Theoriedebatte

DIE LINKE.VEREINNAHMUNG: STELLVERTRETUNG. KANALISIERUNG

Einheitsgelaber überall


1. Integration und Kanalisierung von Protest
2. Die Phantasie der historischen Chance: Wir müssen jetzt alle zusammenrücken ...
3. Einheitsgelaber überall
4. Wer nicht mitmacht, ist doof ...
5. Stellvertretung
6. Elite, Mythos und Zentralität - die Basis wird abgehängt
7. Jetzt noch demokratischer: Deutschland mit der Linkspartei

Im Windschatten der Einheitsparteibildung mit der Propaganda des Endes aller Spaltungen und dem großen Gemeinwillen (Linke werden ein Volk?) raffen sich viele auf, Neben-Einheitsbewegungen zu bilden. Bei näherer Betrachtung findet hier aber vor allem immer nur ein Schulterschluss von Eliten statt. Ihr Ziel: Endlich im Namen nicht mehr nur vieler, sondern aller auftreten zu können.

Einheits-Jugendverband
Kader aus linken Jugendorganisationen, besonders die etwas ergrauten Ex-Führer der für solche Kungel-Strategien besonders bekannten JungdemokratInnen (JD/JL), versuchen unter dem Deckmantel des Mitmischens bei der neuen linken Einheitspartei auch einen einheitlichen Jugendverband zu formen - als Neugründung und Fusion bestehender Verbände. Dass sie damit bei den Verbänden gar nicht besonders erwünscht sind, wird sie nicht stören, denn die selbsternannten RadikaldemokratInnen sind halt "radikal demokratisch" - will heißen: Sie kennen die miesen Tricks, mit denen in einer Abstimmungsherrschaft die Dinge geregelt werden ... wer also Jörg Schindler, Dirk Burczyk und andere auftauchen sieht, sollte sich nicht wundern, wenn Kungelrunden & Co. angesagt sind. Die PDS-Vorzeige-Linke Katja Kipping gehört diesem Clan auch an (siehe oben zur Jugendkonferenz am 15.10.2005 ... Katja Kipping äußerte am 20.11.2005, dass sie nicht Mitglied der JungdemokratInnen sei - was einige JD/JLer anders behaupten, aber hier ja auch gar nicht behauptet wird).
Das Projekt lief an unter der Führung von Ex-Führungskadern der JungdemokratInnen (JD/JL) ... so manche von ihnen altbekannte Strippenzieher und für Jugendarbeit eigentlich auch ein bißchen alt ... als Aufhänger gab es einen Aufruf "Jugend wählt links" (jaja, da reden einige Apparatschiks und alte Knacker für die ganze Jugend) und einen Aufruf für eine tolle Konferenz aller Jugendlichen (bei der dann NGO-Funktionäre die Workshops dominieren und dynamische Phasen gar nicht eingeplant sind) am 15.10.2005 in Berlin (wo die Basis dann den Erleuchteten lauschen darf und als Herde zum Schlachthof des neuen Einheitsverbandes geführt wird?).

In einem Interview mit der Jungen Welt (Beilage "uni-spezial" am 12.10.2005, dort auf S. 11) ist von Jugendeinheitsmacher Dirk Burczyk (rls und JD/JL in NRW) zu lesen:
"Aber auf jeden Fall haben ... und erst recht der Neuaufbruch der parteipolitischen Linken für Bewegung gesorgt. Jetzt muß es darum gehen, diese Dynamik zu nutzen. Bei besagten Protesten waren viele Jugendliche beteiligt, die dann aber wieder von der Bildfläche "verschwunden" sind. Man muß ihnen ein Forum für eine kontinuierliche Arbeit bieten."

Einheits-Widerstand gegen den G8-Gipfel 2007?
Unter der Behauptung, ein breites Bündnis gegen den Gipfel zu bilden, organisieren die Eliten vor allem der Interventionistischen Linken (ein Zusammenschluss wichtiger FührerInnen und labelorientierter Gruppen meist mit linksradikalem Touch) zusammen mit Eliten von Attac, Buko und anderen Wichtig-Leuten eine Organisierungsstruktur, die intransparent ist und den Wichtig-Leuten alle Entscheidungsmacht geben - von der Besetzung der Podien auf Konferenzen bis zu allen Textbeiträgen in Mobilisierungszeitungen.

Aus der ersten Zeitung G8-Xtra Nr. 1 (Frühjahr 2006) mit schönen Worten:
Kann das funktionieren, quer durchs parlamentarische Spektrum der örtlichen Gruppen und Initiativen bis rein in die Linkspartei und die großen Verbände, Ost und West, Funktionäre und BasisaktisitInnen, Gewaltfreie und Militante - die alle zusammen? ... was jetzt schon läuft maacht Mut ... Dazu müssen alle wollen, dass alle sichtbar werden und zu Wort kommen ... erachten wir den gegenwärtigen Zustand der Unorganisiertheit der Linken als ein wesentliches Hindernis auf dem Weg zu gesellschaftlichen Relevanz ... Die Bewegung der Bewegungen ... geht es aber nicht nur um die Vielfalt als solche, um die Differenz, die Identität schafft. Deshalb nutzt sie zur eigenen "Führung" neue Medien, zu denen das Internet ebenso gehört wie die Sozialforen. ...


Einheits-Bewegung "Sozialforum"

WASG-Bundesvorständlerin und Linksruck-Chefin Christine Buchholz, eine der Haupt-Drahtzieherin der Ausgrenzungen innerhalb der WASG und Unterstützer ausgerechnet von Oskar Lafontaine in der Partei, das Sozialforum in einem Bericht an ihre Partei (Auszug)
Die Einheit der Aktiven aus den sozialen Bewegungen war ein zentrales Moment des Sozialforum.

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