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BOLO'BOLO (AUSZÜGE)

pali


1. Der grosse Kater
2. Die drei Grundbestandteile der Maschine
3. Drei Deals in Krise
4. Der A-Deal: enttäuscht vom Konsum
5. Der B-Deal: frustriert vom Sozialismus
6. Der C-Deal: genug von der Entwicklung des Elends
7. Der Bankrott der Realpolitik
8. Die Schattenwirklichkeit
9. Substruktion
10. Dysko
11. Triko ... und: bolo'bolo - Grundrisse für ein Projekt
12. Fahrplan
13. ibu
14. bolo
15. sila
16. taku
17. kana
18. nima
19. kodu
20. yalu
21. sibi
22. pali
23. sufu
24. gano
25. bete
26. nugo
27. pili
28. kene
29. tega
30. fudo
31. sumi
32. asa
33. buni
34. mafa
35. feno
36. sadi
37. fasi
38. yaka
39. Anmerkungen
40. Sechs Jahre bolo'bolo
41. Abfahrt

Der Kern des sibi ist die Energieversorgung. pali wird gebraucht für die Landwirtschaft, die Transporte (vor allem von Nahrungsmitteln), die Heizung oder Kühlung, das Kochen, für die Produktion und die Energieerzeugung selbst. Die Lösung der Energiefrage erscheint hauptsächlich darum so schwierig, weil sie falsch gestellt wird. Es geht nicht darum, wie genügend Energie (auch mit alternativen Technologien) erzeugt werden kann, sondern welche Energie wofür benötigt wird. Eine andere Lebensweise braucht andere und vor allem auch viel weniger Energien. (14)

Örtliche Selbstversorgung, Zusammenleben in bolos, Zeit statt Tempo, verringern das Verkehrsaufkommen, den Bedarf für Heizung und mechanische Anwendungen aller Art. Ein grosser Teil der Energie wird heute dafür verbraucht, Dinge oder Menschen wieder zusammenzubringen, die man aus systembedingten Gründen auseinandergerissen hat: Wohnung und Arbeitsplatz, Produktion und Verbrauch, Vergnügen und Wohnen, Arbeit und Erholung. Der Energieverbrauch wächst zusammen mit der Isolation der Einzelnen und der Kleinfamilien, ist also ein rein negativer Aufwand. Die Grösse und der Aufbau der bolos erlaubt es, mit weniger Energie grössere Wirkungen zu erzielen, weil sich die verschiedenen Anwendungen gegenseitig stützen und ergänzen. Die bolos können die verschiedenen Energiearten in der jeweils güngstigsten Form anwenden. Elektrizität wird man hauptsächlich für Beleuchtung, elektronische Geräte, mechanische Energie und einige Verkehrsmittel (Bahn, Tram) einsetzen. Für einen gewissen Grundbedarf (Beleuchtung) kann diese an Ort und Stelle und sogar im bolo selbst erzeugt werden (Windgeneratoren, Sonnenzellen, Flusskraftwerke, Biogasgeneratoren usw.). Passive Sonnenenergie, Kollektoren, Bodenwärme, wird für Heizzwecke verwendet. Brennstoffe werden nur dort eingesetzt, wo wirklich hohe Temperaturen benötitgt werden: zum Kochen (Biogas, Holz, Kohle), für Dampfmaschinen (Dampflastwagen, Dampfschiffe, Generatoren) und für einige Explosionsmotoren (Benzin, Diesel, Kerosin für Ambulanzen, Rettungsflugzeuge, Feuerwehr, Notfallfahrzeuge aller Art).

Das bolo ist zugleich ein umfassendes Energiesystem, in dem lokale und externe Ressourcen genutzt werden. Die Abwärme aus Öfen oder Werktstätten kann zugleich zum Heizen verwendet werden, da Wohn- und Arbeitsplatz in 80No der Fälle zusammen fallen. Beheizte Räume können mehrfach und gemeinsam benutzt werden (z.B. Bäder, Salons, Hot Tubs, Saunas usw.). Exkremente und Abfälle können zu Biogas umgewandelt werden, statt die Gewässer zu belasten. Die Grösse der bolos erleichtert auch den rationelleren Einsatz der Energie, weil elektronische Steuerungsanlagen sinnvoll eingesetzt werden können (was bei einzelnen Haushalten ein unverhältnismässiger Aufwand wäre).

In warmen Gegenden können die bolos zu 90% bei uns zu 60-80% energieunabhängig sein. Quartiere und Bezirke ergänzen die bolos und können eine fast vollständige Selbstversorgung erreichen. Die Regionen treffen untereinander Abmachungen über Energieimporte/exporte (Erdöl, Kohle). Planetare Kommissionen (asa) können Koordinationsfunktionen übernehmen.

Der heutige Energiekonsum wird weitgehend durch die Erfordernisse des industriellen Normalarbeitstags bestimmt. Dadurch ergeben sich Spitzenzeiten, die Notwendigkeit einer schnellen und genormten Klimatisierung (21°C und 55% Feuchtigkeit) und es fehlt vor allem die Zeit, sich mit "energetischen" Elementen wie Feuer, Wasser und Wind überhaupt auseinanderzusetzen. Der tägliche und jahreszeitliche Rhythmus, der so viel Abwechslung bringen könnte, wird als störend möglichst verdrängt. So entsteht ein energetischer Scheinkomfort (ein Stecker für jedes Bedürfnis), der einerseits einen riesigen Aufwand (Überkapazitäten) erfordert, aber andererseits keinen wirklichen Genuss von Wärme oder Kühlheit bringt. (Darum lassen sich dann gewisse Leute neben dem Zentralheizungsradiator ein Cheminée einbauen, um wenigstens wieder einmal ein lebendiges Feuer zu sehen...)

Der Umgang mit Energie wird wieder durch die natürlichen Rhythmen bestimmt werden. Im Winter wird es nicht überall gleich warm sein, vielleicht nur 18°, dafür gemütlicher in Gemeinschaftsräumen; man wird wieder mehr Pullover tragen, näher zusammenrücken, früher zu Bett gehen, fettreicher essen - kurz: wirklich winterlich leben (so wie viele es zum Ausgleich auch heute schon in Skihütten tun). Die Kälte ist nicht an sich lästig, sondern nur, wenn man zugleich auch noch voll arbeiten muss. (Ähnliches gilt auch für den Schmerz, das Kranksein - viele andere "Störungen", die aber einen natürlichen Zweck haben.)

Einige ibus können im Winter auch - wie die Zugvögel - für einige Monate in den Süden ziehen, was energetisch trotz des Reiseaufwands noch vorteilhaft ist. Austauschabkommen mit bolos in Süditalien, Andalusien, Griechenland, Nordafrika usw. könnten so entstehen und die hiesigen bolos energetisch entlasten. (Abgesehen davon gibt es ibus, die die Kälte - Zentralheizung hin oder her - einfach nicht gerne haben .) Umgekehrt können ibus aus dem Süden bei uns einen kühleren Sommer erleben.


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