Direct-Action

RECHTS UND ÖKO

Demografie und Bevölkerungs"explosion"


1. Einleitung
2. Aus Geschichte der Ökologiebewegung und -politik
3. Demografie und Bevölkerungs"explosion"
4. Wechselspiele: Erst Öko, dann Funktionär*in in rechten Gruppen/Parteien
5. Ökologie-/Alternativbewegung und Rassismus
6. Rechte Gruppen und ihre Ökopositionen
7. Rechte als Funktionäre und Vordenker in der Ökologiebewegung
8. Rechte Gruppen in ökologischen Bewegungen
9. Ökologie, Esoterik und antiemanzipatorische Orientierungen in linken/Ökogruppen
10. Faschisten mit grünen Gewand
11. Downloads und Links
12. Buchtipps

Heiteres Zitateraten zu Bevölkerungs"explosion":
1. "Wir wissen heute bereits genug, um Hauptproblemen wie Hunger, Überbevölkerung, Umweltverschmutzung, Plünderung unseres Planeten und Gefahr eines weiteren Atomkrieges zu begegnen."
2a. "Engels erkannte schon 1881: "Die abstrakte Möglichkeit, dass die Menschenzahl so groß wird, dass ihrer Vermehrung Schranken gesetzt werden müssen, ist ja da." Dieser Zustand ist heute Realität. "Die biologische, ökonomische und kulturelle optimale Bevölkerungsgröße ... ist sicher längst überschritten (W. Harich 1975). Heute sind insbesondere in vielen Ländern der Dritten Welt Maßnahmen zum Stopp des Bevölkerungswachstums notwendig."
2b. "In immer kürzeren Abständen verdoppelt sich die Bevölkerungszahl auf der Erde. Vor der 10-Milliarden-Marke wird das Bevölkerungswachstum kaum zum Erliegen kommen."
3. „Es ist ausgeschlossen, daß drei oder vier Milliarden zusätzliche Menschen mit der heute verfügbaren Technologie einer nachhaltigen Wirtschaftsweise nachgehen können. Deshalb kommt den Unternehmen der Industriestaaten als Hauptakteure im Kapitalismus große Verantwortung zu.“
(Lösung am Ende des 12. Teils dieses Textes)

Dass in breiten Teilen der Umweltbewegung der Mensch als Feind der Natur angesehen wird, zeigt am deutlichsten die Debatte über das Bevölkerungswachstum. Vielfach wird von Bevölkerungs"explosion" oder einem "explosionsartigen" Anstieg der Weltbevölkerung geredet. Das meint einen Kurvenverlauf, bei dem die Kurve ansteigt, d.h. das Tempo des Zuwachses nimmt zu. Das ist schon von den Zahlen her falsch. Tatsächlich flacht die Kurve sei längerem ab. Je nach weiteren Entwicklungen gehen alle offiziellen Institutionen z.B. bei der UNO davon aus, dass sie bei neun bis zehn Milliarden zum Stillstand kommt. Fraglos: Das ist viel und bedeutet eine angespannte Lage hinsichtlich der Nutzung von Land und Ressourcen. Doch das Problem liegt nicht in der Zahl ...

Geburtenrückgang weltweit
Grafik aus dem Bericht "Kinder pro Frau", in: Spiegel 19/2016 (S. 66) ++ Unten aus: Spiegel 21/2016 (S. 48)
Bevölkerungswachstum

Erste Erkenntnis also: Da die Kurve abflacht, gibt es keine "Explosion", sondern "nur" und - vor allem - noch (!) ein Bevölkerungswachstum. Horrorbeschreibungen wie z.B. von Linkspartei-Öko Marko Ferst sind folglich schlicht falsch: "In immer kürzeren Abständen verdoppelt sich die Bevölkerungszahl auf der Erde." Seltsamerweise folgt diesem Panikmachesatz selbst dann die Formulierung: "Vor der 10-Milliarden-Marke wird das Bevölkerungswachstum kaum zum Erliegen kommen." Wie das? Wenn sich etwas vom aktuellen Stand (gut 7 Mrd.) immer schneller verdoppelt, wieso endet es dann bei 10 Mrd.? Ferst fällt das nicht auf, sondern er setzt fort: "Dies sind nur die dramatischsten Warnzeichen, wie wir die irdischen Belastungsgrenzen überrennen." Das ließe sich noch als öko-autoritäre Verblendung abtun.
Schwieriger ist der grundsätzliche Fehler. Denn das Problem wird nicht durch die Zahl der Menschen geschaffen, sondern durch die Art wie diese leben, sich organisieren und wirtschaften. Oder genauer: Zu welchen Formen von Zusammenleben und Wirtschaften sie gezwungen werden. Denn nicht weil Menschen atmen, trinken, wohnen, essen, sich bewegen, Spaß haben usw. wird die Erde ruiniert, sondern durch die Art und Weise, wie dieses geschieht.

