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REICH UND ARM: ALLES VON SOZIALPOLITIK BIS ZUR EIGENTUMSFRAGE

Bedingungsloses Grundeinkommen


1. Eigentum abschaffen?
2. Commons und Open Access: Gemeingüter und frei zugängliche Ressourcen
3. Bedarfswirtschaft
4. Bedingungsloses Grundeinkommen
5. Links und Lesestoff

Grundeinkommen – umstritten quer durch alle politischen Lager
Während die Einkommensschere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht, streiten sich ernannte, selbsternannte und vielleicht auch echte ExpertInnen um die richtige Medizin. In der Regel stammen sie aus den Schichten, die es nicht betrifft. Eines der Rezepte ist das Grundeinkommen – und es zeigt eine seltsame Streuung der Meinungen: In allen politischen Lagern gibt es BefürworterInnen und GegnerInnen. Dieses zerrisssene Bild zeigt auch der Buchmarkt – zwei Bücher aus eher staatsinterventionistischen Kreisen (Nähe Attac, Linke, Neokeynesianismus), die unterschiedlicher kaum sein könnten.
Werner Rätz/Hardy Krampertz: Bedingungsloses Grundeinkommen – woher, wozu, wohin?
(2011, AG SPAK Bücher in Neu-Ulm, 105 S., 15 €)
Ein Buch zum Einstieg ins Thema und als übersichtliche Zusammenfassung, denn die einzelnen Themen und Fragestellungen sind in kurze Kapitel mit vielen Übersichten, Tabellen und Schaubildern verpackt. So entsteht kein Kompendium, sondern ein gutes Nachschlagewerk für Argumente zu den wichtigsten Fragen. Die Schaubilder stammen aus einer Ausstellung und wären auch zur öffentlichen Präsentation geeignet – leider findet sich aber kein das erlaubender Copyleft-Hinweis.

Heiner Flassbeck u.a.: Irrweg Grundeinkommen
(2012, Westend in Frankfurt, 224 S., 16,99 €)
Das Buch ist ein überraschend eindeutiges Lobeslied auf den freien Markt unter staatlicher Kontrolle. Wenn der Staat alles richtig macht, würde es für alle am besten sein. Ein Grundeinkommen wäre dann nicht mehr nötig – und folglich das Verfolgen der Idee schädlich auf dem Weg zum guten Kapitalismus. Klare Absagen erteilen die AutorInnen jeder Idee, den Wachstumswahn zu drosseln oder revolutionärere Veränderungen anzustreben. Hier feiert der Glaube an die Wunderwaffe Markt ihre Wiederauferstehung – etwas verwunderlich angesichts dessen, dass Flassbeck der Chefökonom von Oskar Lafontaine war.

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