Organisierung

DIE STRUKTUR VON ATTAC: INSTRUMENTELLE HERRSCHAFT NACH INNEN UND AUSSEN

Vorschläge für Attac aus dem Buch "Mythos Attac" (Auszüge)


1. Populismus
2. Attac als Zentrum von Bewegung
3. Elitenkämpfe
4. Attac instrumentalisiert Bewegung
5. "Assimilieren"
6. Staatsberatung: Lobbyismus und Parlamentarismus
7. Die Funktion und das Funktionieren der Basis
8. Interne Strukturen
9. Ausgewählte Beispiele aus der Praxis der Organisation ...
10. Vorschläge für Attac aus dem Buch "Mythos Attac" (Auszüge)
11. Strukturvorschläge und -debatten innerhalb von Attac
12. Weitere Positionen und Vorschläge in und um Attac
13. Links und Materialien

Das Buch "Mythos Attac" enthält einige Vorschläge für Organisierungsformen ohne Hierarchien, instrumentelle Herrschaft, kollektive Identität, Stellvertretung usw. Im Folgenden sind einige besonders für Attac geeignete dokumentiert.

Aus dem Vorwort
Dieses Buch will zu Streit anregen. Es vertritt keine Wahrheiten, son-dern Gedanken, Kritiken und Vorschläge. Streit ist eine Produktivkraft. Sie kann und soll das Denken und Handeln schärfen, aber auch erweitern hin zu neuen Ideen und Experimenten. Kritik darf und soll nicht verurteilen, sondern klären und hinterfragen. Dabei muss sie immer auch selbst wie-der kritisch gesehen werden. Streit ist ein endloser Prozess und diese Buch eine kleine Wegmarke - wichtig vielleicht, weil sie ein Korrektiv ist in einer sehr einseitigen Wahrnehmung von Attac und politischer Bewegung.
Wir als AutorInnen dieses Buches, die vor allem aus den beteiligten Gruppen und Projekten in Göttingen und rund um die Projektwerkstatt Saasen stammen, wollen den Streit und das Ringen um Weiterentwick-lung, Aktionsmethoden, gesellschaftliche Utopien und Kritik am Beste-henden gerne fortzusetzen. Wer Kontakt aufnehmen will, mitmischen und mitstreiten will, wer uns für Diskussionen, Veranstaltungen, weitere Texte o.ä. gewinnen will, kann sich melden:
Projektwerkstatt
Ludwigstr. 11, 35447 Reiskirchen-Saasen, Tel. 06401/903283
saasen@projektwerkstatt.de, www.projektwerkstatt.de/saasen

Aus der Einleitung
Das emenzipatorische Modell wäre die "Organisierung von unten", der Verzicht auf identitäre Geschlossenheit und vereinheitlichte Positionen - ohne "Wir" und "SprecherInnen". Bewegung ist Kooperation und Vernet-zung der Vielen. Der Spruch "Eine Welt, in der viele Welten Platz haben" wird auf die Organisierungsform übertragen. Das taktische Geschick, die gute Strategie richtet sich darauf, möglichst viel zu verbinden, Kooperationen zu ermöglichen, Streit zu organisieren, Austausch und gemeinsame Nutzung von Ressourcen aufzubauen, um mehr zu ermöglichen als im schlichten Nebeneinander. Das abschließende Kapitel stellt die Möglichkeiten direkter Aktion, gleichberechtigter Kooperation und offen-kreativer Gruppenstrukturen vor - als Anregung, nicht als Rezept.

