Antirepression

NATURBEOBACHTUNG

Naturtipps


1. Wozu Naturbeobachtung?
2. Naturtipps
3. Naturkundliche Beiträge
4. Buchvorstellungen zum Themenbereich

Unsere Naturtipps sind als Anregung gedacht, um dem Interessierten Leser einen einfachen Einstieg in den Bereich Naturbeobachtung zu ermöglichen bzw. um ihm die Möglichkeiten ökologischen Handelns aufzuzeigen.

Kröten
Ein Quaken und Summen
"Oäck-oäck---oäck ertönt es aus dem Wasser. Verwundert bleibe ich stehen und sehe mehrere bräunliche Tiere, wie sie in einem Pulk im Wasser, um etwas Unbekanntes kämpfen. Bei näherer Betrachtung wird klar, daß es sich hier um einen Vertreter der Froschlurche (im Gegensatz zu Schwanzlurchen - z.B. Molchen), genauer gesagt, um die Erdkröte handelt. Die Tiere haben alle eine kakaobraune, warzige Oberseite und eine hellbraune Unterseite. Jede Kröte krappelt mit erstaunlicher Behändigkeit auf etwas in der Mitte des Krötenknäuls zu und drückt unermüdlich mit ihren Vorder- und Hinterbeinen die Rivalen weg. Von Neugier gepackt, schiebe ich mit einem Stock die Kröten zur Seite und entdecke tief im Wasser ein glückliches Krötenpärchen. Das halb so große Krötenmännchen sitzt huckepack auf dem Weibchen und läßt seine Liebste unter keinen Umständen los. Unter dem Weibchen entdecke ich tief unten im Wasser eine lange, gallertartige Schnur, die sich um Äste und Wasserpflanzen windet. Ich folgere, daß es sich hier um eine Laichschnur handeln muß und daß die beiden gerade bei ihrem Liebesspiel sind. Voller Neugier schmökere ich im DJN-Amphibien- und Reptilienschlüßel und lese, daß es von den 14 Froscharten (Frösche, Kröten, Unken) in Deutschland 5 Krötenarten gibt. Sie zählen zu den Amphibien, weil ihre Larven im Wasser leben und die erwachsenen Tiere sich vor allem an Land aufhalten. Im Frühjahr (März bis Mai) wandern sie zu ihren Fortpflanzungsgewässern und laichen ab, über den Sommer leben sie in ihren Sommerquartieren meist weit ab von ihren Laichgewässern und wandern im Herbst zu ihren Überwinterungsquartieren, wo sie oft in feuchter Erde und zwischen Laub überwintern. In warmen Nächten, insbesondere im Frühjahr oder im Sommer nach dem Schlüpfen der Jungkröten, kommt es zu richtigen Massenwanderungen, so daß Amphipien in Massen auf den Straßen totgefahren werden. An solchen Stellen kann man durch Krötenzäune und fest installierte Laicheinrichtungen den Massenmord verhindern. Leider sterben auch viele Tiere in ihrem Bahrungshabitat. Neuere Untersuchungen beweisen, daß durch den Einsatz moderner Mähgeräte viele Amphibien verletzt werden und verenden. Dies ist sicher ein Grund, warum der Weißstorch so selten geworden ist! Amphibien sind ein lohnendes Objekt, besonders jetzt im Frühjahr. Es gibt sicher in Eurer Nähe ein paar Tümpel oder Teiche, zu denen ihr eine schöne Exkursion machen könnt.

Im März und April findet ihr in Kalkreichen Eichen- und Buchenwälder eine bunte Blumenpracht, darunter das weißblühende Buschwindröschen und das gelbblühende Scharbockskraut. Diese Frühblüher, auch Geophyten genannt, haben Speicherorgane unter der Erde und können deshalb schon im zeitigen Frühjahr austreiben, blühen und fruchten. Die Laubbäume sind nicht so schnell und benötigen mehrere Wochen, bis das Laubdach geschloßen ist. Licht ist der Konkurrenzfaktor und bestimmt in großem Maße das Ökosystem Wald.

