Antirepression

VEGETATION AUF HALLIG HOOGE

Entstehung des Wattenmeeres und der Halligen


1. Einleitung
2. Entstehung des Wattenmeeres und der Halligen
3. Methoden
4. Übersicht über die behandelten Pflanzengesellschaften
5. Strandsoden-Spülsaumgesellschaft (Sallcornietum patulae)
6. Salzschuppenmierenrasen (Puccinellietum distantis)
7. Strandbeifußwiese (Artemkietum maritimae)
8. Strandqueckenrasen (Agropyrdum litoralis)
9. Die mittleren Zeigerwerte der Pflanzen nach ELLENBERG (1992)
10. Zusammenfassung der Ergebnisse

Karte
Abb.1: Karte des Nordfriesischen Wattenmeeres mit den Inseln und Halligen

Für die Entstehung des Wattenmeeres in seiner heutigen Form sind vor allen Dingen die geomorphologischen Bedingungen seit der letzten Eiszeit der Weichseleiszeit von Bedeutung. In dieser Eiszeit vor etwa 10 000 Jahren lag der Meeresspiegel etwa 60 bis 80 m unter dem heutigen. Am Ende dieser Eiszeit führte das Absehmelzen der Gletscher aus zwei Gründen zum Meeresspiegelanstieg: Zum einen waren die gewaltigen Wassermassen nicht mehr in Form von Eis gebunden und zum anderen kam es zu einer Kippbewegung der skandinavischen Platte. Während sich die skandinavischen Gebiete, von der Last der gewaltigen Eismassen befreit, langsam erhoben, senkte sich der südwestliche Teil der skandinavischen Platte.

Diese "isostatische Kippbewegung" hält auch heute noch an und bewirkt weiterhin das Absinken des Nordseeraumes und somit den langsamen Meeresspiegelanstieg. Nach dem Abschmelzen des Gletschereises kam es mehrmals zu Meeresspiegelanstiegen (Transgressionen) und Meeresrückgängen (Regressionen), wobei mit den Meeresspiegelanstiegen jedesmal Sedimentablagerungen im Küstenbereich verbunden waren. Ungefähr im Jahre 2000 v. Chr. pendelte sich der Meeresspiegel dann ein:

Im heutigen nordfriesischen Raum entstand eine Küstenlinie von Sylt über Amrum nach St. Peter-Ording. Die Marschbildung setzte ein. Durch den Einfluß der Schmelzwässer, die aus dem Binnenland kamen und sich in den Senken sammelten, entstanden Moore und Bruchwälder. Diese sogenannten "Uthlande" wurden um 1000 n. Chr. von den Friesen besiedelt. Ihre Eindeichungen und Trockenlegungen und vor allem ihr intensiver Torfabbau zur Salzgewinnung führte zum Absinken der Gebiete bis zu zwei Metern. Bei den großen mittelalterlichen Sturmfluten liefen die Uthlande regelrecht voll, es entstanden die heutiuen Wattflächen des nordfriesischen Wattenmeeres:

An den extrem flachen Wattenmeerküsten macht sich seitdem der durch die Anziehungskraft des Mondes hervorgerufene Tidenhub in der Form bemerkbar, daß kilometerweite Flächen wechselweise trockenfallen und wieder mit Wasser bedeckt sind. Die Halligen entstanden durch eine Verlandung von Wattflächen vermutlich nach 1300.

Neben der Hallig Hooge gibt es noch neun weitere Halligen: Langeneß, Oland, Gröde, Habel, Norderoog, Süderoog, Nordstrandischmoor, Hamburger Hallig und Südfall.

Eine Hallig unterscheidet sich dadurch von einer Insel, daß sie regelmäßig (besonders im Winter) vom Meer überflutet wird. Sie ist nicht eingedeicht. Ausnahmen bilden hier die niedrigen Sommerdeiche von Hooge und Langeneß. Wenn das Wasser bei Sturmfluten eine Hallig überflutet, kommt es zur Sedimentation von mitgeführtem Material, so daß die Hallig wächst. Da die Häuser auf künstlich errichteten Hügeln, den Warften stehen, können die Halligleute das "Landunter" trockenen Fußes verfolgen. Nur bei sehr schweren Sturmfluten werden auch die Häuser auf den Warften beschädigt.

Hooge ist nach Langeneß die zweitgrößte Hallig. Die Umrundung auf der 11 km langen Halligkante dauert etwa zweieinhalb Stunden. Auf Hooge befinden sich heute noch neun Warften. Im Verlauf der letzten Jahrhunderte wurde die Hallig durch die Abtragungen des Meerwassers immer kleiner, und viele Warften fielen dem "Blanken Hans" zum Opfer. Erst durch den Bau des Sommerdeichs Anfang des Jahrhunderts wurde der Abtrag gestoppt. Gleichzeitig verringerte sich die Zahl der "Landunter" pro Jahr. In der jüngsten Vergangenheit sind die "Landunter" wieder häufiger geworden, weil sich die Stürme, gerade auch im Sommer, etwas gehäuft haben, und es bleibt abzuwarten, inwieweit sich die globale Klimaveränderung in den flachen Wattgebieten der nordfriesischen Halligwelt auswirken wird.

Der DJN führt schon seit vielen Jahren regelmäßig auf Hooge Sommerlager durch. Die vorliegende Arbeit ist das Ergebnis der vegetationskundlichen Untersuchungen vom Sommerlager 1994.

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