Betrachten wir das am Beispiel der Lebensmittelgewinnung. Nachwievor werden auf der Welt viel mehr Lebensmittel produziert, wie für alle Menschen reichen würden. Um den Hunger zu besiegen, müssten nur alle Menschen Zugang zu Land und Perspektiven eines selbstbestimmten Lebens haben. Hunger wird gemacht - ist also (Massen-)Mord. Allerdings bräuchte es auch bei Verwirklichung einer regionalen bis lokalen Ernährungssouveränität einiger Anstrengung und intensiven Anbaus. Doch auch das ist kein Naturgesetz, sondern Folge dessen, wie Landwirtschaft betrieben wird. Denn nur das Wenigste landet auf dem Teller. Die Zahlen für Deutschland:



Ein Fünftel des in Deutschland angebauten Getreides diente also dem Verzehr. Die Zahlen dürften sich inzwischen verschlechtern, denn erstens hat der Energiepflanzenanbau stark zugenommen, und zweitens steigt Deutschlands Fleischexport schnell an - immer auf der Basis des Futtermittelanbaus hierzulande, noch mehr aber per Import. Würde auf Tierhaltung verzichtet, ließe sich eine umweltverträgliche Landwirtschaft ohne Probleme verwirklichen - selbst in einem so extrem dicht besiedelten Land wie Deutschland.

Denn auch das ist wichtig: Wenn irgendwo Länder "überbevölkert" sind, dann muss Deutschland mit als erstes genannt werden. Bevölkerungskontrolle oder -minimierung müsste also zuerst Deutsche bzw. MitteleuropäerInnen treffen. Alles andere wäre unlogisch. Deutschland ist siebenfach dichter besiedelt als Afrika. Wenn mensch also zu der Überzeugung kommt, mit weniger Menschen wäre ein Leben auf der Erde entspannter und krisensicherer, dann wäre der bescheidene Bevölkerungsrückgang in Deutschland zu beklatschen. Seltsamerweise tun das diejenigen, die ständig über zu viele Menschen palavern, nicht.
Ganz im Gegenteil: Verwiesen wird immer wieder auf das dünn besiedelte Afrika. Als Gegenmittel werden neben Bevölkerungskontrolle die typischen Waffen des Kapitalismus benannt - auch und gerade von UmweltschützerInnen. So setzte Thilo Bode, damals Geschäftsführer von Greenpeace International, auf imperiale Technik als Retterin: "Es ist ausgeschlossen, daß drei oder vier Milliarden zusätzliche Menschen mit der heute verfügbaren Technologie einer nachhaltigen Wirtschaftsweise nachgehen können. Deshalb kommt den Unternehmen der Industriestaaten als Hauptakteure im Kapitalismus große Verantwortung zu." (Quelle: Thesenpapier zum 7. Jahreskolloqium der Alfred Herrhausen Gesellschaft am 2./3.7.1999 in Berlin)

Im Original: Panikmache Bevölkerungswachstum
FR 6.11.2004Erste Sätze im Leitartikel "Die Welt wird eng und einfältig" der Umwelt-kommunalen-ökologischen Briefe Nr. 21/01 (S. 1)
Die rasche Vermehrung der Weltbevölkerung trägt ihr Scherflein zur Minderung der Biodiversität bei. Daran zweifeln Wissenschaftler heute nicht mehr.

Rechts: Aus FR, 6.11.2004

Aus der Resolution der Weltbürgervereinigung e.V. an die amtierenden Staatsregierungen und Staatsparlamente der Erde, 5.1.1999
Wir wollen darum nicht länger tatenlos zusehen, wie die wachsenden Umweltzerstörungen der Industriestaaten, die Bevölkerungsexplosiion de Entwicklungsländer und Atomwaffen das Leben aller Menschen der Erde bedrohen. ...
Die Kenntnis von diesen Gefahren sollte jedoch bei allen Menschen der Erde ein schlechtes Gewissen erzeugen, ei den Menschen der Industriestaaten wegen ihrer Umweltzerstörungen und bei den Menschen der Entwicklungsländer wegen ihrer Bevölkerungsexplosion. ... Die Weltbevölkerung wächst täglich um eine viertel Million und jährlich um 90 Millionen Menschen. Diese Entwicklung führt um künftigen Milliardensterben de Menschen und zur Ausrottung der meisten Tier- und Pflanzenarten. ...
Das Grundrecht auf Kinder sollte in Staaten mit Bevölkerungswachstum mit humanen Mitteln eingeschränkt werden können, damit die Weltbevölkerung im nächsten Jahrhundert auf die für das Überleben der Menschen notwendige Zahl sinken kann. ...
Die zunehmenden Umweltzerstörungen und die Bevölkerungsexplosion führen in verheerende Katastrophen.

Aus "Eine andere Welt ist möglich!" von Oliver Wendenkampf, BUND-Landesgeschäftsführer Sachsen-Anhalt, in:Elbe-Saale-Zeitung des Elbe-Saale-Forums (Beilage zur Jungen Welt)
Ungebremstes Bevölkerungswachstum,* die zunehmende Automatisierung u.a. zur Verringerung des Kostenfaktor "Mensch" und die zunehmende Praxis der Multinationalen Konzerne (und ihrer Töchter) ArbeitnehmerInnen weltweit gegeneinander auszuspielen, hat endlich auch in Europa zu einer wachsenden Zahl an Arbeitslosen und zu desillusionierten, ja häufig apathischen und mutlosen Menschen auch in Deutschland geführt.
*In der späteren Internetfassung korrigiert auf "Die ansteigende Zahl der Menschen ..."

