Antirepression

"SOZIALFORUM VON UNTEN" (2005 IN ERFURT): VORSCHLAG FÜR EINEN OFFENEN RAUM

Vorschlag für einen "Offenen Raum zu Widerstand und Utopie"


1. Einleitung und Sammlung der Ideen
2. Wikis für Infos und zum Ideen-Sammeln
3. Kurzkonzept und Raumübersicht
4. Was ist ein "offener Raum"? Wie kann ein "Sozialforum von unten" aussehen?
5. Vorschlag für einen "Offenen Raum zu Widerstand und Utopie"
6. Rückblick: Ein schon etwas älterer Aufruf
7. Links

Möglicher Träger: Stiftung FreiRäume
  • Aktueller Info-Flyer zu "Offenen Räumen" auf dem Sozialforum ... 4 Seiten A4, d.h. am besten auf A3-Blatt kopieren und falten. Oder aushängen, verteilen ... Download als PDF.
  • Download (PDF) eines älteren zweiseitigen Infoflyers zur Idee des Sozialforums von unten (hier archiviert)
  • Download von 8 A4-Seiten für Aushänge, Ausstellungen, Infowände zu offenen Räumen auf dem Sozialforum 2005 - am besten auf A3 hochkopieren und dann z.T. Einzelelemente (Textkästen u.ä.) ausschneiden.
  • Download weiterer 4 A4 Seiten quer aus der Broschüre "Offene Räume" - hier so umgesetzt, dass sie ebenfalls für die Ausstellung nutzbar sind. Am besten im Querformat ausdrucken und auch auf A3 hochkopieren als Aushänge.
  • Plakat zu Offenen Räumen ... z.B. auf A3 hochkopieren, unten bei Abreißzetteln einschneiden und dann aufhängen (siehe Abb. rechts!)
  • Informationsblatt zur Offenen Presseplattform

Grundidee
Ein ganzes Gebäude (z.B. eine Schule) soll zu einem offenen Raum verwandelt werden, d.h. in diesem Bereich gelten alle formalen Hierarchien und Vereinnahmungen als nicht existent, am Abbau informeller Hierarchien wird aktiv gearbeitet.

Aspekte und Bausteine des Ganzen
  • Selbstorganisiert und selbstverwaltet ohne zentrale Struktur, d.h. alle Teile und Beteiligten stehen "auf gleicher Ebene" (Horizontalität des Raumes). Gemeinsame Strukturen dienen nur der Vorbereitung von Kooperation, der Organisierung von Transparenz, sind aber niemals selbst Subjekt des Handelns, d.h. sie fällen keine Entscheidungen, handeln nicht als Kollektiv oder über VertreterInnen usw.
  • Der horizontal-herrschaftsfreie Raum ist offen und kontrollfrei. Auseinandersetzungen und Streit sollen offensiv gefördert, allerdings niemals durch eine zentrale Entscheidung gelöst werden. Direkte Intervention als Alternative zu Regeln und Sanktionen sollen beworben und trainiert werden - auch als Utopie für einen Alltag danach!
  • Offene Infrastruktur aller Art, z.B. Direct-Action-Plattform ...: Je mehr auch tatsächlich nutzbare Einrichtungen vorhanden sind, desto mehr Handlungsmöglichkeiten ergeben sich für die, die im offenen Raum agieren. Daher sollen alle Menschen, Gruppen usw. aufgerufen werden, Infrastruktur mitzubringen oder vor Ort zu organisieren, um sie im offenen Raum zugänglich zu machen. Als Beispiel sei eine Direct-Action-Plattform genannt, d.h. kontinuierlich sollen Aktionsmaterialien wie Transpi-Stoff, Farben, Schablonen, Kleber, Stifte, Kostüme, Plakate usw. vorhanden sein.
  • Workshops-, Fishbowlräume usw., offen für alle. Die Vergabe erfolgt als Selbstorganisierungsprozess, d.h. wer die Räume nutzen will, kümmert sich selbst um die direkten Absprachen mit anderen, die auch Räume suchen oder gerade nutzen.
  • Open-Space-Zone im Eingangsbereich, Flure usw.: Die Informationstransparenz, Anbahnung von Kooperation und mehr soll über einen als Open-Space-Zone gestalteten zentralen Bereich laufen. Dort stehen Wandzeitungen, auf denen Ideen für Aktivitäten, angekündigte und laufende Aktivitäten (mit Kontakt, Ort und Zeit) und gelaufene Aktivitäten (möglichst mit Kurzprotokoll und Kontakt) zu sehen sind.
  • Eingeladen werden sollen weitere AkteurInnen, ihre Bereiche im offenen Raum aufzubauen, z.B. SanitäterInnen, KünstlerInnen usw.
  • Umsonstladen, Umsonstessen, Umsonstbühne, -kino usw. können utopische Elemente in einigen der Räume sein.
  • Wandzeitungen im Gebäude und auch außerhalb sowie eine im und außerhalb des Gebäudes verbreitete Klozeitung können Informationen transportieren. Beides sind selbst wieder offene Plattformen, d.h. können von allen genutzt werden.
  • Hervorragend in das Ganze könnte der offene Raum von Indymedia passen. Das ist z.Zt. noch nicht geklärt, sondern nur angefragrt.
  • Ausstellungen und mehr drumherum sind wünschenswert. Aus der Projektwerkstatt in Saasen sind u.a. angekündigt: Direct-Action-Parcour, Gender-Ausstellung, Polizeidokumentation.
  • Einführungsworkshops in Dominanzabbau, horizontale Organisierung, direkte Intervention usw. sollen die Ideen des offenen Raumes immer wieder erklären und weiterentwickeln. Das ist wichtig für die Phase des Sozialforums selbst wie auch dafür, die Idee weiterzuverbreiten.
  • Infostand auf dem Domplatz: Dort soll der zentrale Treffpunkt und Markt der Möglichkeiten des Sozialforums sein. Denkbar ist dort ein Stand mit Zelt u.ä. (Bauwagen?) mit Bücher- und Infotisch, großer Wandzeitung mit den aktuellen und angekündigten Workshops in der Widerstand&Utopie-Schule (werden ständig zum Infostand durchgegeben), vielleicht auch Teilausstellungen und mehr.

