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RWE & CO.: DIE KONZERNE

Geschäftspraktiken


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Aus "Investition in Ineffizienz und Wahnwitz. Die Geschäfte von RWE (Studie von Urgewald e.V.)
Die Illusionen, als Global Player mit dem „blauen Gold“ sprudelnde Gewinne zu machen, sind für RWE endgültig geplatzt. Der Konzern hatte 2000 für 11 Milliarden Euro die britische Thames Water gekauft, da er von deren internationalen Aktivitäten in 44 Ländern, von Chile bis China, profitieren wollte. Auf Kosten der Wasserqualität, der Bevölke-rung und der Umwelt. Denn RWE wollte viel verdienen und wenig investieren. Nicht nur in Indonesien lösten erhöhte Wasserpreise und mit Schwermetallen verschmutztes Wasser großen Unmut der Bevölkerung aus.5 Die Gewinnkal-kulation von RWE wurde vor allem von massiven Protesten der Londoner und einer neu gegründeten Regulierungsbehörde in London durchkreuzt. Schon 2000 war klar, dass die über 100 Jahre alten Wasserleitungen modernisiert werden müssen. Doch RWE fuhr zugunsten der Renditen das Leitungssystem auf technisch niedrigstmöglichem Level.
Ein Drittel des Wassers versickerte im Londoner Untergrund, jeden Tag über 900 Millionen Liter. Damit ließe sich eine 2,5 Millionen-Stadt versorgen. Das marode Abwässersystem spülte giftige Abwässer in die Straßen und Häuser der Hauptstadt. Thames Water wurde über 20 Mal wegen Umweltdelikten angeklagt. Als RWE verpflichtet wurde, rund 1200 Millionen Euro in die maroden Trinkwasser- und Abwasserleitungen zu investieren, ohne diese vollständig auf die Wasserpreise umlegen zu dürfen, zog der Konzern die Konsequenz und trennte sich von seiner britischen Wassertochter. ... (S. 10)


Lobbyarbeit
Aus Lobbypedia zu RWE
RWE ist mit einem eigenen Lobbybüro im Internationalen Handelszentrum in der Friedrichstraße im Berliner Regierungsviertel präsent. ...
Seit 1998 gibt es zudem die RWE Stiftung, die die Förderbereiche Bildung, Soziales und Kultur umfasst. Erklärtes Ziel von RWE ist die Förderung von benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Weiter will sie schulische und wissenschaftliche Bildungs- und Lehreinrichtungen unterstützen. Alle Projekte der Stiftung sollen mit dem Thema Energie verknüpft werden.
RWE bietet ein breit gefächertes Lernangebot zum Thema Energie für Kinder und Jugendliche und bietet Lehrern Lernmaterialien und Planspiele für den Schulunterricht. Des Weiteren unterstützt der Konzern die Schülerwettbewerbe "Jugend forscht" und "Schüler experimentieren" sowie eine Vielzahl an weiteren Projekten. Außerdem ist es möglich sogenannte "Learn & Fun" Klassenausflüge zu Energiekraftwerken zu unternehmen.


Kaum Engagement für die Energiewende, eher Hetze gegen regenerative Energie

Ais dem Vorwort des "Bau-Handbuches" von RWE Energie (12. Auflage 1998, S. I)
Mit der Herausgabe dieses Handbuches versteht sich RWE Energie als kundenorientiertes Dienstleistungsunternehmen, dem der sparsame Einsatz von Wärme bei Gebäuden sowie möglichst rationelle Anwendung von Strom, Gas und Öl für die gebäudetechnischen Anlagen ein besonderes Anliegen ist.


Die Lüge als Werbeanzeige (Magazin Lux, Dez. 2013 ... gesamte Anzeige) ++ im Folgenden die Wahrheit:


Fossile Stromproduktion geht zurück - warum will RWE dann neue Kraftwerke bauen?
Aus "In der Energiewende-Falle", in: FR, 6.3.2013 (S. 12)
Vor einigen Jahren wurden nur die Gaskraftwerke zeitweise aus dem Markt gedrängt. Inzwischen bekommen auch die restlichen Kraftwerke von RWE und den anderen Stromriesen ein Problem, wenn die Sonne scheint oder der Wind kräftig weht. Peter Terium sagte dazu: "Darunter leidet die Wirtschaftlichkeit unseres gesamten Kraftwerksparks. Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Ertragskraft der konventionellen Stromerzeugung längerfristig deutlich unter dem Niveau der vergangenen Jahre liegen wird. Das bedeutet für RWE nichts anderes als steil sinkende Gewinne ...

Weniger erneuerbare Energien fördern
Aus dem Handelsblatt am 13.3.2013
Besonders drastisch ist die Reduzierung der Investitionen jedoch beim Essener Energieversorger RWE. Ursprünglich wollte das Unternehmen 2 Milliarden Euro pro Jahr in den Ausbau der Erneuerbaren Energien investieren. Bei der Vorlage seiner Bilanz Anfang März kam dann jedoch der Dämpfer. 2013 sollen nur noch 1 Milliarde Euro in den Ausbau der erneuerbaren Energien fließen, in den Folgejahren 2014 und 2015 nur noch jeweils 500 Millionen Euro. Insgesamt will RWE seine Investitionen in den kommenden Jahren „deutlich zurückfahren“, nicht nur bei den erneuerbaren Energien. Sie sollen ab 2015 jährlich zwischen 3 bis 4 Milliarden Euro liegen.


