Hirnstupser

Ö-PUNKTE NULLNUMMER 1997: SCHWERPUNKT WINDENERGIE

Die Verwirklichung


1. Mit Windkraft gegen den Castor: Wie ein Bürgerwindprojekt im Wendland entsteht
2. Die Verwirklichung

Als endlich die Baugenehmigung da war, wurde noch vor Weihnachten '95 die Baugrube ausgehoben, im Februar das Fundament geschüttet und im März '96 die erste Windkraftanlage im Wendland aufgestellt. Allerdings konnte sie nicht wie geplant vor der Einweihung im April in Betrieb gehen, weil der Energieversorger, die HASTRA, die Stromübergabestation zu spät lieferte. Trotzdem wurde ein rauschendes Einweihungsfest gefeiert und die Windkraftanlage auf den Namen "Wendolina" getauft.

68 Menschen hatten trotz fehlender Förderung und ewigen Genehmigungsverfahren das Durchhaltevermögen und den Idealismus, um mit ihrem Geld dieses Projekt zu verwirklichen. Als Zeichen des politischen Protestes gegen die verfehlte Gorlebener Atompolitik trägt Wendolina eine 2m große, lachende Anti-Atom-Sonne auf ihrem Maschinenhaus.

Gerade am Nachmittag des 8. Mai ging dann Wendolina ans Netz ? ein Trost und eine Ermutigung zugleich für alle, die erschöpft von den Protesten gegen den zweiten CASTOR-Transport nach Gorleben, an der sich kraftvoll gegen den Wind drehenden Anlage vorbei nach Hause fuhren.

Weitere Anlagen und Zukunftspläne

Die Unterstützung aus der Region war für dieses Projekt so groß, daß gleich zwei weitere Anlagen geplant und neben der ersten aufgestellt wurden. Das ging schon erheblich schneller, so daß die nunmehr 180 Betreiber bereits im Dezember '96 stolz ihre drei drehenden Windkraftanlagen bewundern konnten, die immerhin im Jahresmittel einen Strombedarf von 780 Haushalten abdecken können.

Da die Nachfrage weiterhin ungebrochen ist, werden jetzt drei Megawattanlagen auf einem 10km entfernten Hügel geplant. Und wenn dieses Rotoren sich drehen, soll es genug sein mit der ehrenamtlichen Arbeit, mit der bisher die Projekte verwirklicht wurden. Dann soll zumindest ein fester Areitsplatz eingerichtet werden. Weitere Projekte sollen folgen, allerdings auch Biogasanlagen und Blockheizkraftwerke. Denn im Verbund mit den Windkraftanlagen können diese in der Zukunft auch eine gute Versorgungssicherheit gewährleisten - wenn wir einst unser eigenes Stromnetz übernehmen, wie unsere Freunde in Schönau im Schwarzwald.

Der große Augenblick...



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Zuletzt überarbeitet am 3. Januar 1998
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