Aus dem Perspektivenkapitel "Was ist zu tun?", Einleitung dort
Dieses Buch soll perspektivisch sein und Handlungsoptionen auch für all diejenigen beschreiben, die in oder mit Attac aktiv sind und es bleiben wollen oder die nach Alternativen suchen. Kritik und Demaskierung tragen das Risiko, dass Menschen resignieren, weil "alles nichts bringt". Darum folgt ein umfangreiches Kapitel mit konkreten Ideen - ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Denn eine reine Kritik bliebe auf der reaktiven Ebene stehen. Sie ist nicht perspektivisch und vorwärtsdrängend, sondern lässt sich durch Vorgaben anderer lenken. Kritisiert werden kann nur, was andere schon machen oder entwickelt haben. Zudem ist die Kritik selbst in der Analysequalität begrenzt, wenn sie sich nicht mit der Erfahrung der Praxis verknüpft. Das Wesen einer perspektivischen Kritik ist gerade das ständige Hinterfragen einer Praxis, die sich aus der Reflexion heraus immer weiter entwickelt - fragend auf den Weg machen, wie es die Zapatistas formulierten. Wo Kritik neben dem Geschehen steht und nicht teil-hat an der Erprobung von Praxis, werden wichtige Elemente genommen, die die Qualität einer Kritik ausmachen.

Kapitel "Chancen und Risiken einer radikalen Attac-Kritik"
Die folgenden Vorschläge sind kein Rezept, kein neuer "Stein der Wei-sen", sondern Anstöße, die sich neben Vorschläge stellen, die bereits gemacht wurden oder noch formuliert werden. Als dynamische Entwürfe sind sie spätestens bei jeder Umsetzung zu hinterfragen und weiterzuentwickeln. So sind sie auch entstanden. Sie entstammen der Praxis herrschaftskritischer, kreativ-widerständiger Gruppen in Deutschland, die zwar klein sind und von größeren Organisationen und ihren Eliten meist ausgegrenzt werden. Dennoch sind sie im lokalen, regionalen und auch überregionalen Rahmen spürbar. Sie bilden keine feste Organisation, haben keinen gemeinsamen Namen, stehen in keinen Abhängigkeitsver-hältnissen und können genau das tun, was die Menschen, die sich dort engagieren, tun wollen. Die größeren Ressourcen wie Geld und materieller Ausstattung, Zugang zu den Eliten in Politik, Wirtschaft und Medien, Posten in den Bürokratien von SchülerInnen-, Studierenden- und Gewerkschaften werden von anderen besetzt und kontrolliert. Dennoch lassen sich viele Einzelaktionen auswerten, zudem hilft ein Blick über den Tellerrand Deutschlands hinaus. In anderen Ländern sind selbstorganisierte, unabhängige und kreative Basisbewegungen häufiger.
Es gibt keinen "Tag X", an dem sich alles dahin wandeln muss. Es gibt den heutigen Tag, an dem jede Gruppe und jeder Zusammenhang die Veränderung beginnen kann. In Hinblick auf Attac kann das für die eine Gruppe bedeuten, in Zukunft genauer hinzugucken, zu hinterfragen und sich kritischer zu entscheiden, was mitgetragen wird und was nicht. Eine andere Gruppe beginnt die Veränderung mit kleinen Schritten aus der bisherigen Praxis heraus, setzt auf eigene Ideen oder verwirklicht Anstöße aus den folgenden Texten. Andere brechen radikaler mit der Vergan-genheit bei Attac - und machen weiter als selbstbestimmte, unabhängige Gruppe. Jeder dieser Wege kann sich lohnen.

Kapitel " Konkrete Tipps für Gruppen"
Das Subjekt jeglicher emanzipatorischer Politik sind nicht Gruppen, Klas-sen oder Schichten, auch nicht die kollektiven Identitäten einer "Basis" oder gar des "Volkes", sondern die Menschen. Ihre Selbstentfaltung als dauernder Prozess der Loslösung aus Zwängen und der Erweiterung von Möglichkeiten ist das Ziel der Emanzipation. Diese grundlegende Posi-tion muss in einer emanzipatorischen Politik sichtbar werden - in den Positionen wie in den Aktionsformen.
Die Menschen schließen sich nach eigener Überzeugung und ohne Aufgabe ihrer Handlungsautonomie dort, wo sie nicht allein agieren wol-len, zu Gruppen zusammen. Diese konkreten Gruppen - seien sie dauer-haft oder für eine konkrete Aktivität organisiert - sind die Grundlage der politischen Organisierung von unten. Daraus folgt zweierlei: Zum einen bedeutet die Wichtigkeit der handlungsfähigen Gruppen, dass deren in-terne Struktur und Arbeitsweise entscheidend für die Umsetzung emanzi-patorischer Ideen ist. Wenn bereits die Basisgruppen Dominanzen auf-weisen, wird auch die Vernetzung zwischen Gruppen eine Kooperation der dominanten Kräfte der Gruppen sein und deren Dominanz noch stei-gern. Denn die Unterschiede beim Zugang zu Informationen, Handlungs-möglichkeiten und Infrastruktur steigt bei fortschreitender Komplexität. Zum anderen muss Vernetzung die Gruppen auch in ihrer unabhängigen Handlungsfähigkeit stärken, den Kontakt und die Kooperation zwischen ihnen gleichberechtigt gestaltet und alle gemeinsamen Aktivitäten immer aus dem Willen der Gruppen entspringen und in der von den jeweils Inte-ressierten entworfenen Art verwirklicht werden.

