Anti-Zwangspsychiatrie

POLITISCHE THEORIE: KRITIK, HERRSCHAFTSTHEORIE, UTOPIEN

Workshops zu einzelnen Themen von Anarchie und Herrschaftsfreiheit


1. Vortrag und Seminare zur Theorie der Herrschaftsfreiheit
2. Workshops zu einzelnen Themen von Anarchie und Herrschaftsfreiheit
3. Demokratie. Die Herrschaft des Volkes. Eine Abrechnung
4. Religion, Moral, Esoterik
5. Politische Einmischung

Anarchismus - ein Update ist nötig und möglich!
Zunächst geht es um Anforderungen an herrschaftsfreie Gesellschaftsentwürfe und Utopien (siehe oben: "Freie Menschen in freien Vereinbarungen"). Danach werden anarchistische Ansätze darauf untersucht, wieweit sie tatsächlich emanzipatorische bzw. herrschaftsfreie Perspektiven bieten. Am Ende steht ein Ausblick, wie sich anarchistische Theorie und Praxis weiterentwickeln müsste: Moderne Herrschaftsanalysen, ein wissenschaftlicher, materialistischer Anarchismus (Leben ohne Jenseits, Übernatürlichkeit und Determinismus) und Vorschläge für neue Ansätze, Theorien und praktische Konzepte.

Mögliche Form der Veranstaltung: Vortrag, Workshop oder Tagesseminar


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Mehr Infos, Texte und Grafiken auf den Themenseiten www.anarchie.siehe.website!

Anarchie und (Basis-)Demokratie sind unvereinbar!
Demokratie ist das Entscheiden in einem Kollektiv, das zum Zwecke des Abstimmens gegenüber dem "Außen" abgegrenzt wird. Die Entscheidung gilt für alle im "Innen" und bedarf, soll das Demokratische auch Kraft entfalten, einer Durchsetzungslogik.
Damit ist Demokratie immer herrschaftsförmig, auch die Basisdemokratie.
Anarchie aber ist die Abwesenheit von Herrschaft. Kann Anarchie also basisdemokratisch sein?

Mögliche Form der Veranstaltung: Vortrag oder Workshop

Mehr Infos:

Anarchie für den Alltag hier und heute
Wie lässt sich herrschaftsfreies Utopie schon heute im Kleinen umsetzen?
Auch wenn "das Richtige im Falschen" nicht gelingen kann - heißt das, dass sich der Traum von herrschaftsfreien Leben auf T-Shirt-Aufdrucke, Parolen im miefigen Normalleben und auf peinlich-hierarchischem Versammlungen oder schwer verständliche Textpassagen lauter Kellerkonzerte reduzieren muss? Der Workshop soll zeigen: Nein, es geht mehr. Aber es braucht erstens einer aktuellen und scharfen Analyse, wie Herrschaft heute beschaffen ist, wo und auf welche Art sie wirkt. Nur dann können Versuche, dieser zu entrinnen oder widerständig ein Stück Freiheit zu erobern, zumindest teilweise gelingen. Anschließend folgt ein Gelopp durch mögliche Anwendungsbereiche - von der Selbstorganisierung des eigenen Lebens jenseits von Lohnabhängigkeit u.ä., über Fragen des eigenen Konsumverhaltens, des Umgangs mit Eigentum und Hausrecht und der Form von Gruppenorganisierung bis zu direkten Aktionen, die über Einzelkritiken hinaus auch die Herrschaftsfrage insgesamt stellen.

Mögliche Form der Veranstaltung: Workshop oder Tagesseminar

Welche Gesellschaftsform passt zur Natur des Menschen?
Schon die Frage dürfte provokativ sein - und soll gerne zur Debatte stehen: Gibt es eine "Natur" des Menschen? Oder ist der Mensch sozial ge- oder stark überprägt. Die erste These lautet: Das schließt sich nicht aus, sondern ist die Natur des Menschen. Vor allem das Gehirn ist extrem dynamisch, in ihm "materialisieren" sich die sozialen Bedingungen. Das Sein schafft nicht nur das Bewusstsein, sondern auch den Körper und - über Billionen von Synapsen - wiederum die Denkkultur. Diese Offenheit ist gerade die Natur des Menschen - was sonst? Das ist dann aber wiederum keine neutrale Aussage, sondern aus der dynamischen Offenheit des Menschen gegenüber Umwelteinflüssen ergeben sich interessante Ableitungen zu Gesellschaft: Warum soll ein solch dynamisches Wesen in eine starre, durch Regel auf den Jetztzustand fixierten gesellschaftlichen rahmen leben? Warum wird Sicherheit so groß geschrieben, obwohl doch Wandel zur Ausstattung des Menschen optimal passt?