Aus "Die Zukunftsprobleme der Menschheit", Leitartikel in der tarantel Nr. 31, Nov. 2005 (S. 1), Zeitung der Ökologischen Plattform in der Linkspartei
Welche Entwicklungen sind stategisch ausschlaggeben, die im Strategiezeitraum der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts aktuell bleiben und auch in diesem Zeitraum einer Lösung zugeführt werden müssen? ...
Exponentielles Bevölkerungswachstum
Engels erkannte schon 1881: "Die abstrakte Möglichkeit, dass die Menschenzahl so groß wird, dass ihrer Vermehrung Schranken gesetzt werden müssen, ist ja da." Dieser Zustand ist heute Realität. "Die biologische, ökonomische und kulturelle optimale Bevölkerungsgröße ... ist sicher längst überschritten (W. Harich 1975). Heute sind insbesondere in vielen Ländern der Dritten Welt Maßnahmen zum Stopp des Bevölkerungswachstums notwendig.


In der tarantel Nr. 81 (Mitte 2019) fanden sich folgende Behauptungen zu Klimawandel und Umweltzerstörung: "Den gleichen Zweck, die Auswirkungen abzufedern, kann man aber auch mit einer einzigen Maßnahme erreichen: Mit der schnellstmöglichen Reduzierung der Anzahl der Menschen auf der Erde! ... Eine Reduzierung der Geburtenrate ist auch eine zutiefst humane Tat, denn jedem nicht geborenen Menschen bleibt ein gewaltsamer Tod in den kommenden kämpferischen Auseinandersetzungen erspart. ... Ich halte den vorgenannten Aspekt für den einzig wirkungsvollen. Alle anderen Maßnahmen kämen zu spät (Erderwärmung), sind nicht mehr aufzuhalten (Rohstoffknappheit, Zunahme von Krankheiten) oder müssen sogar verstärkt werden (höhere Produktion bei wachsender Menschheit)." Das Ende dieses Textes bilden sehr einseitige Zitate mit Begriffen wie "Über-Reproduktion" oder "wir sind zu viele".

Vorwort von F. Lietsch und M. Gege in der 2007 neu erschienenen Zeitschrift "Forum nachhaltig wirtschaften"
Wir leben in einer Zeit, in der Klimawandel und Bevölkerungswachstum und die daraus resultierende Ressourcenknappheit ein bestrittenes Faktum darstellen ...
Die Zeitung, in der dieses Vorwort erscheint, ist dann voller Vorstellungen beispielhafter Umweltgruppen und -initiativen zur Nachhaltigkeit. Die Namen dieser Ökos: RWE, Deutsche Bank, Bayer AG usw. Das sind die Guten, die Bevölkerung ist das Problem!


Aus der Internetseite der Zeitschrift "Forum nachhaltig wirtschaften" (siehe Auszug unten)


Aus dem Vorwort des Vorsitzenden vom Bund der Energieverbraucher, in: Energiedepesche Sept. 2007 (S. 2)
Was bedeuten die drei aktuellen und globalen Probleme Klimawandel, Ölverknappung und Bevölkerungsexplosion wirklich für uns?
Im gleichen Heft wird ein Kapitel aus dem Buch "The Party's Over" abgedruckt, in dem in dunklen Worten dargestellt wird, dass alles ganz schlimm wird. Und wer ist schuld: Die Menschen. Ausgerechnet auch noch die, wo das Bevölkerungswachstum zur Zeit am stärksten ist - also in Afrika. Da sollen der hohe Energieverbrauch stattfinden ... hä? Auszüge (S. 26 der Energiedepesche, Bild von der Internetseite links):
Wir haben ein äußerst beunruhigendes Bild gezeichnet. Es zeigt das neue Jahrhundert als eine Zeit voller Hunger, Krankheit, wirschaftlichem Zusammenbruch, Despotismus und Krieg um Ressourcen. ... Richard Duncan vom "Institute on Energy and Man" gelangte im Wesentlichen zu den gleichen Schlüssen, als er Wetlenergieverbrauch und Bevölkerungsdaten hinsichtlich Überentwicklung und Kollaps mtieinander in Beziehung setzte.