Horizontale Vernetzung und Kooperation
Der "Offene Raum Widerstand und Utopie" ist hoffentlich nicht der einzige Baustein des Sozialforums 2005. Unser Vorschlag ist, eine direkte, d.h. horizontale Vernetzung mit anderen AkteurInnen des Sozialforums zu suchen und möglichst viele Kooperationen einzugehen. Dabei ist die horizontale Kooperation Voraussetzung, d.h. der offene Raum zu Widerstand und Utopie ist nicht Teil eines Sozialforums, in dem es Hierarchien und/oder Stellvertretung gibt. Für den offenen Raum zu Widerstand und Utopie kann niemand reden und der offene Raum ist auch nicht Teil eines Sozialforums, für das Entscheidungen getroffen oder Aussagen nach außen gegeben werden. Gerne wollen AkteurInnen aus dem offenen Raum aber Teil einer horizontalen Vernetzung vieler Bausteine des Sozialforums sein und so ein "Sozialforum von unten" schaffen. Hierzu soll aktiv der direkte Kontakt zu anderen Gebäuden, Gruppen und AkteurInnen gesucht werden, um Möglichkeiten der Kooperation zu suchen - vor und während des Sozialforums. Die Vorbereitungsgruppen im Erfurter sollen in dieser Weise angesprochen und eine solche horizontale Kooperation eingegangen werden.

Konkrete Form und weiteres Vorgehen
Es geht augenblicklich darum, eine Schule u.ä. anzumelden. Die sollen nach dem Vorschlag der örtlichen Vorbereitungsgruppe an Gruppen zur eigenen Verwaltung vergeben werden. Die Überlassungsverträge z.B. der Stadt geschehen dann mit den Gruppen. Das wäre aber jetzt zu klären. Nach Rückklärung bei den AkteurInnen der Stiftung FreiRäume kann die Stiftung als Rechtsträger des Offenen Raumes genutzt werden. Der klassische Weg eines Autonomievertrages bietet sich an, d.h. die Stiftung unterzeichnet mit den AkteurInnen des offenen Raumes eine Vereinbarung der Nichteinmischung und Garantierung des offenen Raumes, der von der Stiftung nicht mehr einseitig gekündigt werden kann. Damit wird das formale Hausrecht gebrochen (siehe auch www.stiftung-freiraeume.de).
Wichtig wären jetzt viele Rückmeldungen zu diesen Vorschlägen, mit konkreten Ankündigungen zu eigenen Bausteinen im offenen Raum usw.
Ab sofort soll ein Internetbereich entstehen, in dem alle Informationen, Ankündigungen von Bausteinen usw. ständig einsehbar sind.

Die in den Texten zu offenen Räumen, einem Sozialforum von unten (siehe oben), Open Space und zur Organisierung großer Treffen genannten Ideen sollten in Erfurt verwirklicht, ergänzt, weiterentwickelt und immer reflektiert werden.

Indymedia-Seite zum Offenen Raum auf dem Sozialforum 2005.

Weitere Ideen für den Offenen Raum im Wiki, wo alle Menschen weitere Ideen und Ankündigungen gleichberechtigt hinzufügen können!

Die Stichpunkte auf Plakaten, die am 7.11.2004 während eines Treffens von Menschen aus Erfurt zum "offenen Raum" benannt wurden als Ideen:
  • Offene Presseplattform
  • Offene Direct-Action-Plattform
  • SanitäterInnen-Bereich
  • Gratisessen (einige ErfurterInnen wollen sich in der Region umhören)
  • Umsonstladen (da haben einige Umsonstläden auf ihrem bundesweiten Treffen zeitlich parallel jetzt in Berlin eine AG zu gegründet und wollen wohl mitmachen)
  • Bildungsecke (es gibt auch eine Bildungsgruppe in Erfurt - das "Bildungskollektiv BiKo" -, die mitmachen wollen bzw. sich das überlegen)
  • Selbstorganisationsecke
  • Videovorführungen/Kino
  • Indymedia
  • Inhaltliche Angebote/Seminare

Außerdem benannt: Direct-Action-Seminare in den nächsten Monaten, also schon vor dem Sozialforum, in verschiedenen Städten Thüringens ... mit Trainings.

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