Im Anschluß an diesen Text folgen umfangreiche Vorschläge für konkrete Aktionen. Sie gelten überwiegend nicht nur für Attac-Gruppen. Unter den Vorschlägen sind im Buch einige als speziell auf Attac bezogen bezeichnet worden. Diese bilden jeweils einen Punkt in jedem Abschnitt - und sie sind hier als Aus dem Buch dokumentiert:
  • Konkrete Vorschläge und Utopien verbinden: ... Besondere Ideen für Attac-Gruppen: Nicht weiter auf die verkürzte Gesellschaftskritik von Attac und die minimalreformistischen Forderungen beschränken lassen. Mehr fordern - global und für lokale Politik. Den Satz "Eine andere Welt ist möglich!" endlich mit Inhalt füllen, visionäre Debatten führen und Projekte mit visionärem Charakter anzetteln - von Umsonstläden, Gratisessen, Utopie-Camps bis zu direkten Aktionen gegen Arbeitswahn, Repression oder Regierungen.
  • Autonomie: Unabhängigkeit von Markt, Staat und Medien: ... Besondere Ideen für Attac-Gruppen: Unabhängigkeit sichern sowohl von den Attac-Spitzen wie auch von staatlicher Unterstützung. Ein möglicher Weg wäre, als Gruppe chamäleonhaft aufzutreten - also nicht mehr nur als Attac. Warum soll nicht ein Teil der AktivistInnen (oder wenn es passt, auch alle) unter anderem Namen mal ganz andere Sachen machen. Frech, kreativ, subversiv und flexibel sein ist wichtiger als gefördert und mit festem Label.
  • Entscheidungsfindung und Gruppenstrukturen von unten: ... Besondere Ideen für Attac-Gruppen: Formale FunktionärInnen oder SprecherInnen abschaffen. Offene Strukturen entwickeln. Keine Stellvertretung, niemand tritt für alle auf. Neue Methoden für die interne Gruppenarbeit wie auch für öffentliche Veranstaltungen und Aktionen ausprobieren.
  • Rechtsformen: ... Besondere Ideen für Attac-Gruppen: Nicht selbst Verein werden. Vorstände sind überflüssig. Die eigene Arbeitsstruktur selbst festlegen. Überlegen, ob die formalrechtliche Handlungsfähigkeit über einen Förderverein hergestellt wird.
  • Nieder mit kollektiven Identitäten: ... Besondere Ideen für Attac-Gruppen: Nicht mehr als "Attac X-Stadt oder Y-Dorf" auftreten bei Aktionen und politischen Erklärungen. Die eigene Gruppe zum offenen Rahmen für Aktionen und Zusammentreffen von Leuten verändern. Es gibt kein "Wir", sondern die Kooperation und den sozialen Zusammenhang. Der offene Treff und der soziale Zusammenhang kann weiter beworben werden. Er kann auch "Attac ..." heißen. Dort aber wird nichts mehr entschieden, sondern Austausch, gegenseitige Hilfe, Streit usw. organisiert.
  • Keine Hauptamtlichen in zentralen Bereichen: ... · Besondere Ideen für Attac-Gruppen: Wo bestimmte Funktionsposten geschaffen wurden oder gar Hauptamtliche existieren, sollte das wie-der abgebaut werden. Als Vorschlag für die Attac-Organisierung ein-bringen, dass Büros, Funktionen und Hauptamtliche nur noch für kon-krete Projekte und Anliegen existieren, die aus der Kooperation und Initiative von BasisakteurInnen kommen.
  • Aktions-Knowhow aneignen: ... Besondere Ideen für Attac-Gruppen: Trainings und Seminare zu Akti-onstechniken, Kommunikationsstrategien, Subversion, Öffentlich-keitsarbeit, direkter Intervention usw. veranstalten - und zwar so, dass nicht nur das Wissen der Dominanten, sondern aller gesteigert wird. Ziel ist, als Gruppe handlungsfähiger zu werden, aber auch die Einzelnen zu stärken für die ständige Intervention, Aktion und Kommunikation im Alltag.
  • Experimente, Freiräume und Ausstiege: ... Besondere Ideen für Attac-Gruppen: Die eigene Gruppe als Experi-ment begreifen und sich nicht darauf reduzieren lassen, ab und zu abends über Politik zu reden oder Aktionen vorzubereiten. Einkom-mens- und Zeitausgleich in der Gruppe, Eigentumsteilung mit ande-ren Gruppen oder der Aufbau von Projekten und Experimenten, die visionäre Einblicke in eine Gesellschaft jenseits von Herrschaft und Verwertung schaffen sind deutlich wertvoller als ausgedehnte Unter-schriftensammlungen für belanglose Steuern oder Appelle an die Mächtigen. Verändert die Städte und Regionen - Quadratmeter für Quadratmeter!
