Antirepression

MONAT FÜR MONAT: RÜCKBLICKE AUF VERGANGENE TERMINE

Chronik April 2014

  • 27.3.-3.4. durch Bayern: Veranstaltungstour mit Jörg Bergstedt ... die Termine (März siehe oben):
    • Di, 1.4. um 19 Uhr in München (Großer Saal im Hansahaus, Briennerstr. 39 Rgb. - U-Bahn Stiglmaierplatz oder Königsplatz): Ton-Bilder-Schau "Monsanto auf Deutsch - Seilschaften zwischen Behörden, Forschung und Gentechnikkonzernen" ++ Veranstalterwerbung
      Kennen Sie Filme oder Bücher über Monsanto? In ihnen wird ein intensiver Filz zwischen Konzern und Aufsichtsbehörden aufgedeckt. Doch St. Louis, der Firmensitz des Round-up- und Agent-Orange-Herstellers, ist weit weg. Wie sieht es in Deutschland aus? Warum wurden hier Jahr für Jahr immer neue Felder angelegt, obwohl 80 Prozent der Menschen keine Gentechnik auf Acker oder Teller wollen? Warum fließen immer noch große Mengen Steuergelder dorthin? Der Blick hinter die Kulissen der Gentechnik mit ihren mafiosen Strukturen und skandalösen Zuständen bei Genehmigungen und Geldvergabe bietet eine erschütternde Erklärung, warum die überwältigende Ablehnung und der gesetzlich eigentlich vorhandene Schutz gentechnikfreier Landwirtschaft (einschließlich Imkerei) so wenig Wirkung hat. Denn: In den vergangenen Jahrzehnten sind alle relevanten Posten in Genehmigungsbehörden, Bundesfachanstalten und geldvergebenden Ministerien mit GentechnikbefürworterInnen besetzt worden. Die meisten von ihnen sind direkt in die Gentechnikkonzerne eingebunden. Mafiose Geflechte von Kleinstunternehmen und seltsamen Biotechnologieparks names Biotechfarm oder AgroBioTechnikum dominierten das Geschehen und erhielten Aufträge von Firmen und Universitäten, die ihre Genehmigungen und Geldern vielfach mit falschen Angaben erschlichen. Erst der vielfältige und schließlich entschlossene Widerstand setzte dem Treiben ein vorläufiges Ende.
      In der Veranstaltung werden die Seilschaften zwischen Behörden, staatlicher und privater Forschung, Konzernen und Lobbyorganisationen an vier Beispielen minutiös durchleuchtet: Die Firma BioOK, die Genehmigungsbehörde (BVL = Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit), das jahrelang wichtigste Forschungszentrum AgroBioTechnikum (nahe Rostock) und der Lobbyverband InnoPlanta. Um die Wut zu Entschlossenheit statt zur Ohnmacht zu wenden, bildet ein Ausblick auf Möglichkeiten des Widerstandes den Abschluss: "Wer nach mehr Forschung ruft oder sich auf staatliche Stellen verlässt, ist verlassen. Gentechnikfreiheit gibt es nur dann, wenn die 80 Prozent Ablehnung sich auch zeigen!"
      Der Referent, Jörg Bergstedt, ist Aktivist und Autor des Buches "Monsanto auf Deutsch", in dem die Gentechnik-Seilschaften beschrieben werden.