Zu den typischen im Frühjahr anzutreffenden Insekten zählt die etwa 1cm lange, dicht behaarte Mauerbiene, die bis auf den leuchtenden roten Hinterleib vollständig schwarz gefärbt ist. Mit etwas Glück hört Ihr sie um Euren Balkon oder Rolladen summen, auf der Suche nach kleinen, etwa 8mm breiten Röhren. Die Brutröhren werden nacheinander in einzelne Kammern mit einem Ei, den Pollen und anderen Larvennahrungsmitteln bestückt und nach wenigen Wochen mit einem Lehmpfropfen verschloßen. Falls Ihr diese bezaubernden Insekten genauer beobachten wollt, so müßt Ihr mit einer Bohrmaschiene (Durchmesser zwischen 3 und 10 mm), etwa 5cm tiefe Löcher bohren und das Stück Holz an einen witterungsgeschützten und sonnigen Ort (unterm Dach an Süd- oder Ostseite) aufhängen. Wetten, daß sich schon nach kurzer Zeit die erstaunlichsten Bienenarten einstellen. Habt Ihr schon mal die winzige, azurblau- und rotschillernde Goldwespe gesehen - einfach Wahnsinn. Einzelheiten könnt ihr im Sondernabei Nr. 3 nachlesen. Viel Spaß beim Beobachten.

Mit Kröten u.v.m. beschäftigt sich der Deutsche Jugendbund für Naturbeobachtung (DJN) genauso wie mit den aktuellen Umweltproblemen und der Umweltpolitik. Auf internationalen zweiwöchigen Sommerlagern in ganz Deutschland erkunden 15-20 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 25 Jahren die Natur und versuchen ökologische Zusammenhänge zu begreifen. Denn das Motto heißt: "Nur was man kennt, kann man schützen!"
Wenn auch ihr Lust bekommen habt, Informationen über andere DJN - Veranstaltungen oder Ortsgruppen wollt, so schreibt an:
Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung, Justus-Strandes-Weg 14, 22337 Hamburg.

Die Gräser
Grün und üppig stehen stehen sie auf unseren Wiesen und Weiden. Nahe betrachtet werden sie zu Wunderwerken: Die Staubbeutel, lila oder gelb, braun manchmal auch rot, quellen aus den einzelnen Blüten, auch die Narben, fein verästelt, weiß und zerbrechlich, gucken aus ihnen hervor. Gräser sind Pflanzen der Superlative. Ein garshalm von weniger als 5mm Durchmesser kann durchaus 2m Höhe erreichen. Das entspräche einem baum von 5m Durchmesser, der 2km in den himmel wächst. Klar, so einfach sind solche vergleich nicht, schließlich ist ein Grashalm viel leichter als ein Baumstamm, er ist ja auch hohl. Dennoch eine nette Vorstellung...
Wenn ihr eine Wiese seht, die rosarot von den Rispen eines Grases leuchtet, so handelt es sich höchstwahrscheinlich um das Wollige Honiggras (Holcus lanatus). Ein sehr sympatisches Pflänzchen übrigens, es ist weich und kuschelig (weil dicht behaart) und dadurch auch unverwechselbar.
Wenn ihr euch die Rispe näher anschaut, merkt ihr, daß sie reich verzweigt ist. Deshalb heißt sie Rispe. Eine Ähre hätte keine solchen Verzweigungen, die Blüten säßen ungestielt auf der Hauptachse. Das Wollige Honiggras wird durch Düngung gefördert und ist so auf unseren Wiesen recht häufig anzutreffen. Es gilt als nicht sehr wertvoll und ist auch von Rindern schwer verdaubar.
Ähnlich sieht es mit dem Weidewert eines weiteren häufigen Grases aus: Anthoxanthum odoratum, das Ruchgras. Bei diesem Gras muß mensch schon etwas klauben um die Verzweigungen der rispe zu erkennen. Es riecht würzig wie Waldmeister nach Kumarin und wurde schon als Würze für Schnupftabak, Getränke und Kräuterkissen benutzt. Seht euch ebi diesem Gras einmal die einzelnen Blüten genauer an. Bei dieser Art sind die zwei Blütenblätter um Staubbeutel und narbe nämlich keulenförmig und außerdem noch behaart, von jedem geht eine längere Borste aus. So faszinierebd die Gräser auch sind , so sehr sind sie auch verhaßt. Nicht nur daß sie manchem von uns eine rote Nase bescheren.

