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BUCHVORSTELLUNGEN

Arten-, Biotop- und Naturschutz

BauGB
(2007, dtv in München, 426 S., 6,50 Euro)
Die Rechtssammlungen der "Beck-Texte im dtv" sind bewährte Zusammenstellungen, in denen nicht nur das jeweilige Gesetz, sondern auch in den Rechtsbereich hineinreichende andere Gesetze und Regelungen zu finden sind. So ist es auch in diesem Fall: Das Baugesetzbuch mit Stand von Ende 2006 wird durch Naturschutzrecht, Baunutzungsverordnung und andere verwandte Rechtstexte ergänzt, so dass ein kompaktes Werk zum Themenbereich entsteht. Ein differenziertes Stichwortverzeichnis hilft bei der Orientierung, die Einführung beschreibt Entstehungsgeschichte und Anwendungsgebiete der Gesetze.

Klaus Pedersen
Naturschutz und Profit
(2008, Unrast in Münster, 138 S.)
Sie spenden dem WWF, freuen sich über große Reservate für bedrohte Tiere in fernen Ländern? Dann lesen Sie mal dieses Buch. Naturschutz ist Geschäft, wird missbraucht als gute Miene zum bösen Spiel von Vertreibung und massiven Verletzungen von Menschenrechten. Öko-Imperialismus ist Realität - der Autor berichtet von der Privatisierung biologischer Vielfalt, von Umsiedlungen für Ökotourismus und von riesigen Plantagen für Nahrungsmittel und Biosprit der Industrieländer.

Werner Kluge/Klaus Werk
Naturschutzrecht in Hessen
(3. Auflage 2009, Kommunal- und Schul-Verlag in Wiesbaden, 567 S., 69 Euro)
Ein dickes Buch mit präzisen Darstellungen zu den wichtigsten Bereichen des Naturschutzrechts. Es versteht sich weniger als Kommentar, sondern ist eine systematische Beschreibung der Naturschutzinstrumente und deren Anwendung: Landschaftsplanung, Pflege und Entwicklung, Eingriffsplanung, Schutzgebiete und Artenschutz sind die zentralen Kapitel - entsprechend den Abschnitten des Hessischen Naturschutzgesetzes. Ergänzend finden sich in der Einführungen Abhandlungen zur Geschichte des Gesetzes und am Ende Hinweise für Handlungsmöglichkeiten der Kommunen einschließlich einschlägiger Förderprogramme. Für Initiativen und Umweltverbände hingegen bietet das Buch eher nur einen fachlichen Hintergrund. Die Handlungsmöglichkeiten außerhalb der Verwaltung sind kaum benannt.

Bernd Busch
Jetzt ist die Landschaft ein Katalog voller Wörter
(2007, Wallstein Verlag in Göttingen, 160 S., 10 Euro)
Die „Sprache der Ökologie“ wird unter die Lupe genommen, denn sie ich von kultureller Grammatik durchzogen. Was alles unter „ökologisch“ zu verstehen ist, lässt sich kaum in einem Kapitel zusammentragen - der Versuch ist im Buch zu finden. Wer definiert was als „Naturkatastrophe“, was ist überhaupt „natürlich“? All das ist von Geschichtsschreibung, gesellschaftlichen Diskursen und Traditionen abhängig. Ein schönes Lesebuch für alle, die eintauchen wollen in das Kulturelle der „Natur“ (was auch immer das ist).

Martin Lobsiger/Klaus C. Ewald
Landschafts-CD
(2002, vdf Hochschulverlag in Zürich, CD, 49,90 €)
Kernstück der CD ist eine Typisierung von über 250 Landschaftselemente. Diese werden beschrieben, überwiegend sind auch Fotos vorhanden. Zudem wird ein Vorschlag gemacht, mit welchem Symbol diese bei einer Kartierung im Gelände auf den mitgeführten Karten eingetragen werden können. Unter den PDFs, die von der CD geladen werden können, sich ebenfalls Listen und Beschreibungen von Lebensraumtypen, dazu Adress- und Literaturverzeichnissen und mehr praktische Hilfen. Dazu findet sich dann auch ein Kartierungsbogen, auf dem dann die genaueren Daten zu jeder Landschaftsstruktur erfasst werden können. Dieser ist allerdings ziemlich allgemein gehalten - daher für alle Biotoptypen verwendbar, gleichzeitig aber nicht geeignet, die von verschiedenen KartiererInnen erfassten Daten wirklich vergleichbar zu machen. Als Informationsquelle für die praktische Arbeit im Gelände (vor allem in Landschaftsräumen, wie sie in der Schweiz typisch sind) ist die CD nützlich. Systemvoraussetzung laut CD-Hülle: Windows95 bis XP und Macintosh ab System 8.1.