    • FÄLLT AUS! Mi, 2.4. um 19.30 Uhr in Augsburg (Infoladen „Die ganze Bäckerei“, Reitmayrgäßchen 4): Workshop zur Kritik an Knast und Strafe
    • Do, 3.4. um 20 Uhr in Bayreuth (Schwenksaal, Pottensteiner Str. 12): Ton-Bilder-Schau "Die Mischung macht's - erfolgreiche Strategien des Widerstandes am Beispiel der Agrogentechnik"
      Seit 2004 starteten Gentechnikkonzerne und Lobbygruppen eine neue Kampagne zur Durchsetzung ihrer Profitinteressen und zur Anlage von Feldern mit manipulierten Pflanzen. Ab 2005 entwickelte sich - wie schon Mitte der 90er Jahre - eine spannende Mischung des Widerstandes: Feldbefreiungen, Feldbesetzungen, Aktionen vor Konzernzentralen und -versammlungen, Recherchen hinter den Kulissen, brisante Veröffentlichungen und viele informative Veranstaltungen. Mit Erfolg: 2012 gab es kaum noch Felder und die großen Konzerne kündigten ihren Abgang aus Deutschland an – und das Jahr 2013 lief ganz ohne gv-Pflanzen ab. Da lohnt sich der Rückblick: Was macht solche Widerstandsstrategien aus? Und was lässt sich daraus für andere Kampagnen und Aktionen lernen - z.B. für den Widerstand gegen Atom oder Kohle, Tierfabriken oder Schlachthöfe, Nazis oder Sozialabbau, Militär oder Repression. Fotos, kurze Filme und ausgewählte Anekdoten machen die Ton-Bilder-Schau zu einer rasanten Erinnerung an vergangene Protestjahre. Dann folgen Thesen für eine entschlossenere Protestkultur auch zu anderen Themen. Am Ende besteht die Gelegenheit zur Debatte, Entwicklung eigener Ideen und für konkrete Verabredungen.
  • 3.4. um 9 Uhr im Landgericht Gießen (Saal 200): X-ter Verhandlungstermin im Verfahren wegen angeblicher Brandstiftung gegen den Fraktionsvorsitzenden der Linken im Gießener Kreistag. Er war monatelang sogar zwangspsychiatrisiert - wegen der öffentlichen Kritik daran zeitweise sogar mit Kontaktsperre. ++ Berichte der bisherigen Prozesstage
  • Fr, 11.4., 10.30 Uhr vor dem Amtsgericht Stuttgart: 5. Tag im Prozess gegen die RathausbesetzerInnen (Protest gegen Stuttgart 21) ++ Bericht vom ersten Tag und vom dritten Tag
  • 12.-25.4. im Hambacherforst (bei Kerpen/Düren): Build-Resistance-Skillsharing-Camp mit vielen Workshops (siehe unten)
  • Mo, 14.4. um 19 Uhr in Schwarzenberg (Grünes Bürgerbüro, Markt 14) Ton-Bilder-Schau "Die Mischung macht's - erfolgreiche Strategien des Widerstandes am Beispiel der Agrogentechnik" ++ Ankündigung ++ Werbung auf Grünen-Seite
    Seit 2004 starteten Gentechnikkonzerne und Lobbygruppen eine neue Kampagne zur Durchsetzung ihrer Profitinteressen und zur Anlage von Feldern mit manipulierten Pflanzen. Ab 2005 entwickelte sich - wie schon Mitte der 90er Jahre - eine spannende Mischung des Widerstandes: Feldbefreiungen, Feldbesetzungen, Aktionen vor Konzernzentralen und -versammlungen, Recherchen hinter den Kulissen, brisante Veröffentlichungen und viele informative Veranstaltungen. Mit Erfolg: 2012 gab es kaum noch Felder und die großen Konzerne kündigten ihren Abgang aus Deutschland an – und das Jahr 2013 lief ganz ohne gv-Pflanzen ab. Da lohnt sich der Rückblick: Was macht solche Widerstandsstrategien aus? Und was lässt sich daraus für andere Kampagnen und Aktionen lernen - z.B. für den Widerstand gegen Atom oder Kohle, Tierfabriken oder Schlachthöfe, Nazis oder Sozialabbau, Militär oder Repression. Fotos, kurze Filme und ausgewählte Anekdoten machen die Ton-Bilder-Schau zu einer rasanten Erinnerung an vergangene Protestjahre. Dann folgen Thesen für eine entschlossenere Protestkultur auch zu anderen Themen. Am Ende besteht die Gelegenheit zur Debatte, Entwicklung eigener Ideen und für konkrete Verabredungen.
