geschieht), um an die Geldmittel zu gelangen.

Völlig unklar ist die Lage hinsichtlich der direkten Verquickung mit Industrieinteressen. Kogel hat in der Debatte ab 2006 solche Verflechtungen stets zurückgewiesen. Etliche Details weisen aber auf solche hin. Sie belegen, dass hier Methoden und Produkte entwickelt werden, die dann der Industrie dienen sollen oder werden.
  • Kogel kündigte 2004 "Freilandversuche in Kooperation mit nationalen Saatgutfirmen" (Spiegel der Forschung Nov. 2004 (S. 85)
  • In einem Text zum übergeordneten Forschungsprogramm GABI steht als Ziel:
    Unter dem Dach des nationalen Pflanzengenomforschungsprogramms ist es auch gelungen, eine Brücke zwischen öffentlichen und privaten Aktivitäten im Sinne einer konzertierten funktionalen Genomforschung an Referenz- und Nutzpflanzen zu schlagen. Dadurch gelangen Technologien aus den Universitäten auf kurzen Wegen in die Industrie.

5. Verbleibende Unklarheiten
Aus dem Gießener Anzeiger
Nach einem Gespräch mit dem Gießener Versuchsleiter Prof. Karl-Heinz Kogel und Uni-Präsident Prof. Stefan Hormuth stellte am Mittwoch der Landtagsabgeordnete Martin Häusling vor Journalisten fest, dass es auf wesentliche Fragen keine überzeugenden Antworten der beiden Universitätsvertreter ggeben habe. So stellt sich für den Fraktionssprecher für Landwritschaft und Verbraucherschutz weiterhin die Frage nach dem Motiv der Forschung. Für genveränderte Gerste gebe es derzeit weltweit überhaupt keinen Markt, nicht einmal in den USA. Wenn die Universität dennoch Biosicherheitsforschung betreibe, müsse man sich in der Perspektive fragen, wem dies nutzen könnte. Für Häusling sehr es sehr danach aus, dass in Gießen letztlich für Agrarkonzerne Sicherheitsforschung unter Einsatz von Steuermitteln betrieben wird.


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