Abwehr der Ordnung

GRATISZUG ZUM G8: RUHRPOTT - BONN - GENUA ... GESCHEITERT!

Mails mit Aktionsideen für den Zug


1. Inzwischen ist ein Zug ausgewählt ... hier die wenigen Fakten in Kurzform:
2. Inhaltlicher Aufruf
3. Zu den politischen Zielen des Gratiszuges
4. Mails mit Aktionsideen für den Zug
5. Entwurf für einen Brief an die Fahrgästeim Gratiszug
6. Gratiszug Bonn - Genua
7. Ich packe meinen Koffer
8. Infos
9. Weitere Übersichten, die wir empfehlen
10. Das klappte: Gratiszug Richtung Brüssel im Rahmen der Proteste zum EU-Gipfel Dez. 2001
11. Klappt nicht, hat aber erfolgreichere Nachahmungen!

koennt ihr mal beschreiben, welche stationen der zug kreuzt?
wer von euch macht die medienarbeit? wer schreibt die medienerklaerung und wie bekommen wir eine tolle sogenannte "pressekonferenz" hin? (schoen waere es ja auch, wenn journalist/innen mitfahren wuerden)
im uebrigen sollten wir schon verbindlich-gut miteinander planen, damit uns niemand unterwegs verlorengeht, gelle?
vorbereitend fuer die fahrt sollte noch daran gedacht werden, dass wir moeglichst emanzipatorisch vorgehen, d.h. dass wir tatsaechlich die fahrgaeste und die im zug arbeitenden moeglichst mit einbeziehen und selbst bei der auswahl von transparenten (die wir vielleicht aus dem zug heraushaengen) mit entscheiden lassen.
und: sammelt bitte schoene postkarten. damit kann man wirklich schoene schenkspielchen machen. ich mache das oft, dass ich mit menschen zur begruessung oder auch zum abschied unserer ersten begegnung ein "kartenspiel" mache: ich lasse sie dann eine von vielen karten "ziehen". insgesamt duerfen sie drei mal ziehen und duerfen dann die karte, die ihnen am besten gefallen hat, behalten. dies gefaellt bestimmt auch den fahrgaesten und wir koennen dies vielleicht zusaetzlich zur ticket-schenkaktion (bei den ganz netten) als begruessung praktizieren.
und theatermoeglichkeiten gibt es auch genug: z.b. koennte jemand als "(s)checkcardsteward" mitfahren, der seine spaesschen mit plasteships macht...
ebenso koennte jemand als kontrolleurin/schaffnerin auftauchen, der/die aber auf die fahrkarten lustige stempel macht (schaut mal in den spielzeugabteilungen nach stempeln fuer kinder...:-)) und dann sagen, dass er sie nicht "entwerten" sondern aufwerten will. zusaetzlich kann den fahrgaesten noch ein netter sticker fuer auf die karte angeboten werden und dass sie zusammen mit dem stempel damit jetzt seltenen sammlerwert haetten...;-)
...und alle koennen dann ohne zu luegen behaupten, dass sie bereits kontrolliert worden seien und die karten abgestempelt worden seien....;-)...
. wird "unsere" ,Schaffner/in" dann von den DB-Knechten zur rede gestellt, dann kann sie sagen, dass sie ihnen arbeit abnehmen wollte und dass sie aufzeigen wollte, dass es viel schoenere stempel gibt als die der DB-AG. ihr kann jemand beipflichten und auf die Schaffner/innen zugehen und ihr viele nette und niedliche stempel zeigen.... - jemand anderer kann mit verweis auf die demokratie vorschlagen, dass man nun eine umfrage unter den fahrgaesten machen soll, welche stempel sie schoener finden und ihnen die entscheidung ueberlassen soll, welchen stempel (und fahrkarten) sie haben wollen....
andere wieder "verkleiden" sich als journalist/innen und machen intervíews mit den fahrgaesten.
ferner sollten natuerlich auch ruhig leute von uns sich als ganz normale fahrgaeste tarnen, die sogar ihr wort gegen den gratiszug erheben und mit den bekannten argumenten kommen: "wenn das alle machen..." (siehe dazu a. boal: "theater der unterdrueckten")
und natuerlich sollten wir fuer die fahrt ein nettes plakat entwerfen.
vieles von diesen vorschlaegen kann jeweils vor ort von den konkreten "bezugsgruppen" via rollenspiel geuebt werden...
was habt ihr eigentlich so im kopf fuer den fall, dass wir aus dem zug herausgeraeumt werden?
dazu sollten wir natuerlich saemtliche szenarien, die moeglich sind durchdacht haben und uns dementsprechend einrichten. aber selbst bei und nach ,ner zugraeumung koennen wir viel spass haben....
be well and good night, angelika
 wir verbrennen und vernichten zu vielenauf der demonstration in genua unsere papiere.die papiere zeigen wir aber nicht vor, sondernverstecken die in unseren ruecksaeckenund sagen den deutschen autoritaeten, dasswir keine nationalen paeSSe sondern nur denweltpass haben...

Ich fände es insgesamt sehr gut und wichtig, die Gratiszug"reise"wo immer möglich zu einer Reise gegen Konstruktionen und Kategorien aller Art zu machen. Eigentlich eine lustige, kreative und provozierende Idee, die Widerstand und Vision schön vereint, sich für die Fahrt der nationalen Identität zu entledigen und sich auch so zu verhalten (einzig stellt sich mir die Frage, ob der Weltpass so gut ist - ist wieder ein Dokument, das verliehen würde ... was soll das sagen? Sinnvoll wäre der Nicht-Paß, also Nichts, was wir aber als Pass vorzeigen - auch wenn wir dann vielleicht doch alle zwangspsychiatrisiert werden, weil die GrenzerInnen irgendwie meinen, den Paß, den wir zeigen, würde es gar nicht geben ... womit sie ja recht hätten).
Jedenfalls: Solche Aktionsformen sind wichtig - und es wäre schön, wenn tatsächlich alle das mitmachen würden.

Allerdings würde ich keine Zwänge einführen. Es müssen alle Menschen immer die Freiheit zum eigenen Verhalten haben. Ich hoffe und glaube aber, daß gute Idee überzeugen und keines Drucks bedürfen. Ganz im Gegenteil: Wir sollten auch die "normalen" Fahrgäste im Zug dafür gewinnen, mitzumachen, d.h. sich für ein paar Stunden von der Nation zu dekonstruieren ...
Jörg

P.S. Wenn es weitere kreative Ideen gibt zu anderen Kategorien (Geschlecht, Alter, ...), sollten wir noch mehr umsetzen. Wir haben wahrscheinlich viele Stunden Zeit - und der Zug ist nicht nur Transportmittel, sondern Aktion an sich.

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