Antirepression

IST KOEXISTENZ MÖGLICH? DIE FALLBEISPIELE

Soja & Tierfutter


1. Einleitung
2. Das Drama der Koexistenz: Gewollt, unmöglich, deshalb trickreich umschifft
3. Bienen und horizontaler Gentransfer: Einfach vergessen?
4. Schnell und unkaputtbar: Raps
5. Mais überall ...
6. Soja & Tierfutter
7. Baumwolle
8. Weitere Pflanzen und Organismen
9. 2006: Ein Selbstbestäuber verteilt sich weltweit - der Reis LL601
10. Honig, Bienen, Imkerei
11. Die unvermeidbare Folge: Gentechnik im Essen
12. "Ich frage mich, was eigentlich noch alles passieren muss"
13. Schlimmer: Auskreuzung ist einkalkuliert oder sogar gewollt!
14. Infoseiten zum Thema

Sogar im Bio-Tierfutter
Bei Untersuchungen von Bio-Legehennenfutter aus den Niederlanden sind im Soja gentechnisch veränderte Organismen (GVO) nachgewiesen worden. Das bestätigte der Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen (Kat) auf Anfrage.
Kat-Kontrollen Anfang des Monats in italienischen und niederländischen Bio-Legebetrieben hatten den Verdacht ausgelöst, dass sich GVO im Futter befinden. Daraufhin wurden bei den Futtermittel-Lieferanten Gegenproben gezogen. Bei dem Betrieb in den Niederlanden wurde der Verdacht verifiziert. Nach Auskunft des KAT wurden die GVO im konventionellen Soja-Bestandteil des Futters nachgewiesen. (bioPress)

Im Original: Berichte zur Verunreinigung bei Soja
Aus Focus vom 24.09.07
Zwei Drittel der Produkte eines Lebensmitteltests enthielten gentechnisch veränderte Bestandteile. Selbst in Bioprodukten steckten Spuren von Gensoja. ...
Ob die Hersteller innerhalb dieses Grenzwertes bleiben, hat die Zeitschrift "Öko-Test" für ihre aktuelle Ausgabe untersucht. Dafür prüfte sie 33 Sojaprodukte - jeweils drei Packungen pro Produkt - auf gentechnisch veränderte Organismen.

Das Ergebnis: Von zwei Dritteln aller Produkte enthielt mindestens eine Packung eines Produkts Gentech. Im Jahr 2005 lag die Quote noch bei 40 Prozent, betroffen war damals vor allem Sportler- und Diätnahrung. Immerhin blieb die Menge für alle Produkte stets innerhalb der 0,9-Prozent-Grenze.


Genverunreinigungen stark verbreitet (Quelle: www.transgen.de)
Bisher haben drei Bundesländer die Ergebnisse ihrer Gentechnik-Kontrollen aus 2007 veröffentlicht. Bei den sojahaltigen Lebensmitteln wurden in Baden-Württemberg in 38 Prozent der Proben geringe Anteile von gv-Sojabohnen gemessen, in Mecklenburg-Vorpommern 33 und in Niedersachsen 17 Prozent. In der Regel lagen die GVO-Anteile weit unterhalb des für die Kennzeichnung maßgebenden Schwellenwerts von 0,9 Prozent und wurden von den Kontrolleuren daher als "zufällig und technisch unvermeidbar" eingestuft. In den drei Bundesländern wurden sieben Produkte mit GVO-Anteilen über dem Schwellenwert gefunden. Da sie gegen die Kennzeichnungsvorschriften verstießen, mussten sie vom Markt entfernt werden.
Weniger häufig waren GVO-Spuren in maishaltigen Lebensmitteln. In Baden-Württemberg betraf es fünf Prozent der untersuchten Proben, in Niedersachen zwei und in Mecklenburg-Vorpommern ein Prozent. Die Kennzeichnungsvorschriften wurden ausnahmslos eingehalten.

Im Original: Industrie sagt selbst: Gentechnikfrei - geht nicht!
Aus einem Bericht von dpa, veröffentlicht am 12.2.2008
"Im Augenblick ist das eher schwierig, weil im Futtermittelmarkt gentechnisch veränderte Ware die Regel ist", sagte Marcus Girnau vom Bund für Lebensmittelrecht am Montag der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin. Wegen der vielen Importe ist Gentechnik in Futtermitteln nach Angaben der Futtermittelwirtschaft längst Realität. ...
Nur knapp zehn Prozent des Sojaschrots für den europäischen Markt stünden zur Herstellung von Milch, Fleisch und Eiern "ohne Gentechnik" zur Verfügung, teilten sechs Verbände der Futter- und Lebensmittelwirtschaft in Berlin mit, darunter der Deutsche Raiffeisenverband. ...
Milch, Fleisch und Eier sollen nach dem Willen von Agrarminister Horst Seehofer (CSU) künftig mit der Aufschrift "ohne Gentechnik" gekennzeichnet werden - auch bei Futtermitteln mit Zusätzen, die durch gentechnische Verfahren hergestellt wurden, sofern es keine Alternativen gibt. Damit wird die bestehende strenge Kennzeichnung gelockert. Sojaschrot, das zur Schweine- und Geflügelfütterung verwendet wird, gilt in der EU als gentechnikfrei, wenn der genveränderte Gehalt unter 0,9 Prozent liegt. Soja stammt hauptsächlich aus genveränderten Sorten, die vor allem in USA, Brasilien und Argentinien hergestellt werden.