Mit Pflanzen, Schmetterlingen, Fröschen u.v.m. beschäftigt sich der Deutsche Jugendbund für Naturbeobachtung (DJN) genauso wie mit den aktuellen Umweltproblemen und der Umweltpolitik. Auf internationalen zweiwöchigen Sommerlagern in ganz Deutschland erkunden 15-20 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 25 Jahren die Natur und versuchen ökologische Zusammenhänge zu begreifen. Denn das Motto heißt: "Nur was man kennt, kann man schützen!"
Wenn auch ihr Lust bekommen habt, Informationen über andere DJN - Veranstaltungen oder Ortsgruppen wollt, so schreibt an:
Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung, Justus-Strandes-Weg 14, 22337 Hamburg.

Naturkunde im Frühling
Im Frühjahr kommt wieder leben in die Natur - so viel und so schnell, daß die Zeit eigentlich langsamer laufen müßte, um alles mitzubekommen.
Da sind die Frühjahrsblüher, wie Buschwindröschen, Scharbockskraut oder Gelbstern. Sie blühen um die Wette für die ersten bestäubenden Insekten. Schnell wird das Sonnenlicht durch die kleinen Blätter ausgenutzt, bevor sich das große Blätterdach des Waldes über ihnen schließt.
Oder die Amseln morgens auf den Dachgiebeln - gibt es ein besseres Lied für den Frühling?
Die Zauneidechsen sonnen sich an Böschungen in den warmen Frühlingsstrahlen - wollt ihr sie beobachten, sind sie wie der Blitz in einem Gang verschwunden. Dank der Sonnenenergie!
Jetzt fliegen Hummelköniginnen suchend in Gärten und draußen herum, um einen geeigneten Platz für das zukünftige Nest zu finden. Schlaue Leute bauen jetzt Hummelnistkästen.
Kennt ihr eine sandige offene Böschung oder eine sonnenexponierte Bodenstelle in eurer Nähe? Nichts wie hin, denn dort fliegen gerade hunderte von Sandbienen. Diese besuchen oft nur die Weiden. Sind sie verblüht, ist das Leben in der Bienenkolonie wie durch einen Zauberstreich vorbei - für ein Jahr! Warum so lange warten? Noch ist es nicht zu spät, Nisthilfen für Wildbienen zu bauen. Einfach Holzklötze anbohren und aufhängen. Im Sommer nisten dann "Eure Bienen" in den Bohrlöchern.
Welchen Schmetterling habt ihr dieses Jahr zuerst gesehen - das Tagpfauenauge, den Kleinen Fuchs oder den Zitronenfalter? Wie lange hat der klein Fuchs auf das Frühjahr gewartet! Er saß zusammengekauert und gefaltet wie ein Blatt in der dunklen Ecke einer Gartenhütte oder eures Speichers im Haus. Seit dem Herbst hat er es geschafft, nicht von Winkelspinnen ausgesaugt zu werden und vor allem: er hat es geschafft wieder ins Freie zu kommen.
Ist es euch schon einmal aufgefallen, daß manche wilde Rosen so merkwürdige, haarige Wucherungen haben? Es sind die Gallen der Rosengallwespe. In den Kammern liegen ihre Puppen und warten auf den Sommer, um dann zu schlüpfen. Als Versuch könnt ihr eine Galle mitnehmen und daheim im Warmen ausbrüten. Schlüpfen daraus Gallwespen oder grünmetallisch glänzende Parasit-Wespen?

