ES GIBT KEINE GUTEN KRIEGE
Kein Krieg ohne Propaganda
Kein Krieg ohne Propaganda ● Kriegsgründe schaffen ● Krieg als Alltag ... ● Zitate zu guten Kriegen
Adolf Hitler am 22.8.1939
Die Auslösung des Konfliktes wird durch geeignete Propaganda erfolgen. Die Glaubwürdigkeit ist dabei gleichgültig, im Sieg liegt das Recht.
Aus einem Kommentar von Thomas Kröter in der FR, 13.10.2007 (S. 10)
Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul hat recht. Ziviler Aufbau und militärischer Schutz in Afghanistan gehören zusammen. ...
Es gehört daher zu den Absurditäten der deutschen Debatte, dass ausgerechnet der Einsatz von Aufklärungsflugzeugen besonders umstritten ist. Denn je mehr die Kämpfer über das Schlachtfeld und den Gegner wissen, umso besser sind sie in der Lage, zivile Opfer zu vermeiden. Gerade die Tornados sind daher gut für den Aufbau. ...
Aber trotz aller Ungereimtheiten bleibt die Grundthese richtig: Ohne Militär keine Hilfe. Und richtig bleibt auch: Ein Abzug würde nicht nur das Land ins Chaos stürzen, er würde den Taliban einen Sieg bescheren, ...
Afghanistan ist heute ein Land mit zwei Gesichtern. Einerseits gibt es mehr Unsicherheit, Anschläge, Krieg. Andererseits kehren Flüchtlinge in Scharen zurück, boomt die Wirtschaft in den Städten, können Mädchen selbst auf dem Land zur Schule gehen. Diese positive Entwicklung zu stärken muss das Ziel jeder Debatte über das internationale Engagement sein. Von Abzug wird noch lange keine Rede sein können.
Kommentar zum letzten Absatz: Tja, das hier positiv Dargestellte (ob es stimmt, ist eine andere Frage) ist so neu nicht. Und ohne das damalige sowjetabhängige Regime zu loben: Es waren die Westmächte, die die Taliban ausbildeten, um die Macht zu übernehmen. Vorher war es mit der Gleichberechtigung der Frauen, Bildung für alle schon mal wenigstens etwas besser. Aber mensch dreht es sich halt, wie es gebraucht wird.
Die Wahrheit stirbt zuerst ... Lügen bereiten den Weg ins Gemetzel
Aus "Stimmt es, dass ...?", von: Aufbruch zum Frieden im Mai 2025
Um die Bombardierung Serbiens vorzubereiten, ohne UN-Mandat, wurden Geschichten lanciert, wonach die Serben mit abgeschlagenen Köpfen Fußball spielen würden, es Konzentrationslager gäbe, ethnische Säuberungen geplant gewesen seien, im Dorf Racak ein Massaker verübt worden sei – all diese Geschichten waren erfunden. Der Politologe Jörg Becker wies in einer Studie8 nach, dass über 150 PR-Agenturen damals damit betraut waren, die westliche Öffentlichkeit auf Kriegskurs zu bringen. Später stellte sich heraus, es gab keinen Hufeisenplan zur Vertreibung, keine KZs und auch kein Massaker in Racak. Das Bombardement Serbiens war der erste Kriegseinsatz Deutschlands nach 45. Er war völkerrechtswidrig.
Viele Jahre später wurde die Lüge noch dreister. Als Russland 2022 die noch unbesetzten Flächen der Ukraine angriff, behaupteten Regierungsstellen, öffentiche Medien und viele andere, dass es der erste Krieg in Europa seit Ende des zweiten Weltkriegs sei. Der Angriff auf Jugoslawien wurde also nicht nur mit Lügen legitimiert, sondern danach als weitere Lüge als nie stattgefunden verschleiert. Wer sich auch nicht mehr richtig erinnern kann oder will, das sicherlich nicht als linksradikal verdächtige Wikipedia zählt schonungslos auf, was die NATO damals alles zerbombt hat ...
Aus dem Grünbuch 4.0 (Strategiepapier der Bundesregierung)
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius macht deutlich: "Der Krieg ist mit Putins brutalem Angriff gegen die Ukraine nach Europa zurückgekehrt." Krieg wird erneut als Mittel der Politik genutzt, um Grenzen zu verschieben und das Prinzip der Macht des Stärkeren zu etablieren. ...
Die Hoffnung auf einen lange währenden Frieden in Europa sind 2014 bereits ins Wanken geraten ...
CDU/CSU-SPD-Koalitionsvertrag (S. 123)
Die bewusste Verbreitung falscher Tatsachenbehauptungen ist durch die Meinungsfreiheit nicht gedeckt.
Vom ungleichen Umgang mit Separation
Die westlichen Staaten behandeln separatistische Bemühungen unterschiedlich - und zwar genau danach, ob es ihnen nützt oder nicht. Am deutlichsten wurde das in den Auseinandersetzungen um Jugoslawien. Ziel westlicher, vor allem deutscher Politik war von Beginn an die Zerschlagung Jugoslawiens, weil sich das Land der Integration in ein westlich geprägtes Europa widersetzte. So wurden Abtrennungen von Landesteilen wie Kroatien und Bosnien-Herzegowina sofort anerkannt und gegenüber Rest-Jugoslawien verteidigt. Allerdings gab es im kroatisch zugerechneten Gebiet eine die Krajina, in der mehrheitlich serbisch-stämmige Menschen lebten. Aus deren Kreisen entstand das Bestreben, bei Rest-Jugoslawien zu bleiben (Wikipedia dazu). Es kam zu Kämpfen. Die Westmächte griffen ein und zwangen die Republik zurück in den Staat Kroatien - den der war westlich geprägt. Der blutige Abtrennungskrieg wird bis heute martialisch gefeiert. Motto: Held ist, wer für uns ist (Siehe Bericht "Das gefeierte Massaker", in: Junge Welt am 2.8.2025, S. 6)Ganz anders einige Jahre später: Da wollte eine Provinz Rest-Jugoslawien (inzwischen kaum mehr als Serbien) verlassen - das Kosovo. Jetzt handelten die Westmächte genau umgekehrt. Sie griffen Rest-Jugoslawien militärisch an, auch deren Kerngebiet wie zB die Hauptstadt Belgrad und dortige öffentliche Einrichtungen (Regierungsgebäude, Rundfunk, chinesische Botschaft usw., siehe Wikipedia).
Weitere Abspaltungen, die die Westmächte nicht mochten:
- Katalonien
- Ostukrainische Republiken mit mehrheitlich russischer Bevölkerung (führte zum russisch-ukrainischen Krieg ab 2022)
Nicht (nur) Kriege verdammen, sondern Ursachen beseitigen
P.M., 2001: Subcoma, Paranoia City Verlag in Zürich (S. 23)
Kriege entstehen nie dadurch, dass Menschen sie wollen. Sie entstehen aus objektiven Ungerechtigkeiten, die zu Wut und Hass führen und dann politsich fast automatisch in Ausrottung und Krieg umgesetzt werden. ... Kriege können also nicht mit Pazifismus vermieden werden, es geht um die Beseitigung der Grundursache - und das ist die Arbeitsmaschine, die auf patriarchaler Unterdrückung, Konkurrenz, Ungleichheit und sozialer Zersetzung beruht. Wir befinden uns in einem Wettlauf gegen die Zeit, diese Ursache zu beseitigen oder in einem Strudel regionaler Atomkriege unterzugehen.