  • Di, 15.4. um 19 Uhr in Limbach-Oberfrohna (Gasthof Rußdorf-Sittner, Waldenburger Str. 150): Ton-Bilder-Schau "Die Mischung macht's - erfolgreiche Strategien des Widerstandes am Beispiel der Agrogentechnik" (zum Inhalt siehe 14.4.) ++ Programm des Veranstalters (Nabu)
  • Mi, 16.4. um 19.30 Uhr in Leipzig (Georg-Schwarz-Straße 70, Leipzig-Lindenau): Ton-Bilder-Schau "Die Mischung macht's - erfolgreiche Strategien des Widerstandes am Beispiel der Agrogentechnik" (zum Inhalt siehe 14.4. und hier) ++ Veranstalter_innen: die Tierbefreier_innen Leipzig
  • Do, 17.4. um 18:00 Uhr in Halle (Melanchtonianum, Universitätsplatz 8/9): Vortrag und Diskussion "Macht macht Umwelt kaputt" (zum Inhalt siehe 2.6. und hier)
  • 12.-25.4. im Hambacherforst (bei Kerpen/Düren): Build-Resistance-Skillsharing-Camp mit vielen Workshops, u.a.
    • So, 20.4., 10 Uhr: Workshop "Leben ohne Geld" (Selbstorganisierung im Alltag)
    • So, 20.4., 15 Uhr: Workshop "Macht macht Umwelt kaputt"
      Herrschaft bedeutet die Möglichkeit, Abläufe und Verhältnisse so regeln zu können, dass andere die negativen Folgen erleiden müssen. Umweltzerstörung basiert regelmäßig auf diesem Prinzip: Industrie und ihre Staaten graben in armen Regionen nach Energiequellen und Rohstoffen, transportieren schiffeweise Nahrungsmittel oder Holz zu sich und kippen den Müll wieder in die Peripherien zurück. Städte nutzen das Umland als Baufläche, Straßentrassen oder für Müllhalden. Die Natur zählt nichts, weil die Menschen in ihr still sind oder still gehalten werden. Wer Umwelt dauerhaft schützen will, muss daher die Machtfrage stellen. Doch was geschieht tatsächlich? Umweltverbände setzen auf Staat, Umweltpolizei, Gesetze und Firmen, um die Welt grün zu halten. Diese Schüsse gehen nach hinten los - schon seit Jahrzehnten. Nötig ist eine Umweltschutzstrategie, die die Menschen ermächtigt, ihr Leben wieder selbst zu organisieren - ohne Hierarchien und Privilegien. Nur ein Umweltschutz von unten ist ein wirksamer Umweltschutz.
    • Mo, 21.4., 14 Uhr: Workshop "Den Kopf entlasten: Kritik an vereinfachten Welterklärungen"
      Monsanto ist schuld. Nein, die Bilderberger. Quatsch, der Finanzkapital macht alles kaputt. Hinter allem stecken zwei Bankersfamilien. Europa wird immer mehr amerikanisiert. Geht doch gar nicht, weil Deutschland ohnehin von den USA besetzt ist. Oder gar nicht existiert ...
      So oder ähnlich klingen viele Erklärungsmodelle für die Ursachen empfundener Missstände. Was sie gemeinsam haben: Sie vereinfachen, verkürzen komplexe Herrschaftsanalysen und spielen mit den Mitteln des Populismus. Statt Menschen zu eigenständigem Denken und kritischem Hinterfragen anzuregen, wandeln sie Ohnmacht oder Empörung in billige Zustimmung - zwecks politischer Beeinflussung, Sammeln von AnhängerInnen und WählerInnen oder auf der Suche nach dem schnöden Mammon in Form von Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Vor allem aber können sie gefährlich sein, wenn plumpe Feindbilder und verkürzte Ursache-Wirkungsketten zu einem Hass gegen Bevölkerungsgruppen führen, denen die Schuld für das Böse auf der Welt zugeschoben wird - der Antisemitismus ist nur ein Beispiel dafür, die Folgen sind bekannt.