Bevölkerung wächst, das ist schuld am Hunger; Bevölkerung verbraucht das Öl; Nahrungsüberfluss bringt Kinder usw.
Aus Heinberg, Richard (2004): "The Party's Over", Riemann Verlag in München
Die Aussichten, die Nahrungsmittelproduktion auf das globale Verbrauchsniveau anheben zu können, sind hauptsächlich wegen des andauernden Bevölkerungswachstums ausgesprochen schlecht. ... (S. 291)
Wenn wir die optimistischen und pessimistischen Argumente gegeneinander aufrechnen, bleibt am Ende die Zahl von ungefähr zwei Milliarden Menschen übrig, von der zu vermuten steht, dass sie der nachhaltigen, Langzeit- und Post-Erdöl-Tragfähigkeit der Erde für menschliche Populationen entspricht. Dadurch entsteht nun ein ernsthaftes Problem, da es ja bekanntlich gegenwärtig über sechs Milliarden Menschen gibt und deren Zahl noch weiter zunimmt. Wenn aber nun unsere Einschätzung der Tragfähigkeit in etwa stimmen sollte, dann wird die Weltbevölkerung irgendwann zwischen heute und der Zeit, wenn Öl und Erdgas endgültig verbraucht sein werden, genau um diese Differenz zwischen der von uns angenommenen Tragfähigkeit und ihrer heutigen Zahl schrumpfen müssen. ... (S. 294)
Die Überbevölkerung ist gegenwärtig eines der größten Probleme der Menschheit, das mit dem allmählichen Verschwinden der fossilen Energievorkommen noch viel größer werden wird. Aber von allen Fragen, die sich unserer Gattung stellen, ist diese auf politischem Wege am schwersten zu beantworten. Weder die politische Rechte noch die Linke beschäftigt sich gern mit dem zunehmenden Bevölkerungswachstum. Russell Hopfenberg und David Pimentel stellen fest: "Einige Menschen sind der Ansicht, es verstoße gegen das Freiheitsrecht zur Fortpflanzung, wenn man die Zahl der Menschen begrenzen wolle. Dies mag wahr sein, aber ein weiterer Anstieg der Weltbevölkerung würde gegen unsere Freiheit von Unterernährung, Hunger, Krankheit, Armut und Umweltvergiftung verstoßen, und gegen unsere Freiheit, die Natur und eine lebenswerte Umwelt zu genießen."
Im Augenblick lässt sich die Bevölkerungsregulierung wahrscheinlich am besten auf nationaler - statt auf individueller, örtlicher oder globaler Ebene anpacken, da allein Nationen diejenigen Anreize bieten und Restriktionen auferlegen können, die nötig sind, um das Bevölkerungswachstum umzukehren. ... (S. 367 f.)
Wenn andere Lebewesen einen Energiegewinn erzielen, reagieren sie ganz instinktiv darauf mit einer gesteigerten Vermehrung: Ihre Population durchläuft die wohlbekannten Stadien des Aufblühens, Überfließens und Absterbens. Wenn wir Menschen mehr als bloße "Lebewesen" wären, sollten wir uns eigentlich anders verhalten. Aber bisher haben wir auf den Energiegewinn durch fossile Brennstoffe genauso reagiert wie Ratten, Fruchtfliegen oder Bakterien auf eine reichlich vorhandene neue Nahrungsquelle. (S. 391)
Kommentar: Aha, in den Ländern mit dem meisten Energie- und Lebensmittelbestand ist das Bevölkerungswachstum also am größten. Soso.

Aus Schrumpfen statt wachsen", in: taz am 17.9.2022)
In den Industrieländern wird gern der globale Süden beschuldigt, die Umweltprobleme zu verursachen – weil er angeblich „überbevölkert“ sei. Doch würde sich an der Klimakatastrophe selbst dann nichts ändern, wenn Afrika gar keine Einwohner hätte, denn von dort stammen kaum CO2-Emissionen. Ein Bewohner in Malawi verursacht pro Jahr und Kopf nur 270 Kilo an Treibhausgasen. Deutsche kommen auf 11,2 Tonnen. Nicht zu viele Menschen sind das Problem, sondern Menschen, die zu viel verbrauchen.

Linkspartei-Ökos ganz rechts? Positionen zum "Bevölkerungswachstum" aus der Partei Die Linke
Marko Ferst von der ökologischen Plattform der Linkspartei.PDS)
... die Bevölkerungsdichte ist Ursache Nummer eins, dass wir täglich 300-400 Tier- und Pflanzenarten verlieren, besonders im artenreichsten Refugium, den Regenwäldern ...
Aus Ferst, Marko: "Plädoyer für eine ökologische Zeitenwende", in: Grüner Weg 31a, Sommer 2004 (S. 32 f., mehr ...)
In immer kürzeren Abständen verdoppelt sich die Bevölkerungszahl auf der Erde. Vor der 10-Milliarden-Marke wird das Bevölkerungswachstum kaum zum Erliegen kommen. Dies sind nur die dramatischsten Warnzeichen, wie wir die irdischen Belastungsgrenzen überrennen.