Mit Schmetterlingen, Amphibien, Pflanzen u.v.m. beschäftigt sich der Deutsche Jugendbund für Naturbeobachtung (DJN) genauso wie mit den aktuellen Umweltproblemen und der Umweltpolitik. Auf internationalen zweiwöchigen Sommerlagern in ganz Deutschland erkunden 15-20 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 25 Jahren die Natur und versuchen ökologische Zusammenhänge zu begreifen. Denn das Motto heißt: "Nur was man kennt, kann man schützen!"
Wenn auch ihr Lust bekommen habt, Informationen über andere DJN - Veranstaltungen oder Ortsgruppen wollt, so schreibt an:
Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung, Justus-Strandes-Weg 14, 22337 Hamburg.

Naturkunde im Frühling II
Rasend schnell hält der Frühling seinen Einzug. Endlich dürfen Schneeglöckchen und Winterling, die schon im Januar in den Startlöchern standen, sprießen und aufblühen. Die Singvögel haben sich eh nicht von Frost und Kälte irritieren lassen. Ihre innere Uhr war und ist ganz auf Frühling eigestellt. Noch Anfang März hatte uns der Winter fest im Griff. Die gelben feinen Blüten Der Kornelkirsche erstarrten in Kälte und Schnee. Dennoch, es hat sich gelohnt! Mit kräftigen Zügen hält der Frühling Einzug. Die aufgestauten Energien scheinen schier herauszuplatzen. In Kürze wird sich ein weißes Hemd über den Waldboden legen. Ist das etwa der letze Schnee? Nein, es sind Märzenbecher und Buschwindröschen, die als Frühblüher den Wald mit ihren strahlend weißen Blühten überziehen werden. Wer die sonnigen Frühlingstage zu einem Spaziergang nutzt, wird erstaunt sein, was da schon alles schwirrt und summt. Nicht zu übersehen sind der Zitronenfalter oder das Tagpfauenauge. Für sie stellt diese Zeit ihren letzten Lebensabschnitt dar. Geduldig haben sie an warmen und trockenen Stellen den Winter überdauert, um sich nun frühzeitig im Jahr paaren zu können. Auch die Vogelwelt erwacht zu neuem Leben. Jetzt ist die Zeit für eine morgenliche Vogelstimmenexkursion. Am besten laßt ihr euch morgens vom Rotkelchen wecken, steckt ein paar Sachen zum Frühstück in den Rucksack und sucht einen schönen, vielleicht exponierten Platz in eurer unmittelbaren Nähe. Wenn ihr euch beeilt seht ihr noch den Sonnenaufgang. Wer die Vogelstimmen genau bestimmen will, kann dies mit einere Vogelstimmenkassette probieren (z.B. "Die Vogelstimmen Europas" von Kosmos ) Achtet nicht nur auf die Singvögel. Viele Zugvögel kehren im März und April zurück. Unübersehbar hierbei sind die elegante Rauchschwalben. Aber wer bemerkt schon die heimliche Ankunft von Bachstelze oder Fliegenschnäpper? Ihr werdet erstaunliches herausbekommen. z. B. schaffen es manche Vogelarten b(wie die Küstenseeschwalbe) jedes Jahr auf den Tag genau zur selben Zeit heimzukehren.

Mit Naturkunde beschäftigt sich der Deutsche Jugendbund für Naturbeobachtung (DJN) genauso wie mit den aktuellen Umweltproblemen und der Umweltpolitik. Auf internationalen zweiwöchigen Sommerlagern in ganz Deutschland erkunden 15-20 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 25 Jahren die Natur und versuchen ökologische Zusammenhänge zu begreifen. Denn das Motto heißt: "Nur was man kennt, kann man schützen!"
Wenn auch ihr Lust bekommen habt, Informationen über andere DJN - Veranstaltungen oder Ortsgruppen wollt, so schreibt an:
Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung, Justus-Strandes-Weg 14, 22337 Hamburg.

