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FELDER UND AKTIONEN: GENTECHNIK IN UND AUS GIESSEN

Weitere Genversuchsfelder und -anbau in Hessen


1. Genversuchsfelder in Gießen
2. Weitere Genversuchsfelder und -anbau in Hessen
3. Zur Bedeutung der Gentechnikfelder in Gießen
4. Protest und Widerstand
5. Uni gegen Gentechnikkritik
6. Links

Hessen insgesamt
Frühjahr 2008: Alle 4 Feldern in Hessen verhindert ++ Besetzung in Gießen ++ Finale in Groß Gerau

Das Stadtgebiet von Gießen und die von der Universität Gießen betriebenen Felder auf ihren Versuchsgütern in anderen Teilen Hessens waren 2006 und 2007 die einzigen aktiven Felder mit gentechnisch veränderten Pflanzen in Hessen. Keine LandwirtInnen bauten irgendwo genetisch veränderte Pflanzen an. Darüber hinaus gibt es eine weitere Planung der Firma Monsanto sowie zwei echte Altlasten: Heimlich angelegte Rapsfelder, die außer Kontrolle geraten waren und deshalb noch immer als Freisetzungsflächen gelten.

Monsanto-Versuchsfeld in Niedermöllrich
  • 2007: Versuch geplant mit Monsanto-Maissorten in Niedermöllrich bei Wabern
    Aktionen: Demonstrationen und öffentliche Aktionen vor Ort - Monsanto verzichtete daher 2007 auf die Aussaat
  • 2008: Versuch erneut geplant in Niedermöllrich
    Aktionen: BürgerInneninitiative protestierte und fuhr zum Monsanto-Firmensitz nach Düsseldorf - Monsanto verzichtete erneut

Raps außer Kontrolle
  • Seit 2002: Außer Kontrolle geratene, heimliche Rapsflächen in Adelshausen und Riedstadt


Tabelle der Freisetzungen in Hessen (nicht aufgeführt: Sortenversuche mit MON810 in Gießen und Groß-Gerau) ++ Quelle: Zusammenstellung im Rahmen des Projektes "Gentechnikfreie Regionen"


