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TIPPS ZUR NATURBEOBACHTUNG

Die Ostsee


Die Ostsee · Die verschiedenen Lebensräume · Literatur

Die Ostsee ist ein besonderer Lebensraum. Geprägt wird dieses Binnenmeer durch den, im Vergleich zum Weltmeer, niedrigen Salzgehalt, durch das Brackwasser also. Sie ist, neben dem Schwarzen Meer, der größte Brackwasser-Lebensraum der Welt. Brackwasser bedeutet für die meisten Lebewesen ungünstige Bedingungen: Für die echten Meeresorganismen ist er zu niedrig, für die des Süßwassers ist er zu hoch.
So ist die Nordsee mit einem Salzgehalt von 35 g/l erheblich artenreicher als die westliche Ostsee, mit einem zwischen 12 und 18 g/l schwankenden Salzgehalt und diese wieder ar tenreicher als die mittlere Ostsee mit 7 bis 8 g/l.
Da es die Ostsee, so wie wir sie kennen, erst seit der letzten Eiszeit gibt, die ist erst ca. 10.000 Jahre her, haben sich noch keine speziellen Brackwasserarten gebildet.
Bedingt durch den von West nach Ost abnehmenden Salzgehalt bildet sich eine Zonierung der Lebensgemeinschaft: Von der ursprünglichen Nordseefauna und -flora fallen immer mehr Arten aus. Zuerst bleiben sie kleiner als ihre Artgenossen in der Nordsee, dann verlieren sie die Fähigkeit zur Fortpflanzung - Die Makrele (Scomber scombrus), muß z.B. immer wieder neu einwandern - und schließlich sind sie nicht mehr vorhanden. Diese Zonierung ist festzustellen, wenn man an verschiedenen Stellen der Ostsee Proben nimmt. Dazu müßte man viele tausend Kilometer oder Seemeilen fahren, was uns nicht möglich war. Wir versuchten eine andere Zonierung zu erkennen: Von der Wasseroberfläche bis in die Tiefe. Diese Zonierung ist schon im vorigen Jahrhundert den Wissenschaftlern aufgefallen. So hat, nachdem Erich Haeckel 1866 den Begriff "Ökologie" eingeführt hat, Moebius 1877 nach Untersuchungen in der Kieler Bucht, besonders an einer Austernbank, den Begriff der "Biocoenose", d.h. der Lebensgemeinschaft, in der Wissenschaft das erste Mal benutzt. Wir haben also auf historischem Boden versucht, klassische Untersuchungen nachzuvollziehen. Nebenbei bemerkt wurde hier auch der Begriff "Plankton" geprägt.
Da unsere Ergebnisse nicht so vollständig sind, wird ein theoretischer Teil vorangestellt. Genauere Informationen zum Thema finden sich in "Leben und Tod in der Ostsee" (DJN, 1983).
Da die Ostsee schon so lange erforscht wird, ist über sie schon viel bekannt, und wegen der oben erwähnten Artenar mut eignet sie sich hervorragend für ökologische Untersu chungen. Dieser Artikel soll vor allem dazu anregen, noch mehr Lager an der Ostsee zu veranstalten. Deshalb werden am Schluß Anregungen für weitere Untersuchungen gegeben. Danken möchte ich ganz besonders Herrn Prof. Flügel und Frau Heidi Gonschor, die uns die Dredge, ein Zugnetz, zur Verfügung stellte, ohne die wir nichts hätten machen können.

Abb. 2: Das Vervendete Grundzugnetz, eine Dredge
Eine Dredge

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