Fledermäuse im Frühling
Mit wärmeren Temperaturen, von den Sonnenstrahlen aufgewärmte Nachtfalter und andere Insekten, fliegen auch die Fledermäuse wieder. Ihre Winterquartiere in frostsicheren Gemäuern, Höhlen und Bergwerksstollen verlassend, suchen sie auf Wanderflügen ihre Sommerquartiere auf. Manche Arten sind sehr standorttreu, andere wie der große Abendsegler legen weite Flüge zurück und können von jeglicher Höhle angetroffen werden.
In warmen Nächten können an Gewässern und Hecken, zwischen Häusern und Höfen ihre Flugmanöver beobachtet werden. Auf ihren rasanten Flügen steuern sie an allen Hindernissen vorbei. In der Dämmerung könnt ihr sie hinter in die Luft geworfenen Kieselsteinchen hinterherjagen sehen. Mit etwas Technik können wir die Laute der Fledermaus (sie liegen oberhalb des menschlichen Hörvermögens) hörbar gemacht werden. Mit sehr guten Ohren könnt ihr bei einzelnen Arten, so beim großen Abendsegler, ein hohes Fiepen ausmachen, bei anderen ein kontinuierliches klick, klack. Mit einem Bat- (engl.: Fledermaus)Detektor hört ihr ein knistern oder knacken, sobald eines der unsichtbaren Gespenstchen in eure Nähe kommt. Mit etwas Übung können einzelne Arten an ihren charakteristischen Rufen erkannt werden.

Wenn ihr das oder ähnlich spannendes einmal ausprobieren wollt..., der Deutsche Jugendbund für Naturbeobachtung beschäftigt sich mit Pflanzen, Schmetterlingen, Fröschen u.v.m. genauso wie mit den aktuellen Umweltproblemen und der Umweltpolitik. Auf internationalen zweiwöchigen Sommerlagern in ganz Deutschland erkunden 15-20 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 25 Jahren die Natur und versuchen ökologische Zusammenhänge zu begreifen. Denn das Motto heißt: "Nur was man kennt, kann man schützen!"
Wenn auch ihr Lust bekommen habt, Informationen über andere DJN - Veranstaltungen oder Ortsgruppen wollt, so schreibt an:
Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung, Justus-Strandes-Weg 14, 22337 Hamburg.

Insekten im Herbst
Selten gab es einen so schönen Sommer wie den letzten. Die warmen Tage kommen den Insekten gerade recht, denn sie besitzen nicht "warmes" Blut wie wir, sondern sie sind i.d.R. von der Außentemperatur abhängig. Schmetterlinge werden oft erst ab 15° C aktiv, Nachtschmetterlinge oft erst ab 20° C.
Auch Heuschrecken reagieren stark temperaturabhängig. Der Warzenbeißer, eine der größten einheimischen Heuschrecken, zirpt exakt erst ab 23° C! Ihr Gesang ist sogar bis über 50m weit zu hören. Oft denkt man, das Tier säße genau vor einem, doch bei genauerem Nachsuchen, kann es sein, daß es noch 20m weit entfernt sitzt.
Heuschrecken findet man bis in den Oktober hinein, so daß diese auf Exkursionen fast das ganze Jahr anzutreffen sind.
Die Suche nach Schmetterlingen lohnt sich auch im September noch. Ein Schmetterlingsleben durchläuft die bekannten Stadien: Das Ei, die Raupe, die Puppe und schließlich der Falter. Jedes dieser Lebensstadien, die sich bei den einzelnen Arten über unterschiedlich lange Zeiträume erstrecken, benötigt meist unterschiedliche Lebensräume mit speziellen Umweltbedingungen.
Ein Beispiel ist der Schwalbenschwans, eine gefährdete Art der Roten Liste, der an sonnigen Tagen von Mitte April bis Anfang September an trockenen Hängen zu beobachten ist. Der schwarz-gelb-gestreifte Falter mit blauen "Augen" auf den Hinterflügeln gehört zu den auffälligsten der heimischen Tagfalter. Seine Raupe frißt ausschließlich auf Doldenblütlern. Wer etwas für bedrohte Falter tun will, kann in seinem Garten ein paar Möhren stehen lassen.
Faszinierend ist auch der Silbergrüne Bläuling, ein Tagfalter der an Südhängen in trockenen Rasen anzutreffen ist. Unglaublich klingt die Geschichte von der Lebensgemeinschaft, die der Silbergraue Bläuling mit mancher Ameisenart eingeht. Die Raupen geben nach einem aufregendem Trommeln der Ameisen ein zuckerhaltiges Sekret ab, daß den Ameisen und deren als Nahrung dient. So kann eine Raupe Nahrung für fünf bis zehn Ameisenleben liefern. CA. Zehn der Bläulingsraupen können einen Monat lang einen Ameisenstamm ernähren. Es handelt sich hier nicht um einen einseitige Ausnutzung der Raupen durch die Ameisen, sondern um ein gegenseitiges Geben und Nehmen, ein Phänomen, das auch als Symbiose bezeichnet wird. Als Gegenleistung für das "Gemolken werden" beschützen die Ameisen die Raupen tagsüber, wenn sie fressen. Nachts, wenn sich die Raupen von ihren Futterpflanzen auf den Erdboden zurückziehen, bauen ihnen die Ameisen einen regelrechten Stall, einen Erdpavillon, in dem sie weitgehend vor Feinden geschützt sind.