Gentechnische Arbeiten in Hessen
Aus der Landtagsdrucksache 18/1120 vom 26.10.2009
  • Die Firma Bayer CropScience betreibt am Standort in Frankfurt fünf gentechnische Anlagen der Sicherheitsstufe 1. Die gentechnischen Arbeiten beschäftigen sich unter anderem mit der Entwicklung von gentechnisch veränderten Pflanzen, beispielsweise herbizidresistenten Nutzpflanzen wie Mais und Raps.
  • Die Forschungsanstalt Geisenheim betreibt drei gentechnische Anlagen der Sicherheitsstufe 1 mit Gewächshaus/Klimakammern. Es werden gentechnische Arbeiten an der Weinrebe durchgeführt.
  • Das Institut für biologischen Pflanzenschutz am Julius Kühn-Institut in Darmstadt betreibt drei gentechnische Anlagen der Sicherheitsstufe 1 (davon ein Gewächshaus). In den Anlagen laufen Arbeiten im Rahmen des Monitorings und der Forschung auf dem Gebiet der Auswirkungen von gentechnisch veränderten Pflanzen auf Kleinstlebewesen, z.B. Käfer, und Wechselwirkungen mit diesen.
  • Der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen betreibt an den Standorten Kirchhain und Bad Hersfeld jeweils eine gentechnische Anlage der Sicherheitsstufe 1, in der transgene Pflanzen mit Hilfe der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) im Rahmen einer Identitätsprüfung untersucht werden. Des Weiteren werden in der gentechnischen Anlage in Kirchhain Fütterungsversuche mit transgenen Pflanzen an Honigbienen durchgeführt.
  • Der Landesbetrieb Hessisches Landeslabor betreibt am Standort Kassel eine gentechnische Anlage der Sicherheitsstufe 1, in der Lebens- und Futtermittel sowie Saatgut und Pflanzen auf das Vorhandensein von gentechnisch veränderten Organismen z.B. in Form von Verunreinigungen bzw. im Rahmen einer Identitätsprüfung untersucht werden.
  • Die Firma Monsanto verfügt über zwei Genehmigungen, in den Jahren 2007 bis 2010 bzw. 2011 am Standort Wabern-Niedermöllrich (Schwalm-Eder-Kreis) Freisetzungen von verschiedenen gentechnisch veränderten Maissorten durchführen zu können. Von diesen Genehmigungen hat Monsanto bisher keinen Gebrauch gemacht.
  • Das Max Planck-Institut für Terrestrische Mikrobiologie in Marburg untersucht in vier gentechnischen Anlagen der Sicherheitsstufe 1 (davon ein Gewächshaus) unter anderem die Wechselwirkung von Nutzpflanzen mit Bodenpilzen (Mykorrhiza) mit Hilfe gentechnischer Methoden.
  • Die Firma SUET in Eschwege betreibt eine gentechnische Anlage der Sicherheitsstufe 1 mit dem Zweck, für Züchter unter anderem auch gentechnisch verändertes Saatgut vor einer landwirtschaftlichen Nutzung zu behandeln (Inkrustierung, Pilletierung von Saatgut).
  • Das Senckenberg-Institut betreibt eine gentechnische Anlage der Sicherheitsstufe 1 im Rahmen der Grundlagenforschung zur Rekonstruktion der Phylogenie der Gattung "Fosterella", wobei höhere Pflanzen als Spenderorganismen verwendet werden.
  • Die Firma Syngenta Seeds hat verschiedentlich Freisetzungen von gentechnisch veränderten Zuckerrüben durchgeführt. Gegenwärtig sind keine Vorhaben geplant bzw. genehmigt.
  • Die Technische Universität Darmstadt betreibt im Institut für Botanik sechs gentechnische Anlagen der Sicherheitsstufe 1 (davon 2 Anlagen mit Gewächshäusern bzw. Klimakammern zur Pflanzenhaltung). In diesen Anlagen werden eine Vielzahl von gentechnischen Arbeiten an Pflanzen wie beispielsweise "Arabidopsis", "Cuscuta", Kartoffel, "Pelargonium", Tabak, Tomate und "Tradiscantia" durchgeführt. Die Arbeiten dienen primär der Grundlagenforschung, haben aber auch in geringem Umfang anwendungsbezogene Themen wie Schwermetallresistenz.
  • Die Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt betreibt im Institut für Botanik acht gentechnische Anlagen der Sicherheitsstufe 1 (davon eine Anlage mit Gewächshäusern bzw. Klimakammern zur Pflanzenhaltung). In diesen Anlagen werden verschiedene gentechnische Arbeiten an Pflanzen wie beispielsweise "Arabidopsis", "Flaveria spp.", Gerste, "Homogyne alpina", Kartoffel, "Pelargonium", "Sorghum bicolor", Tabak und Tomate durchgeführt. Neben der Grundlagenforschung werden auch anwendungsbezogene Fragen zu abiotischen Stressfaktoren wie Kälteresistenz bearbeitet.
  • Die Justus-Liebig-Universität Gießen betreibt an den Instituten (a) für Pflanzenphysiologie, (b) für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, (c) für Phytopathologie und Angewandte Zoologie, (d) für Botanik und (e) für Pflanzenernährung zusammen 16 gentechnische Anlagen der Sicherheitsstufe 1 (davon 5 Anlagen mit Gewächshäusern bzw. Klimakammern zur Pflanzenhaltung). In diesen Anlagen werden eine Vielzahl von gentechnischen Arbeiten, primär an Kulturpflanzen wie beispielsweise Raps, Mais, Weizen und Gerste durchgeführt. Im Vordergrund stehen dabei Fragen zur Resistenzentwicklung gegen Phytopathogene oder Toleranz gegenüber abiotischen Stressfaktoren, aber auch zur Verbesserung von landwirtschaftlichen Eigenschaften und zur Modifikation von Inhaltsstoffen. Weiterhin wurden in den Jahren 2006 und 2007 Freisetzungen von transgener Gerste durchgeführt.
  • Die Philipps-Universität Marburg betreibt an den Instituten (a) für Botanik, (b) für Molekularbiologie und (c) für Zellbiologie jeweils eine gentechnische Anlage der Sicherheitsstufe 1, in denen Fragestellungen der Grundlagenforschung an niedrigen und höheren Pflanzen mit Hilfe gentechnischer Methoden untersucht werden.

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