„Provoziert!“ – das soll bereits der Titel dieses Buches selbst vollbringen. Jörg Bergstedt führt die Leser*innen in die Welt spektakulärer politischer Aktionen, gezielter Regelbrüche und zivilen Ungehorsams. Auf Basis soziologischer und herrschaftstheoretischer Überlegungen sowie an etlichen konkreten Fallbeispielen zeigt er auf, welche Bedeutung solchen Interventionen in den öffentlichen Raum zukommt und wie sie zu Veränderungen führen. Aus jedem Blickwinkel wird deutlich: Direkte Aktion ist nicht alles, aber ohne kreative, provokante Protestformen ist alles nichts. Das Buch liefert Argumente, stellt – auch unangenehme – Fragen und macht damit nicht nur all denen Mut, die bislang noch unentschlossen sind, selbst zu handeln. Es richtet sich nicht zuletzt auch an diejenigen, die lieber leise Töne anschlagen. In seiner hellsichtigen Schilderung zeigt der erfahrene Aktivist Jörg Bergstedt, wie das Bedürfnis, Distanz zu halten zu provokanten Aktionen, letztlich die eigene Position schwächt und verhindert, dass wichtige politische Themen in den Mittelpunkt rücken. Bergstedt zeigt: Die provokante Aktion ist als Bestandteil politischer Aktion schlicht unverzichtbar.