Antirepression

ERZIEHUNG UND DISKRIMINIERUNG DURCH SPRACHE

Einleitung


1. Einleitung
2. Sprüche: Diskrimierung aufgrund des Alters

Sprache verrät viel - so sagen typische Erziehungssprüche vor allem etwas über die aus, die sie tagtäglich aussprechen und damit immer auch ein Stück der eigenen Erziehungs-Erfahruzngen weiter geben. In diesem Zuammenhang können die Analysen von Alice Miller sehr aufschlussreich sein.



Während inzwischen sexistische oder rassistische Diskriminierung durch Sprache kritisch reflektiert wird, sind kinderdiskriminierende Äußerungen immer noch an der Tagesordnung. Häufig werden dabei schräge Verhaltensweisen von Erwachsenen als "kindisch" bezeichnet, die von Verhaltensnormen abweichen. Dabei schwingt immer ein Bild von Kindheit als minderwertig oder zurückgeblieben mit. Tatsächlich wird in der Regel ein typisch erwachsenes Verhalten als "kindisch" bezeichnet, also etwas, was Kinder selten oder nie tun. Noch eindeutiger fällt das bei dem Begriff "Kindergarten" auf.

Diskriminierung von Kindern - an Beispielen
Bemerkenswerterweise wird bei der im folgenden beschriebenen Parteiveranstaltungen etwas abwertend als "Kindergarten" bezeichnet, was ein typischer Erwachsenen-Event ist:

Viele hätten den Saal verlassen, weil sie das Theater und die stundenlangen teils wüsten Debatten nicht ausgehalten hätten, kommentierte ein Delegierter. "Ein Kindergarten", schimpfte ein Kreisvorsitzender.
(Bericht über einen WASG-Parteitag inSachsen-Anhalt. Quelle: Frankfurter Rundschau, 23.01.06, S.4)

Anarchisten auch nicht frei von Kinderdiskriminierung ...

In dieser Beziehung haben wir gezeigt, daß der Streit, ob Revolution oder nicht, eigentlich ein recht kindischer sei, indem nicht nur die Logik der Geschichte, sondern mehr noch die Haltung der herrschenden Klassen gegenüber allen und jeden Bestrebungen der Arbeiter eine friedliche Lösung der sozialen Frage völlig ausschließe.
Johann Most: Kommunistischer Anarchismus. Lich: Verlag Edition AV.

Rechts: Eine andere Art der Diskriminierung: Wer erwachsenist, braucht keine Belehrungen mehr (andere schon ...). Auszug aus: Fahrgast 01/06, S.3:

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