Kaum unterscheidbar: Dieselbe Argumentation bei 'richtigen' Rechten ... mit Ableitungen
Aus Ritter, Manfred/Zeitler, Klaus (2000): "Armut durch Globalisierung - Wohlstand durch Regionalisierung", Leopold-Stocker in Graz (S. 7, 101)
Die tiefere Ursache des Asylproblems sieht der Autor in der Bevölkerungsexplosion der Dritten Welt. Sie ist es auch, die global für ein gigantisches Überangebot an Arbeitskräften sorgt und damit jene Niedrigstlöne erzwingt, die den "global players" erst ihre auf Gewinnmaximierung ausgerichtete Politik ermöglichen. ...
Man sollte aber in Europa soviel Selbsterhaltungswillen aufbringen, um den Längern, die mit ihren Problemen (wie etwas der Bevölkerungsexplosion) selbst nicht fertig werden, die Aufnahme in unser System zu verwehren. Andernfalls würde man ihnen gestatten, ihre Probleme auf die anderen Mitgliedstaaten abzuladen und diese schwer zu schädigen, wie es etwas innerhalb der EU wegen der Freizügigkeit möglich wäre. Eine europäische Wirtschaftsregion hätte genügend eigene schwere Probleme zu bewältigen und wäre daher von allen guten Geistern verlassen, würde sie sich ohne Not die Probleme anderer (außereuropäischer) Ländern auch noch auflagen.


Kritik am Diskurs der Bevölkerungswachstum


Bevölkerungsdichten nach Erdteilen (Quelle: Wikipedia)
ErdteilGesamteinwohnerInnenBevölkerungsdichte
Australien22,5 Mio. Einwohner2,9 Einwohner/qkm
Afrika1000 Mio. Einwohner30,51 Einwohner/qkm
Europa740 Mio. Einwohner75 Einwohner/qkm (EU 116,8)


Bevölkerungsdichten nach Staaten 368 Einwohner/qkm (Quelle: Wikipedia)
ErdteilGesamteinwohnerInnenBevölkerungsdichte
Bangladesh153 Mio. Einwohner1084,2 Einwohner/qkm
Niederlande16,7 Mio. Einwohner404 Einwohner/qkm
Indien1200 Mio. Einwohner368 Einwohner/qkm
Groß Britannien63 Mio. Einwohner255,9 Einwohner/qkm
Deutschland81 Mio.Einwohner230 Einwohner/qkm
China1358 Mio. Einwohner138,6 Einwohner/qkm

Aus Bookchin, Murray (1981): "Hierarchie und Herrschaft", Karin Kramer Verlag in Berlin (S. 40)
Liegen die Wurzeln der ökologischen Krise im Bevölkerungswachstum? Diese These ist die beunruhigendste und in vieler Hinsicht unheilvollste, die von Umweltschutzgruppen in den Vereinigten Staaten vorgebracht wird. Hier wird eine Folge, „Bevölkerungswachstum" genannt, auf der Grundlage von oberflächlichen Statistiken und Projektionen in eine Ursache umgefälscht. Einem Problem von zweitrangigen Dimensionen zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird Vorrang eingeräumt, und auf diese Weise werden die grundlegenden Ursachen der ökologischen Krise verborgen. Sicher, wenn die gegenwärtigen ökonomischen, politischen und sozialen Bedingungen weiter vorherrschen, wird die Menschheit mit der Zeit den Planeten überbevölkern und sich durch das reine Gewicht der Zahl zu einer Plage in ihrer eigenen globalen Heimat verwandeln. Es liegt jedoch etwas Obszönes darin, daß einer Folge, dem „Bevölkerungswachstum", Vorrang innerhalb der ökologischen Krise eingeräumt wird durch eine Nation, die wenig mehr als sieben Prozent der Weltbevölkerung ausmacht und verschwenderisch mehr als fünfzig Prozent der Weltressourcen verschlingt.
Wir müssen innehalten, um das Bevölkerungsproblem sorgfältiger zu betrachten, das so weitgehend von den weißen Rassen Nordamerikas und Europas vorgebracht wird - Rassen, die die Völker Asiens, Afrikas, Lateinamerikas und des Südpazifiks mutwillig ausgebeutet haben. Die Ausgebeuteten haben ihre Ausbeuter zartfühlend darauf hingewiesen, daß sie nicht empfängnisverhütende Mittel, bewaffnete „Befreier" und Prof. Paul R. Ehrlich brauchen, um ihre Bevölkerungsproblerne zu lösen, sondern eine gerechte Entschädigung für die ungeheuren Ressourcen, die durch Nordamerika und Europa aus ihren Ländern geplündert worden sind. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist es von dringenderer Notwendigkeit, diese Rechnungen zu begleichen, als die Geburts- und Todesraten auszugleichen.