Wenn ihr Lust bekommen habt, die Natur gemeinsam mit anderen jugendlichen zu entdecken, fahrt doch auf ein DJN-Sommerlager. Die zweiwöchigen Sommerlager finden über das ganze Bundesgebiet statt- bestimmt gibt es auch eines in deiner nähe! Da jedes Sommerlager nur etwa 20 Teilnehmer hat, brauchst Du keine Angst zu haben, wenn Du noch niemanden kennst, denn in so einer kleinen Gruppe lernt man sich schnell kennen. Teilnehmen kann jeder Jugendlicher im Alter zwischen 12 und 25. Allerdings mußt Du dich darauf gefaßt machen, daß es bei uns nicht besonders luxuriös zugeht: Unserer Unterkunft beschränkt sich oft auf Zelte oder einer kleinen Hütte. Aber für zwei Wochen ein bißchen abseits der Zivilisation leben kann auch ganz lustig sein- z.B. bei schönem Wetter unterm Sternenhimmel übernachten, im Mondschein schwimmen zu gehen oder eine Nacht am Lagerfeuer mit heißem Kakao, Gitarre und Liedern zu verbringen, um sich dann in der Morgendämmerung auf eine Vogelexkursion aufzumachen.
Tagsüber machen wir kleine Ausflüge, gehen auf Exkursion und versuchen Jugendliche und die Öffentlichkeit für die Natur zu begeistern und einen Beitrag zur Erhaltung dieser Natur zu leisten. Anders als bei anderen Jugend-Umweltorganisationen steht bei uns die Naturkunde im Vordergrund. Dahinter steckt der Gedanke, daß man kenne muß, was man schützen will: Wenn Du allmählich den phantastischen Artenreichtum der Natur kennenlernst, wird dir erst ganz bewußt, was für kleine Wunder die Natur direkt vor deiner Haustür zu bieten hat und wie gefährdet diese Vielfalt ist. Um zu einer sinnvollen Naturschutzarbeit zu gelange, ist es außerdem notwendig, ökologische Zusammenhänge zu kennen. Nicht zuletzt macht es aber auch Spass und ist immer wieder faszinierend, sich mit Naturkunde zu becshäftigen.
Neugierig geworden? Mehr Informationen gibt es beim Deutschen Jugendbund für Naturbeobachtung (DJN), Justus-Strandesweg 14, 22337 Hamburg.

