Schluss mit Konkurrenz und Vereinzelung: Kooperativen und Gratis-Netzwerke
Wenig visionär ist es, wenn Menschen nicht mehr um Arbeitsplätze, sondern um Container, Spenden usw. konkurrieren, d.h. die Konkurrenzlogik erhalten bleibt. Alle vorgestellten Ansätze sind Kooperative. Kooperativen sind Strukturen, die einen Rahmen dafür schaffen, dass Menschen sich nicht mehr als Konkurrenten begegnen, sondern einen gemeinsamen Reichtum herstellen, von der alle mehr haben. Praktisch bedeutet dass, Kommunikationsstrukturen zu schaffen (Mailinglisten, Adressenlisten, Infozeitung usw.) und Vereinbarungen zum Austausch von Nahrungsmitteln zu organisieren. Container-Kooperative, Brotaufstrich-Kollektiv ... alles ist möglich. Die Weiterentwicklung sind Netzwerke, die verschiedene Kooperativen ohne zentrale Struktur verbinden. Wichtig dafür ist eine intensive Kommunikation zwischen den Gruppen und beteiligten Personen.
Alles für alle: Gratisökonomie
Eigentum schafft Möglichkeiten zur Verknappung, ungleiches Einkommen drängt ärmere Leute in Abhängigkeiten usw. Auch wo getauscht wird, haben die Vorteile, die mehr können als andere oder besonders gefragte Fertigkeiten haben. Alle diese Formen schaffen Hierarchien und Schieflagen zwischen Menschen. Konsequent ist daher nur die Überwindung von Eigentum, Bezahlung und Tauschlogik - die Gratisökonomie!
In der Praxis könnte das so aussehen: Es gibt keinen Plan, alle tragen das dazu bei, worauf sie Lust haben - ob containerte Joghurts, selbstgemachtes Brot oder geschnorrtem Gemüse. Und all das steht allen offen. Auch mit wenigen Leuten lässt sich so schnell eine teilweise Umsonst- bzw. Gratisökonomie aufbauen, wo nicht mehr verrechnet oder getauscht wird. Alle nehmen sich einfach das, was sie brauchen ... egal, ob mensch gerade hochproduktiv ist, depressiv oder stinkfaul. Damit sind die beteiligten Menschen zumindest in diesem Punkt relativ gleichberechtigt ... Geld oder ungleiches Einkommen spielen hier keine Rolle mehr. Eine Keimform herrschaftsfreier Ökonomie, die einen spürbar anderen Alltag mit sich bringt. Nahrungsmittel sind dabei hoffentlich nur der Auftakt. Umso mehr sich daran beteiligen, desto vielfältiger sind die entstehenden Möglichkeiten und desto eher können sich tatsächliche Alternativen zum Kapitalismus heraus bilden, die nicht als Nische angelegt sind.