Technik und Herrschaftsfreiheit
Im Kapitalismus, in der das menschliche Handeln dem Prinzip “Aus Geld mache mehr Geld” unterworfen wird, ist auch die Technik diesem Zweck unterworfen. Nur insoweit sie diesen Zweck unterstützt, wird sie genutzt und weiter entwickelt. Allerdings ist diese menschen- und naturfeindliche Orientierung kein untrennbarer Anteil der Technik selbst, sondern eine Folge der Bedingungen, unter denen sie entwickelt wird. Technikentwicklung nähme in herrschaftsfreien Zeiten eine andere Richtung, weil sie auf anderen Logiken basiert. Realisiert wird, an was Menschen interessiert sind - und zwar von sich aus, nicht aus dem Zwang zur Verwertung oder dem Willen zur Beherrschung anderer. Weil sie ihr Wissen nicht vor Anderen abschotten können, ist jede Erfindung potentiell für alle gut. Und weil das unmittelbar einleuchtend ist, wird auch das Interesse steigen, dass Wissen sich austauscht und verbreitet. Nur unter Profit- und Machtgesichtspunkten ist es vorteilhaft, wenn Wissen gehortet, patentiert oder geheim gehalten wird.

Mögliche Form der Veranstaltung: Workshop (1,5 bis wenige Stunden)

Wo Herrschaft und Profit zählen, geht das Menschliche verloren
Ob Technikentwicklung, Verkehrssysteme, Energieversorgung, Medien, Landwirtschaft oder sogar die sozialen Bewegungen: Unter den Bedingungen von Herrschaft und Profit verwandeln sie Menschen und Umwelt zu reinen Ressourcen, die es zu unterwerfen, auszubeuten und für Gewinnmaximierung zu nutzen gilt. Neue Erfindungen werden unter Patent gestellt und in einer Form in Massenprodukte umgesetzt, dass sich Profite anhäufen. Verkehrssysteme werden mit Polizei durchgeprügelt und müssen folglich nicht auf die Menschen Rücksicht nehmen, die davon betroffen sind. Die Liste ließe sich fortsetzen und endet absurderweise bei den sozialen Bewegungen, die vieles zwar kritisieren, aber ständig in die gleichen Muster abrutschen. Sie konkurrieren um eigene Vorteile, wenn sie ihre Adressdateien horten, um sie nur selbst für Pressearbeit und Spendenmailings nutzen zu können, oder wenn sie an den Tischen der Mächtigen Speichel lecken, um Fördermittel zu akquirieren oder Startplätze für Karrieresprünge zu erhaschen. Es ist offensichtlich: Jede gute Idee wird im Kapitalismus verdreht zu einer Geschäftsidee. Als Ausweg bleibt nur, den Wandel mit einer klaren Intervention gegen diese Verhältnisse zu verbinden.

Mögliche Form der Veranstaltung: Workshop (1,5 bis wenige Stunden)

Alternativen im Hier und Jetzt: Anfang einer Utopie oder ihr jähes Ende?
Schöner wohnen? Eine andere Welt - mit Vorstand oder schwarzer Uniformisierung?
Ein kritischer Blick auf gemeinschaftliche Wohnungen, Kommunen, besetzte Häuser, Wagenplätze, autonome Zentren, Ökoläden und viele andere Initiativen ist ziemlich desillusionierend. Es sind nicht Zwangsvollstrecker und böse Konzerne, keine knüppelnden Polizeibeamten oder fiese Machenschaften, die aus den schwungvoll startenden Weltverbesserern Orte machen, in denen genauso um das finanzielle Überleben gekämpft, für harte Euros geschuftet wird und interne Hierarchien entstehen wie draußen in der Welt. Oft bleibt nur die Attitüde, der Name oder die Farbe der Fassade als Ausdruck dessen übrig, was eigentlich an Hoffnungen mitschwang, als alles begann ...
Welche Utopien waren das? Was bedeutet Herrschaftsfreiheit? Wo lauern Zwänge, Normierung und die soziale Zurichtung auf das Übliche? Gibt es Chancen, Freiräume und Experimente so zu gestalten, dass sie wenigstens ein Stück weit das schaffen, was die Idee einer emanzipatorischen Veränderung ist - dass sich Menschen immer besser selbst entfalten und Handlungsmöglichkeiten aneignen können, ohne diese ständig konkurrierend abzugrenzen gegen eine Außenwelt, die im Kopf konstruiert wird, um das identitäre Innen zu festigen, in dem es längst leer geworden ist ...

