Organisisiert sind die AktivistInnen zum größten Teil in ihren ‘sozialen Zentren’, besetzte und selbstverwaltete Häuser oder Gelände, die in vielen Städten zu finden sind. Wie schon erwähnt, findet mensch hier Leute, die sich zu Ya Basta zählen oder nur zum sozialen Zentrum oder beides. Auf der Straße sind aber alle unter ‘Tutte Bianches’ zu finden. Der wohl größte und beeindruckendste Centro Soziale ist der Leoncavallo in Mailand, der eine lange Widerstandsgeschichte hat. Das Gelände ist enorm: mehrere Räume, Cafés, Bühnen, eine Kantine, ein Buchladen, Büro- und Plenumsräume, ein Konzertraum in dem Konzerte für 5000 Leute veranstaltet werden können und noch viel mehr. Alles selbstverwaltet. Auffällig ist, das mensch nicht nur junge Leute sieht, sondern alle Generationen. Eine Kontinuität in der Widerstandsgeschichte ist spürbar. Eine ältere Frau, die hier als ‘la madre’ vorgestellt wird, erzählt Geschichten: unter anderem, wie sie in Argentinien war und die ‘madres de la plaza de mayo ‘getroffen hat. Sie sagt, daß über 1000 Gerichtsverfahren gegen ca. 200 Leute aus dem Centro Soziale am laufen sind, dass sich aber alle kollektiv den Ermittlungen entgegenstellen. ”Wir machen weiter”, sagt sie mit einem strahlenden Lächeln, während sie die Kippenfilter von einer Veranstaltung wegfegt. Sie scheint jede und jeden im Haus zu kennen.
Die Centri Soziale sind alle untereinander vernetzt und mobilisieren oft gemeinsam, wie z.B. nach Prag. In jedem Centro Soziale bestehen kleine Bezugsgruppen, die bestimmte Rollen in der Aktion der Tutte Biaches üben und sich Gedanken zur Schutzkleidung machen.