Anti-Zwangspsychiatrie

ANARCHIE UND DEMOKRATIE
DIE GLEICHSETZUNG DES UNVEREINBAREN

Einleitung


1. Einleitung
2. Siebenmal: Anarchie und (Basis-)Demokratie sind unvereinbar!
3. Anarchistische Kritik an Staat und Demokratie
4. Trotzdem: AnarchistInnen für die (verbesserte) Demokratie
5. Positiver Bezug auf das Volk
6. Demokratie als Entscheidungsform in der Anarchie?
7. Kritik der Demokratiebefürwortung
8. Übergänge?
9. Links und Materialien

Ein Text im Buch "Anarchie. Träume, Kampf und Krampf im deutschen Anarchismus" (Gliederung)

Herbert Wehner: Wer mit 20 kein Anarchist gewesen ist, aus dem wird nie ein guter Demokrat.

Anarchie und Demokratie werden immer wieder so miteinander verbunden, dass sie in Form direkter oder Basisdemokratie die innere Organisierungsform der Anarchie bilden. Diese Auffassung ist im deutschsprachigen Raum weitgehend unbestritten und wird auf den meisten Treffen auch praktiziert. Übersehen wird dabei, dass die beiden Begriffe aus zwei völlig unterschiedlichen Ideologien stammen: Einmal der Organisierung von Herrschaft (Demokratie) und einmal der Herrschaftsfreiheit (Anarchie).
Wie kommt es dann aber, dass sich für viele Menschen Basisdemokratie und Anarchie als dasselbe anfühlen, sie also an beidem hängen? Warum sind Entscheidungsmethoden der Basisdemokratie in anarchischen Zusammenhängen weit verbreitet und werden in vielen einschlägigen, sich anarchistisch nennenden Zeitungen, Gruppen und Strömungen, ebenso in Büchern und Broschüren als Entscheidungsmethode „der“ Anarchie propagiert?
Das ist umso verwunderlicher, als in der Praxis Plena, endlose Debatten und formsteif ausgeführte Konsensabstimmungen viele Menschen eher nerven. Doch die Lustkurve geht bei all dem zwar regelmäßig nach unten, trifft aber offenbar auf ein Bedürfnis nach Gemeinschaftskultur und formalisierte Klarheiten. Zeigt sich hier die Auswirkung der Sehnsucht vieler Menschen nach neuen, künstlichen Geborgenheiten angesichts des Losgelöstseins in der Natur (siehe Kapitel zum Mensch in der Textsammlung "Freie Menschen in freien Vereinbarungen")? Muss mensch leiden für das Gute?
Eine kritische Reflexion über (Basis-)Demokratie und Anarchie fehlt bislang. So bleibt unentdeckt, was im Folgenden aufgezeigt werden soll: Keine Form der Demokratie passt zur Anarchie.

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