Frühere Vorträge: Thema Gender ...
Geschlechterverhältnisse (Dekonstruktion & more)
Von Geburt an werden Menschen darauf zugerichtet, einem der zwei vorgegeben Geschlechtern zu entsprechen und die entsprechende Sexualität zu entwickeln. Wer ohne eindeutige Geschlechtsmerkmale auf die Welt kommt, wird chirurgisch und hormonell angepaßt. Solche Gewalt ist allerdings nur selten nötig: Ob Medien, Spielzeug, Wissenschaft oder Stammtischgespräch die zweigeschlechtliche Norm durchzieht Gesellschaft bis in die letzten Winkel. Völlig selbstverständlich reproduzieren (fast) alle Menschen in ihrem Alltag die typischen Rollenlogiken. Diskriminierung und sexualisierte Gewalt gegen Frauen ist dabei fester Bestandteil dieser Normalität. "Fuck gender!" meint den Widerstand gegen die Kategorisierung von Menschen - der Traum dahinter ist eine Welt, in der Einteilungen in m/w oder homo ?/heterosexuell passe sind und ein Rahmen geschaffen wird, in der vielfältige Lebensweisen nebeneinander existieren können.
Gerade deshalb macht es Sinn, über Ausbruchsversuche nachzudenken. Der Arbeitskreis könnte ein Ort sein, um Geschlecherrollen und damit einhergehende Hierarchien zu hinterfragen und Sensibilität für geschlechtsspezifisches Verhalten zu schaffen. Auch die Praxis soll nicht zu kurz kommen: Wie können zweigeschlechtliche Normen und Sexismus im Alltag hinterfragt werden? Welche Möglichkeiten bietet kreativer Widerstand, um diese Normalität zu durchbrechen?

Beziehungen - Ausbruchsversuche aus der Kategorisierung sozialer Kontakte
Warum müssen zwischenmenschliche Begegnungen überhaupt in Freundschaft/Beziehungen eingeteilt werden? Warum ist es so wichtig, dass ich keinen Sex mit meinem besten Freund habe? Bin ich ohne eindeutige, sexuelle Orientierung überlebensfähig? Welches Gen regelt, dass ich nur einfach verknallt sein kann? Ist es schlimm, zu fünft zu kuscheln? Wie können Räume geschaffen werden, in denen keine Normen, sondern die Menschen selbst bestimmen, wie viel Distanz und Nähe sie sich wünschen? In diesem Workshop würde ich gerne der Frage nachgehen, ob zwischenmenschliche Begegnungen jenseits von Schubladen wie Zweigeschlechtlichkeit, Beziehung-Freundschaft und heterosexueller Norm organisiert werden könnten - immer auch mit kritischem Blick auf die Probleme von bisherigen und aktuellen
Ausbruchsversuchen.

Romantische Zweierbeziehung. Entstehung, Kritik und Gegenentwürfe
Fast alle Menschen organisieren sich früher oder später in isolierten Zweierbeziehungen. Und die Allgegenwart dieser Form des Zusammenlebens – gleich ob in Medien oder im eigenen Umfeld – scheint etwas anderes bereits schon in unseren Köpfen unvorstellbar zu sein. Dabei ist die romantische Zweierbeziehung eine relativ moderne Erfindung, eng verbunden mit der Durchsetzung kapitalistischer Verhältnisse und Zweigeschlechtlichkeit. In diesem Workshop würde ich gerne das Selbstverständliche hinterfragen: Wie kam es historisch zur Entstehung der romantischen Liebe und Zweierbeziehung? Was sind Probleme dieses Modells? Welche Mechanismen führen dazu, dass die romantische Zweierbeziehung so eine prägende Stellung hat? Auch die bisherigen Ausbruchsversuche – Stichworte „Offene Beziehung“ oder „Freie Liebe“ sollen von diesem kritischen Fokus nicht ausgenommen werden. Zudem soll Raum dafür da sein um darüber nachzudenken, ob Einteilungen zwischenmenschlicher Kontakte überhaupt sinnvoll sind und was individuelle und politische Strategien sein könnten, um andere Beziehungsweisen umzusetzen.

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