Theoriedebatte

NETZWERK FREIRÄUME

Räume und Häuser für kreative Projekte


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4. Räume und Häuser für kreative Projekte
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7. Schreib mal wieder ...

Ein wichtiges Ziel der Stiftung FreiRäume ist die Sicherung von Häusern, Räumen und Grundstücken für unabhängige, kreative, kulturelle und/oder politische Projekte. Wohnen, kommerzielle Firmen und Ähnliches werden von der Stiftung nicht gefördert, können aber Teil es unterstützten oder von der Stiftung getragenen Projektes sein, wenn sie sich dabei auf eigenen Füßen halten.
Ein besonderes Anliegen ist die experimentelle Nutzung von Räumen und Flächen ohne Hierarchien und Formalitäten. Dazu gehört die Idee der "Offenen Räume":

Offene Räume ... ein gegenkulturelles Experiment
"Offener Raum" bedeutet, dass Kontrolle und hierarchische Strukturen für die jeweilige Fläche (Räume, Haus, Platz ...) nicht mehr gelten, d.h. die NutzerInnen bestimmen, was dort geschieht - nicht kollektiv, sondern alle für sich, in Gruppen, als Kooperationen, in Vereinbarungen. Das ist aus vielerlei Gründen ein Experiment:
  • Die Sozialisation der Menschen steht dem Experiment entgegen, d.h. auch (oder sogar gerade!) "linke" Sozialisation für zu starkem Konkurrenz-Individualismus, zu Gleichgültigkeit, außerdem fehlen oft handwerkliche und ähnliche Fähigkeiten. So bleibt vieles oft an wenigen hängen.
  • In Zeiten sozialer Kälte werden "offene Räume" oft von Menschen, die in der Gesellschaft keinen Platz mehr finden, sich aber auch keinen mehr selbst aufbauen, als einfacher Wohnungsersatz benutzt und so umgestaltet (Sofa wird zum Bett, Arbeitstisch zum Eßtisch, Projektecke zum Raucher-/Kiffertreff).
  • Repression durch den Staat, der keine "gesetzlosen Zonen" duldet, kann gegen den Raum eingesetzt werden: Polizei, HausbesitzerInnen, Baubehörde usw.
  • Hinzu kommt, dass "linke" Organisierung in Deutschland (und überwiegend auch in anderen Ländern) gar keine Gegensozialisierung darstellt: Hierarchien, Arbeitswahn, Marktorientierung, Stellvertretung usw. sind hier nicht nur unreflektiert übernommen, sondern werden auch bewusst installiert. Kritik daran wird von den Privilegierten bekämpft wie in der normalen Gesellschaft durch Staat, Eigentümer usw.
  • Die Anziehungskraft "offener Räume" ist deutlich geringer als die der politischen Gruppen, die mit klassischen, der gesellschaftlichen Norm entsprechenden Codes werben - gerade neue AktivistInnen gehen daher zu Attac, Linkspartei, Linksruck, ACT!, ALB oder anderen, mit coolen Fahnen, Parolen, Ansteckern, flachen Inhalten usw. herüberkommenden Organisationen. "Offener Raum" bedeutet für alle Menschen, nicht mehr im Vorgegebenen geborgen zu
    sein und keine festen Führungskräfte mehr zu haben, die mensch fragen kann.
In der Folge verlaufen die Experimente zu "Offenen Räumen" bislang schwierig und haben wenig Ausstrahlungskraft. Doch nur ihre Existenz und immer neue Experimente kann das schaffen, was irgendwann notwendig ist: Eine Gegensozialisierung zu der in der normalen Gesellschaft und auch in der politischen Bewegung immer wieder trainierten Norm der kollektiven Identitäten, der Gleichheit in Unterwürfigkeit mitlaufender Massen usw.

Adressen und Infos zu offenen Aktionsplattformen, die es gibt

Rückblick 1: Versuche und Scheitern

Rückblick 2: Experimente im Rahmen von Veranstaltungen

Möglichkeiten - noch ungenutzt
Projekte im Netzwerk FreiRäume, in denen offene Aktionsplattformen entstehen könnten, wenn Menschen sie machen ...
  • Offener Raum (Ex-Projektwerkstatt, wenig genutzt und ausgestattet), Umsonstladen und offener Garten im Kubiz, Berlin-Weißensee
  • TS (ehemals: "Traumschule") in Riebau (Ortsteil von Salzwedel in der Altmark) mit großen Gebäuden (renovierungsbedürftig, aber gut sanierbar) und riesigem Gelände - gut geeignet als Campgelände ... leider nur von Leuten "privatbesetzt", d.h. die sind einfach eingezogen und kümmern sich nicht um die Idee einer offenen Aktionsplattform/-campgelände

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