B. Röser
Saum- und Kleinbiotope: ökologische Funktionen, wirtschaftliche Bedeutung und Schutzwürdigkeit in Agrarlandschaften
(1995, 3. Aufl., ecomed Verlag)
Geeignet erscheint dieses Buch für naturschutzfachlich interessierte LeserInnen, die ein besonderes Interesse für die Landschaft insbesondere die Agrarlandschaft haben. Einen guten Überblick über die Saum- und Kleinbiotope in der Agrarlandschaft vermittelt dieses Buch. Vorgestellt werden verschiedene Feldgehölze, Gras- und Krautsäume, Feuchtlebensräume und sonstige Kleinbiotope von der Streuobstwiese bis zum Hohlweg. Im anschließenden Teil werden die ökologischen Beziehungen von den Saumbiotopen zu den Ackerflächen für verschiedene Tierartengruppen dargestellt. Der interessierte Leser findet hier zahlreiche Primärdaten und Literaturstellen für eine weitere intensive Beschäftigung mit der Materie. Im letztem Teil versucht der Autor die Bedeutung von Saum- und Kleinbiotope für den Naturschutz darzustellen und weist auf betriebswirtschaftliche Aspekte der Erhaltung hin. G. Höhmann-Hempler
"Getreidepoker: Die Rolle der Europäischen Union auf dem Weltgetreidemarkt und deren Auswirkung auf die Ernährungssicherheit in Entwicklungsländern"
(1997, 96 Seiten, erschienen in der Reihe: BUKO Agrar Studien 7, Bezug: BUKO Agrar Koordination, Nernstweg 32-34, 22765 Hamburg)
Die Agrarmärkte unterliegen heute einer immer intensiver sich auswirkenden Globalisierung. Dargestellt wird ein geschichtlicher Abrisse der Agrarpolitik seid der Nachkriegszeit mit Getreideexporten zu Dumpingpreisen bis hin zu der Getreideexportsteuer im Jahre 1996. Welchen Einfluß die europäische Agrarpolitik auf die Ernährungssicherheit in den sogenannten Ländern der „Dritten Welt“ wird dargestellt. Getreidepoker gibt einen sehr fundierten Einblick, die Rolle der europäischen Agrarpolitik zu verstehen, in Zeiten der Globalisierung ein brisantes Thema.

Bundesamt für Naturschutz
Rote Liste gefährteter Pflanzen Deutschlands
(Bonn 1996, Landwirtschaftsverlag, 750 S., 39.80 DM)
Diese neue Rote Liste berücksichtigt über 13.500 Pflanzenarten und berücksichtigt erstmals auch Moose, Flechten, Pilze und Algen. Auch werden Rote Listen der einzelnen Bundesländer mit aufgeführt. Bei aller Kritik an Roten Listen ist dies doch eine gute Grundlage für die Bewertung im Naturschutz, wenn zusätzliche Kriterien herangezogen werden.

Deutsche Naturlandstiftung e.V.
Grünland und Naturschutz – Konzeption für die BR Deutschland
(Vilm 1996, Naturlandstiftung Hessen, Bahnhofstr. 10, 35423 Lich, 339 S., 32.- DM)
Grünland für den Naturschutz zu erhalten wird immer schwieriger, da einerseits immer mehr Grünland als Ackerland umgepflügt wird und stillgelegtes Grünland verbuscht. Grünland kann also nur durch Nutzung erhalten werden. Doch die dafür nötigen Nutzungsformen sterben immer mehr aus. Dieses Buch bietet hier eine kompetente Sammlung an Wissen über die Grünlandnutzung. Wie jedoch alte Nutzungsformen erhalten bleiben können wird auch in diesem Buch nicht thematisiert.

Naturlandstiftung Hessen e.V.
Landwirte als Partner des Naturschutzes
(Lich 1988, Naturlandstiftung, 160 S., 21.- DM)
Dieser Tagungsbericht von Einer Tagung, die inhaltlich vor allem für Landwirte selber gedacht war, gibt eigentlich eher den heutigen Stand an Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Naturschutz wieder. Weitergehende oder neue Ideen fehlen ganz.
Weitere in der Reihe erschienen Bände:
Feldgehölze als Lebensraum – Ökologischer Wert, Gestaltung und Pflege
(Lich 1990, Naturlandstiftung, 120 S., 18.- DM)
Landnutzung und Naturschutz
(Lich 1988, Naturlandstiftung, 117 S., 21.- DM)
siehe auch unter Landwirtschaft

Naturlandstiftung Hessen e.V.
Naturschutzprogramme mit der Landwirtschaft
(Lich 1992, Naturlandstiftung, 424 S., 32.- DM)
In diesem Bad werden alle Naturschutzprogramme, die die Bundesländer anbieten aufgeführt und näher erläutert. Das Buch sollte also für jeden Naturschützer zur Hand sein, da das häufigste Argument von Landwirten gegen den Naturschutz die Kostenfrage ist. Kann mensch hier als Naturschützer mögliche Fördertöpfe vorbringen lassen sich viele Landwirte viel schnelle von notwendigen Naturschutzmaßnahmen überzeugen.

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