Aus Ilija Trojanow, "Der überflüssige Mensch"
Selbst wenn alle Chinesen und alle Inder in die USA immigrieren würden, wäre dieses Land weniger dicht besiedelt als England. (S. 24)
Ginge es tatsächlich um ökologische Prioritäten, müsste man die Überflüssigen zuallererst unter den Superreichen ausfindig machen, von denen jeder Einzelne in etwa so viel wie eine afrikanische Kleinstadt verbraucht … Sollte also eine Dezimierung unabwendbar sein, wäre es nach dem Gesetz des kleineren Übels eher angebracht, einige Vermögende zu opfern als Millionen von Armen. (S. 25)


Im Original: Kritik aus der "Wissenschaft" am Diskurs
Aus Karl Otto Hondrich (2007): "Weniger sind mehr" (S. 263 ff.)
In der Einwanderung ist im Keim - neben vielem anderen - bereits eine dreifache Arbeitsteilung angelegt: Erstens bringen die Einwanderer Motivation und Fähigkeiten mit, auch schwere, risikoreiche, niedere Arbeiten zu tun, vom Fensterputzen an Hochhäusern bis zum Spargelstechen. Zweitens ist der Lohn, den sie hierzulande für ihre Arbeit erhalten, in ihrer Heimat ein Vielfaches wert, wird deshalb in Form von Kapital und Gütern Zurücküberwiesen und begründet dort eine spezifische, quasieuropäische Konsum- und Produktionskultur. Drittens bedeuten Einwanderung und Familiennachzug, dass kinderreiche Regionen einen Teil dieses reproduktiven Reichtums abgeben. Die Probleme dieses Vorgangs wurden im Kapitel 5 "Der Geburtenrückgang im Kampf der Kulturen" dargestellt. Der hochproduktive Okzident nimmt diesen Reichtum auf und akkulturiert ihn. Für die Frauen und Männer hierzulande bedeutet dies, dass sie von der reproduktiven Funktion entlastet, nun noch mehr Zeit für Bildung, Wissenschaft, Beruf, Weltpolitik und Weltmoral aufbringen können. Darin könnte sich die Aufgabe Europas abzeichnen - in einer Weltarbeitstellung, die weit über die ökonomische Sphäre hinausgeht. In zynischer Zuspitzung: Das Kinderkriegen (und ein Großteil der harten Arbeit) besorgen die anderen. Wir kümmern, uns darum, dass sie im europäischen Geist groß werden. (Dass dies nicht bruchlos gelingt, versteht sich von selbst.)
Der Gedanke, dass fortschreitende Arbeitsteilung sich weltweit nicht nur auf Güter und Dienste, sondern auch auf politische, militärische, moralische Leistungen, ja schließlich sogar auf das Bekommen von Kindern erstrecken könnte, ist mehr als befremdlich.
Zum einen widerstrebt es dem tief verwurzelten Vorrang, den wir eigenen Kindern zuschreiben. Zum anderen verstößt es gegen unsere Gewohnheit, unser soziales Leben im nationalen Rahmen zu begreifen. Insbesondere im Hinblick auf die Reproduktion denken wir uns den eigenen Nationalstaat als autark. Das zeigt sich daran, dass die Fertilitätsraten, die die gegenwärtige Diskussion beflügeln, immer als deutsche, französische, schwedische, japanische angezeigt werden und Unruhe stiften.
Aber so wenig wir in Bezug auf Südfrüchte, Energie oder militärischen Schutz autark sind, so wenig sind wir es in Bezug auf den eigenen Nachwuchs. Längst lassen wir auch die lebendigen Träger westlicher Lebensformen anderswo "herstellen". Was wir im Gegenzug an Waren, Wissen und Werten liefern, ist schwer auszumachen. Die Aufgabenteliung zwischen den Kulturen ist überaus vielgestaltig, meist unbewusst und - es muss immer wieder betont werden - von niemandem geplant.
Die neue Arbeitsteilung zwischen produktiven und reproduktiven, kinderarmen und kinderreichen Gesellschaften gilt womöglich nur für eine Übergangsphase von weniger als 100 Jahren. So lange wird es dauern, bis alle Gesellschaften nicht nur ähnlich niedrige Geburtenraten erreichen, sondern auch die "Kinderberge" der vorherigen, umfangreicheren Generationen abgebaut haben. Nach und nach werden alle Kulturen sich umstellen: von einer breiten Reproduktionsbasis mit hoher Sterblichkeit auf eine schmale Basis lange lebender Individuen; von einem risikoreichen auf ein verhältnismäßig sicheres Leben; von einer biologischen Entwicklungsstufe, in der die schiere Zahl der reproduzierten Organismen über den Fortbestand der Spezies entschied, zu einer soziokulturellen Stufe der Evolution, in der die Teilung der sozialen Aufgaben die Fähigkeit der menschlichen Spezies, Probleme zu lösen, ins Unermessliche steigert.
Dass damit Probleme auch stets neu auftreten, ist die Kehrseite der Medaille. Der Wettlauf von Problemen und Problemlösungen führt nicht ins schöne Land Utopia. Aber er wird auch nicht durch Geburtenzahlen oder, wie die modischen Massenmarathons, durch die große Zahl der Mitläufer entschieden.
In der Weltgesellschaft braucht deren modernster Teil nicht mehr Nachwuchs, als er aus sich selbst und aus dem Rest der Welt ohnehin bekommt. Zumindest braucht er keine Kindersubventionspolitik. Seine unterschiedlichen Lebenssphären - Wirtschaft, soziale Sicherheit, Wissenschaft, Politik, Religion, Familie, Kultur - verfügen über eine erstaunliche Fähigkeit, sich selbst auch mit weniger Menschen zu reproduzieren. Wie von allein wachsen sie dabei über den nationalen Rahmen hinaus, dessen Scheuklappen wir nicht ohne weiteres ablegen können. Sich selbst überlassen, entwickeln soziale Systeme als Problemlöser womöglich einen Erfindungsreichtum und gegenseitige Inspirationen, die der Moderne würdig sind. Dazu kann auch ein Wiederanstieg der Geburtenrate gehören. Sollte es so sein, dann wird er allerdings aus dem unbewussten Zusammenspiel vieler Systeme geboren werden und nicht aus den Berechnungen und Mahnungen demografischer, politischer, kirchlicher oder anderer Autoritäten.
Die Gesellschaft selbst weiß mehr als jede einzelne Autorität. Es wäre vermessen, ihr dieses Wissen abgewinnen und es auf Flaschen ziehen zu wollen, um es dann als Worte großer Bücher oder Gedanken großer Geister herumzureichen. Wir können al lerdings, in kleinen Schritten, die Mechanismen zu begreifen versuchen, nach denen sich Gesellschaft bildet und entwickelt. Unternehmen wir diesen Versuch, und widerstehen wir dem demografisch-alarmistischen Missbrauch der Empirie. Mit dem Blick auf die Entwicklung der Gesellschaft schützen wir uns vor den normativen Zumutungen der "neuen Familienmodelle", welche demografisch-journalistische Schaumschläger uns nahebringen möchten. junge Leute werden durch diese nicht weniger, sondern mehr belastet. Ihre erste Befreiungstat ist, dass sie den demografischen und Familienaposteln den Laufpass geben. Denn es zeigt sich in der erweiterten gesellschaftlichen Perspektive, dass kein Grund zur Panik besteht, im Gegenteil: Weniger sind mehr.