Zu obiger Meldung ergänzend in der FR am 12.2.2008 (S. 18)
Landhandel und Getreideimporteure sehen kaum einen Markt für Futtermittel, die unter die künftig mögliche Kennzeichnung "Ohne Gentechnik" fallen.
Aus einem Kommentar von Stephan Börnecke in derselben FR (S. 15)
Die Möglichkeit, künftig auch Fleisch, Milch, Käse mit dem Label "Ohne Gentechnik" zu kennzeichnen, eröffnet Chancen. Doch was tun die Marktakteure? Die Importeure des gentechnikfreien Soja-Futters für Schwein, Kuh und Huhn, etwa der Raiffeisenverband, rücken gentechnikfreie Lebensmittel in die Nähe von Wunschdenken, bezeichnen das Segment als Nischenmarkt. Behaupten, dass es nicht genügend gentechnikfreies Soja gebe, um das Siegel mit Leben zu füllen, weil die Bauern in Übersee voll auf Gen-Soja setzten. ...
Importeure, Mühlen und Landhandel scheuen den Aufwand getrennter Warenströme, der nötig ist, um Gen-Soja von herkömmlichem Soja zu trennen - in Brasilien, in den Häfen, den Schiffen, den Lagerhäusern.


Aus einer Stellungnahme des Bund für Lebensmittelrecht* vom 25.1.2008
Der Deutsche Bundestag hat heute beschlossen, die bisher in Deutschland geltenden strengen Vorgaben an die Verwendung der Werbeaussage "ohne Gentechnik" zu verwässern. Der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL) kritisiert, dass Lebensmittel, die den klaren und uneingeschränkten Werbehinweis "ohne Gentechnik" tragen, künftig trotz entgegenstehender Verbrauchererwartung "mit ein bisschen Gentechnik" hergestellt sein dürfen. Dies führt nach Auffassung der Lebensmittelwirtschaft zwangsläufig zu einer Irreführung der Verbraucher, die die Glaubwürdigkeit der mit diesem Hinweis werbenden Unternehmen erheblich beschädigt und die Verwendbarkeit dieser Werbeaussage in der Praxis deutlich einschränken wird.
Verbraucher können nach der Neuregelung nicht mehr sicher sein, dass ein Lebensmittel, das mit dem klaren und einschränkungslosen Werbehinweis "ohne Gentechnik" angeboten wird, in Bezug auf die verwendeten Verarbeitungshilfsstoffe, Enzyme, Vitamine oder Futtermittelzusatzstoffe tatsächlich ohne Gentechnik hergestellt wurde. So soll die Werbeaussage "ohne Gentechnik" dann genutzt werden können, wenn bei tierischen Produkten keine gentechnisch veränderten Pflanzen für die Tierfütterung verwendet werden; der Einsatz gentechnisch veränderter Zusatzstoffe in den Futtermitteln soll dagegen der Werbeaussage "ohne Gentechnik" nicht mehr entgegenstehen. Darüber hinaus soll bei fehlender Alternative auch bei der Herstellung von Lebensmitteln auf gentechnisch veränderte Verarbeitungshilfsstoffe, Enzyme oder Vitamine zurückgegriffen werden können, ohne den Verbraucher auf dem Etikett darauf hinzuweisen.


Hinweis: Die BLL ist in Zusammenschluss vieler gentechnikbefürwortender, -handelnder und -herstellender Konzerne, u.a. BASF, Monsanto, Nesté und Raiffeisen.

Aus einer weiteren Stellungnahme zum gleichen Thema vom 16.1.2008
Eine werbliche Hervorhebung des Hinweises "ohne Gentechnik” bei einem Lebensmittel, das über die Verwendung gentechnisch veränderter Zusatzstoffe, Verarbeitungshilfsstoffe oder Enzyme "mit Gentechnik" hergestellt worden ist, stellt daher aus Sicht des BLL eine klare Verbrauchertäuschung dar und dürfte die Glaubwürdigkeit der Politik wie der Lebensmittelwirtschaft im Umgang mit dem Thema Gentechnik nachdrücklich erschüttern.