Limnologie im Herbst
Sprudelndes Leben in Flüssen und Bächen!
Der goldene Herbst verwandelt Berge, Wiesen und Auen in ein buntes Farbenmeer. Die Tage werden kürzer und die schwächer werdenden Sonnenstrahlen vermögen kaum die kühle Morgenluft zu vertreiben. Beeren, Obst, Pilze und andere Naturschätze leuchten uns entgegen und laden zum Verzehr ein.
Aber auch in anderer Hinsicht hat die Natur im Herbst einige Besonderheiten zu bieten. Gerade in dieser Zeit führen die Flüsse und Bäche oft sehr wenig Wasser. Nach Abstürzen, Wehren und Mühlen finden sich oft großflächige Sand- und Schlammablagerungen in denen sich das Leben tummelt. Auch unter Steinen und in Wasserpflanzen halten sich sehr viele Wassertiere auf. Ohne große Mühe und ausgerüstet mit dem Buch "Was lebt in Tümpel, Bach und Weiher" oder "Süßwassertiere" von Helmut Schwab kann man die Wassertiere bestimmen und sich über ihre Lebensweise informieren. Wußtest Du schon, daß Kocherfliegen richtige kleine, an Steine festgemachte Netze bauen können oder daß es auch nur im Wasser lebende Wanzen, Spinnen und Käfer gibt? Zum Aufbewahren und Sammeln leisten Döschen, umsonst beim Photoladen, gute Dienste. In flachen hellen Margarinebecher und anderen Schalen kann man in Ruhe das Wasserleben beobachtenund mit einer Lupe genauer betrachten.
Falls Du ein wenig mehr Erfahrung hast, kannst Du am besten in einer Gruppe eine einfache Saprobien-Bestimmung vornehmen. Dazu sucht ihr nach einer festen Methode Steine ab und keschert mit einem alten Küchensieb durch Sand und Wasserpflanzen. Eingeteilt in vier Stufen erhält man nach kurzer Rechnerei die Gewässergüte. Besonders lohnend ist der Vergleich zwischen Proben ober- und unterhalb von Einleitungen. Diese recht einfache Methode der Saprobien-Bestimmung stammt von MEYER und wird in dem Buch "Süßwassertiere" beschrieben. Falls Du ein richtiger Limno-Freak bist, kannst Du in Nabei Nr. 26 einiges über die Methode und deren Ergebnisse von der Murg-Tour erfahren.

Mit Limnologie beschäftigt sich der Deutsche Jugendbund für Naturbeobachtung (DJN) genauso wie mit den aktuellen Umweltproblemen und der Umweltpolitik. Auf internationalen zweiwöchigen Sommerlagern in ganz Deutschland erkunden 15-20 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 25 Jahren die Natur und versuchen ökologische Zusammenhänge zu begreifen. Denn das Motto heißt: "Nur was man kennt, kann man schützen!"
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Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung, Justus-Strandes-Weg 14, 22337 Hamburg.

Naturkunde im Winter
Wenn die Tage immer kürzer und die Nächte immer kälter werden. Wenn die allerletzten Spätblüher schon längst ausgesamt haben und vor allem Bäume und Sträucher immer kahler werden, dann wird es Zeit, diesen Naturtip zu lesen. Denn es gibt keinen Grund, sich in den naturkundlichen Winterschlaf zu begeben und aufs nächste Frühjahr zu warten. Auch der Winter hat naturkundlich einiges zu bieten. Wer z.B. jetzt einen Baum bestimmen will, muß nicht verzweifelt im Laub wühlen und nach passenden Blättern suchen. Viele Merkmale, die man im Sommer übersieht, können jetzt weiterhelfen. Wie ist der Baum oder Strauch gewachsen? Wie fühlt sich die Rinde an (rauh, glatt, warzig, schuppig) ? Haben die Zweige Dornen (Weißdorn, Schlehe, Robinie) oder Stacheln (Rosen und Brombeeren) ? Manchmal hängen auch noch Reste von Früchten an den Zweigen. Das wichtigste Bestimmungsmerkmal aber sind die Knospen. Knospen sind die Überwinterungsform der nächsten Jahrestriebe. Jede Knospe beherbergt in ihrem Innern bereits einen vorgefertigten Trieb. Nach ihrem Inhalt kann man drei Arten von Knospen unterscheiden: Blattknospen - Blütenknospen - gemischte Knospen. Alle Knospen werden bereits in der sommerlichen Vegetationsperiode angelegt. Sie sind immer in den Achseln der Blätter zu finden. Die Knospen werden von Knospenschuppen umhüllt. Die Knospenschuppen sind veränderte Blätter und dienen unter anderem dem Schutz vor Kälte, Feuchtigkeitsverlust, Insekten und Fäulnis. Für die Bestimmung ist vor allem die Anzahl der Knospenschuppen von Bedeutung. So haben z.B. Weiden nur eine einzige Knospenschuppe und der Wollige Schneeball besitzt keine. Sehr oft sind Knospenschuppen behaart und unterschiedlich gefärbt (z.B. Spitzahorn rot, Bergahorn grün). Für die Bestimmung ist wichtig, Wie dei Knospen an den Zweigen angeordnet sind. Sie können entweder gegenständig, wechselständig oder spiralig angeordnet sein. Wichtig ist auch, ob sie abstehend, anliegend, gestielt oder sitzend am Zweig sind. Auch die Größe kann sehr entscheidend sein. So fällt z.B. die Roßkastanie durch riesige, klebrige Knospen auf. An den Stellen des Zweiges, an den während der Vegetationsperiode die Blätter sitzen, wird im Herbst eine Trennschicht gebildet. Nach dem Abfallen der Blätter wird diese Trennschicht von einer Korkschicht als Verdunstungsschutz bedeckt. Diese Blattnarben, die meist auf einer erhöhten Stelle des Zweiges sitzen, dem Blattkissen, sind immer unmittelbar unter den Knospen zu finden. In den Blattnarben sind die Blattspuren zu sehen. Für die Bestimmung sind hierbei Anzahl und Verteilung der Blattspuren wichtig.