Rezension des Buches
Karl Otto Hondrich: "Weniger sind mehr"
(2007, Campus in Frankfurt, 280 S.)
In einer Welt, in der (durchaus auch von interessierter Seite) ständig vermittelt wird, dass der Mensch, sein Benehmen im Alltag und vor allem seine wachsende Zahl eine Bedrohung des Planeten Erde darstellt, während andererseits gerade dort, wo z.B. der Lebensstil am stärksten umweltbelastend ist, ein Bevölkerungsrückgang der Niedergang ganzer Nationen sein soll, ist es schon auffällig, wenn ein Buch mit klaren Gegenthesen herauskommt. In der Tat: Autor Hondrich bezieht Stellung, dass der Geburtenrückgang in vielen Ländern durchaus als Glück zu werten ist. Allerdings sind seine Hintergedanken wenig menschlich, sondern funktional und überwiegend wieder ökonomisch ausgerichtet: „Objektiv gesehen ist Kinderlosigkeit eine Entlastung. Entsprechend können andere Sphären, insbesondere der Beruf, Raum gewinnen“ deutet seine ökonomisch orientierte Sichtweise an, noch bizarrer klingt es, wenn Hondrich Menschen mit Südfrüchten vergleicht: „So wenig wir in Bezug auf Südfrüchte, Energie oder militärischen Schutz autark sind, so wenig sind wir es in Bezug auf den eigenen Nachwuchs. Längst lassen wir auch die lebendigen Träger westlicher Lebensformen anderswo ‚herstellen’.“ (S. 264)