GLOBAL 2000-Tests: Gentech-Soja sogar in Baby-Nahrung
BM Kdolsky und BM Pröll müssen Recht auf gentechfreie Nahrung gewährleisten – Behörde muss stärker kontrollieren und Ergebnisse offen legen
Wien (30. April 2008) Bei einer im Auftrag von GLOBAL 2000 durchgeführten Analyse wurden bei 60 Prozent der untersuchten zehn Soja-Produkte gentechnisch veränderte Bestandteile nachgewiesen. Davon betroffen ist auch Säuglingsnahrung. „Das Schockierende für uns ist, dass ausgerechnet in Säuglingsnahrung die höchste Kontamination gefunden wurde. Es handelt sich um Produkte für Säuglinge, die bereits mit einer Allergie auf die Welt kommen und die durch diese Produkte einem weiteren Gesundheitsrisiko ausgesetzt sind. Die Babys werden zum Spielball eines Menschenversuchs, von dem bestenfalls eine Handvoll Großkonzerne profitiert“, so Jens Karg, Gentechniksprecher von GLOBAL 2000. Die Hersteller Humana und Milupa, deren Produkte speziell für Kinder mit einer Kuhmilchunverträglichkeit entwickelt wurden, enthielten Gen-Soja-Anteile von 0,41 und 0,23 Prozent.
Europaweite Umfragen belegen, dass KonsumentInnen Gentechnik in Lebensmitteln ablehnen. Die zuständigen Minister Kdolsky und Pröll müssen dafür sorgen, dass das Recht auf gentechfreie Nahrung gewährleistet wird. Gentech-Lebensmittel sind keine natürlichen Lebensmittel, auf die sich der Mensch im Zuge der Evolution einstellen konnte. Nach wie vor ungeklärt ist, ob die künstlichen Gen-Konstrukte zu Veränderungen der menschlichen Erbanlagen führen können. GLOBAL 2000 fordert bessere und häufigere Kontrollen und eine Veröffentlichung der staatlichen Testergebnisse. „Die belasteten Produkte müssen endlich beim Namen genannt werden. Es gleicht einem schlechten Witz, dass der Steuerzahler für die Tests bezahlt, ihm dann aber die Ergebnisse, d.h. die Information über die betroffenen Produkte, vorenthalten werden“, so Karg weiter. Ungefähr 60 Prozent des weltweit angebauten Soja ist gentechnisch verändert, in Europa wird aber noch kein Gentech-Soja angebaut. Die Analyseergebnisse der Sojaprodukte zeigen, dass die Warenströme aus Übersee schlecht kontrolliert werden oder schwer zu kontrollieren sind. „Europa muss jetzt auf das richtige Pferd setzen und das ist die Gentechnik-Freiheit. Wir brauchen eine zukunftsfähige Landwirtschaft, die Produkte erzeugt, die unbedenklich für die Umwelt und für unsere Gesundheit sind“, so Karg. Die UmweltschützerInnen fordern Maßnahmen, die Europa unabhängig von den Ländern, in denen Gentechnik angebaut wird, machen. Nur so können langfristig gentechfreie Lebensmittel erzeugt werden.
GLOBAL 2000 empfiehlt KonsumentInnen den Griff zu Bioware oder zu Produkten mit dem Gütesiegel der ARGE Gentechnik-frei. Der Einsatz von Gentechnik ist bei diesen Produkten in allen Erzeugungs? und Verarbeitungsstufen verboten. Die HerstellerInnen achten zudem auf eine strikte Trennung der Warenströme.
Weitere Informationen: GLOBAL 2000 Presse: Mag. Lydia Matzka-Saboi, Tel.: 0699/14 2000 26 und Mag. Ruth Schöffl, Tel.: 0699/14 2000 19, E-Mail: presse@global2000.at
GLOBAL 2000 Gentechniksprecher: Dipl. Pol. Jens Karg, 0699/14 2000 20
Prüfbericht - GLOBAL 2000 Soja Tests auf Gentechnik 30. April 2008 - 348 KB

UK: GENTECH-KONTAMINIERTE PFLANZEN AUS VERSEHEN ANGEBAUT
Mit gv Saat kontaminierte Rapsölsamen sind illegalerweise auf einem Bauernhof in Somerset ausgesät worden. Dieser grobe Fehler könnte dazu führen, dass die veränderten Gene auf andere Felder, Unkräuter und Honig überspringen. Die Gentech-Eigenschaft dieser Rapssorte wurde entwickelt, um die Pflanze gegen heftiges Sprühen mit Monsanto-Herbiziden unempfindlich zu machen.
Wenn sich diese Gentech-Eigenschaft auf verwandte Wildpflanzen überträgt, könnte die Chemikalienresistenz sogenannte Superunkräuter zur Folge haben. Mehr ...

gv-Soja kreuzt aus ...

Quellen gv-freien Tierfutters

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