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WEGE, ZUFAHRTEN, BAUSTELLEN ... BLOCKIEREN

Betonblöcke & Armfesseln


1. Blockadeorte und technische Tipps
2. Betonblöcke & Armfesseln
3. Tripods

"Rezept" für den Betonblock. Wer wir ihn bauen will, dann müssen für einen Block der Größe "Feldbesetzung Gießen/Groß-Gerau 2008" (600kg) beschafft werden:
  • ca. 20 Säcke Zementmischung je 25-30 kg (oder entsprechend reiner Zement plus Sand)
  • Gummistückcken oder alte Autoreifen zum Zersägen (ist mühselig, aber machbar mit Stichsäge(n) und Metallsägeblättern dazu)
  • Stahlteile: Stangen, lange Nägel (z.B. auch alte, verbogene) und Schrauben, Fahrradfelgen/-speichen, Rohre ... also lauter Metallschrott zum Mischen in den Beton
  • Kieselsteine u.ä. können auch beigemischt werden
  • Ofenrohre oder zu Armdicken passende Plastikrohre, u.a. ein 90-Grad-Bogen.
  • kleines, ca. 20cm langes Plastikröhrchen für Kette nach unten
  • Einige Latten, Bretter und Folie, um die Form zu bauen
  • Spanngurte, um die Holzform während des Trocknens am Auseinanderbrechen zu hintern (Schrauben usw. halten das Gewicht alleine nicht)

Und dann geht es los - ein Betonmischer hilft, sonst mit der Hand in einer großen Plastikwanne oder Schubkarre mischen. Zuerst mit eine Form gebaut werden, in die der Beton gegossen wird. Unten z.B. eine Palette, daran an vier Ecken Streben, die sich oben treffen. Da der Beton sehr, sehr schwer ist, müssen die Streben unten gut fixiert sein. Oben können sie zusammengegurtet sein mit z.B. einer durchgehenden Schraube, damit es dabei nicht verrutscht.
Die Bretter dann von innen an die vier Streben, damit sie nicht rausgedrückt werden. Das geht direkt nur an zwei Seiten, dann sind die Streben nicht mehr zugänglich. Denkbar ist dann, die zwei anderen (gegenüberliegenden) Seiten von Außen anzuschrauben und mit einem Gurt, der unter der Palette verläuft, dann die eine Wand hoch über die Spitze und auf der anderen Seite wieder runter, zu sichern. Der muss gut festgezogen werden. Wer noch einen zweiten Gurt, sollte auch die andere Seite nochmal so sichern - oder noch einen dritten unten herum, damit die Streben nicht doch nach außen gedrückt werden. Je mehr, desto besser - die Gurte gehen ja nicht verloren, sondern müssen nur für ein paar Tage das Ganze sichern.

Dann von innen mit Folie auskleiden und die Konstruktion mit den Rohren für die Arme einbauen (z.B. an Bänder aufhängen). Dafür müssen möglichst passgenaue Löcher in der Außenseite vorhanden sein. Für einen Doppelblock (siehe unten) der unter sich in der Erde noch einen zweiten Block haben wird, muss zum Ankettpunkt zusätzlich noch ein Röhrchen nach unten geführt werden. Dieses endet auf der unteren Folie - später ist das ein Ausgang vom Ankettpunkt der Armrohre nach unten in die Erde. Durch dieses Röhrchen wird eine Kette gezogen zum vergrabenen Block in der Erde. An dieser Kette befestigen sich die Personen im Block.
Die Armrohre müssen nur dem Beton standhalten, ansonsten sollten sie eher brüchig sein - sonst können später die Polizei oder andere Betonblockzerstörer rabiater vorgehen, ohne Verletzungen zu befürchten.

Damit wäre die Form fertig. Für das Einfüllen des Betons kann es nützlich sein, an einer Seite noch nicht bis oben die Bretter anzubringen, sondern nach und nach, wenn aufgefüllt wird. Wenn nun alle Teile (Stahl, Gummistückchen ...) bereitlegen, kann es ans Mischen gehen. Gummistückchen und kleine Metallteile direkt in den Beton einmischen und diesen dann eimer- oder schaufelweise in die Form gießen. Dabei immer nachstochern, damit keine Hohlräume entstehen. Besonders die Rohre müssen ja fest umflossen sein. Während des Vollgießens dann immer wieder großere Metallstücke wie Stangen oder Felgen in das Ganze integrieren/stecken. Dieser Stahl verhindert das Auseinanderbrechen beim Schlägen oder Runterfallen des Blocks.

Nachdem alles fertig ist, muss der Block aushärten. Je länger, desto besser. 14 Tage mindestens, besser mehr. Achtung: Beim Bauen und Aushärten sollte der Block frostfrei stehen.

