Projektwerkstatt

1. MAI 2001: 48 BEWAFFNETE DÖRFLER*INNEN GREIFEN AN!

Einleitung zur Attacke auf die Projektwerkstatt am 1.5.2001


1. Einleitung zur Attacke auf die Projektwerkstatt am 1.5.2001
2. Vorgeschichte: Acht Jahre Ausgrenzung und Angriffe
3. Zwei Tötungsversuche, mehrere Brandattacken, endlos viel Sachbeschädigung: Die ersten zehn Jahre
4. Was ist ein Pogrom?
5. Der "Mitte"-Mob* greift an: Bericht vom 1. Mai
6. Die Mitte setzt ihre Institutionen ein: Politische Äußerungen zum Geschehen
7. Walpurgisnacht-Vorfälle in Saasen haben Nachspiel
8. Das Trauerspiel geht weiter
9. Links zu 2001
10. Die Vorphase 2002 und das Verhalten verschiedener Teile der Gesellschaft
11. Berichte
12. Gegendarstellung (aus dem Dorf)
13. Die Monate danach
14. Scharmützel nach 2002
15. 2014 und 2015: Nazistress
16. Ende 2015: Eine Flüchtlingsunterkunft nach Saasen ...

Aus Julian Nida-Rümelin/Nathalie Weidenfeld, "Die Realität des Risikos" (S. 94)
Die Dissidenten gegen kollektive und individuelle Fehleinschätzungen gelten zunächst als Sonderlinge oder schwer erträgliche Besserwisser, die sich dem »Volkswillen« entgegenstellen, um dann, wenn sich dieser als irrtümlich herausstellt, als unliebsame Zeugen des eigenen Irrtums ausgegrenzt zu werden. Man möchte nicht daran erinnert werden, dass es damals schon die Möglichkeit gegeben hätte, die Situation richtig zu beurteilen.


Ortsschild von Saasen am 19. Februar 2002, wurde nie entfernt und verwitterte langsam! Genauere Auflösung als .jpg +++ Rückseite des Schildes (mit Keltenkreuz) als .jpg +++ Diskussion dazu auf Indymedia


Seit Mitte März 2002 auf dem Kirch-Gemeindehaus ... blieb viele Monate dort stehen


Neu: Erklärung zum 1. Mai der "Soko Sozialrassimus"
Und eine Anfrage ... neben dem Sozialrassismus nehmen auch Naziaktivitäten im Ostkreis Gießen und nahen Vogelsberg zu. Wir halten es daher für sinnvoll, eine antifaschistische Aktionsgruppe zu gründen - gegen Nazis, Rassismus, soziale Ausgrenzung, Diskriminierung, Abschiebung & Co. Wer Interesse hat, sollte sich melden ... per saasen@projektwerkstatt.de oder Telefon (06401/903283).

Schweigen der Parteien, Kirchen, Vereine ... Briefwechsel dazu.

Alle Verfahren wurden eingestellt, es gibt keinerlei Aktivitäten mehr, die Vorgänge aufzuarbeiten. Die Haßstimmung gegen die Projektwerkstatt existiert weiter. Ca. jede Woche ist eine Sachbeschädigung zu verzeichnen, täglich gibt es mehrfach Beschimpfungen und Drohungen gegen Menschen in der Projektwerkstatt. Menschen aus dem Ort, die mit der Projektwerkstatt Kontakt haben, werden ebenfalls weiter kritisiert oder ausgegrenzt. Es gilt daher, sich auf den 1. Mai 2002 vorzubereiten ... wer kommt?
Zun den Abläufen in den Wochen und Tagen zu diesem Datum werden wir hinterher berichten.

Da nach dem 1. Mai 2001 vermehrt Saasener BürgerInnen hier mitlasen, richteten wir folgende Hinweise an diese:
  • Die Geschehnisse des 1. Mai sind bereits Tradition, viele von Ihnen sind schon ein- oder mehrmals dabeigewesen, haben Kinder, Bekannte usw., die dabeiwaren. "Das haben wir nicht geahnt" wird zwar bei einer weiteren Eskalation von vielen Ihnen gesagt werden - aber es wird nicht stimmen (wie immer, wenn Menschen diesen Satz zur eigenen Reinwaschung nutzen).
  • Polizei, Staatsanwaltschaft, Reiskirchener und Saasener Politiker, Vereinsbosse und Kirche in Saasen haben deutlich gemacht, daß sie die Angriffe akzeptieren, dulden oder gar unterstützen. Von "offizieller" Seite wird erwartungsgemäß kein Versuch erfolgen, die Eskalation zu schlichten. Die angekündigten "Runden Tische" haben nicht stattgefunden. Daher ist auch die Hoffnung, daß andere agieren, trügerisch.
  • Deeskalation ist eine Folge aktiven Handelns. Zur Zeit gibt es kein Handeln. Die ProjektwerkstättlerInnen haben mehrfach gegenüber Vereinen, Kirche und Politik in Saasen sowie gegenüber Polizei und Politik in Reiskirchen ihre Gesprächsbereitschaft angeboten. Sie ist abgelehnt worden! Das Nichtreden ist also kein Zufall, sondern gewollt!
  • Ein letzter Hinweis noch zu unserem Garten für alle, die vielleicht einmal davorstehen: Seit Jahren werden unsere Beete, Anlagen, Hecken und Zäune gezielt zerstört. Gift wird in großen Massen über den Gartenzaun gekippt, sechs Obstbäume sind abgesägt und Scheiben eingeschlagen worden. Seit einigen Jahren gibt es daher keine Motivation mehr, den hinteren Bereich zu gestalten. Unordnung stört uns weniger als die betonierten oder gefliesten Vorgärten um uns herum - aber wer sich aufregt, sollte auch wissen, wer verantwortlich ist. Darunter sind auch einige, die am lautesten protestieren!

Viele Jahre später ...

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