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ALL THAT GENDER TROUBLE ... HERRSCHAFT UND GESCHLECHTERVERHÄLTNISSE

Broschüre "beziehungsweise frei" und andere Lesetipps


1. Fuck gender! Eine Austellung über Geschlechterverhältnisse
2. Broschüre "beziehungsweise frei" und andere Lesetipps
3. Workshops zum Thema?

Mitte Juli 2005 ist die Broschüre "beziehungsweise frei" erschienen - eine Sammlung von Texten, welche die Normierungen hinterfragen, die zwischenmenschlichen Kontakt in geordnete Bahnen drängen. Dazu gehört neben der grundsätzlichen Kritik an der Kontakt-Kategorisierung auch die kritische Auseinandersetzung mit Eifersucht, romantischer Zweierbeziehung und Liebes-Vorstellungen.

"beziehungsweise frei", A5, geheftet, 20 Seiten, Preis 1 €

Feedback zur Broschüre
  • Rezension auf Blog zu Beziehungsformen, Gender etc.
  • Kommentare zur Broschüre auf selbstmordparty

Wege zur Papierfassung
  • Download der Broschüre als .pdf
  • Broschüre über den Aktionsversand bestellen (1 € pro Stück)

introduction
Diese Broschüre interessiert sich nicht dafür, ob es ok ist, neben der "Hauptbeziehung" noch mit anderen zu vögeln. Diese Broschüre ist gelangweilt, wenn "freie Liebe" als revolutionärer Akt verkleidet wird - während dabei Geschlechterverhältnisse unangetastet bleiben und sogar neue Normen aufgestellt werden.

"Beziehungsweise frei" ist ein Plädoyer für Beziehungsweisen, die sich den schematischen Einteilungen (wahlweise Freundschaft, Affäre oder Beziehung) und allen Vorgaben verweigern, die unser Begehren normieren. Es geht um die Zerstörung all dieser Einteilungen.

Sie erklärt nicht, wie ihr zu viert kuscheln könnt oder dass ihr alle das müsstet - sie deutet vielleicht an, dass ihr es könntet. Die Hoffnung liegt "nur" darin, den Horizont des Möglichen zu erweitern und dabei zu helfen, die Mauern in unseren Köpfen nieder zu reißen, die ein offenes, unberechenbares, buntes und chaotisches Liebesleben verhindern. Und dass diese Texte etwas Mut machen, mit anderen Beziehungsweisen zu experimentieren.

Dieses Heft will provozieren, in Frage stellen und Diskussionen anzetteln. Daher ist es maximal der Anfang für eine Diskussion, die vieles noch vertiefen kann. Und deshalb sind Kritik, Anregungen und Feedback aller Art immer erwünscht. Zu Themen, die in dieser Broschüre angeschnitten werden, sind natürlich auch Workshops oder Seimare denkbar - bei Interesse einfach melden! Über die folgende Adresse kann auch dieses Heft (1 Euro pro Stück plus Porto) bezogen werden.

Download der Broschüre und Online-Version aller Texte hier

Mehr Lesetipps?

Lesestoff zu Beziehungen und Liebe
  • Laura Méritt, Traude Bührmann, Nadja Boris Schefzig (Hg.) (2005): Mehr als eine Liebe. Berlin: Orlanda. (Buch, 232 Seiten, 17,50 €)
  • Espi Twelve (2005): Beziehungsweise frei. Vage Andeutungen für ein Leben jenseits von normierten Beziehungen. Saasen: Projektwerkstatt. (A5-Broschüre, 16 Seiten, 1 €. Bezug über Projektwerkstatt, Ludwigstr. 11, 35447 Saasen)
  • Xanthippe (2006): Eine kritische Auseinandersetzung mit "(romantischen) z(weier ) b(eziehungen)". Mühlheim: Selbstverlag. (A5-Zine, 36 Seiten. Bezug über Xanthippe (ätt) free.de )
  • Bärbel Schlender, Erhard Söhner (Hrsg.) (2006): Ein Frühstück zu Dritt. Horitschon: Novum. (Buch, 174 S., 14,90 €)

Rezensionen
Mehr als eine Liebe (Orlanda Verlag)
Wie der Untertitel „Polyamaouröse Beziehungen“ schon nahe legt, beschäftigt sich das Buch mit Lebensentwürfen, die sich nicht auf eine monogame Zweierbeziehung beschränken lassen. Den Schwerpunkt bilden Portaits und autobiographische Texte über die positiven wie negativen Erfahrungen mit Spielarten der Mehrfachliebe. Auffällig häufig finden sich esoterische Andeutungen – von „spirituelle Liebe“ über Tantra bis hin zur unkritischen Erwähnung des Kommuneprojektes ZEGG, welches in seiner Anfangsphase stark an patriarchalen Freie Liebe-Konzepten orientiert war. Analysen der Strukturen und Rahmenbedingungen, welche Beziehungsnormen hervorbringen, bleiben dabei hingegen fast völlig außen vor. Nur wenige Texte widmen sich Fragen der praktischen Umsetzung inklusive von Widersprüchen und Problemen. Angesichts des eigentlich spannenden Themas bleibt „Mehr als eine Liebe“ so weit hinter den Möglichkeiten zurück und beschränkt sich auf eine intime Nabelschau.

Bärbel Schlender, Erhard Söhner (Hrsg.)
Ein Frühstück zu Dritt

(2006, Novum in Horitschon, 174 S., 14,90 €)
Wie der Untertitel schon sagt, beschäftigt sich das Buch mit „Lieben und leben in Mehrfachbeziehungen“. Es ist mehr Sammelband, in dem zahlreiche, in ungewöhnliche Beziehungsstrukturen involvierte Personen ihre Erfahrungen schildern, als ein Sachbuch. Zum einen treten dadurch persönliche Sichtweisen der Beteiligten deutlich hervor und dokumentieren sehr unterschiedliche Lebenswirklichkeiten, aber auch die Probleme, die an dass Experimentieren mit anderen Beziehungsweisen gekoppelt sind. Klarer Nachteil ist, dass eine analytische Ebene fehlt: Weder werden die Mechanismen beleuchtet, die zu normierten Zweierbeziehungen führen, noch Grundvoraussetzungen für eine andere Beziehungskultur erörtert. So bleibt alles beim individuellen Lebensentwurf, der in dieser Gesellschaft ein Privileg weniger sein dürfte. Anzumerken ist, dass auch dieses Buch ohne kritische Hinweise für das ZEGG wirbt.

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