Antirepression

BIOTOPKARTIERUNG

Geländekartierung Detailstrukturen


1. Kartenauswertung
2. Entwurf der Leitbilder
3. Geländekartierung Biotoptypen und Grobstrukturen
4. Geländekartierung Detailstrukturen
5. Links und Lesestoff

Dieser Schritt kann, wenn kein Zeitdruck besteht für erste Planungen, auch mit den zweiten Schritt zusammen erfolgen, d.h. dann werden die Biotoptypen in der Karte eingetragen und jeweils z.B. mit einer Nummer versehen, unter der dann Detailinformationen aufgenommen werden. Hierzu bieten sich Kartierungsbögen als Hilfsmittel an.

Kartierungsbögen als Hilfe
Insgesamt existieren Kartierungsbögen für folgende Lebensräume:

  1. Fließgewässer (Bäche, Gräben usw.)
  2. Kleingewässer (Tümpel, Teiche usw.)
  3. Feldgehölze (auch Buschgruppen, Einzelgehölze usw.)
  4. Hecken (auch Alleen)
  5. Waldränder
  6. Seeufer (abschnittsweise)
  7. Grünland und Krautflächen (Wiese, Weide, Brache, Heide, Obstwiese usw.)
  8. Feldrain (Krautstreifen u. ä.)

Für die großflächigen Lebensräume und Nutzflächen wie Wald, Acker usw. reichen hingegen Eintragungen in die Karte, wie sie auch in der Kartierung für das Biotopverbundsystem vorgenommen wurden.
Auf jedem der Kartierungsbögen können mehrere Strukturen erfaßt werden. Es ist sinnvoll, wenn sich Kartierungsgruppen zunächst in gemeinsamer Kartierung auf eine gleiche Auslegung der Begriffe auf den Kartierungsbögen einigen und dann erst, um schneller voranzukommen, einzeln oder in Kleingruppen gebietsweise oder nach Lebensräumen getrennt kartieren. Trotz oftmaliger Anwendung der Bögen durch Laien und Fachleute sowie anschließender Überarbeitung kann nie ausgeschlossen werden, daß verwendete Begriffe mißverstanden werden. Dieses wird aber nur dann schlimm, wenn innerhalb einer Kartierung die Begriffe unterschiedlich angewendet werden.
Die Aufgliederung der Kartierungsbögen nach Lebensräumen ist wichtige Voraussetzung, zielgerichtet für ein Schutzprogramm die Daten zu erheben. Die meisten Kartierungssysteme, die bereits existieren, kennen diese Unterteilung nicht und sind daher für diesen Zweck nicht nutzbar (und auch meistens nicht gedacht!).



Kartierungsprogramme der Bundesländer
In allen Bundesländern sind Biotopkartierungen gelaufen. Meistens sind sie nicht flächendeckend, sondern erfassen nur die wertvollen Lebensräume. Zudem veralten sie schnell, denn die Ausräumung der Landschaft geht zügig weiter - hinzu kommen Biotopbasteleien, bei denen sich Ausgleichsmaßnahmen-suchende Firmen und Behörden sowie unterbeschäftigte NaturschützerInnen an den wenigen verbliebenen naturnahen Flächen abarbeiten.

Das folgende sind die Links zu Beschreibungen der Länder-Biotopkartierungen und, wo vorhanden, zu den dortigen Biotopkartierungsanleitungen:

Vorschlag für Schlüsselworte bei Notizen über den Lebensraum

Quelle: Landschafts-CD (auch als PDF)

Allgemeine Angaben
  • Gemeinde
  • Art des Objekts / Code
  • Objekt-Nr.
  • Flurname / Lokalname
  • Koordinaten (Mitte des Objekts)
  • Film-Nr. & Negativ-Nr.
  • Datum
  • Name Bearbeiter/-in

Dimension
Kleinere Objekte im Feld geschätzt, grössere aus Plan / Luftbild gemessen
  • Länge (m)
  • Breite (m)
  • Höhe (m)
  • Fläche (a)

Alter
  • diskret
  • od. jung – mittel – alt (z.B. Bäume)
  • od. Altersstruktur
  • altersbedingter Habitus (beschreibend)

Standorteigenschaften
  • sauer – auf Kalk / kalkhaltig
  • trocken – feucht – nass
  • nährstoffreich – oligotroph – nährstoffarm
  • spezielle Temperaturverhältnisse (z.B. stark besonnt)
  • spezielle Windverhältnisse (z.B. sehr windexponiert)

Lage im Gelände
  • m.ü.M.
  • Stufe (kollin, montan, subalpin, alpin, nival)
  • Hangneigung (siehe Abb.)
  • Exposition (SO – S – SW – W – NW – N – NO – O)
  • Naturraum (Jura – Mittelland – Alpen – Südalpen)
  • Beschreibung des Reliefs

Boden
  • Bodenart, Bodentyp
  • Bodengüte
  • Bodenklasse
  • Mächtigkeit / Gründigkeit
  • Verdichtungen

Umgebung
  • angrenzende Biotoptypen
  • Vernetzungsgrad
  • angrenzende Realnutzung

Nutzung
  • nicht – wenig – stark genutzt
  • extensive – intensive Bewirtschaftung
  • Verpflanzungen

Werbestimmende Kriterien
Die Auswahl der wertbestimmenden Kriterien richtet sich nach der Bewertungsmethode
  • Seltenheit (lokal, regional, kantonal, national)
  • Artenreichtum
  • relative Grösse
  • Vorkommen von Rote Liste-Arten
  • Zustand (z.B. Naturnähe, Einflüsse des Menschen)

Strukturreichtum
  • Schichtenstruktur
  • Grenzlinien-Ausprägung
  • kleinräumig wechselnde Standorteigenschaften
  • strukturbereichernde Zusatzmerkmale (Totholz etc.)

Bedeutung für ...
  • Pflanzenwelt / Tierwelt
  • Wald / offene Landschaft / Gewässer
  • Geschichte / Erdgeschichte
  • Siedlungsökologie

Bedeutung (Skala)
  • nationale Bedeutung
  • kantonale Bedeutung
  • regionale Bedeutung
  • lokale Bedeutung

Enthaltene Elemente / Einschlüsse
Beschränkung auf die wichtigsten Einschlüsse innerhalb des Elementes nötig
  • z.B. Totholz, Ameisenhaufen, Bruthöhlen, andere Kleinstrukturen
  • andere Elemente des Katalogs der Landschaftselemente (mit Code), die max. 25% der Elementfläche einnehmen sollten (ansonsten sind sie separat auszuweisen).

Fauna
  • Ergebnisse aus eigenen faunistischen Erhebungen
  • beobachtete Vorkommen von Tieren
  • Vorkommen seltener Arten (Rote Listen-Arten)
  • Vorkommen geschützter Tiere nach Anhang 3 NHV (nach Art. 20 Abs. 2 NHV)

Flora
  • Ergebnisse aus eigenen floristischen Erhebungen
  • dominante Arten
  • Deckungsgrad
  • Vorkommen seltener Arten (Rote Listen-Arten)
  • Vorkommen von Kennarten nach Anhang 1 NHV (nach Art. 14 Abs. 3 NHV)
  • Vorkommen geschützter Arten nach Anhang 2 NHV (nach Art. 20 Abs. 1 NHV)

Schutzstatus
  • national geschützt
  • kantonal geschützt
  • regional geschützt
  • lokal geschützt
  • Schutz vorgesehen
  • nicht geschützt
  • Schutz vorschlagen

Gefährdung
  • aktuell
  • potenziell
  • Gefährdungsart
  • Gefährdungsgrad

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