Besonders clever: Der Doppelblock
Sich in Betonblöcken festzuketten, verhindert das schnelle Abräumen. Mit ein paar Tricks lässt sich das noch verfeinern:
  • Betonblock pyramidenförmig bauen, damit er nicht so leicht von einem Bagger gehoben werden kann (rutscht nach oben ab). Dafür dürfen aber auch nirgends Festkrallmöglichkeiten für die Baggerschaufel und erst recht keine Anseilpunkte vorhanden sein.
  • Block und darin angekettete Personen können zusammen weggehoben werden. Das geht nicht mehr, wenn die Personen durch Rohre im Block an einer Kette oder Schlaufe festgemacht sind, die dann zu einem zweiten Block führt. Dann kann der obere Block nicht gehoben werden, weil ja der untere stehenbleibt und dann die Arme abreißen würden. Zwei Varianten:
    • Kette nach unten führen und zweiten Block unter erstem in Erde vergraben. So wurde es auf den besetzten Genfeldern von Gießen und Groß-Gerau im Frühjahr 2008 gemacht.
    • Im oberen Block unten einen Hohlraum schaffen und dort einen zweiten Block, der mit dem ersten nur verbunden ist, einpassen. Die Ankettung erfolgt dann durch den oberen an den unteren Block. Diese Variante ist nötig, wenn der Untergrund fest ist, z.B. auf einer Straße. Ein Beispiel war die Blockade auf der Straße beim Castortransport 2008.


Foto: Doppelblock beim Castortransport 2008 im Wendland

Anketten: Armfesseln basteln
Irgendwie ja logisch: Die Kette ist ja nur auf einer Seite am Betonblock, in der Erde, im Baum-Lockon u.ä. fest - und auf der anderen Seite z.B. am Armgelenk. Die Befestigung dort sollte nicht nur gut halten, sondern auch weder zerreißen noch das Blut abdrücken.

Materialbedarf (Übersicht):
  • Polsterfilz oder Polsterwatte
  • am besten 2 Verbandsscheren, notfalls jede andere Schere
  • Flachzange für Korrekturen
  • Gärungs- oder Metallsäge
  • einfache Latexandschuhe oder je nach Hersteller auch spezielle Handschuhe, die nicht verkleben
  • Schlauchverband, Größe 5 oder Baumwollsocken, auch Frottee als zusätzliches Polster geeignet
  • 2 Gips- oder Kunststoffgipsbinden, 2 und 3 Inch oder besser 3 und 4 inch (vergrößert die Oberfläche und vermeidet
    den Blätterteigeffekt), ggf. kann durch gleichzeitiges Anlegen mehrerer Fesseln Material gespaart werden.
  • Kettenstück, mindestens 20cm lang oder Drahtseil 2-4mm stark und ca. 25 cm lang mit passenden
    Seilklemmen und entsprechend notwendiges Werkzeug
  • Schrauben mit Muttern oder weitere Seilklemmen als Widerhaken und jwls. notwendiges Werkzeug
  • 2-3cm breite Metallschiene, hier stumpfes Metallsägeblatt
  • Stahlschwamm zum Reinigen verklebter Scheren
  • nötigenfalls Kettenadapterglieder zur Verlängerung
  • Vielleicht noch eine 3te Binde, Rödeldraht und eine Bohrmaschine zum Wiederverschließen aufgeschnittener Fesseln
  • Starkes Klebeband, z.B. Panzertape oder starker Tapeverband
  • 1 Eimer kaltes Wasser
  • ggf. Säge zum Aufschneiden der Fessel
  • ggf. Flexible Schiene als Verletzungsschutz beim Aufschneiden und ein kurzes Stück zum Miteingipsen unter die Kette als Schutz vor Druckstellen, ca. 2cm breit, z.B. großes Lineal, Lochblechband, usw.
  • ggf. Rödeldraht (gemeint: einfacher, billiger Draht)
  • ggf. Bohrmachine

Für später:
  • Stabiles Seil für Belastungstest an Zimmertür
  • kleines bis mittelgroßes (je nach Bedarf) Bügelschloss besserer Qualität
  • das LogOn

Vorbereitung:
  • freie Arbeitsfläche (am besten schmaler Tisch zum Gegenübersitzen)
  • 25 cm Schlauchverbandstück
  • Polsterfilz:
    • 27-30cm x 10 - 11 mm bei 10cm breiter erster Binde
    • 27- 30cm x 12 - 13 cm bei 12cm breiter erster Bindebpassend ums Handgelenk. Ggf. geteilt in 2 schmalere Streifen, wenn kein breites Polsterfilz vorhanden ist
    • Polsterfilz, ca. 5x5mm mit kleinem Loch für das Ellenknöchelchen (Fibulaköpfchen)
    • Polsterfilz, ca. 5x5mm
  • ggf. dem Kettenstück mit Schrauben oder Seilklemme einen Widerhaken geben
  • ggf. mindestens 2 Drahtseilklemmen für ca. 20 cm lange Schlinge anstelle der Kette

Andere Sachen abmachen:
  • keine Armbänder unter dem Gips
  • keine Ringe an den Fingern

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