Mit Naturkunde beschäftigt sich der Deutsche Jugendbund für Naturbeobachtung (DJN) genauso wie mit den aktuellen Umweltproblemen und der Umweltpolitik. Auf internationalen zweiwöchigen Sommerlagern in ganz Deutschland erkunden 15-20 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 25 Jahren die Natur und versuchen ökologische Zusammenhänge zu begreifen. Denn das Motto heißt: "Nur was man kennt, kann man schützen!"
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Naturkunde im Haus
Es ist Winter, draußen regnet es (wenn es wenigstens schneien würde!) und die Lust, raus zu gehen schwindet von Tag zu Tag. Aber man kann sich auch einmal ein anderes Exkursionsziel suchen: das eigene Haus. Besonders im Winter verkriechen sich in und an unseren Häusern alle möglichen Tiere. Andere wohnen das ganze Jahr über in Häusern. Das sind z.B. die Hausspinne, Kellerassel, Hausmäuse, ... Sie finden hier eine Untekunft, die in ihrem Klima dem Mittelmeerraum ähnelt: trocken und warm. Je nach ihren Klimabedürfnissen verkriechen sich viele weitere Tierarten im Keller, den Wohnräumen und auf dem Dachboden. Eine Hausdurchsuchung lohnt sich. Wer die Tiere weiter bestimmen will, kann dies mit der "Exkursionsfauna von Deutschland" von E. Stresemann versuchen.
Wer es trotz dem Wetter vorzieht raus zu gehen, kann sich mit Flechten und Moosen vergnügen. Sie sind das ganze Jahr über zu finden, also auch im Winter. Flechten sind Anzeiger für Luftverschmutzung: in den Zentren von Großstädten gibt es Flechtenwüsten, in denen alle Flechten ausgestorben sind. Je besser die Luft zum Stadtrand hin wird, desto mehr Flechtenvorkommen kann man beobachten. Man kann richtige Flechtenkarten erstellen. Dabei teilt man die Flechten der Einfachheit halber nur in drei Hauptgruppen ein: Krustenflechten liegen auf der Unterlage ( Stein oder Holz ) ganz fest auf. Sie müßen beim abnehmen zerstört werden. Blattflächten sind, wie der Name schon sagt blattförmig, mehr oder weniger gewellt und lassen sich mit dem Messer abnehmen. Strauchflechten ähneln kleinen Büschen, Bäumchen oder herabhängenden Bärten.

Mit Naturkunde beschäftigt sich der Deutsche Jugendbund für Naturbeobachtung (DJN) genauso wie mit den aktuellen Umweltproblemen und der Umweltpolitik. Auf internationalen zweiwöchigen Sommerlagern in ganz Deutschland erkunden 15-20 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 25 Jahren die Natur und versuchen ökologische Zusammenhänge zu begreifen. Denn das Motto heißt: "Nur was man kennt, kann man schützen!"
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