Aus Rainer Münz/Albert F. Reiterer: Wie schnell wächst die Zahl der Menschen?
Die Europäische Union als stärkste Wirtschaftskraft der Welt bringt alle Voraussetzungen mit, in diesem Innovationsprozess die Führungsrolle zu übernehmen. Sie kann einen entscheidenden Beitrag leisten, Entwicklungsspielräume für die Schwellen- und Entwicklungsländer im Sinn der Nachhaltigkeit zu schaffen. Gleichzeitig bieten sich der europäischen Wirtschaft auf Jahrzehnte Felder für qualitatives Wachstum mit zusätzlichen Arbeitsplätzen. Wichtig wäre in diesem Zusammenhang auch die Rückgewinnung von Tausenden von begabten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die Europa nicht nur aus materiellen Gründen, sondern oft auch wegen fehlender Arbeitsmöglichkeiten oder unsicheren -bedingungen verlassen haben. (S. 18)
Wenn es der Menschheit nicht gelingt, die Ressourcen- und Energieeffizienz drastisch zu steigern und die Bevölkerungsentwicklung nachhaltig einzudämmen - man denke nur an die Prognose der UNO, nach der die Bevölkerungsentwicklung erst bei elf bis zwölf Milliarden Menschen am Ende dieses Jahrhunderts zum Stillstand kommt -, dann laufen wir ganz konkret Gefahr, Ökodiktaturen auszubilden. In den Worten von Ernst Ulrich von Weizsäcker: "Die Versuchung für den Staat wird groß sein, die begrenzten Ressourcen zu rationieren, das Wirtschaftsgeschehen im Detail zu lenken und von oben festzulegen, was Bürger um der Umwelt willen tun und lassen müssen. Experten für 'Lebensqualität' könnten von oben definieren, was für Bedürfnisse befriedigt werden dürften" (Erdpolitik, 1989). (S. 19)
Und letztendlich müssen wir die Frage stellen, ob wir Menschen das Recht haben, uns so stark zu vermehren, dass wir zum Ende dieses Jahrhunderts womöglich eine Bevölkerung von 11 bis 12 Milliarden Menschen erreichen, jeden Quadratzentimeter unserer Erde in Beschlag nehmen und den Lebensraum und die Lebensmöglichkeiten aller übrigen Arten immer mehr einengen und zerstören. (S. 20)
Vervierfachung der Einwohnerzahl unseres Planeten geben. Schon aus ökologischen Gründen wäre die Fortsetzung des Wachstums in so einem Tempo nicht möglich. Es spricht aber auch aus demographischer Sicht nichts dafür. Mittelfristige Prognosen rechnen bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts mit "nur" 9 Milliarden Erdenbürgern (Kapitel 4). Am Ende des 21. Jahrhunderts ist mit mindestens 9,5 Milliarden zu rechnen. Danach wird die Einwohnerzahl unseres Planeten wahr scheinlich wieder abnehmen, falls der globale Trend zu weniger Kindern anhält und Frauen zukünftig im Schnitt weniger als zwei Kinder zur Welt bringen. (S. 32)
Die Sorge nicht nur um die Zukunftschancen der Kinder, sondern auch um das eigene Glück führte zu sinkenden Geburtenzahlen. Denn dieses Glück bemisst sich heute nicht an der Zahl eigener Kinder, sondern an Karriere- und Konsumchancen, an einer größeren Wohnfläche, eigenen Autos, Fernreisen, einem Zweitwohnsitz. Damit verbindet sich ein wesentlich höherer Energie- und Ressourcenverbrauch, aber auch eine stärkere Belastung der Umwelt durch C02, andere Abgase, Abwässer und festen Abfall. Die ökologischen Kosten unserer westlichmodernen Lebensform, die nachhaltig und ohne staatliche Eingriffe zur Eingrenzung des Bevölkerungswachstums führte, sind hoch. Am deutlichsten zeigt sich dies bei der globalen Erwärmung, zu der wir durch unsere Emissionen erheblich beitragen. (S. 301)

Rezension des Buches
Rainer Münz/Albert F. Reiterer: "Wie schnell wächst die Zahl der Menschen?"
(2007, S. Fischer Verlag in Frankfurt, 345 S., 9,95 Euro)
Wer sich kritisch mit den ganzen Horrornachrichten zur Überbevölkerung auseinandersetzt, kann mit diesem Buch arbeiten. Denn es ist aus dem Blickwinkel derer geschrieben, die „ die Frage stellen, ob wir Menschen das Recht haben, uns so stark zu vermehren, dass wir zum Ende dieses Jahrhunderts womöglich eine Bevölkerung von 11 bis 12 Milliarden Menschen erreichen, jeden Quadratzentimeter unserer Erde in Beschlag nehmen und den Lebensraum und die Lebensmöglichkeiten aller übrigen Arten immer mehr einengen und zerstören.“ Für einen solchen, äußerst zweifelhaften Ansatz ist das Buch dann allerdings angenehm analytisch und versucht, Fakten und Trends zusammenzutragen. Das überraschende Ergebnis: „Mittelfristige Prognosen rechnen bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts mit "nur" 9 Milliarden Erdenbürgern (Kapitel 4). Am Ende des 21. Jahrhunderts ist mit mindestens 9,5 Milliarden zu rechnen. Danach wird die Einwohnerzahl unseres Planeten wahrscheinlich wieder abnehmen, falls der globale Trend zu weni ger Kindern anhält und Frauen zukünftig im Schnitt weniger als zwei Kinder zur Welt bringen.“ (S. 32)

Mythos Überbevölkerung - Verblüffende Fakten zur Welt von morgen (Doku auf ZDFinfo)

Gleichzeitig: Zu wenig Menschen im dichtbesiedelten Deutschland
Aus Axel Brüggemann (2009): "Wir holen uns die Politik zurück!" (S. 162)
Die deutsche Bevölkerung verdummt also nicht nur im internationalen Vergleich, sondern sie löst sich auch noch auf.

Aus "AfD-Spitzenpolitikerin spricht Klartext", auf: Focus Online am 7.9.2014
Die AfD-Vorsitzende im sächsischen Landtag, Frauke Petry, ... verteidigte gleichzeitig die umstrittene Forderung ihrer Partei nach der Drei-Kind-Familie: „Wir brauchen mehr Kinder in Deutschland.“

Links zu Seiten, die behaupten, das Bevölkerungswachstum sei schuld ...

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Kommentare

jb am 17.10.2024 - 01:08 Uhr
Das ist leider auf vielen Seiten so. Wer uns helfen will, sucht die korrigierten raus.

i. am 16.10.2024 - 23:10 Uhr
Die Links unten zur Herbert-Gruhl-Gesellschaft, zu EcoPo, zu den Zitaten, zum Text zur Artenvielfalt und zur FR funktionieren nicht mehr :-(


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