Anzeige aus dem Spiegel 28/2008 zu Heizholzplantagen von RWE. Der Konzern betreibt ein Pelletswerk in Georgia (USA) und transportierte diese bis Oktober 2013 über den Atlantik zum Pelletskraftwerk Tilbury östlich von London. Andere Teile wandern als Beigabe in Kohlekraftwerke.


Greenwashing
Umweltberichte und -propaganda von RWE
Aus Lobbypedia zu RWE
Im Rahmen der groß-angelegten Imagekampagne "voRWEg gehen" versucht der Konzern sich als Klimaschützer zu präsentieren. 2009 machte der Konzern negative Schlagzeilen mit einem Werbespot, der impliziert, dass RWE stark auf erneuerbaren Energien bei der Stromerzeugung setzt. Die gezeigten Windkrafträder trugen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Spots nur 0,1 Prozent zu RWEs Energiemix bei, während der bundesweite Durchschnitt bei sieben Prozent lag. Von den außerdem im Spot vorkommenden Gezeitenkraftwerken wurde bis heute noch keines gebaut.[18] Aus dem Geschäftsbericht 2010 ergibt sich, dass erneuerbare Energien nur 2,7% von RWEs Energiemix ausmachen.

Sog. "grüner Stahl"
Aus einem Interview mit Salzgitter-AG-Cheef Gunnar Groebler, in: Gießener Anzeiger am 23.10.2024
In 2026 werden wir mit den neuen Anlagen grünen Stahl produzieren, mit Erdgas, Wasserstoff und Strom statt Kohle.

Was sich aus dem Geschäftsbericht 2012 herauslesen lässt ...
  • Zum Unternehmensziel (wenig überraschend): "Wertmanagementkonzept des RWE-Konzerns: Renditeorientierte Unternehmenssteuerung. Die Steigerung des Unternehmenswertes ist Kernelement unserer Strategie."
  • Umsatz/Gewinn: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legte um ein Zehntel auf 9,3 Milliarden Euro zu. Der Umsatz legte um drei Prozent auf 53,3 Milliarden Euro zu.
  • Stromerzeugung: Der RWE-Konzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 227,1 Mrd. Kilowattstunden (kWh) Strom produziert, 10 % mehr als 2011. Davon entfielen 36 % auf den Energieträger Braunkohle, 27 % auf Steinkohle, 17 % auf Gas und 14 % auf Kernenergie; der Anteil der erneuerbaren Energien betrug 5 %. Stromerzeugungskapazität: 8% Erneuerbar, Braunkohle 21,4 %, Gas 30%, Steinkohle 23,3 , Atomkraft 7,5%.
  • CO2 Ausstoß: CO2- Ausstoß in Mio. Tonnen: 179,8 (2012), 161,9 (2011) -> Der CO2 Ausstoß ist um 11% gestiegen!!!
    Spezifische CO2- Emissionen Tonnen/MWh 0,792 (etwas höher als 2011, aber bleibt eigentlich konstant).
    Kostenlos zugeteilte CO2- Zertifikate in Mio. Tonnen: 121,4 ; 58,4 mussten dazu gekauft werden (versteckte Subventionen).
  • Braunkohleförderung im Rheinischen Revier: "101,7 Mio. Tonnen gefördert (Vorjahr: 95,6 Mio. Tonnen). Davon wurden 89,7 Mio. Tonnen in unseren Kraftwerken verstromt und 12,0 Mio. Tonnen für Veredelungsprodukte verwendet." (Steigerung um 6,4%!)
  • Stromkunden: Im letztgenannten Vertriebssegment hatten wir zum Bilanzstichtag 6.678 Tsd. Stromkunden und damit 281 Tsd. weniger als ein Jahr zuvor. 6959 (-4%)
  • CCS und CO2 Abscheidung: "Für eine Speicherung - etwa in Gesteinsformationen tief unter der Erdoberfläche - fehlt in Deutschland die Akzeptanz." Bei CO2 Abscheidung laufen einige Forschungsprojekte, die weit entfernt vor dem Einsatz sind: "Im Januar 2013 haben wir am Standort Aberthaw die erste Tonne CO2 aus dem Rauchgas abgetrennt."
  • Sonstiges:
    - RWE Power heißt jetzt RWE Generation
    - Jahreshauptversammlung 2014: 16. April 2014

In der Energiedepesche 2/2013 (S. 39) werden die Jahreserlöse und -gewinne der verschiedenen Energiekonzerne aufgelistet:
  • E.on: 2,12 Mrd. Euro Gewinn (ohne Verluste bei Atomkraft sogar 4,2 Mrd.) bei einem Umsatz von 132 Mrd. Euro
  • RWE: 6,4 Mrd. Euro "betriebliches Ergebnis" ("nachhaltiger Gewinn": 2,5 Mrd. Euro)
  • EnBW: 2,3 Mrd. Euro "operatives Ergebnis" ("Abjusted" Überschuss: 652,4 Mio. Euro) bei einem Umsatz von 19,2 Mrd. Euro.

Mehr Informationen über den Konzern und seine Praktiken
  • Jahresgehalt 2011 für den damaligen RWE-Vorstandschefs Großmann: ca. 10 Mio. Euro (= 33x soviel wie die Bundeskanzlerin; Quelle: Energiedepesche, 2/2013, S. 38)
  • Alternativer Geschäftsbericht 1985/86

Nicht vergessen: RWE hat(te) 5 Atomkraftwerke ...

Werbeanzeige im Spiegel 15/2008

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