  • Normalität brechen: ... Besondere Ideen für Attac-Gruppen: Das Brechen von Normalität in Aktionskonzepte und -formen einzubauen, gilt für Attac genauso wie für andere Gruppen. Doch eines erscheint zusätzlich wichtig: Attac selbst ist das "Normale" in der politischen Arbeit geworden. Dieser Anforderung zu entsprechen, normalisiert und kanalisiert politische Aktion. Um kreativ-widerständig, unberechenbar und damit auch wirksam im Sinne des Nachdenkens, des Erzeugens kritischer und visionärer Kommunkation zu sein, kann gerade eine Attac-Gruppe wirkungsvoll agieren - wenn sie überraschende politische Ideen und Ak-tionen verwirklicht. Der Aufschrei des "Wie kann gerade eine Attac-Gruppe so etwas machen?" würde mit einiger Sicherheit durch die Medien rauschen - ein Indiz dafür, dass gesellschaftliche Eliten einen Kontrollverlust fürchten. Damit würden Attac-AktivistInnen auch an der Zuschüttung von Gräben mitwirken, die zwischen verschiedenen politischen Gruppen bestehen.
  • Soziale und materielle Gleichberechtigung der AkteurInnen: ... · Besondere Ideen für Attac-Gruppen: Wie jede andere Gruppe auch kann eine Attac-Gruppe zur sozialen Basisgruppe für die dortigen AkteurInnen werden. Wahlweise kann sie sich an solchen Strukturen mit anderen Gruppen beteiligen - Ziel ist so oder so die Schaffung materieller Gleichberechtigung der AkteurInnen.
  • Offene Plattformen aufbauen: ... Besondere Ideen für Attac-Gruppen: Hortet Eure Möglichkeiten und Euren materiellen Reichtum nicht für Euch, sondern schafft offene Strukturen, damit viele das nutzen können, was vorhanden ist. Das kann von einem Teil der Gruppe, der ganzen Gruppe oder einer Kooperation mehrerer Gruppen ausgehen. Gerade letzteres ist besonders attraktiv, denn dann können Attac-Aktive auch das nutzen, was von anderen eingebracht wird. Offene Plattformen erhöhen den Reichtum aller, weil dieser nicht mehr individuell ist. Denn Reichtum ist nur dann sinnvoll, wenn er auch nutzbar ist. Da der Anteil materiell gut gestellter Personen in Attac-Gruppen recht hoch ist, zudem Attac-Gruppen und die mit ihnen verBUNDenen Organisationen teilweise erhebliche Zuschüsse erhalten, wäre es besonders wichtig, dass sich solche Gruppen am Aufbau offener Plattformen beteiligen. Wichtig ist, dass aus dem Einbringen materieller Ressourcen kein Anspruch an Kontrolle geknüpft wird.
  • Gegenöffentlichkeit: ... Besondere Ideen für Attac-Gruppen: Die meisten Attac-Gruppen gehen bislang den bequemen, d.h. vor allem den normalen Weg. Mit oder ohne Beziehungen zu Medien werden Presseinformationen geschrieben. Prominente helfen dabei, bekannt zu werden. Subversive Elemente oder der Aufbau eigener Medien gehören selten zum Repertoire des Handelns. Früher oder später wird das für Attac-Gruppen ohnehin zum Verhängnis. Wenn der Hype von Attac vorüber ist und der Name der Gruppe nicht bereits den Abdruck in der Zeitung garantiert, fehlt die Übung in anderen Formen der Öffentlichkeitsarbeit. Die Fixierung auf die bürgerlichen Medien kanalisiert bereits heute den Inhalt und die Form. Vieles ist dort nicht formulierbar, bleibt in der Re-daktionszensur oder sogar in der Selbstzensur der Gruppe hängen. Denn viele formulieren ihre Pressetexte ja bereits danach, was die Presse typischerweise abdruckt. Radikalere Positionen und originelle Aktionen fallen schon der eigenen Zensur zum Opfer. Attac-Gruppen sollten sich die Methoden der Gegenöffentlichkeit erobern, eigene Medienprojekte schaffen und zusätzlich die Formen der subversiven Agitation erobern.
  • Nie stehenbleiben - von der einheitlichen zur offenen Gruppe: ... Besondere Ideen für Attac-Gruppen: Genau diese Entwicklung ist möglich. Jede Attac-Gruppe (und jede andere Gruppe auch!) hat die Möglichkeit, sich von einem eingeschränkten Selbstverständnis als Untergruppe einer Großorganisation mit festem politischen Profil zu einem offenen "Haufen" viele Ideen und Teilprojekte zu entwickeln. Dieser Prozess kennt kein Ergebnis und damit auch keinen Stillstand. Das "Offene", das fehlende Selbstempfinden als feste Gruppe ist ge-nau das Spannende. Die Frage "Wer seid Ihr?" ist nicht mehr zu be-antworten - sondern bietet gleich einen Gesprächseinstieg über Iden-titäten und offene Gesellschaft. Der Wandel der Gruppe wird zur Akti-on. In einer Gesellschaft, die identitär organisiert ist, ist die Existenz des Anti-Identitären bereits ein Bruch der Normalität.