      Im Vortrag (bzw. Workshop) werden Prinzipien vereinfachter Welterklärungen benannt und dann Beispiele vorgestellt, über die jeweils auch kurze Debatten möglich sind. Den Abschluss bilden praktische Tipps für skeptisches Denken. Infoseite: www.kopfentlastung.siehe.website
  • Di, 22.4. in Borschemisch (im Rheinischen Braunkohlerevier): Ton-Bilder-Schau zu Seilschaften rund um den Energiekonzern RWE ++ mehr Infos
  • Di, 22.4. um 8 Uhr im Landgericht Gießen (Saal 200): X-ter Verhandlungstermin im Verfahren gegen Dennis Stephan
  • Fr, 25.4., 8.30 Uhr vor dem Amtsgericht Stuttgart (Hauffstraße): 7. und wahrscheinlich letzter Tag im Prozess gegen die RathausbesetzerInnen (Protest gegen Stuttgart 21) ++ Bericht vom ersten Tag und vom dritten Tag ++ Pressebericht vom letzten Tag mit Urteil
  • Sa, 26.4.: Wiederbesetzung des Hambacherforstes (Protest gegen den Kohleabbau)
  • Sa, 26.4. um 19.15 Uhr in Zierenberg ("Kasseler Hof" bei Kassel ++ Ankündigung): Ton-Bilder-Schau "Monsanto auf Deutsch - Seilschaften zwischen Behörden, Forschung und Gentechnikkonzernen"
  • 30.4. bis 2.5. in der Projektwerkstatt (Ludwigstr. 11, Reiskirchen-Saasen/Kreis Gießen): Anti-Zwangspsychiatrie-Treffen
    Das Treffen soll vor allem der Diskussion konkreter Projekte der nächsten Wochen und Monate dienen. Durch den Wechsel von Kleingruppenphasen und Gesamtrunde sollen zu möglichst vielen Vorhaben konkrete Pläne geschmiedet werden. Ziel: Nach dem Treffen viel davon umsetzen! Zur Vorbereitung auf das Treffen sind Projektideen zusammengestellt worden, die in den Kleingruppen weiter bearbeitet werden sollen. Die Liste kann jederzeit, unter anderem auf dem Treffen, um weitere Ideen ergänzt werden. ++ Anzeigen/Download als PDF
    Ablaufvorschlag:
    • 30.4., 20 Uhr Beginn mit Vorstellungsrunde, Erläuterung des Ablaufs und Zeitplanung
    • 1.5., 10 Uhr: Gesamtrunde mit Vorstellung aller Projektideen (anschließend: Kleingruppen zu einem Teil der Projekte)
    • 1.5., 13 Uhr: Zusammentragen der Ergebnisse (anschließend Mittagspause)
    • 1.5., 15 Uhr: Gesamtrunde mit Möglichkeit weiterer Projektideen
      anschließend: Kleingruppen zu einem weiteren Teil der Projekte (nach und nach sollen alle Projekte abgearbeitet wer-den in jeweils 2, 3 oder mehr Kleingruppen, die parallel tagen)
    • 1.5., 18 Uhr: Zusammentragen der Ergebnisse (anschließend Abend(essen)pause)
      Auf Wunsch als Abendprogramm: „Fiese Tricks von Polizei und Justiz“ oder: Weitere Gespräche, Kleingruppen, Austausch
    • 2.5., 10 Uhr: Gesamtrunde mit Möglichkeit weiterer Projektideen (anschließend: Kleingruppen zum Rest der Projekte)
      2.5., 13 Uhr: Zusammentragen der Ergebnisse (anschließend Mittagspause)
    • 2.5., 17 Uhr: Teilnahme an einer Kundgebung zum Internationalen Tag gegen Psychiatrie an der Vitos-Klinik in Gießen, von dort Abfahrt (wer noch eine weitere Übernachtung in der Projektwerkstatt braucht oder dort z.B. noch in den Bibliotheken stöbern oder etwas anders tun will nach dem Treffen, kann gerne dableiben

Einen Monat früher +++ Nächster Monat

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