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KRITIK AN KNAST UND STRAFE

Rechte Ideologieschmiede Knast


1. Informationen zum "Leben" im Knast
2. Berichte vom Umgang der Knastleitungen mit politischen Engagement und Solidarität
3. Berichte von eingesperrten Polit-Aktivistis
4. Leben, Gesundheit und Sterben im Knast
5. Pit Scherzls Notizen über die Missstände, die er im Knast erlebte
6. 12 Jahre Knast für Anschlag auf Arbeitsamts-Chef
7. Berichte von Thomas Meyer-Falk
8. Berichte aus dem Gießener Gefängnis (Gutfleischstraße)
9. Gerichtlich geklärte Bedingungen
10. Mehr Knastberichte
11. Rechte Ideologieschmiede Knast

Auch "Linke" rufen oft nach mehr Staat, auch wenn ihnen das manchmal nicht bewußt ist. Härtere Strafen für Vergewaltiger oder Nazis, Beschwerden über zu lasches Vorgehen von Bullen gegenüber Nazis usw. Das zeugt nicht nur von einer fehlenden Herrschaftskritik, sondern geht auch von einen weit verbreiteten Mißverständnis aus - nämlich daß Einknasten was hilft. Nirgendswo anders aber gibt es mehr Rassismus, Sexismus, Vergewaltigungen, Gewalt und Unterdrückung wie in Knästen. Gewalt erzeugt Gewaltverhältnisse. Gefängnisstrafen bedeuten nur, daß die draußen nichts mehr sehen von all dem.

Beispielbericht: Rechte Ideologieschmiede Knast (aus einer Mailingliste)
Nazisymbole und Antisemitismus in der JVA nicht moeglich???
Falsch die Überschrift muesste heissen : Nazisymbole und Antisemitismus in der JVA erlaubt!!!
Worte wie „Kanackensau“, „Judenschwein“ und „Schwuchtel“ sind, wie Hakenkreuze und SS-Runen ein ganz normaler Zustand in der JVA Dresden. Als ich das erste Mal in meinen Zellentrakt kam, dachte ich, ich bin in einem Film. Da lief ein Typ auf dem Gang mit freiem Oberkoerper und stellte seine Taetowierungen zur Schau. Diese sind ein eindeutiges Bekenntnis zum Nationalsozialismus; Reichskriegsfahne, Hakenkreuzfahne und A.H. „persoenlich“.
Dann war der Tag, wo ich Besuch bekam - was ich da erlebte, wollte ich nicht wahrhaben - ich wurde mit anderen Haeftlingen in einen Raum gesperrt, der aussah wie ein Jugendklub in der Saechsischen Schweiz.
Hakenkreuze, SS-Runen und auslaenderfeindliche Sprueche die seit ueber einem Jahr an der Wand stehen. Dies scheint ein Sport zu sein, da die Nazis die Jahreszahl und ihre Namen hinterlassen. Es scheint mir so, als ob es ein stilles Abkommen von Behoerden und Nazis gibt, das lautet : Ihr lasst uns in Ruhe und wir lassen euch in Ruhe!
Eine entpolitisierende Arbeit findet in der JVA nicht statt.
Ein Psychologe sprach in der ersten Woche mit mir und fragte mich, ob ich politisch sei. Als ich seine Frage mit „Ja!“ beantwortete, fragte er mich wie und in welche Richtung. Ich sagte ihm, das ich Hausbesetzer sei. Er sagte mir, dass politische Aktivitaeten verboten waeren. (p.s. er wurde inzwischen entlassen, weil er nicht tauglich war . Er ist bekennender Schwuler.)
Zu Weihnachten bekam ich von GenossInnen ein Paket. In diesem Paket befand sich ein Brief welcher ein Spucki mit zerschlagenem Hakenkreuz, ein Spucki mit einer Friedenstaube und ein Spucki mit dem Spruch „Soldaten sind Moerder“ enthielt . Dieser Brief wurde mir nicht ausgehaendigt mit der Begruendung, er wuerde verfassungsfeindliche Symbole enthalten. Nach einer heftigen Diskussion mit einer Beamten und der Drohung einen Brief an meinen Anwalt und der PDS-Fraktion im Landtag zu schreiben, wurde mir der Brief mit dem Spruch, ich solle meinen Freunden sagen, sie sollen in Zukunft unterlassen solche Sachen zu schicken, ausgehaendigt. Dies hat mir klar gezeigt, was in der JVA abgeht.

Da ich zur Zeit der Einzige hier bin, der klar sagt autonom zu sein, wird meine Post gruendlicher gelesen. Nazis duerfen aber weiter ihren menschenverachtenden Scheiss machen.
In der Zelle im Besucherraum sind neue Sprueche mit Datum 15.12.01 zu sehen.

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