Anschließend folgen im Buch umfangreiche Hinweise zur Organisierung horizontaler Bündnisse.

Abschluß-Kapitel " Von Attac zur unabhängigen, offenen Gruppe"
Die Frage "Attac - Ja oder Nein?" verkürzt das, um was geht - nämlich um die Form der Organisierung, der direkten Aktion, der offenen Plattfor-men und nicht-identitären Vernetzung. Für alle, die bei Attac bleiben oder neu hinzustossen, heißt das: Wie kann das unter dem Label "Attac" Erreichte so weiterentwickelt werden, dass nichts verloren geht, was den AkteurInnen wichtig ist? Wie kann auf der anderen Seite die eigene Arbeit so geöffnet und das auch sichtbar gemacht werden, dass das Label "Attac" nicht Türen verschließt, weil eine Gruppe, die Attac heißt, oft identifiziert wird mit der Politik ihrer Chefetagen.
Ob Attac oder eine andere Gruppe - der Weg zu kreativen, offenen, vielfältigen Aktionsformen, zur Verbindung mit visionären Ideen und interner Gleichberechtigung ist ein weitreichender, aber spannender und notwendiger Entwurf zu einer emanzipatorischen Praxis. Es kann hilfreich sein, frühzeitig den Kontakt zu anderen Gruppen zu suchen, denn von diesem Entwurf ist nicht nur Attac weit entfernt. Wo Neues entsteht, sollte es von Beginn an als offener Prozess laufen, d.h. offen für alle, die sich für Veränderungen hin zu einer vielfältigen Bewegung interessieren. Emanzipatorische Politik braucht viele neue, kreative Versuche, aber: Eine andere Organisierung ist möglich!

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