Organisierung

WARUM WIDERSTAND?

Argumente gegen Gentechnik


1. Begründungen der FeldbefreierInnen von Gießen (2006)
2. Begründungen weiterer FeldbefreierInnen und -besetzerInnen
3. Die sichere Insel der Gentechnikfreiheit gibt es nicht!
4. Argumente gegen Gentechnik
5. Stimmen gegen die Gentechnik
6. Zu den sog. Vorteilen der Gentechnik
7. Themen und Links

Allgemeine Kritik an herrschaftsförmig entwickelter Technik

Fehlende Akzeptanz

Aus "Verbraucher wollen keine Gentechnik vom Acker" in: FR, 21.2.2007
Drei Viertel der Konsumenten lehnen Gen-Lebensmittel ab / Nabu klagt gegen Freisetzungsversuch bei Berlin
Die Gentechnik auf dem Acker stößt nicht nur bei Verbrauchern weiter auf hartnäckige Ablehnung. Auch in landwirtschaftlichen Kreisen gibt es keine Akzeptanz, bestätigen jüngste Umfragen.
Frankfurt a.M. Eine neue Studie zur Gentechnik der GfK-Marktforschung vom Dezember kommt zu dem Ergebnis, dass die große Mehrheit der Verbraucher keine gentechnisch veränderten Lebensmittel essen möchte. 74,9 Prozent der Konsumenten lehnen laut der Studie "die Entwicklung und Einführung von gentechnisch veränderten Lebensmitteln generell ab". Nur 6,7 Prozent befürworten diese Praktiken, 18,3 Prozent stehen dem Thema gleichgültig gegenüber.
In den einzelnen Lebensmittelbereichen fällt die Ablehnung sogar noch deutlicher aus: Zu mehr als 85 Prozent sagen die Kunden Nein zu tierischen Produkten wie Fleisch, Wurst oder Schinken, wenn sie mit Hilfe der Gentechnik hergestellt wurden. Dieses Nein bezieht sich nicht nur auf den direkten genetischen Eingriff beim Tier, sondern auch auf die Fütterung mit gentechnisch veränderten Pflanzen wie Mais, Raps oder Soja. ...
... auf die Frage, ob die Forschung zur grünen Gentechnik in Deutschland erleichtert werden sollte, was die Bundesregierung plant, antworteten 88,6 Prozent mit: "Nein, auf gar keinen Fall". Weitere sieben Prozent reagierten in abgeschwächter, aber immer noch gegen die Forschung gerichteter Form: "Nein, besser nicht". Gerade zwei Prozent befürworten eine Intensivierung der Gentechnikforschung auf deutschen Äckern.


Aus Marcus Lemke (2002): "Gentechnik - Naturschutz - Ökolandbau", Nomos in Baden-Baden (S. 17)
So wollen jüngeren europaweiten Umfragen zufolge 94,6 % der Europäer die Möglichkeit haben, selbst aussuchen zu können, ob sie gentechnisch veränderte Lebensmittel verzehren oder nicht. 70,9 % der Europäer wollen keine gentechnisch veränderten Lebensmittel ...

Genauere Aufschlüsselung der Prozentzahlen zu Ablehnung, Unsicherheit und Zustimmung zur Gentechnik
Aus einem Bericht über eine Studie in "GDI-Impuls" (Oktober 2008)
16% lehnen aus einer expliziten Werteüberzeugung heraus solche Lebensmittel ab. Diese Gruppe der "Ablehner" wird ergänzt von 30% "misstrauisch-ängstlicher" Konsumenten, die eine emotionale Ablehnung gegen Fortschrittsthemen haben, sich mit dem Thema nicht wirklich auseinandersetzen, sondern hilflos-passiv und mit Verdrängung reagieren.
Während also 46% der Konsumenten in Deutschland gentechnisch veränderte Lebensmittel kategorisch ablehnen, zerfällt die Mehrheit der potenziellen Käufer solcher Lebensmittel in drei verschiedene Gruppen: 18% "Desinteressierte" beschäftigen sich allenfalls oberflächlich mit dem Thema und halten es persönlich für bedeutungslos. Weitere 20% gehören zu den "Aufgeschlossen-Ängstlichen", sind rational positiv gegenüber der Gentechnik eingestellt, auf der emotionalen Ebene aber nicht überzeugt; sie lassen sich durch negative Meldungen in den Medien verunsichern. Zu den Befürwortern der Gentechnik, die volles Vertrauen in den Fortschritt haben und sich auf die Chancen neuer Technologien konzentrieren, gehören 16% der deutschen Konsumenten.


  • Forsa-Umfrage für Slow Food: 78 Prozent gegen Genfood
    78 Prozent der Deutschen lehnen gentechnisch veränderte Lebensmittel ab. Sogar 85 wollen keine Gentechnik im Futter der Nutztiere, deren Fleisch wir essen. 82 Prozent unterstützen das Genmais-Verbot von Landwirtschaftsministeriun Aigner. Als Motiv am meisten genannt (81 Prozent): Die Sorge um unkalkulierbare Auswirkungen auf die Kreisläufe der Natur. Alle Ergebnisse ...

Ökologische Folgen
Grundsätze der Verordnung (EG) Nr. 1829/2003
Nach der Verordnung dürfen gentechnisch veränderte Lebens- und Futtermittel
- keine nachteiligen Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier oder die Umwelt haben,
- die Verbraucher oder Benutzer nicht irreführen,
Aus dem Informationsblatt der EU "Fragen und Antworten zu den GVO-Bestimmungen der Europäischen Union" (MEMO/08/117 vom 26. März 2007)

Eine völlig neue Art von Risiko

Aus Regenbrecht, Gunther (2005): „Monitoring gentechnisch veränderter Organismen“, wvb Berlin (S. 88 f.)
Aus alledem folgt, die Vorsorgesituation der Atomtechnologie ist nicht mit der der Gentechnologie identisch. In der Gentechnik gibt es kein der Kernenergie entsprechendes Restrisiko. Gentechnologie ist durch weitreichende Erkenntnislücken bezüglich der Auswirkungen von GVO auf die Umwelt gekennzeichnet. Aufgrund der weitgehend unbekannten Synergien können zukünftige Schädigungen beim Umgang mit GVO zum gegenwärtigen Zeitpunkt (noch) nicht ausgeschlossen werden. Im Einzelfall kann es zwar vorstellbar sein, einen bestimmten schadensbegründenden Kausalverlauf auszuschließen, die Annahme einer generellen Unschädlichkeit eines gentechnischen Vorhabens, welche jeden denkbaren und auch noch undenkbaren Kausalverlauf umfasst, ist jedoch nicht möglich. Insofern ist es zumindest in diesem Zusammenhang verfehlt, von einem Restrisiko zu sprechen. Ein der Gentechnologie innewohnendes Basisrisiko besteht nach derzeitigem Stand der Wissenschaft bei jedem Vorhaben'". Dies ist auch nicht mit dem Risiko konventioneller Züchtungen zu vergleichen. Bereits aus der Andersartigkeit des Vorgangs der gentechnischen Veränderung gegenüber konventioneller Züchtung - durch gentechnische Methoden entstehen nach Ansicht der Enquete-Kommission "Chancen und Risiken der Gentechnologie" neue Möglichkeiten, durch gezielten Genaustausch über alle Artengrenzen hinweg die natürliche Evolution mit neuen Stufen der Geschwindigkeit und Direktheit zu beeinflussen - lässt sich auf die Andersartigkeit der Folgen und Risiken schließen.

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